Acquarossa

Einwohner 1'813
Fläche 61.78km²
Kanton: TI
Demografie
0-19 Jahre 16,66%
20-64 Jahre 57,03%
65+ Jahre 26,31%
Ausländer 12,08%
Sozialhilfequote 1,88%
Wähleranteile Nationalratswahlen
FDP
15,63%
CVP
27,98%
SP
13,73%
SVP
9,90%
EVP/CSP
0,00%
GLP
0,64%
BDP
0,00%
PdA/Sol.
0,35%
GPS
10,31%
Kleine Rechtsparteien
18,45%

Willkommen auf der Info Seite der Gemeinde Acquarossa

Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Acquarossa im Kanton TI.

Acquarossa gehört zum Distretto di Blenio und hat aktuell 1813 Einwohner.

Haushalte

Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.

Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,10. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.

Haushaltstyp Anzahl Anteil
Total 849 100%
Einpersonenhaushalte 349 41,11%
Zweipersonenhaushalte 262 30,86%
Dreipersohnenhaushalte 104 12,25%
Vierpersonenhaushalte 89 10,48%
Fünfpersonenhaushalte 33 3,89%
Sechs- und mehrpersonenhaushalte 12 1,41%

Abstimmungen

Bundesbeschluss über die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer
Stimmberechtigte Abgegebene Stimmen Gültige Stimmen Ja Nein % Ja
1'493 710 691 391 300 56,58%
Häufige Fragen zu Acquarossa

Wieviele Ausländer leben in Acquarossa?

12,08% der Bevölkerung welche ständing in Acquarossa lebt, sind Ausländer.
Geschichte

Geschichte

Valle di Blenio, Acquarossa, Cima di Camadra. Historisches Luftbild von Werner Friedli (1954)

Acquarossa. Historisches Luftbild von W. Friedli (1954)

Regionalspital von Acquarossa. Historisches Luftbild von W. Friedli (1954)

Seinen Namen hat Acquarossa («rotes Wasser») nach den örtlichen salz -, eisen -, arsen - und lithiumcarbonat haltigen Quellen, die konstant eine Temperatur von 25 bis 26 Grad Celsius aufweisen und mit 2500 Litern pro Minute aus dem Berghang fliessen. Dem Bade- und Trinkwasser aus der Quelle, ebenso wie dem daraus gewonnenen roten Schlamm ( Fango ) werden medizinische Heilkräfte zugeschrieben. Es dient der Behandlung von Beschwerden wie Discopathien, Ischias , Gicht , Kreislaufstörungen, oder Rheuma , und wurde früher auch für die Linderung von Tropenkrankheiten angepriesen. Die erste Erwähnung des Ortsnamens Aquam rubeam stammt aus dem Jahr 1446. Im 18. Jahrhundert bestand ein kleines Bad, das 1786 auf den Fundamenten eines früheren Baus, des Palazzo Malingamba, errichtet wurde. Dieses später zum Nebengebäude gewordene Badehaus wurde 1912 aufgestockt und mit Liberty-Dekorationen neu bemalt.

Das stillgelegte Kurhotel von Acquarossa ist von hohen Bäumen umgeben. Das imposante Gebäude hat zwei Seitenflügel und einen nach hinten gerückten Gebäudekorpus in der Mitte. Das Gebäude ist leicht rosa und die Fensterläden sind olivgrün. Alle Läden sind geschlossen. Der Garten und das Gebäude sind nicht heruntergekommen, aber ungepflegt.

Das 1886 eröffnete und 1971 stillgelegte Kurhotel. Hinter dem Gebäude erfolgte die Entnahme von warmem Wasser und rotem Schlamm (Fango) für die Heilbehandlung.

1881 wurde auf Initiative des Priesters Antonio Del Siro in der zu Corzoneso gehörenden Fraktion Stallaza ein kleines Altersheim für pensionierte Geistliche, die Villa Riposo, errichtet. Daraus ging das Spital Ospedale Bleniese di Maria Ausiliatrice hervor. 1898, 1909, 1913 und 1936 wurde es durch Anbauten erweitert. Mit Hilfe der Menzinger Schwestern entstand ein professioneller Spitalbetrieb. 1913 bot das Spital 35 Betten. Nachdem bei den in London , Paris und Mailand lebenden wohlhaben Auswanderern Spenden gesammelt wurden, erhielt der Architekt Giuseppe Bordonzotti 1921 den Auftrag für einen imposanten Neubau mit zahlreichen Balkonen und einem Uhrturm, der 1923 fertig wurde. Er musste später einem funktionalistischen Zweckbau weichen.

