Arbon

Einwohner 14'796
Fläche 6km²
Kanton: TG
Demografie
0-19 Jahre 19,05%
20-64 Jahre 60,62%
65+ Jahre 20,32%
Ausländer 33,05%
Sozialhilfequote 4,03%
Wähleranteile Nationalratswahlen
FDP
11,41%
CVP
17,69%
SP
17,03%
SVP
28,72%
EVP/CSP
2,31%
GLP
6,04%
BDP
1,61%
PdA/Sol.
0,00%
GPS
13,44%
Kleine Rechtsparteien
1,75%

Willkommen auf der Info Seite der Gemeinde Arbon

Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Arbon im Kanton TG.

Arbon gehört zum Bezirk Arbon und hat aktuell 14796 Einwohner.

Haushalte

Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.

Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,07. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.

Haushaltstyp Anzahl Anteil
Total 7'090 100%
Einpersonenhaushalte 2'882 40,65%
Zweipersonenhaushalte 2'298 32,41%
Dreipersohnenhaushalte 831 11,72%
Vierpersonenhaushalte 770 10,86%
Fünfpersonenhaushalte 235 3,31%
Sechs- und mehrpersonenhaushalte 74 1,04%

Gäste in Hotels und Kurbetrieben

Die Analyse der Gäste in Hotels und Kurbetrieben in Basel im Zeitraum Januar - Mai 2023 ermöglicht uns einen faszinierenden Einblick in die Reisetrends und das Gästeaufkommen innerhalb der Gemeinde. Die Daten zeigen nicht nur die Gesamtzahl der Besucher, sondern auch die Unterscheidung zwischen inländischen und ausländischen Gästen. Dies hilft uns dabei, die Auswirkungen des Tourismussektors auf die lokale Wirtschaft und die Gemeinde Arbon besser zu verstehen.

Typ Ankünfte Nächte Dauer
Total Gäste 5'676 10'680 1,88
Gäste aus dem Inland 3'727 7'438 2,00
Gäste aus dem Ausland 1'949 3'242 1,66

Abstimmungen

Bundesbeschluss über die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer
Stimmberechtigte Abgegebene Stimmen Gültige Stimmen Ja Nein % Ja
8'303 3'806 3'720 2'102 1'618 56,51%
Häufige Fragen zu Arbon

Wieviele Ausländer leben in Arbon?

33,05% der Bevölkerung welche ständing in Arbon lebt, sind Ausländer.
Geschichte

Geschichte

Vorgeschichte und Antike

Das Bodenseeufer bei Arbon war seit der Steinzeit besiedelt. Während archäologischer Ausgrabungen 1885 und 1944 konnten Pfahlbausiedlungen der Pfyner Kultur aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit nachgewiesen werden. Die jungsteinzeitlichen Häuser mit ungefähr 21 m² Grundfläche bestanden grösstenteils aus Holz und wurden aufgrund des sumpfigen Bodens auf Pfosten erbaut. Sie standen also nicht wie zuerst angenommen im Wasser. Die spätere bronzezeitliche Siedlung an selber Stelle ist der eponyme Fundort der in der Nordschweiz und Süddeutschland verbreiteten Arbon-Kultur . Zwischen 1993 und 1995 wurden insgesamt 1100 m² der Fundstelle Bleiche 3 vom Amt für Archäologie des Kantons Thurgau freigelegt, welche ergaben, dass das erste Haus der Siedlung im Jahre 3384 v. Chr. gebaut wurde (im Zentrum der Siedlung) und bis 3376 v. Chr. wurde weitere Häuser gebaut, bis die Bauten 3370 v. Chr. einem Brand zum Opfer fielen. Die Pfahlbausiedlung gehört seit 2011 zum UNESCO-Weltkulturerbe « Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen ».

