Bettlach

Einwohner 4'971
Fläche 12.19km²
Kanton: SO
Demografie
0-19 Jahre 17,94%
20-64 Jahre 60,67%
65+ Jahre 21,38%
Ausländer 18,17%
Sozialhilfequote 2,46%
Wähleranteile Nationalratswahlen
FDP
19,49%
CVP
16,75%
SP
18,07%
SVP
28,58%
EVP/CSP
1,36%
GLP
5,88%
BDP
1,95%
PdA/Sol.
0,00%
GPS
5,85%
Kleine Rechtsparteien
0,74%

Willkommen auf der Info Seite der Gemeinde Bettlach

Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Bettlach im Kanton SO.

Bettlach gehört zum Bezirk Lebern und hat aktuell 4971 Einwohner.

Haushalte

Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.

Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,13. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.

Haushaltstyp Anzahl Anteil
Total 2'296 100%
Einpersonenhaushalte 816 35,54%
Zweipersonenhaushalte 830 36,15%
Dreipersohnenhaushalte 288 12,54%
Vierpersonenhaushalte 276 12,02%
Fünfpersonenhaushalte 72 3,14%
Sechs- und mehrpersonenhaushalte 14 0,61%

Abstimmungen

Bundesbeschluss über die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer
Stimmberechtigte Abgegebene Stimmen Gültige Stimmen Ja Nein % Ja
3'396 1'707 1'689 860 829 50,92%
Häufige Fragen zu Bettlach

Wieviele Ausländer leben in Bettlach?

18,17% der Bevölkerung welche ständing in Bettlach lebt, sind Ausländer.
Geschichte

Geschichte

Vergletscherung

In der letzten grossen Eiszeit stiess der Rhonegletscher durch das Aaretal bis in die Region Solothurn vor. Der Bettlacher Büelenhügel ist die letzte Erinnerung an diese Zeit. Die ehemalige Seitenmoräne des Gletschers erhebt sich im Dorfkern östlich des Gemeindehauses.

In der Spätglazialzeit (10.000–9000 v. Chr.) zog sich der Rhonegletscher infolge der Klimaerwärmung langsam zurück. Der Juraerhebung fehlte im Bereich zwischen dem Grenchner Vorberg und dem Bettlachstock der stützende Halt des Gletschers. Die Folge: Das unstabile Kalkgestein kam ins Rutschen und bewirkte einen gewaltigen Bergsturz . Der Bergsturz, einer der grösseren Bergstürze in der Schweiz, schuf damals mit seiner Abbruchstelle das Wahrzeichen Bettlachs, die Wandfluh . Das ganze Geröll des Sturzes ist die heutige sanfte Erhebung zwischen dem Hofacher und der Aare, welche besonders gut aus der Luft zu erkennen ist. Darauf befinden sich Teile der Stadt Grenchen und Bettlach.

Interessant für Wanderer ist der sogenannte Durchblick in die Urzeit, verschiedene Informationsstände verteilt im ganzen Kanton. Zwei dieser Tafeln mit Text und Bild stehen auch auf Bettlacher Gemeindegebiet in der Nähe des Berghofes „Bützen“ (ca. 15 Minuten östlich des Restaurants Untergrenchenberg) und am oberen Eingang zum Engloch, direkt an der Krete der Wandflue (ca. 25 Minuten auf der Grenchenberg-Passstrasse vom Restaurant Untergrenchenberg). Der erstere Informationsstand behandelt die Vergletscherung des Solothurner Aaretals und der letztere das grosse Jurameer, aus dessen Meeresboden sich später das Juragebirge bildete.

Erste Zeugen einer Besiedelung

Bettlach wurde schon sehr früh bewohnt. Auf dem Gemeindegebiet fand man Spuren einer Besiedelung, die in die Bronzezeit (1050–750 v. Chr.) gehören.

Ungefähr 100 v. Chr. liessen sich in der Region Bettlach, vom süddeutschen Raum kommend, Kelten nieder. Dieser Keltenstamm, genannt Helvetier, brach im Jahre 58 v. Chr. weiter nach Gallien auf. Nach der Schlacht von Bibracte zwang sie jedoch der römische Statthalter Julius Caesar zur Umkehr in die Schweiz. In der gleichen Zeitspanne besetzten die Römer die Schweiz von Süden her.

Paetiliacum

Über die darauffolgende Anwesenheit der Römer in Bettlach zeugt ein grosser Gutshof mit dem Namen Paetiliacum (Hof des Paetilius), der westlich der evangelischen Kirche ausgegraben wurde. Zudem vermutet man bis heute einen zweiten Gutshof auf dem östlichen Büelenhügel. Dessen Existenz ist jedoch unklar.

Das Bettlacher Gemeindegebiet durchzogen zwei Römerstrassen zwischen Petinesca (Studen b. Biel/Bienne) und Salodurum (Solothurn), eine davon über das sogenannte „Römerbrüggli“ in der Bettlacher Witi.

