Einwohner | 4'295 |
Fläche | 19.47km² |
0-19 Jahre | 21,91% |
20-64 Jahre | 61,61% |
65+ Jahre | 16,48% |
Ausländer | 36,60% |
Sozialhilfequote | 5,29% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Avenches im Kanton VD.
Avenches gehört zum District de la Broye-Vully und hat aktuell 4295 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,26. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 1'928 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 681 | 35,32% |
Zweipersonenhaushalte | 584 | 30,29% |
Dreipersohnenhaushalte | 303 | 15,72% |
Vierpersonenhaushalte | 242 | 12,55% |
Fünfpersonenhaushalte | 91 | 4,72% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 27 | 1,40% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
2'314 | 1'116 | 1'107 | 532 | 575 | 48,06% |
Amphitheater und Römisches Museum
Luftbild aus 200 m von 1919
Die Wurzeln von Avenches gehen auf die Kelten zurück. Ein Stamm der Helvetier hatte im Lauf des 1. Jahrhunderts v. Chr. auf der Höhe des Bois de Châtel südlich der späteren römischen Ortschaft ein Oppidum errichtet. Dieses Oppidum ersetzte wohl ein früheres Oppidum auf dem Mont Vully , das etwa zur gleichen Zeit aufgegeben wurde.
Die Gründung der römischen Stadt Colonia Pia Flavia Constans Emerita Helvetiorum Fœderata, wie sie offiziell hiess, oder Aventicum , wie ihr die einheimische Bevölkerung sagte, wird heute auf die Zeit um 15–13 v. Chr. angesetzt. Nach der älteren Namenforschung soll der Name Aventicum von einer helvetischen Quellgöttin Aventia abgeleitet sein; heute führt man ihn auf den um das Suffix -ǐko/-ǐcum erweiterten keltischen Bachnamen Aventǐa zurück. Die erste Erwähnung des Ortes findet sich bei Tacitus , der ihn für das Jahr 69 bereits als Hauptstadt der Helvetier (caput gentis) bezeichnet.
Schon bald entwickelte sich Aventicum zu einer blühenden Handelsstadt mit rund 20'000 Einwohnern und wurde schliesslich Bischofssitz. Der Niedergang der römischen Stadt setzte im 3. Jahrhundert nach Christus ein, verursacht durch innere Reichswirren und Plünderungszüge der Alamannen . In der Folge siedelten sich die restlichen Bewohner auf dem Hügel an, wo sich das heutige Städtchen befindet. Eine neue befestigte Siedlung wurde im 5. Jahrhundert wieder auf dem Gelände der römischen Stadt gegründet. Aventicum blieb auch während der unruhigen Zeiten und der andauernden Bedrohung durch die Alamannen Bischofssitz und besass mindestens zwei Kirchen (Saint-Martin und Saint-Symphorien). Erst Mitte des 6. Jahrhunderts, als Bischof Marius seinen Sitz nach Lausanne verlegte, bedeutete dies das endgültige Aus für Aventicum. Wahrscheinlich war der Ort aber weiterhin bewohnt.
Im Jahr 1074 gründete der Lausanner Bischof Burkhard von Oltigen auf dem Hügel des heutigen Städtchens eine neue Stadt, die im Mittelalter unter dem latinisierten Namen Adventica bekannt war und 1349 erstmals in der volkssprachlichen Lautung Avenchoz, 1518 Avenche, erscheint. Der deutsche Name Wiflisburg, der weder mit der lateinischen noch mit der französischen Variante korrespondiert, geht auf einen frühen alemannischen Siedler namens Wibili zurück und findet sich erstmals 1266 (1258?) als Wibilsburg belegt; spätere Bezeugungen sind Wipelspurg (1302), Wibelspurg (1458), Wiblispurg (1476), Wiflispurg (1548) und Wiflisburg (1577).
Die Stadt wurde im 11. Jahrhundert mit einer Ringmauer umgeben und erhielt 1259 das Stadtrecht, das vermutlich auf bereits im 11. Jahrhundert gewährten, aber geschichtlich nicht gesicherten Freiheiten beruhte. Das unter dem Schutz des Bischofs von Lausanne stehende Avenches ging 1239 ein Bündnis mit Freiburg und 1353 eines mit Murten ein. Vertreter des Bischofs war ein Kastlan, der in der im 13. Jahrhundert erbauten Burg residierte.
Tour de Vully
Mit der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 gelangte Avenches unter bernische Herrschaft und wurde Sitz der Landvogtei Avenches. Diese umfasste neben dem Gebiet des heutigen Bezirks auch die Herrschaft Grandcour nördlich von Payerne. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime wurde Avenches 1798 während der Helvetik dem Kanton Freiburg angegliedert. Schon 1801 drängten die Bewohner auf einen Anschluss an den Kanton Léman. Mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung 1803 wurde diesem Begehren entsprochen und Avenches zusammen mit dem heutigen Bezirksgebiet als Exklave dem Kanton Waadt angegliedert. Seither ist Avenches Bezirkshauptort.
Seit 1826 entwickelte sich in Avenches eine Gemeinschaft von aus dem Elsass zugewanderten Juden . Sie betrieben vor allem Pferdezucht und errichteten 1865 eine Synagoge . Nachdem sich die wirtschaftliche Lage gegen Ende des 19. Jahrhunderts verschlechterte, siedelten sie in grössere Städte über. Die nicht mehr benutzte Synagoge wurde 1954 abgerissen. An dieser Stelle ist eine Gedenktafel aufgestellt. Der Davidsstern auf dem Turm de Vully erinnert noch heute an die jüdischen Bewohner der Stadt.
Seit 1910 bestand auf dem flachen Gelände nördlich der Stadt ein Flugplatz, der während des Ersten Weltkrieges als Armeestützpunkt diente. Er sollte ursprünglich zum Militärflugplatz ausgebaut werden, wurde aber 1921 mit der Eröffnung des neuen Militärflugplatzes in Payerne aufgehoben.
Am 1. Juli 2006 fusionierte die bis dahin politisch selbständige Gemeinde Donatyre mit Avenches, nachdem sich das Stimmvolk beider Gemeinden im Juni 2005 mit grossem Mehr für die Vereinigung ausgesprochen hatte. Am 1. Juli 2011 wurde zudem die Gemeinde Oleyres eingemeindet.