Basel

Einwohner 173'232
Fläche 23.85km²
Kanton: BS
Demografie
0-19 Jahre 16,89%
20-64 Jahre 64,08%
65+ Jahre 19,03%
Ausländer 37,96%
Sozialhilfequote 6,40%
Wähleranteile Nationalratswahlen
FDP
20,34%
CVP
4,13%
SP
34,03%
SVP
11,28%
EVP/CSP
1,49%
GLP
5,56%
BDP
0,38%
PdA/Sol.
0,00%
GPS
19,40%
Kleine Rechtsparteien
0,19%

Willkommen auf der Info Seite der Gemeinde Basel

Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Basel im Kanton BS.

Basel gehört zum Kanton Basel-Stadt und hat aktuell 173232 Einwohner.

Haushalte

Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.

Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 1,91. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.

Haushaltstyp Anzahl Anteil
Total 87'524 100%
Einpersonenhaushalte 42'840 48,95%
Zweipersonenhaushalte 24'629 28,14%
Dreipersohnenhaushalte 9'530 10,89%
Vierpersonenhaushalte 7'294 8,33%
Fünfpersonenhaushalte 2'330 2,66%
Sechs- und mehrpersonenhaushalte 901 1,03%

Gäste in Hotels und Kurbetrieben

Die Analyse der Gäste in Hotels und Kurbetrieben in Basel im Zeitraum Januar - Mai 2023 ermöglicht uns einen faszinierenden Einblick in die Reisetrends und das Gästeaufkommen innerhalb der Gemeinde. Die Daten zeigen nicht nur die Gesamtzahl der Besucher, sondern auch die Unterscheidung zwischen inländischen und ausländischen Gästen. Dies hilft uns dabei, die Auswirkungen des Tourismussektors auf die lokale Wirtschaft und die Gemeinde Basel besser zu verstehen.

Typ Ankünfte Nächte Dauer
Total Gäste 275'318 516'317 1,88
Gäste aus dem Inland 119'512 200'036 1,67
Gäste aus dem Ausland 155'806 316'281 2,03

Abstimmungen

Bundesbeschluss über die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer
Stimmberechtigte Abgegebene Stimmen Gültige Stimmen Ja Nein % Ja
90'658 50'183 49'395 24'273 25'122 49,14%
Häufige Fragen zu Basel

Wieviele Ausländer leben in Basel?

37,96% der Bevölkerung welche ständing in Basel lebt, sind Ausländer.
Geschichte

Geschichte

Vorgeschichte

Der Faustkeil von Pratteln

Drei bemalte Kiesel aus der Arlesheimer Ermitage

Paläolithikum (Altsteinzeit)

Funde aus der Altsteinzeit sind in der Schweiz äusserst selten, da die Spuren während der letzten Eiszeit von den Gletschern zerstört wurden. Lediglich die Region um Basel blieb in der letzten Eiszeit unvergletschert.

Die älteste Spur menschlicher Anwesenheit in der Region ist ein 18 cm langer und gut 1 kg schwerer Faustkeil aus Silex , der 1974 bei Pratteln gefunden wurde. Ursprünglich wurde er auf ein Alter von 400'000 bis 300'000 Jahren datiert, nach neueren Untersuchungen könnte er aber auch «lediglich» etwa 120'000 Jahre alt sein. So oder so ist dieser Faustkeil das älteste erhaltene Werkzeug der Schweiz. Der Faustkeil wurde also – je nach angenommenem Alter – von einem Heidelbergmenschen oder einem Neandertaler hergestellt.

Der älteste menschliche Fund auf heute basel-städtischem Boden ist ein Chopper , der 1999 in Riehen beim Aushub für die Wohnüberbauung Gerhalde gefunden wurde. Seine Datierung ist unklar, er könnte älter als 130'000 Jahre, aber auch deutlich jünger sein. Der Chopper wurde also von einem Neandertaler hergestellt. Klimatisch dürften in der Region damals Bedingungen wie heute in Alaska geherrscht haben, die Landschaft wurde von Grasland und Baumgruppen bestimmt. Die Neandertaler waren nicht sesshaft, sondern Jäger, die jahreszeitlich ihrer Beute folgten.

Vor etwa 40'000 Jahren wanderte der anatomisch moderne Mensch nach Europa ein, während die Neandertaler aus heute noch ungeklärten Gründen verschwanden. Die ältesten in der Region gefundenen Artefakte, die dem Homo sapiens zugeordnet werden, sind 273 mit roten Streifen bemalte und offenbar bewusst zerbrochene Kieselsteine, die 1910 in einer Höhle in der Arlesheimer Ermitage gefunden wurden und deren Alter auf rund 12'000 Jahre geschätzt wird.

Mesolithikum (Mittelsteinzeit)

Nach der letzten Eiszeit setzte um 9600 v. Chr. eine bis heute andauernde Warmphase ein. Die zuvor offene Landschaft verwandelte sich in Wald. Zweifellos lebten auch in der Mittelsteinzeit Menschen in Basel, doch sind aus jener Zeit in der Region keine Spuren erhalten.

Neolithikum (Jungsteinzeit)

Ab dem 7. Jahrtausend v. Chr. änderte sich das Leben der Menschen in Mitteleuropa grundlegend. Die nomadische Lebensweise der Jäger und Sammler wurde durch die sesshafte bäuerliche Lebensweise mit Viehzucht und Ackerbau verdrängt. Die Schweiz war eines der letzten Rückzugsgebiete der mittelsteinzeitlichen Jäger und Sammler. Die ältesten gefundenen jungsteinzeitlichen Siedlungen in der Region wurden um 5400 v. Chr. an verschiedenen Orten im Baselbiet errichtet. Deren Bewohner gehörten zur sogenannten Bandkeramik-Kultur .