Während der Epoche der römischen Herrschaft über das heutige Schweizer Gebiet bestand wahrscheinlich auf der Höhe des heutigen Bergliquartiers eine befestigte Siedlung. Die Lage auf der erhöhten Position über dem See dürfte von strategischer Bedeutung gewesen sein. Seit 1957 werden in regelmässigen Abständen archäologische Ausgrabungen vorgenommen, um die römische Vergangenheit Arbons zu erforschen. Der lateinische Name Arbons, Arbor Felix, erscheint zum ersten Mal im Itinerarium Antonini aus dem 3. Jahrhundert. Er geht wohl auf die im keltischen Raum verbreitete Ortsbezeichnung «Arbona» zurück. Während das Itinerarium Arbon noch als befestigte Poststation an der Strassenkreuzung der Strecken Vitudurum ( Oberwinterthur ) – Brigantium ( Bregenz ) bzw. Constantia ( Konstanz ) – Curia ( Chur ) ausweist, zeigt die Tabula Peutingeriana aus dem 4. Jahrhundert Arbon bereits als römisches Kastell . Grund für die Anlage der Befestigung war wohl die Rücknahme der römischen Grenze an die Linie Rhein - Iller - Donau nach der Aufgabe des Obergermanisch-Raetischen Limes nach 260 n. Chr. (siehe Donau-Iller-Rhein-Limes ).

Das spätrömische Kastell hatte den Ausgrabungen zufolge eine Grundfläche von ungefähr 10.000 m² zwischen der Südspitze des Hügels Bergli bis zum Seeufer. Die ursprüngliche Wehrmauer war ungefähr 350 m lang. Unter der Martinskirche wurde das Badgelände der Anlage entdeckt, die dortigen Mauern dienten später als Basis für die Kirche. Die Bewohner des Kastells wurden wahrscheinlich zumindest zum Teil auf dem Berglihügel beigesetzt. Laut der um 425 entstandenen Notitia dignitatum war in Arbon die cohors Herculea Pannoniorum unter einem tribunus stationiert; wahrscheinlich war der Ort zudem Stützpunkt der römischen Bodenseeflottille.

Laut dem zeitgenössischen Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus (31,10,20) zog 378 n. Chr. Kaiser Gratian über Arbon nach Osten, um seinen Vetter Valens gegen die Goten zu unterstützen. Als sich die römischen Truppen im späteren 5. Jahrhundert zurückzogen, blieb die keltoromanische Bevölkerung zurück und ging in den einwandernden Alamannen auf. Die Ortsnamen Frasnacht und Feilen deuten aber darauf hin, dass es kurzzeitig eine sprachliche Grenze zwischen der alamannischen und der romanisch sprechenden Bevölkerung gab. Die weltliche Gewalt ging bis weit nach dem römischen Rückzug jedoch weiter von einem Tribun aus, der nun dem Dux der Provinz Raetia prima unterstand.

Vom Mittelalter bis zur Industrialisierung

Ansicht der Stadt Arbon auf einem Stich von Matthäus Merian , 1643

Arbon – Gasthaus Römerhof und Reste der Stadtmauer

610 liessen sich irische Mönche aus der Gefolgschaft des Columban von Luxeuil in Arbon nieder. Sie trafen der Überlieferung zufolge auf eine kleine christliche Gemeinde in einer befestigten Siedlung, die von den Quellen als Castrum bezeichnet wird. Einer der Gefolgsleute Columbans war der heilige Gallus , der Gründer des Klosters St. Gallen , welcher 627 in Arbon starb. Auf 720 wird die Errichtung einer ersten Burganlage an der Stelle des heutigen Schlosses angesetzt. Von dieser Burg sind heute noch Grundmauern übrig. Errichtet wurde die Burg von Mitgliedern der fränkischen Waltramsippe . Sie diente einige Jahrzehnte als Herrschaftssitz des im Jahr 744 erstmals erwähnten Arbongaus , der nach der Einführung der Grafschaftsverfassung in Alamannien und Churrätien gebildet wurde.