Historische und kolorierte Photographie des Kurhotels von Leo Wehrli (1948)

Acquarossa, Hôtel Terme vom Bauernhof. Historisches Luftbild von L. Wehrli (1948)

Publikationen des an der Universität Pavia lehrenden Medizinprofessors und international renommierten Dermatologen Angelo Scarenzio förderten das Interesse an der Thermalbehandlung in Acquarossa. Ein Absolvent seiner Fakultät wurde zum ersten ärztlichen Direktor des Thermalbads ernannt. 1882 kaufte der Regierungskommissar Domenico Andreazzi das Grundstück mit der Quelle von den Gemeinden Lottigna, Dongio, Leontica und Corzoneso. Seither ist das Eigentumsrecht an den Quellen in Privatbesitz, auch wenn sich der Anwalt und Lokalpolitiker Ambrogio Bertoni aus Lottigna vergeblich für eine zeitlich befristete Konzession eingesetzt hatte. Die 1882 gegründete Betriebsgesellschaft beauftragte den Architekten Giuseppe Martinoli mit dem Bau, eröffnete das Kurhotel Albergo delle Terme 1886 und entwickelte Acquarossa zum touristischen Mittelpunkt des Tales. 1918 hatte das Hotel 70 Betten in 55 Zimmern. Weitere Betten wurden den Gästen in umliegenden Pensionen angeboten. Ein Park, mehrere Restaurants, ein Postbüro mit Telefon und Telegraf sowie ein Kutschendienst, bzw. ab 1911 ein Bahnanschluss der Biasca-Acquarossa-Bahn bei Comprovasco, standen zur Verfügung. Im Norden der Alpen zunächst fast unbekannt, wurde die Kuranstalt bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor allem aus dem Tessin und Italien besucht.

In den Kriegs- und Zwischenkriegsjahren geriet der Betrieb wegen des Fernbleibens der italienischen Gäste in eine Krise. Nach Angabe der Basler Besitzerfamilie Greter, die die Anlage 1932 erwarb, beherbergte das Bad in der Folge zahlreiche Deutsche und Engländer. Hauptsächlich kamen die Gäste nun aber aus der Deutschschweiz. 1971 musste der Kurbetrieb wegen fehlender Mittel für die dringend erforderliche Erneuerung der Gebäude eingestellt werden, weil die zuvor mitarbeitende Eigentümerfamilie diese Kosten neben dem notwendig gewordenen verstärkten Personalaufwand nicht mehr tragen konnte. Das Hauptproblem bestand darin, dass die Gebäude im Winter nicht ausreichend beheizt werden konnten, zudem befinden sich die Badezimmer auf der Etage. Fast zeitgleich wurde 1973 auch der Bahnbetrieb eingestellt. Die Anlage ist seither verwaist und wird nur minimal in Stand gehalten. Von einem unangemeldeten Besuch wird abgeraten. Mehrere Versuche einer Neubelebung des Kurbetriebs blieben ohne Erfolg. Zuletzt scheiterte das Unternehmen Mabetex des hauptsächlich in den Ländern der früheren UdSSR tätigen Bahgjet Pacolli , der 1995 ein gegenüberliegendes Grundstück von 86.000 Quadratmetern für 420.000 Franken erwarb. Mit dem Acquarossa Spa Resort ist heute ein neues Projekt in Planung.

Die heutige Gemeinde entstand im Jahr 2004 durch die Fusion der bis dahin selbständigen Gemeinden Castro , Corzoneso , Dongio , Largario , Leontica , Lottigna , Marolta , Ponto Valentino und Prugiasco zur neu entstandenen Gemeinde Acquarossa. Dem Zusammenschluss war am 22. September 2002 eine Konsultativabstimmung vorausgegangen, in der 71 % aller Stimmberechtigten zustimmten. Am höchsten lag die Zustimmung mit 97 % in Castro, am tiefsten mit 55 % in Dongio.

In einer Volksabstimmung am 27. November 2016 stimmte die Bevölkerung der Gemeinde Acquarossa mehrheitlich für die Einrichtung des Nationalparks Parc Adula .

Quelle: Wikipedia