Auf dem Gebiet von Basel-Stadt gibt es rund 50 jungsteinzeitliche Funde. Besonders in Riehen und Bettingen konnten die Siedlungsplätze recht genau eingegrenzt werden. Eine Siedlung am Rand des Schwarzwaldausläufers auf der heutigen Flur Riehen-Bischoffhöhe wurde auf etwa 3900 v. Chr. datiert. Bis heute (2008) gibt es aber keine detaillierten archäologischen Untersuchungen. Die Fundstellen befinden sich immer auf fruchtbaren Böden in leichter Hang- oder Terrassenlage, die Überschwemmungsgebiete von Rhein, Birs , Birsig und Wiese wurden gemieden. Nebst Ackerbau und Viehhaltung wurde auch immer noch die Jagd und das Sammeln von Wildfrüchten betrieben, was besonders bei schlechten Ernten überlebenswichtig war.

Bronzezeit

Die Entdeckung der Bronze löste im späteren 3. Jahrtausend v. Chr. in Mitteleuropa weitreichende Veränderungen aus. Während Kupfer in den Alpen verfügbar war, musste Zinn von weit her, vermutlich hauptsächlich aus England, importiert werden. So entwickelte sich ein organisierter Fernhandel. Die Kulturen und Glaubensvorstellungen glichen sich an: Begräbnisstätten und die Form von Gegenständen ähnelten sich in ganz Mitteleuropa. Die Gesellschaft blieb dabei hauptsächlich bäuerlich.

Um Basel gab es in der Bronzezeit (2200–800 v. Chr.) etliche Höfe und Dörfer. Sie lagen alle in der Nähe des Rheins, was dessen Bedeutung als Verkehrsweg widerspiegelt. Auch dürfte der Fischfang, vor allem während der Lachszüge, eine Bedeutung für die Ernährung gehabt haben. Heute ist vom Holz der Häuser kaum noch etwas übrig und man kann diese Orte nur noch anhand von Scherbenfunden identifizieren. Die älteste bekannte bronzezeitliche Siedlung in der Region gehört in die Zeit um 1550 v. Chr. Sie befand sich in Kleinhüningen auf einer hochwassergeschützten Terrasse und war etwa 5000 m² gross. Weitere Siedlungen gab es im heutigen Kleinbasel und im «Dalbeloch».

Um 900 v. Chr. entstand auf der Nordspitze des Münsterhügels, dem Martinskirchsporn, die erste befestigte Siedlung Basels. Der auf drei Seiten steil abfallende Sporn des Münsterhügels zwischen Rhein und Birsig bot sich als natürliche Festung für eine Besiedlung an. Die Siedlungsfläche betrug etwa 7000 m². Ein 9 Meter breiter und 3 Meter tiefer Absperrgraben konnte nachgewiesen werden, besser erhaltene Fundstellen an anderen Orten legen nahe, dass hinter dem Graben ein holzarmierter Wall stand. Befestigte Siedlungen an topografisch herausragenden und verkehrsgünstigen Lagen waren in der Bronzezeit verbreitet. Besonders in der Spätbronzezeit entstanden vielerorts gut zu verteidigende Höhensiedlungen.

Der Siedlung auf dem Martinskirchsporn vorgelagert war ein 200 Meter breites, durch einen weiteren Graben gesichertes Vorgelände. Funde von Brandschutt mit verziegeltem Lehm lassen darauf schliessen, dass die Siedlung einem Feuer zum Opfer fiel.

Hallstattzeit (ältere Eisenzeit)

Ab 800 v. Chr. wurde in Mitteleuropa Eisen wichtig. Die bisherigen Handelsverbindungen wurden durch solche zu Eisenvorkommen, z. B. im Jura, ersetzt. Die Kontrolle der Eisenvorkommen sowie auch der Salzvorkommen lag in den Händen einer kleinen, sehr reichen Oberschicht. Nach dem Tod wurden sie prunkvoll in riesigen Grabhügeln bestattet, die man im Gelände noch heute erkennt (z. B. Hardhäuslischlag in der Muttenzer Hard südlich des «Waldhauses»). Von den Griechen wurden diese Menschen Kelten , von den Römern Gallier genannt. Mit beiden standen sie in lebhafter Handelsverbindung.

Die ältere Eisenzeit ( Hallstattzeit , 800 – 450 v. Chr.) zeichnet sich in Basel vor allem durch eine Fundleere aus. Bei Pratteln und Muttenz sind Siedlungen an beherrschender Stelle am Rande des Rheintals bekannt, und auch im weiteren Umland wurden Siedlungsspuren aus dieser Zeit gefunden. Es ist zwar anzunehmen, dass es auch in Basel Gehöfte gab, doch konnten sie bis heute nicht nachgewiesen werden.

Frühgeschichte

Latènezeit (jüngere Eisenzeit)

Um 450 v. Chr. kam es zu sozialen und kulturellen Umwälzungen in den keltischen Gesellschaften. Die Sitte der grossen Grabhügel wurden aufgegeben und es entstanden Flachgräberfelder . Die Menschen wohnten in Gehöften und verstreuten Weilern.