Das Herzogtum Alamannien wurde im 8. Jahrhundert Teil des Frankenreiches . Kirchlich gehörte Arbon seit dem Frühmittelalter zum Bistum Konstanz . Die dortigen Fürstbischöfe übernahmen das Grafenamt im Arbongau und den dazugehörenden Grundbesitz um Arbon einschliesslich der Burg und liessen sie durch das Ministerialengeschlecht der Herren von Arbon verwalten. 1255 verlieh der Konstanzer Bischof Eberhard von Waldburg der Siedlung Arbon das Markt- und später das Stadtrecht und versah sie mit Mauern und Graben. Im selben Jahrhundert siedelten sich vermehrt Bauern in der Gegend an, es entstanden zahlreiche weitere Gehöfte. Von 1262 bis 1264 und nochmals 1266 residierte der minderjährige Herzog von Schwaben , Konradin von Hohenstaufen , in Arbon, da Bischof Eberhard von Waldburg sein Vormund war. Konradin verlieh Arbon 1266 zum Dank Gericht und Bann. 1282 kaufte Fürstbischof Rudolf I. von Konstanz Arbon wieder zurück. Die Besitztümer der Kirche St. Martin, die fruchtbaren Felder im Umland und der Hafen machten Arbon zu einem wichtigen Verwaltungszentrum der Grundherrschaft des Fürstbistums Konstanz. Kirchlich gehörten zur Gemeinde Arbon bis ins 18. Jahrhundert auch die Dörfer Steinach , Mörschwil , Horn , Goldach , Egnach , Roggwil und Steinebrunn .

Das 14. Jahrhundert war von weiterem Wachstum geprägt. Arbon wurde zu einer wirtschaftlich wichtigen Ortschaft am See, die neben Leinwandproduktion weiterhin Landwirtschaft und Handwerk aufwies. In dieser Zeit verpfändeten die Bischöfe von Konstanz die Herrschaft über Arbon an verschiedene adlige Geschlechter. Zwischen 1322 und 1334 liess Bischof Rudolf von Montfort die verfallene Burg wieder aufbauen. 1335 erhielt Arbon von König Ludwig IV. (dem Bayer) die gleichen Stadtrechte wie die Reichsstadt Lindau . 1390 zerstört ein Brand unbekannter Ursache weite Teile der Altstadt. Ein zweiter Grossbrand von 1494 wurde auf die Brandstiftung der Söhne eines wegen Diebstahls Gehängten zurückgeführt.

1441 löste Fürstbischof Heinrich IV. von Konstanz die Herrschaft Arbon wieder aus der Pfandschaft aus. Bis 1798 wurden die Stadt und ihr Umland danach durch einen bischöflichen Obervogt verwaltet. Als 1460 der habsburgische Thurgau von den Eidgenossen erobert wurde, behielt der Fürstbischof zwar seine Herrschaft, musste jedoch der Eidgenossenschaft spätestens im Schwabenkrieg 1499 den Heerbann und das Besatzungsrecht einräumen. Seither beanspruchten die Eidgenossen die Landesherrschaft über Arbon, die bischöfliche Verwaltung blieb aber unangetastet.

Das Arboner Schloss wurde in seiner heutigen Fassung 1515 von Bischof Hugo von Hohenlandenberg errichtet, wobei der Turm selbst älter ist und auf das Jahr 993 zurückgeht. 1525 traten erstmals Spannungen zwischen der katholischen Kirche und der Arboner Bevölkerung auf, die sich mehrheitlich der Reformation zuwandte. 1537 mussten die Reformierten die Kirche St. Martin wieder den Katholiken zurückgeben und sich auf die Kapelle in Erdhausen beschränken, obwohl nur eine kleine Minderheit beim katholischen Glauben blieb. Die konfessionellen Streitigkeiten dauerten bis ins 18. Jahrhundert. 1712 wurde im Thurgau die Gleichberechtigung der Konfessionen festgelegt und 1728 im Diessenhofener Traktat auch für Arbon durchgesetzt.

→ siehe auch Abschnitt Geschichte im Artikel Frasnacht

Von der Industrialisierung bis zur Gegenwart

«Rotes Haus» von 1750

Im 18. Jahrhundert liess sich die Leinwandindustrie in Arbon nieder. Die Firmenpatrone dieser Zeit wie Jakob von Furtenbach II. bauten rund um die Altstadt Villen, beispielsweise das «rote Haus» von 1750.