Über mehrere Jahrhunderte lebte die keltisch-römische Bevölkerung danach mehrheitlich in Frieden am Jurasüdhang. 260 n. Chr. drangen die Alemannen in die Region vor. Vermutlich wurde der römische Gutshof von Bettlach in dieser Zeit zerstört.

Wie aus Betelacho Bettlach wurde

Im Jahre 1181 wird Bettlach unter dem Namen Betelacho erstmals in einer offiziellen Urkunde erwähnt. Nebst Angaben über die Nachbargemeinde Selzach steht auch eine Flächenangabe für Betelacho im obengenannten Dokument. Die Rede ist von 70 Jucharten (25,2 Hektaren). Verglichen mit der heutigen Fläche des Dorfes (12,2 km²) ist es nur ein Bruchteil. Zurückführend auf Baumfunde in der Witi ist anzunehmen, dass der Bettlacher Wald damals viel weiter in die Aareebene reichte, als heutzutage. Erst durch Rodung entstand baumfreies Gebiet für eine landwirtschaftliche Nutzung. Weiter werden in diesem Dokument acht Hütten erwähnt. Dies lässt vermuten, dass unser Dorf ungefähr an die hundert Bewohner zählte.

Im Jahre 1214 wird Bettlach unter dem Namen Betelahe erneut erwähnt. In diesem Pergament steht erstmals der Name eines Dorfbewohners. Er hiess Burkhard von Bettlach (Burcardus de Betelahe).

1279 und 1329 wird Bettlach erneut mit Bettelage bzw. Betlach erwähnt. Es stehen keinen weiteren Hinweise und Rückschlüsse zum Dorf in diesen zwei Dokumenten.

Bettlach wechselte oft seine Zugehörigkeit. Nachdem das Grenchner Geschlecht ausstarb, erbten die Grafen von Strassberg das Land. Politisch gehörte das Dorf im Jahre 1309 zusammen mit Selzach und dem Herrschaftssitz der Grenchner Herren, der Burg Grenchen zur Herrschaft Altreu . Gleichzeitig war es aber kirchlich Grenchen, und somit der Herrschaft Büren unterstellt. Der Gerichtsort wiederum war Selzach.

Nach weiteren zahlreichen Besitzerwechseln und Teilungen, verkaufte der Solothurner Bürger Rudolf Sefried im Jahre 1389 wegen Geldproblemen die Herrschaft Altreu für 1400 Gulden an die Stadt Solothurn. Bettlach kam so an die Stadt Solothurn und auch der Gerichtsort wechselte in die heutige Kantonshauptstadt.

Industrialisierung

Historisches Luftbild aus 300 m Höhe von Walter Mittelholzer von 1925

Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Bettlach während der Helvetik zum Verwaltungsbezirk Solothurn und ab 1803 zum Bezirk Lebern. Schon im 18. Jahrhundert entstanden im Dorf einige kleine Uhrwerkstätten. Der eigentliche wirtschaftliche Aufschwung erfolgte ab 1890 mit der Gründung mehrerer Uhrenfabriken, die auch mit der Uhrenindustrie im benachbarten Grenchen in Verbindung standen. Um 1900 nahm die Bevölkerung rasch zu, und es wurden fabrikeigene Wohnhäuser für die Arbeiter errichtet.

Während des Zweiten Weltkrieges

Nach einer ersten Orientierung der Schüler über Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 wurden die Schulen vorübergehend geschlossen. Mit der Mobilmachung der Gesamtarmee am folgenden Tag mussten auch viele Bewohner Bettlachs einrücken.

Die neue Kriegssituation veranlasste die Aufstellung der Ortswehren , die im Notfall aufgeboten werden konnten. Bettlach rekrutierte dabei 62 Männer, die mit Gewehren der Generation 1889 bewaffnet wurden. Ihre Aufgabe bestand in der Überwachung der Bahngeleise zwischen Grenchen und Selzach und der Flurkontrolle, da die Gemüsediebstähle zunahmen.

Zwischen November 1940 und September 1944 musste das ganze Dorf verdunkelt werden. So fanden in dieser Zeit keine Gesellschaftsanlässe mehr statt. Auch Lebensmittel und Treibstoffe wurden knapp, sodass ein PKW-Fahrverbot eingeführt wurde.

Um mehr Lebensmittel zu produzieren, wurde die Gemeinde angewiesen, die Anbaufläche zu erweitern. So musste auch der alte Fussballplatz östlich des Gasthofes St. Urs und Viktor einem Kartoffelacker weichen.

Bettlach war vom direkten Kriegsgeschehen nicht betroffen. Einheiten der Kavallerie oder der Infanterie wurden öfters im Dorf einquartiert. Gegen Kriegsende dflogen auch alliierte Bomber auf dem Weg zu italienischen Rüstungszentren über Bettlach.

Als am 8. Mai 1945 das Ende des Krieges verkündet wurde, schlossen aus Freude die Fabriken im Dorf und die Kirchenglocken wurden geläutet.

Quelle: Wikipedia