Immer wieder brachen Leute auf, um sich anderswo niederzulassen. Besonders die Gegend südlich der Alpen war attraktiv, für den Raum Basel war das Rhonetal und die burgundische Pforte ein wichtiger Weg zur mediterranen Welt. Es entstand ein Güter- und Kulturaustausch mit den Griechen , Etruskern und schliesslich Römern. Die neuen Ideen aus dem Mittelmeerraum führten zu gesellschaftlichen Veränderungen.

Die Latènezeit (450 – 50 v. Chr.) gehört zu den fundreichsten Epochen der Basler Geschichte. Um 150 v. Chr. entstand im Raum des heutigen Novartis-Campus eine grosse Siedlung, die bis 80 v. Chr. bewohnt war. Entdeckt wurde sie 1911 auf dem Areal der damaligen Gasfabrik , entsprechend wird sie in der archäologischen Literatur «Basel-Gasfabrik» genannt. Die Siedlung war unbefestigt und erstreckte sich über etwa 150'000 m². Die rechtwinklige Anlage der Strassen deutet auf einen planmässigen Siedlungsbau hin. In der Siedlung lebten schätzungsweise über 500 Personen.

Die Lage auf der untersten Terrasse des Prallhangs des Rheins schützte die Siedlung vor Hochwasser, gewährte aber dennoch einen guten Zugang zum Rhein. Bemerkenswert ist, dass die Siedlung genau auf der Linie Elsässer BelchenKienberg-Burg liegt, die im Belchen-System eine Peillinie für die wichtigen keltischen Festtage Samhain und Imbolg ist. Ausserdem liegt sie exakt östlich vom Knöringer «Höllenboden», welcher den Ankerpunkt des regionalen Blauensystems bildet.

Die archäologischen Funde zeugen von Wohlstand und regen Handelsbeziehungen. Wein amphoren aus dem Mittelmeergebiet, Keramik aus Böhmen und Bernstein aus dem Baltikum zeigen, dass die Siedlung eine wichtige Drehscheibe des keltischen Fernhandels war. Die gefundenen Münzen weisen auf ein Geldsystem hin, das sich an mediterranen Vorbildern orientiert. Funde zeugen davon, dass in der Siedlung hoch qualifizierte Handwerker arbeiteten, die die benötigten Rohstoffe teilweise importieren mussten.

Nach 100 v. Chr. führten innerkeltische Konflikte und das Vordringen germanischer Stämme aus Nordosten zu einer Phase der Unsicherheit. Gleichzeitig wurde auch das römische Imperium immer bedrohlicher. Ein verstärkter Schutz scheint am Oberrhein ab 80 v. Chr., also noch vor Caesars Feldzügen , ein grosses Bedürfnis gewesen zu sein. Entlang des Rheins entstanden befestigte Siedlungen, unbefestigte Grosssiedlungen wurden dagegen aufgegeben. Damals entstand eine befestigte Siedlung auf dem Münsterhügel, während Basel-Gasfabrik aufgegeben wurde.

Reste der Steinfront des «Murus Gallicus» bei Ausgrabungen im Jahr 1971 in der Rittergasse 5

Die Siedlung auf dem Münsterhügel war auf der Südseite mit einem mächtigen Wall (Caesar nannte diese Wälle Muri Gallici ) und einem tiefen Graben gesichert. Der Graben ist in der Topografie noch immer sichtbar (Bäumleingasse). Der Verlauf der keltischen Strasse entsprach der heutigen Ritter- und Augustinergasse. Die Bauweise der Strasse lässt auf Know-how aus dem Mittelmeerraum schliessen. Das Siedlungsgebiet umfasste rund 55'000 m² und war somit auch für die damalige Zeit nicht besonders gross. Die ältere Siedlung Basel-Gasfabrik war rund dreimal so gross gewesen, auch das ist ein Hinweis darauf, dass der Umzug auf den Münsterhügel nicht freiwillig erfolgt sein dürfte.

Früher wurde angenommen, dass die Rauriker die Siedlung in der Rheinebene im Jahr 58 v. Chr. verliessen, um zusammen mit den Helvetiern nach Gallien auszuwandern, und dass die Siedlung auf dem Münsterhügel entstand, nachdem sie von Gaius Iulius Caesar in der Schlacht bei Bibracte geschlagen und in ihre Heimat zurückgeschickt worden waren. Diese Ansicht gilt heute als überholt.

Römische Zeit

Gegossene keltische Potinmünze mit dem in lateinischer Schrift wiedergegebenen keltischen Namen «Cantorix», gefunden unter dem Basler Münster

Mit der Eroberung Galliens durch Caesar um 52 v. Chr. geriet auch die Region Basel unter römische Herrschaft. Die befestigte Siedlung auf dem Münsterhügel war für die Beherrschung der Einfallsachsen ideal. Auch nach der Unterwerfung Galliens durch Caesar bestanden die keltischen Strukturen der Siedlung vorerst weiter. Keltische Adlige regierten im Auftrag Roms vom Münsterhügel aus die umliegende Region.

Dank der Konzentration von Handel, Handwerk und Herrschaft funktionierte die gut befestigte Siedlung (von den Römern wurden solche befestigten Siedlungen Oppida genannt) als regionales Zentrum. Verschiedene Funde lassen vermuten, dass einzelne römische Militärpersonen oder ein kleines römisches Truppenkontingent stationiert waren, um die Herrschaft über die keltischen Alliierten sicherzustellen. Erst zu Beginn der augusteischen Epoche (also ab etwa 30–20 v. Chr.) wurden die spätkeltischen Bauten auf dem Münsterhügel abgerissen. Auch die umfangreiche Befestigungsanlage wurde niedergelegt und es entstand ein sogenannter Vicus , eine römische dörfliche Siedlung. Die rund 10 km rheinaufwärts neu gegründete Koloniestadt Augusta Raurica , die am Knotenpunkt von mehreren Handelswegen lag und wo auch eine Brücke über den Rhein stand, war nun das administrative, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Region.

