Einwohner | 5'053 |
Fläche | 22.19km² |
0-19 Jahre | 21,51% |
20-64 Jahre | 58,18% |
65+ Jahre | 20,30% |
Ausländer | 10,15% |
Sozialhilfequote | 1,71% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Bäretswil im Kanton ZH.
Bäretswil gehört zum Bezirk Hinwil und hat aktuell 5053 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,33. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 2'144 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 610 | 28,45% |
Zweipersonenhaushalte | 828 | 38,62% |
Dreipersohnenhaushalte | 280 | 13,06% |
Vierpersonenhaushalte | 286 | 13,34% |
Fünfpersonenhaushalte | 104 | 4,85% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 36 | 1,68% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
3'619 | 2'021 | 1'999 | 1'197 | 802 | 59,88% |
Historisches Luftbild von 1922, aufgenommen aus 400 Metern Höhe von Walter Mittelholzer
Adetswil und Rosinli, historisches Luftbild von 21. August 1948, aufgenommen von Werner Friedli
Spinnereimuseum und Therapiegemeinschaft in Neuthal
In Bäretswil wurden zweimal Notverstecke von römischen Silbermünzen aus dem 1. bis 3. Jahrhundert gefunden. 1993 grub ein Metalldetektorgänger illegal einen Münzhort von 658 römischen Silbermünzen aus. Die archäologische Untersuchung ergab «eine Tonne aus der ersten Hälfte des 3. Jh. n. Chr.» Ganz in der Nähe war auf derselben Waldflur schon 1880 ein Schatz von 12 kg Sesterzen geborgen worden, der lange Zeit verschollen war. 2018 kam aus dem Nachlass von Adolf Guyer-Zeller ein grosser Teil davon wieder zum Vorschein und wurde der Kantonsarchäologie zur Verfügung gestellt. Aus diesen Funden kann man eine voralemannische Besiedlung vermuten.
Urkundlich erstmals bezeugt findet sich Bäretswil 741 als Berofovilare und 745 als Berolfeswilari. Der Ortsname bedeutet damit «beim Gehöft des Berolf». Die häufigen Namen auf -wil in dieser Gegend deuten auf eine alemannische Kolonisierung vom 7. bis 9. Jahrhundert hin. Das Kloster St. Gallen verfügt in dieser Gegend seit dem 8. Jahrhundert über Grundbesitz.
Die Burg Greifenberg und die niedergerichtlichen Rechte über Bäretswil wurden vom Abt von St. Gallen zuerst den Grafen von Rapperswil verliehen. Als habsburgischer Pfandbesitz gingen sie 1321 an die Herren von Hinwil über, die sie bis 1507 innehatten. Die Grenze zwischen den späteren Landvogteien Grüningen und Kyburg verlief mitten durch das heutige Gemeindegebiet.
Im Zusammenhang mit der Erhebung der Kreuzzugs steuer von 1275 wurde die Bäretswiler Kirche erstmals erwähnt. 1827 wurde ein Neubau in klassizistischer Manier erstellt. Die Kollatur war ein Lehen des Klosters St. Gallen und gehörte von 1279 bis 1541 den Herren von Hohenlandenberg . Im Spätmittelalter reichte die Kirchgemeinde weit über die Töss hinaus bis an die Abhänge des Hörnlis .
In der Reformation schloss sich die Gemeinde gegen den Willen des damaligen Priesters dieser Bewegung an. Auch Täufer waren lange präsent: Ihr Einfluss war ab 1525 bis ins 17. Jahrhundert hinein wirksam, allen staatlichen Verfolgungen zum Trotz. Zeitweise wohnten die Täufer in Höhlen wie zum Beispiel der Täuferhöhle . Sie ist bis in die Gegenwart Gedenkstätte der Taufgesinnten weltweit. 1651 trennte sich Bauma kirchlich von Bäretswil.
Da die Weiler auf den Hügeln keine Dorfgemeinschaften waren und auch keine Zelgen wirtschaft kannten, standen sie dem Ansturm von Armen ungeschützt offen. In Wappenswil lebten daher 1771 fast 500 Einwohner, deren viele ihr Dasein mit Textilheimindustrie fristeten und die dafür typischen Flarzbauten bewohnten.
Die grosse und stark von der Textilkonjunktur abhängige Bevölkerung machte das Gebiet der heutigen Gemeinde Bäretswil krisenanfällig. Die Mechanisierung der Garn produktion liess den Heimarbeitern 1814–1816 nur die Wahl, von Spinnerei auf Handweberei zu wechseln. Die neuerliche Bedrohung durch die Webereifabriken dürfte ein Grund für die hohe Zahl von Aufständischen aus Bäretswil gewesen sein, die 1832 eine Textilfabrik bei Uster niederbrannten ( Brand von Uster ). Später brachten Webfabriken am Aabach Verdienst aber auch ein Industrieproletariat in die Gemeinde – 55 % der Bevölkerung lebten 1880 von der Textilindustrie. Zwischen 1850 und 1940 entvölkerte sich die Gemeinde aufgrund der wirtschaftlichen Situation und ihrer Lage abseits der Verkehrsachsen spürbar. Die letzte Weberei in der Gemeinde stellte ihre Produktion 1982 ein.