Einwohner | 299 |
Fläche | 3.81km² |
0-19 Jahre | 16,05% |
20-64 Jahre | 55,85% |
65+ Jahre | 28,09% |
Ausländer | 14,38% |
Sozialhilfequote | 2,60% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Astano im Kanton TI.
Astano gehört zum Distretto di Lugano und hat aktuell 299 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 1,90. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 153 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 69 | 45,10% |
Zweipersonenhaushalte | 50 | 32,68% |
Dreipersohnenhaushalte | 19 | 12,42% |
Vierpersonenhaushalte | 11 | 7,19% |
Fünfpersonenhaushalte | 4 | 2,61% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 0 | 0,00% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
268 | 165 | 158 | 70 | 88 | 44,30% |
Der heutige Gemeindename geht auf die historischen Namensformen «Stano» beziehungsweise «Astanum» zurück. Es wird vermutet, dass diese wiederum auf das italienische Wort «stagno» zurückzuführen sind, was auf Deutsch «Weiher» oder «Teich» bedeutet und die frühere Bezeichnung des heutigen Laghettos war.
Die Abtei San Pietro in Ciel d’Oro aus Pavia muss in Astano bereits vor 1244 über Besitzungen verfügt haben. Ab dem 13. Jahrhundert bestand im Ort ein Humiliatenkloster , das 1272 mit der Propstei Sant’Antonio von Lugano vereinigt wurde. Es wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts aufgegeben, worauf sein Besitz an das Humiliatenkloster Santa Caterina in Lugano übertragen wurde. Auch die Mönche von Astano mussten damals nach Lugano ziehen. 1848 hob die Tessiner Regierung auch das Kloster in Lugano auf.
Nachdem Astano 1612 zur selbständigen Pfarrei geworden war, wurde 1636–1654 die Pfarrkirche Santi Pietro e Paolo ( San Pietro genannt) errichtet. Der Bau erfolgte auf den Fragmenten einer 1444 erstmals erwähnten Kapelle. Im 17. Jahrhundert war die Gemeinde stark von der Pest betroffen, der ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung zum Opfer fiel. Zur Erinnerung an diese Zeit wurde 1687 im Friedhof der Kirche eine bis heute erhaltene Pestsäule errichtet.
Im Ortsteil Erbagni wurde im 19. Jahrhundert gewerbsmässig Torf gestochen . Dieser wurde zu Torfkoks veredelt, zunächst nach Luino und dann auf dem Wasserweg weiter nach Mailand transportiert. Heute steht das frühere Abbaugebiet als Hochmoor von nationaler Bedeutung unter dem Schutz der Bundesverfassung . Das unmittelbar neben Erbagni liegende Gebiet Rive Sole wurde während des Zweiten Weltkriegs von internierten polnischen Soldaten gerodet und entsumpft .
Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert begann sich im Malcantone der Tourismus zu entwickeln. Dabei spielte der Deutsche Rudolf Fastenrath eine wichtige Rolle. Er eröffnete in Magliaso ein Verkehrsbüro und machte das Tessin im deutschsprachigen Raum mit reich bebilderten touristischen Publikationen bekannt. Viele der darin enthaltenen Fotografien zeigen Dorfszenen aus Astano und gelten heute als wichtige historische Quellen. Die Aufnahmen wurden fast ausschliesslich von Eugen Schmidhauser gemacht, einem gebürtigen Aargauer und Kollegen Fastenraths, der 1920 mit seiner Frau das Hotel Albergo della Posta in Astano von seinem Schwiegervater übernahm. Von 1932 bis 1949 war er Gemeindepräsident von Astano.
Wie viele Tessiner Grenzdörfer war auch Astano ein Transitort für den Schmuggel . Da bis zu Beginn der 1940er-Jahre primär Waren aus der Schweiz nach Italien geschmuggelt wurden, errichtete der italienische Staat auf seinem Territorium ab den 1890er-Jahren eine ausgedehnte Grenzsperranlage, die im Volksmund «la Ramina» genannt wird. Bei Astano verlief sie rund 100 Meter hinter der eigentlichen Grenze und bestand aus vier hintereinander gezogenen zwei Meter hohen Stacheldrahtzäunen , die mit Drahtspiralen miteinander verbunden waren, an denen kleine Glocken hingen. Der Fussweg nach Dumenza war mit einem Tor und einem Wachhaus gesichert. Die Überreste der Grenzsperranlage sind bis heute gut zu erkennen.
In der Gemeinde wurde zeitweise Gold abgebaut. Erste Versuche eine kommerzielle Goldmine zu betreiben scheiterten im 19. Jahrhundert. Im Jahr 1937 wurde der Betrieb der Goldminen von Astano durch die Firma Costano AG wieder aufgenommen. Dabei wurden die Anlagen und Stollen deutlich erweitert und ausgebaut. Ab dem Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb jedoch nur noch stark eingeschränkt und unregelmässig aufrechterhalten und im Jahr 1961 endgültig eingestellt. Der verschlossene Eingang des Stollens «Alle Bolle» und ein dazugehöriges Betriebsgebäude sind als Ruinen nach wie vor vorhanden und liegen rund 300 Meter südwestlich des heutigen Campingplatzes al Parco d’Oro. Ein weiterer, etwas grösserer Stollen des früheren Unternehmens liegt beim Weiler La Costa auf dem Gebiet der Gemeinde Sessa und ist im Rahmen von touristischen Führungen zugänglich.
Der Boden in Astano weist eine hohe Konzentration des radioaktiven und krebserregenden Edelgases Radon auf. In der Vergangenheit wurde ein Gemeindemittelwert von 506 Bq/m3 und ein Maximalwert von 12042 Bq/m3 gemessen (Schweizer Referenzwert 300 Bq/m3).
Im Jahr 2004 lehnten es die stimmberechtigten Einwohner von Astano, Bedigliora, Curio, Miglieglia und Novaggio mit 56,5 Prozent Nein-Stimmen ab, sich zur neuen Gemeinde Medio Malcantone zusammenzuschliessen.