Im frühen 1. Jahrhundert n. Chr. erstreckte sich der Vicus auf dem Münsterhügel über die Ruine des keltischen Befestigunswalls bis zum heutigen St. Alban-Graben. Das Zentrum des Vicus lag im Vorgelände des Münsterhügels an der Gabelung der von Augusta Raurica kommenden Fernstrasse (Rittergasse zum Münsterhügel, Freie Strasse zur Schifflände). Die Anbindung an die Verkehrswege war nun wichtiger als die militärische Sicherung, der überregionale Verkehr wurde zu einer wichtigen Erwerbsgrundlage. Vom 1. bis zum Ende des 3. Jahrhunderts stand Basel aber im Schatten von Augusta Raurica mit seinen Theatern, Bädern, Tempelanlagen und dem Forum.

In der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. verlegten die Römer die Grenze des Imperiums nach Norden. Damit war die Nordwestschweiz keine Grenzregion mehr. Es folgte die relativ friedliche Zeit der Pax Romana mit einer wirtschaftlichen und kulturellen Blüte. Zuwanderer aus dem Mittelmeerraum liessen sich nördlich der Alpen nieder. Die einheimische keltische Bevölkerung übernahm römische Sitten und Ernährungsgewohnheiten.

Spätrömische Zeit

Ab ca. 250 n. Chr. folgte eine Zeit innen- und aussenpolitischer Krisen. Germanische Völker, so etwa die Alamannen , drangen in die römischen Provinzen ein. Die Grenze des Imperiums wurde wieder an den Rhein zurückverlegt (sogenannter Limesfall ). Um 270/280 n. Chr. wurde der Münsterhügel mit einer Umfassungsmauer befestigt. Die Wohnsitze im Vorgelände wurden aufgegeben, deren Bewohner zogen entweder hinter die Befestigung oder wanderten ab. Dort, wo früher der Murus Gallicus gestanden hatte, wurde eine neue Befestigungsmauer mit Graben errichtet. Diese Anlage wurde, den wenigen erhaltenen Befunden nach zu urteilen, sorgfältig geplant und technisch versiert errichtet. Unter anderem deswegen gilt es als wahrscheinlich, dass Einheiten der römischen Armee am Bau beteiligt waren oder diesen sogar koordinierten. Da in Basel nicht die erforderlichen Steinvorkommen zur Verfügung standen, wurden auch Bauteile von repräsentativen Steinbauwerken vermutlich aus Augusta Raurica herbeigeschafft und als Spolien im Fundament der Mauer – also an nicht sichtbarer Stelle – verbaut.

Diese Befestigung auf dem Münsterhügel wurde zu einem Teil des ausgeklügelten Grenzsicherungssystems entlang des Rheins, das im 4. Jahrhundert aufgebaut wurde. Im Zusammenhang mit diesem letzten grossen römischen Festungsbauprogramm wird der Name Basel zum ersten Mal genannt: Laut dem römischen Historiker Ammianus Marcellinus lagerte Kaiser Valentinian I. im Jahr 374 mit seinen Truppen bei Basilia.

Nach den Westgoteneinfällen in Italien im Winter 401/402 zog Rom einen Grossteil der Truppenkontingente aus den nordalpinen Provinzen ab. Damit begann hier das Ende der römischen Herrschaft. Die Romanen , die Nachfahren der gallo-römischen Bevölkerung, waren nun weitgehend auf sich selbst gestellt. Die Sicherung der Grenzen besorgten teilweise Alamannen und Franken als Föderierte Roms. Mit dem Tod des römischen Heermeisters Aetius endete um 454 die militärisch gestützte Macht der Römer nördlich der Alpen. Ein Teil der romanischen Bevölkerung wanderte ab, viele blieben aber hier und arrangierten sich mit den neuen germanischen Nachbarn.

Mittelalter

Siehe auch: Liste der Bischöfe von Basel

Basler Münster

Eingang des « Olsberger -Hofs» an der Rittergasse 27. Das im Barockstil umgebaute Haus geht auf das Jahr 1389 zurück

Ende des 5. Jahrhunderts fiel Basel an die Franken , die sich in und um Basel niederliessen. Eine kontinuierliche Besiedlung Basels ist jedoch erst wieder ab dem 7. Jahrhundert archäologisch gesichert. In diese Zeit fällt die erste inschriftliche Nennung Basels auf einer dort geprägten Goldmünze ( Basilia fit). In der ersten Teilung des Frankenreichs fiel Basel in den Herrschaftsbereich von Lothar I . Mit dem Vertrag von Meerssen fiel Basel 870 an das Reich Ludwig des Deutschen , kam aber um 926/935 an das Königreich Hochburgund . 917 wurde die Stadt Basel durch die Magyaren zerstört und geplündert; zu den Todesopfern zählte auch der damalige Bischof. 1006/32 wurde Basel dem römisch-deutschen Reich angegliedert. Bereits im frühen 7. Jahrhundert ist ein Bischof bezeugt, der wie seine Nachfolger wohl bereits die Herrschaft in der Stadt ausübte. Der Bischofssitz war aus dem durch die Alamannen verwüsteten Augusta Raurica nach Basel verlegt worden. Unter Bischof Haito entstand in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts eine erste Kathedrale auf dem Münsterhügel, die dann durch einen 1019 geweihten frühromanischen Bau ersetzt wurde.