1798 wurde der Thurgau durch die Eidgenossenschaft in die Freiheit entlassen, kurz darauf aber von französischen Truppen besetzt. Nach der Einführung der Helvetischen Verfassung endete die Zugehörigkeit der Stadt zum Fürstbistum Konstanz endgültig. Der letzte fürstbischöfliche Obervogt, Franz Xaver Wirz von Rudenz, musste die Stadt verlassen. Durch die Mediationsverfassung von 1803 kam Arbon zum neu errichteten Kanton Thurgau . 1803 bis 1815 waren Arbon und die Exklave Horn zu einer Gemeinde vereinigt.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Kleinstadt zum Industriestandort. Dies hauptsächlich dank dem Deutschen Franz Saurer , der seine zehn Jahre zuvor in St. Gallen gegründete mechanische Werkstätte und Eisengiesserei 1863 nach Arbon verlegte. Ab 1888 baute er Stickmaschinen und Verbrennungsmotoren. Noch mehr Personen – nach eigenen Angaben über 4000 – beschäftigte zeitweise der US-Amerikaner Arnold Bendix Heine innerhalb und ausserhalb der von ihm 1898–1908 errichteten weltgrössten Stickereifabrik (in den 1920er Jahren liquidiert, 1990 abgebrochen). Infolge der Industrialisierung erhöhte sich die Einwohnerzahl der Gemeinde von 1427 im Jahr 1850 auf 5677 zur Jahrhundertwende und 10'299 im Jahr 1910. Saurer baute ab 1904 auch Lastwagen und schliesslich Webstühle . Am meisten Personen (4513) beschäftigte die Fabrik 1963. Die Produktion ziviler Lastwagen und Busse endete 1983, jene von Militärfahrzeugen 1986. Heute befindet sich die Firma in chinesischem Besitz und stellt nur noch Stickmaschinen her.

1902 ereigneten sich dreitägige italienerfeindliche Krawalle. Bei Heine kam es 1907 zu einem wilden Streik italienischer Hilfsarbeiterinnen, 1908 zu einer fünfmonatigen Aussperrung der Belegschaft. 1910 war fast die Hälfte der Wohnbevölkerung ausländischer, fast ein Viertel italienischer Nationalität. 1911 fand in Arbon eine internationale Sozialistenkundgebung mit angeblich 10'000 Teilnehmern statt. Von den 1920er bis in die 1950er Jahre wurde die Stadt von einer sozialdemokratischen Mehrheit regiert und war in der ganzen Schweiz als «rotes Arbon» bekannt. Dank seiner Seepromenade, die vom «roten Arbon» gegen den Widerstand der bürgerlichen Minderheit gebaut wurde, ist Arbon heute ein beliebtes Ausflugsziel. Die Kriegsjahre bis 1945 führten zu einer Bevölkerungsreduktion. 1945 konnte die Ortsgemeinde Arbon das Schloss käuflich erwerben.

Zur baden-württembergischen Bodensee-Gemeinde Langenargen bestehen besonders seit der Seegfrörni im Jahr 1963 partnerschaftliche Beziehungen. Zum 1. Januar 1998 wurden die Munizipalgemeinde Arbon sowie die Ortsgemeinden Arbon (BFS-Nr. 4401) und Frasnacht (BFS-Nr. 4402) zur politischen Gemeinde Arbon fusioniert. Im August 2005 feierte Arbon sein 750-jähriges Stadtrecht.

Am 19. August 2012 vernichtete ein Grossbrand fünf der alten Saurer-Hallen in der Arboner Industrie. Dabei gab es drei Verletzte zu beklagen. Über 14 Stunden standen 350 Feuerwehrleute aus Arbon und den angrenzenden Gemeinden (auch aus Steinach und Berg SG ) im Einsatz. Nach ersten Schätzungen beträgt der Sachschaden mehrere Millionen Franken .

→ siehe auch Abschnitt Geschichte im Artikel Frasnacht

Quelle: Wikipedia