Einwohner | 9'047 |
Fläche | 19.94km² |
0-19 Jahre | 20,40% |
20-64 Jahre | 60,36% |
65+ Jahre | 19,23% |
Ausländer | 15,84% |
Sozialhilfequote | 1,07% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Aadorf im Kanton TG.
Aadorf gehört zum Bezirk Münchwilen und hat aktuell 9047 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,28. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 4'003 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 1'243 | 31,05% |
Zweipersonenhaushalte | 1'509 | 37,70% |
Dreipersohnenhaushalte | 475 | 11,87% |
Vierpersonenhaushalte | 531 | 13,27% |
Fünfpersonenhaushalte | 185 | 4,62% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 60 | 1,50% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
6'340 | 3'386 | 3'300 | 1'981 | 1'319 | 60,03% |
Aadorf im Jahr 1929
Der 1847 fertiggestellte Tröckneturm im Sulzerhof diente zum Trocknen der gefärbten Baumwolltücher.
Die ältesten Zeugnisse menschlicher Anwesenheit in der Gegend von Aadorf sind auf Bachwiesen gelegene Streufunde, z. B. Dolche, die aus der Bronzezeit stammen. Flachgräber der Hallstattzeit wurden entdeckt, die sich nahe Elgg und im Westen von Bruggwingert befinden. Auch gibt es vereinzelte Funde aus der Ära des Römischen Reichs . Zu Anfang des 5. Jahrhunderts wanderten die Alemannen in die Region ein und gründeten eine Siedlung. Ein frühmittelalterliches Gräberfeld des 7. und 8. Jahrhunderts liegt bei der Sonnhalde. Ab etwa 780 befand sich der Ort im Besitz der Grafen im Linzgau . Erstmals urkundlich erwähnt wird Aadorf 886 als Ahadorf (‚Dorf an der Aha , d. h. an der Lützelmurg ‘) anlässlich der Nennung der dortigen um 840 gegründeten Kirche, die Eigenkirche der Linzgauer Grafen und dem heiligen Alexander geweiht war. Um 890 gliederte Graf Udalrich IV. der Kirche eine Kleriker-Gemeinschaft an, deren Aufgabe in der Pflege seines Gedenkens bestand und die der Graf 894 mit ihren Gütern unter die Herrschaft des Abtes von St. Gallen stellte. Dieser setzte hier später eigene Mönche ein. Anfang des 11. Jahrhunderts wurde die Klerikergemeinde schließlich als Propstei des Klosters Sankt Gallen aufgehoben, doch blieb die Kirche zu Aadorf als Pfarrei weiterhin bestehen.
In den nächsten Jahrhunderten blieb Aadorf nur ein kleiner Ort. 1259 bekriegten sich hier Eberhard von Bichelsee und Walter von Elgg, die beide Gefolgsleute des Abtes Berchtold von St. Gallen waren. Mehrmals sah sich indessen die Abtei St. Gallen gezwungen, Aadorf zu verpfänden und dann jeweils wieder auszulösen. Spätestens 1304 ging so die Kollatur der Kirche zu Aadorf an die Herren von Bernegg über sowie anschließend nach 1318 an Hermann von Hohenlandenberg-Greifensee. Letzterer übereignete den Kirchensatz am 24. Juni 1349 dem Kloster Rüti . Als sich die Landenberger verschuldeten, waren sie 1362 und 1364 genötigt, Aadorf an die Brüder Harzer von Konstanz zu verpfänden bzw. zu veräussern. Abt Kuno von Stoffeln erkaufte am 17. August 1394 für das Kloster St. Gallen wieder die grundherrlichen Rechte über Aadorf. Nach der ersten Phase der Appenzellerkriege veräusserte die Abtei St. Gallen 1413 diese Rechte einschließlich des Niedergerichts an das Kloster Tänikon , in dessen Besitz Aadorf nun bis 1798 blieb. Im Juni 1469 trat eine Offnung für Aadorf in Kraft, in der erstmals die dortigen Rechtsverhältnisse aufgezeichnet waren.
Die Reformation konnte in Aadorf anfangs nicht Fuss fassen, doch kam es zu Weihnachten 1524 zum Diebstahl und der anschliessenden Zerstörung der in der Kirche aufbewahrten Kruzifixe und Bilder. Dieser Gewaltakt blieb ungesühnt, weil die Täter Untertanen der Zürcher Grafschaft Kyburg waren. Nach der Säkularisierung des Klosters Rütli im Juni 1525 gelangte Zürich in den Besitz der Kollatur der Kirche von Aadorf. 1528–29 erfolgte im gesamten Ort die Einführung der Reformation; erster evangelischer Prädikant war Gebhard Gründer. Die Äbtissin von Tänikon konnte im Zuge der Gegenreformation ab 1608 wieder eine kleine katholische Gemeinde in Aadorf etablieren. Dies gelang ihr durch die ausschliessliche Zuteilung der dortigen zehn ihrem Kloster gehörigen Lehenhöfe an Katholiken. Zürich stimmte im August 1627 zu, dass die Katholiken Aadorfs wieder Messen abhalten durften.
Von den Auswirkungen des Toggenburgerkriegs war Aadorf 1712 insbesondere durch die längere Einquartierung von Zürcher Soldaten betroffen. In der Anfangsphase der Napoleonischen Kriege lieferten sich Österreicher und Franzosen am 14. Mai 1799 nahe Aadorf Vorpostengefechte. Auch litt der Ort damals unter Plünderungen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in Aadorf eine erste Industrialisierung, und eine Baumwollspinnerei, eine Rotfärberei und eine Papiermühle entstanden. 1827 zerstörte ein verheerender Brand die Mühle und 14 weitere Häuser längs der Hauptstrasse. 1842 ordnete die Zürcher Regierung an, dass das von einigen Familien bewohnte sog. Aadorfer Feld ab nun zur Gemeinde Elgg gehören sollte. Diese Massnahme hatte später zur Folge, dass es infolge der Industrialisierung der Lützelmurg 1861–69 zum Konflikt um dieses Gebiet kam, der zugunsten Elggs entschieden wurde. Der 1855 erfolgte Anschluss von Aadorf an das Eisenbahnnetz, infolgedessen der Ort Station an der Bahnlinie Winterthur-Wil wurde, begünstigte die weitere Entwicklung von Aadorf. Seit 1849 gab es in der Gemeinde ein eidgenössisches Postbüro, von 1864 bis 1897 eine Telegrafenstation, ab 1894 ein telefonisches Ortsnetz sowie ab 1905 elektrische Beleuchtung. Der Konkurs der Leih- und Sparkasse Aadorf 1910 schädigte die Bürgergemeinde stark. Der Textilindustrie folgten Betriebe der Metall- und Maschinenbranche, so 1882 die Rollladenfabrik Griesser , später auch Elektrotechnik und Elektronik.
→ siehe auch Abschnitte Geschichte in den Artikeln Aawangen , Ettenhausen TG , Guntershausen (Aadorf) und Wittenwil