1091 wurde der Kornmarkt der Stadt, der heutige Marktplatz , erstmals erwähnt. Gegen 1100 erhielt die Stadt die erste Stadtmauer ; weitere folgten in der Mitte des 13. und gegen Ende des 14. Jahrhunderts. Unter Bischof Heinrich von Thun erfolgte um 1225 der Bau der ersten Basler Rheinbrücke und in der Folge entstand die Stadt Kleinbasel zur Brückensicherung.

Karte der historischen Entwicklung des Gebiets der Basler Kantone

Mehrere schwere Schicksalsschläge musste die Stadt im 14. Jahrhundert verkraften. 1348 starb annähernd die Hälfte der Bevölkerung während einer Pestepidemie , in deren Folge die jüdische Bevölkerung auf einer Rheininsel bei Birsfelden verbrannt wurde, was als Basler Judenpogrom in die Geschichte einging, und nur acht Jahre später (1356) ereignete sich das Basler Erdbeben . Das bis heute schwerste Erdbeben Mitteleuropas forderte zwar nur wenige Opfer, doch der anschliessende Grossbrand legte grosse Teile der Stadt in Schutt und Asche. Dabei wurde auch die Stadtchronik vernichtet, die ab 1357 mit dem Roten Buch – dem heute ältesten Buch der Stadt – wieder neu angelegt wurde. Infolge eines Aufruhrs vom 26. Februar 1376, der als Böse Fasnacht in die Geschichte einging, wurden der Stadt Basel vom habsburgischen Herzog Leopold III. harte Sanktionen auferlegt.

In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts beginnt die städtische Selbstverwaltung durch einen urkundlich ab 1185/90 belegten Rat aus Rittern und Bürgern, der mit Schultheiss , Bürgermeister (ab 1253) und Stadtschreiber die Geschicke der Gemeinde lenkte. Der Bischof als Stadtherr ernannte zunächst den Rat und einen Vogt. Erste Konflikte um die Kontrolle der Stadt entschied der Bischof Mitte des 13. Jahrhunderts zu seinen Gunsten. Versuche der Habsburger, die Stadt in ihren Herrschaftsbereich einzugliedern scheiterten im 14. Jahrhundert, spalteten jedoch die Bürgerschaft in zwei Parteien: Die pro-Habsburgischen «Sterner» und die anti-Habsburgischen «Psitticher».

Münsterplatz, Basel

Die Bürgerschaft von Grossbasel erwarb 1392 von Bischof Friedrich von Blankenheim die Stadt Kleinbasel für 29'800 Gulden . In dieser Zeit erwarb sich die Stadt vom Bischof auch pfandweise die wichtigsten Regalien ( Münz- und Zollrecht , Schultheissengericht usw.). Basel wurde damit zwar faktisch unabhängig vom Bischof, konnte aber dessen nominelle Oberherrschaft bis um 1500 nicht ablösen. So bestimmten zwar die Bürger die Inhaber wichtiger Ämter, die feierliche Amtseinsetzung erfolgte jedoch weiter durch den Bischof. Basel galt deshalb nicht als freie Reichsstadt . Eine wichtige Rolle im politischen und sozialen Leben Basels spielten die Zünfte, die in zwei Gruppen, die Herrenzünfte und die Handwerkerzünfte aufgeteilt waren. Im Rat waren seit 1337 neben vier Rittern und acht sog. Achtburgern (lehensfähige Bürgerschaft) 15 Vertreter der Zünfte vertreten. Zu letzteren stiessen 1382 noch die 15 Zunftmeister. Die Zünfte bildeten überdies in der Stadtregierung unter dem Oberstzunftmeister ein eigenes Kollegium, das grosses politisches Gewicht hatte. Das Konzil von Basel , das 1439 den letzten Gegenpapst , Felix V. , wählte (→ Papstwahl am Basler Münster ), tagte von 1431 bis 1449 in der Stadt. Um 1433 begann die Papierfabrikation in Basel. Ein eidgenössisches Kontingent unterlag 1444 in der Schlacht bei St. Jakob einem französischen Söldnerheer. Die Universität , die erste im Gebiet der heutigen Schweiz, wurde 1460 durch Papst Pius II. gestiftet. 1471 verlieh Kaiser Friedrich III. der Stadt das Messeprivileg . Um diese Zeit wurde in Basel auch der Buchdruck eingeführt. In der Folge kam es zu einem kulturellen Aufschwung: Neben dem Humanisten Erasmus von Rotterdam weilten auch Paracelsus , Sebastian Brant und Hans Holbein der Jüngere in Basel.

Um 1400 begann die Stadt Basel durch die Erwerbung bischöflicher Herrschaften durch Pfand oder Kauf ein eigenes Territorium aufzubauen, vorerst jedoch nicht sehr erfolgreich. Es gelang zwar einige Herrschaften im Sisgau zu gewinnen, der Versuch der Expansion ins Laufental und über den Hauenstein (Olten) scheiterte jedoch. Gegenüber der Eidgenossenschaft verhielt sich Basel ambivalent. Während es in den Burgunderkriegen auf Seiten der Eidgenossen kämpfte, blieb es im Schwabenkrieg neutral. Zwischen Solothurn und Basel entstanden zeitweise heftige Konflikte um die Herrschaftsrechte im Sisgau, vor allem wegen Dorneck. Den eigentlichen Abschluss der Bildung des Territoriums der Stadt Basel bildete der Erwerb von Pratteln 1525, wodurch die Herrschaftsgebiete verbunden wurden. Bis zum Ende des Stadtstaates 1798 konnten nur noch kleinere Erwerbungen gemacht werden.

Neuzeit

Venus und Amor, Hans Holbein der Jüngere ( Kunstmuseum Basel , c. 1524)

Ansicht Basels in der «Topographie der Eidgenossenschaft» aus dem Jahr 1761

Nach dem Schwaben- bzw. Schweizerkrieg 1499 wandte sich Basel der Eidgenossenschaft zu, der es am 13. Juli 1501 als elfter Ort beitrat. Die Schwächung des adeligen und die Stärkung der bürgerlichen Elemente spielten als Voraussetzung dabei eine wichtige Rolle. Eine Änderung in der Ratsverfassung, die den Zünften die Vormachtstellung sicherte, erfolgte 1521. Gleichzeitig erfolgte die einseitige völlige Emanzipation von der Herrschaft des Bischofs, indem nun die Besetzung der Ämter auch formell durch den Rat vorgenommen wurde. Der in Basel wohnhafte Humanist Erasmus von Rotterdam liess hier 1516 und 1519 das griechische Neue Testament mit seiner lateinischen Übersetzung drucken. Sowohl der deutsche Reformator Martin Luther als auch der englische Geistliche William Tyndale nutzten die zweite Ausgabe als Grundlage für ihre Bibelübersetzungen. Johannes Oekolampad arbeitete 1515 bis 1516 bei Erasmus und kehrte dann 1522 als Pfarrer und Professor nach Basel zurück, wo er der wichtigste Reformator der Stadt wurde. 1525 feierte er mit seiner Gemeinde das erste evangelische Abendmahl , 1526 erschien seine Gottesdienstordnung und 1528 heiratete er Wibrandis Rosenblatt . Nach einem Bildersturm und Zunftaufstand trat Basel 1529 zur Reformation über. Am 12. Mai 1529 siedelten die Domherren und Kapläne , welche nicht zur Reformation wechselten oder auf ihre Nebenpfründen zogen, nach Freiburg im Breisgau um. Am 28. August 1529 schloss das Domkapitel mit der Stadt Freiburg einen Vertrag über die rechtlichen und steuerlichen Belange, den Erwerb von Häusern, Kapitel- und Amtshaus sowie über die Benützung des Münsters. Damit war Basel nicht mehr der Sitz des Bischofs und auch nicht mehr des Domkapitels und wurde es auch nie wieder. Verwaltungssitz des Domkapitels war ab 1587 das Stürtzelsche Haus, heute Basler Hof genannt. 1585 erwarb die Stadt im Vertrag von Baden auch formal alle bischöflichen Herrschaftsrechte in der Stadt und über ihr Herrschaftsgebiet und wurde damit endgültig unabhängig.

1535 kam der verfolgte Johannes Calvin aus Frankreich und fand Aufnahme in Basel. Er schrieb hier seine Institutio Christianae religionis (deutsch: Unterricht in der christlichen Religion), eine der wirkungsvollsten evangelischen Schriften der Reformationszeit, gedruckt 1536 in Basel. Basel war (ähnlich wie Genf) 1530 bis 1700 für italienische und französische evangelische Glaubensflüchtlinge wichtiger Zufluchtsort und neue Heimat geworden. Die zugewanderten Familien waren aber nicht nur eine Last für die Stadt, sondern auch eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Bereicherung durch ihre Bildung und Kenntnisse in Seidenproduktion und -handel und in der Textilfärberei, die sie mitbrachten und in der Stadt ansiedelten. 1543 erschien in Basel das erste komplette Lehrbuch der menschlichen Anatomie De Humani Corporis Fabrica (Über den Bau des menschlichen Körpers) von Andreas Vesalius (1514–1564), das in der Offizin von Johannes Oporinus gedruckt wurde. Das Gymnasium wurde 1589 in der Nachfolge der Lateinschule des Domstifts gegründet (heute Gymnasium am Münsterplatz ).

Während eines Zeitraums von 50 Jahren wurde Basel von fünf schweren Pestepidemien heimgesucht: Von 1563 bis 1564 starben in der «Grossen Sterbendt» 4000 Einwohner – ein Drittel der damaligen Stadtbevölkerung. Die Pest kehrte in den Jahren 1576–1578 (etwa 800 Tote), 1582–1583 (etwa 1200 Tote), 1593–1594 (etwa 900 Tote) und ein letztes, aber vernichtendes Mal 1609–1611 (etwa 3600 Tote) zurück.

Gliederung des Stadtstaates Basel im 18. Jahrhundert

1648 vertrat der Basler Bürgermeister Johann Rudolf Wettstein die Eidgenossenschaft am Friedenskongress in Münster und erreichte die Anerkennung der Eidgenossenschaft durch die damaligen Grossmächte. Frankreich bedrohte Basel jedoch ab 1681 durch die Festung Hüningen direkt an der Stadtgrenze.

Die Stadt Basel verwaltete ihr Herrschaftsgebiet durch vom Rat eingesetzte Landvögte. Es bestanden die Ämter Farnsburg , Homburg , Kleinhüningen , Liestal , Münchenstein , Riehen und Waldenburg . Konflikte zwischen der städtischen Herrschaft und der Landbevölkerung eskalierten in den Bauernkriegen 1525 und 1653 sowie im Rappenkrieg 1591–1594, die Stadt schlug diese Aufstände jedoch blutig nieder.

Der Ankauf des Amerbachschen Kunstkabinetts , des Grundstocks aller städtischen Sammlungen, insbesondere des Kunstmuseums, erfolgte 1662.

Die Gründung des Handelshauses Johann Rudolf Geigy ist auf 1758 datiert, 1795 beendete der Friede von Basel den Krieg zwischen Frankreich , Spanien und Preussen .

Am 20. Dezember 1790 hob der Grosse Rat von Basel als Reaktion auf die Französische Revolution im städtischen Herrschaftsgebiet die Leibeigenschaft auf. Nach der Durchreise Napoleons am 24. November 1797 kam es trotzdem im Januar in der Landschaft zu Aufständen und zum Sturm auf die Landvogteischlösser Waldenburg, Farnsburg und Homburg. Darauf übernahmen die reformerisch und revolutionär gesinnten «Patrioten» um den Oberstzunftmeister Peter Ochs die Macht und erklärten die Gleichberechtigung aller Kantonsbürger. Die Basler Nationalversammlung, eines der ersten Parlamente der Schweiz, setzte sich zu gleichen Teilen aus je 20 Vertretern der Stadt und der Landschaft zusammen und leitete weitreichende Reformen ein. Mit dem Inkrafttreten der Helvetischen Verfassung am 12. April 1798 löste sich dieses Parlament auf und der alte Stadtstaat Basel hörte formell auf zu existieren. Basel war nun theoretisch eine normale Gemeinde des Kantons Basel der Helvetischen Republik , bildete jedoch einen eigenen Distrikt. Als Folge der Einführung des einheitlichen Bürgerrechts in der Helvetischen Republik wurde auch in Basel die Einwohnergemeinde («Munizipalität») von der Bürgergemeinde getrennt. Der Anteil der Bewohner der Stadt, die Mitglied der Bürgergemeinde waren, sank deshalb bis 1815 auf noch 37 %, während 1779 noch 51 % der Einwohner das Bürgerrecht innehielten.

19. Jahrhundert

Spalentor

Als 1815 der Wiener Kongress die ewige bewaffnete Neutralität der Schweiz anerkannte, wurde das ehemalige Fürstbistum Basel zwischen Bern und Basel aufgeteilt: Der Jura und das Laufental gingen an Bern, während Basel die ehemaligen bischöflichen Vogteien Birseck und Pfeffingen zugesprochen wurde. Im August 1815 feierte Basel Erzherzog Johann von Österreich , der die Festung Hüningen , von der aus Basel immer wieder beschossen und erpresst worden war, zur Kapitulation gezwungen hatte und auf Bitte der Basler Bürger auch gleich schleifte .

Am 4. August 1819 fand die letzte Hinrichtung statt (Baselland: 1851). Drei Mitglieder einer Räuberbande wurden am Erdbeergraben vor dem Steinentor enthauptet. Der Hinrichtung wohnten 20'000 Schaulustige bei, mehr als Basel damals Einwohner hatte.

1814 wurde die politische Vorherrschaft der Stadt über die Landschaft wiederhergestellt, in dem die Stadt ein unverhältnismässiges Übergewicht an Sitzen im Grossen Rat erhielt. Im Jahr 1833 wehrten sich die Landgemeinden (Baselbiet) nach längerem Widerstand erfolgreich gegen die Dominanz der Stadt. Nach der Schlacht an der Hülftenschanz , welche die Stadt verlor, konstituierten sich die Landgemeinden als eigener Halbkanton Basel-Landschaft , nur die rechtsrheinischen Gemeinden Riehen , Bettingen und das 1907 in die Stadt eingemeindete Kleinhüningen verblieben bei Basel und bildeten fortan den Halbkanton Basel-Stadt (→ Basler Kantonstrennung ).

1832 erreichte das erste Dampfschiff , der Seitenraddampfer Stadt Frankfurt die Stadt Basel. Das als Glattdecker bezeichnete Schiff war für Personen- und Güterverkehr ausgelegt. Es legte an der Schifflände an, wo es mit Kanonendonner und von hohen Herren der Stadt empfangen wurde.

Erster Zionistischer Weltkongress (1897), Stadtcasino Basel

Der erste Zug der Schweiz fuhr 1844 von Saint-Louis her in Basel ein. 1849 erfolgte der Bau der Museen an der Augustinergasse, und nach 1859 wurden die Stadtmauern geschleift; nur einige der grösseren Tore wie das Spalentor blieben erhalten. Vom 26. bis zum 29. August 1897 fand der von Theodor Herzl und David Farbstein organisierte erste Zionistenkongress in Basel statt. Auf dem Kongress wurde die «Schaffung einer öffentlich und gesetzlich gesicherten Heimat für das jüdische Volk in Palästina » beschlossen. Zu diesem Zweck wurden ein Fonds und eine «jüdische Bank» (später Bank Leumi ) gegründet. Insgesamt fand der Zionistische Weltkongress zehn Mal in Basel statt, mehr als in irgendeiner anderen Stadt weltweit.

20. und 21. Jahrhundert

Historisches Luftbild von Walter Mittelholzer von 1933

Aufnahme der Mittleren Brücke, 1950er-Jahre

Basel wurde während der Industrialisierung zu einer der bedeutendsten Industriestädte der Schweiz. Um 1900 wurde Basel vom Kantonsstatistiker im internationalen Vergleich als «eindeutige Fabrikstadt» bezeichnet. Die Stadt zählte noch bis um 1980 überdurchschnittlich viele Arbeiter.

Zu den bedeutendsten Ereignissen der Basler Geschichte zählt der in Vorahnung der kommenden Ereignisse ausserordentlich anberaumte Internationale Friedenskongress der Sozialisten im November 1912. Während des Ersten Weltkriegs war die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln in der Grenzregion immer sichergestellt, aber schwieriger als in der inneren Schweiz. Der Streikparole des Landesstreiks von 1918 folgte in Basel fast die ganze Arbeiterschaft. Am Nationalfeiertag, dem 1. August 1919, kam es nach Streiks der Färber zu Unruhen, bei denen das Militär auf Demonstranten schoss. Es waren fünf Tote zu beklagen.

In den Dreissigerjahren wurde die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die Bank der Zentralbanken, in Basel domiziliert.

Die Basler Grenzregion war der nationalsozialistischen Diktatur in den Jahren von 1933 bis 1945 und dem nahen Kriegsgeschehen ab 1939 stark ausgesetzt. Die Auswirkungen davon betrafen sowohl die Bevölkerung als auch die lokalen Unternehmen und die Schweizer Behörden, deren Verhältnis zu Deutschland in dieser Zeit von schwerwiegenden kulturellen, politischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Entscheidungen geprägt war. So erwarb das Kunstmuseum Basel 1939 aus deutschen Museen 21 als «entartet» aussortierte Kunstwerke . Die Diskussion über die ambivalenten Aspekte des Ankaufs hält bis heute an.

Einerseits stand der Kanton Basel-Stadt mit seiner sozialdemokratischen und sozialistischen Regierungsmehrheit («Rotes Basel») und den weithin wahrgenommenen, bürgerlichen «Basler Nachrichten» Albert Oeris in einer breit abgestützten Gegnerschaft zu Nazi-Deutschland, und Flucht-, Propaganda und Schmuggelnetzwerke waren auch noch in der Kriegsphase aktiv (insbesondere via die « Eiserne Hand »). Anderseits gab es wie in anderen Schweizer Städten auch in Basel mehrere Tausend deutsche NSDAP -Mitglieder und schweizerische Anhänger frontistischer Organisationen . Der exterritoriale Badische Bahnhof und das «Deutsche Heim» in der St. Alban-Vorstadt waren dabei die zentralen Ausgangspunkte für die nationalsozialistischen Aktivitäten in Basel. Diese wurden 1946 erstmals in einem Staatschutzbericht des damaligen Basler Polizeidirektors Carl Ludwig dokumentiert.

In militärischer Hinsicht war die Stadt Basel nach dem Rückzug der Schweizer Armee ins Reduit von Mitte 1940 bis Herbst 1944 eine offene Stadt und wäre gegen einen deutschen Angriff nicht verteidigt worden. Irrtümlich bombardiert wurden die Stadt und die Umgebung ( wie auch andere Orte in der Schweiz ) von den Alliierten 1940 und 1945 ( Güterbahnhof Wolf ), wobei es Tote und Sachschaden gab.

Der Flughafen Basel-Mülhausen wurde 1953 als binationaler Flughafen eingeweiht.

Seine zweitausendjährige Stadtgeschichte feierte Basel 1957. Die Regio Basiliensis für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit wurde 1963 gegründet. Im Jahr 1966 erhielten die Frauen das kantonale Stimmrecht , somit war der Kanton Basel-Stadt der erste deutschsprachige Kanton der Schweiz, der den Frauen dieses Recht zusprach. Im Jahr 1969 scheiterte die Wiedervereinigung von Basel-Stadt und Basel-Landschaft am Nein der Stimmberechtigten in Basel-Landschaft.

In den 1970er-Jahren häuften sich die Hausbesetzungen in Basel .

Das Fernheizkraftwerk Volta ging 1980 in Betrieb.

Am 1. November 1986 ereignete sich im nahen Schweizerhalle ein schwerer Chemieunfall , der für die Bevölkerung glimpflich ausging. Der Rhein wurde jedoch vom Löschwasser verseucht. 1989 wurde das Basler Übereinkommen zur Kontrolle der grenzüberschreitenden Abfallwirtschaft in Basel zur Unterschriftsreife gebracht. In den 1990ern erfolgte die Fusion von Sandoz und Ciba-Geigy zu Novartis sowie des Schweizerischen Bankvereins und der Schweizerischen Bankgesellschaft zur UBS .

Erstmals seit 1950 gibt es in Basel wieder eine linke Regierungsmehrheit, als es 2004 durch die Stadtwahlen rot-grün wurde. 2006 erhielt Basel-Stadt eine neue Kantonsverfassung , mit der unter anderem der Grosse Rat von 130 auf 100 Mitglieder reduziert wurde und das Amt eines Regierungspräsidenten eingeführt worden ist.

2014, mitten im Ukraine-Konflikt, fand in Basel das Ministertreffen der in diesem Jahr von der Schweiz präsidierten Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) mit rund 1000 Delegierten aus 57 Staaten statt.

2015 wurde Basel der Ehrentitel « Reformationsstadt Europas » durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen. Im Jahr 2017 wurde die Stadtgärtnerei Basel Bio-Suisse -zertifiziert, womit Basel die erste Stadt ist, welche mit diesem Label ausgezeichnet wurde (gefolgt von Luzern ).

Quelle: Wikipedia