Einwohner | 6'092 |
Fläche | 59km² |
0-19 Jahre | 18,89% |
20-64 Jahre | 57,14% |
65+ Jahre | 23,97% |
Ausländer | 34,03% |
Sozialhilfequote | 3,37% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Biasca im Kanton TI.
Biasca gehört zum Distretto di Riviera und hat aktuell 6092 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,23. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 2'705 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 964 | 35,64% |
Zweipersonenhaushalte | 819 | 30,28% |
Dreipersohnenhaushalte | 428 | 15,82% |
Vierpersonenhaushalte | 358 | 13,23% |
Fünfpersonenhaushalte | 114 | 4,21% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 22 | 0,81% |
Die Analyse der Gäste in Hotels und Kurbetrieben in Basel im Zeitraum Januar - Mai 2023 ermöglicht uns einen faszinierenden Einblick in die Reisetrends und das Gästeaufkommen innerhalb der Gemeinde. Die Daten zeigen nicht nur die Gesamtzahl der Besucher, sondern auch die Unterscheidung zwischen inländischen und ausländischen Gästen. Dies hilft uns dabei, die Auswirkungen des Tourismussektors auf die lokale Wirtschaft und die Gemeinde Biasca besser zu verstehen.
Typ | Ankünfte | Nächte | Dauer |
---|---|---|---|
Total Gäste | 1'909 | 3'130 | 1,64 |
Gäste aus dem Inland | 1'119 | 1'860 | 1,66 |
Gäste aus dem Ausland | 790 | 1'270 | 1,61 |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
3'357 | 1'619 | 1'600 | 762 | 838 | 47,63% |
Luftbild von 1931 aus 1110 Metern Höhe von Walter Mittelholzer
Zur Zeit des Römischen Reichs hielten sich in Biasca Menschen auf, wie Münzfunde aus der Zeit von Aurelian bis Diokletian belegen. Die ersten erhaltenen schriftlichen Nennungen datieren aus den Jahren 1119 («de Vallibus et Abiasca») und 1120 («in loco et fundo Abiasca»). Die Kirche San Pietro e Paolo stammt aus dem 11. Jahrhundert. 1213 wurde sie erstmals als Pfarrkirche für das Bleniotal , die Leventina und das Tessintal genannt. Die für das Jahr 1468 belegte Kirche San Giacomo e Filippo fiel einer späteren Naturkatastrophe zum Opfer. Von 948 bis 1499 unter der – zuletzt nur noch nominellen – Herrschaft des Erzbistums Mailand wurde die eigentliche Verwaltung Biascas vermutlich schon im 12. Jahrhundert der Familie Orelli aus Locarno übertragen. Ihre Herrschaft dauerte bis um die Mitte des 14. Jahrhunderts, als Biasca ins Gebiet der Visconti eingegliedert wurde. Danach wurde der Ort zusammen mit dem Bleniotal der Bologneser Familie Pepoli als Lehen abgetreten. In kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Urschweizer Kantonen, den Visconti und Verbündeten Francesco Sforzas gelang es Uri , 1495 die Kontrolle über Biasca zu erlangen, das 1500 in die Landvogtei Riviera , mit Sitz in Osogna , eingegliedert wurde. Es folgte eine rund 300 Jahre dauernde «Schutzherrschaft» der Stände Uri, Schwyz und Nidwalden , die bis zum Ende des Ancien Régime im Jahr 1798 aufrechterhalten wurde.
Am 30. September 1512 (oder 1513, die Daten sind unter Historikern umstritten) kam es, vermutlich in Folge eines Erdbebens, zu einem verheerenden Abbruch des Monte Crenone (heute Pizzo Magn ) in das Val Pontirone . Nach der zeitgenössischen Chronik des Johannes Stumpf waren 600 Tote zu beklagen und 400 Häuser zerstört. Der durch über 60 m hohe Schuttmassen gestaute Brenno bildete danach einen fast 5 km langen und mehr als 1200 m breiten See mit einer Wassermenge von 200 Millionen m3 , der weite Teile der Dörfer Malvaglia und Semione überflutete. Der nach dem als Buzza di Biasca bekannten Ereignis entstandene Damm brach 1514 oder 1515. Die Wasserflut verwüstete das Tessintal bis zur Magadinoebene und dem Lago Maggiore . Der Schaden an der Infrastruktur wirkte sich über Jahrhunderte aus. Leonardo da Vinci rezipierte das Ereignis 1515 in der Zeichnung Diluvio – die Sintflut (heute in der Royal Library ). 1629 starben in Biasca 140 Menschen an der Pest . Auch Hunger und schwere Hochwasser suchten den Ort regelmässig heim.
Buzza di Biasca (Bergsturz von Biasca)
Das Valle Pontirone im Sommer
Im Rahmen der die gesamte Schweiz betreffenden Umwälzungen nach der Französischen Revolution gelangte Biasca in der Helvetischen Republik kurzzeitig unter die Verwaltung des Kantons Bellinzona und gehört heute zum 1803 neu gegründeten Kanton Tessin. Jahrhunderte lang wurde Biasca, wie die umliegenden Dörfer, von der Auswanderung geprägt. Bis um 1870 bestand der Ort nur aus einem Siedlungskern am Fuss der Kirche, dem heutigen Vecchio Borgo. 1831 hatte Biasca mit rund 1900 Einwohnern keine Schule und nur 12 Väter finanzierten gemeinsam einen Hauslehrer für ihre Kinder, in der Regel für die Söhne. Auch wenn sich dies mit dem Kulturkampf und dem aufstrebenden Liberalismus ändern sollte, blieben die Dörfer des Valle Pontirone bis 1850 ohne Schule. Kinderarbeit war alltäglich. Entsprechend unterschrieben von den 57 Hochzeitspaaren, die sich zwischen 1856 und 1860 in Biasca das Jawort gaben, 40 Frauen und 18 Männer den Ehevertrag mit einem Kreuz.
1872 nahm die Bahnverbindung Locarno–Biasca den Betrieb auf, 1882 wurde die Bahnverbindung durch den Gotthard eröffnet. 1911 wurde der Pferdekutschendienst ins Bleniotal durch die Biasca-Acquarossa-Bahn ersetzt. Die Werkstätten dieses Unternehmens, ebenso wie zahlreiche Steinbrüche der Umgebung, die Seidenraupenzucht und die Betriebe der Gotthardbahn am Bahnhof Biasca gaben hunderten Arbeitern Verdienst. Im Valle Pontirone, am heute geschmolzenen Gletscher des 2956 m hohen Torent Alto, wurde im Auftrag der 1897 gegründeten Società Anonima per l’Esportazione di Ghiaccio Naturale «La Cristallina» Eis gebrochen und exportiert. Das Eis wurde mit Seilbahnen vom Gletscher bei Büiòn auf zwischen 2000 und 2200 Metern über Meer, via die Waldlichtung Bòva (1330 m), ins Dorf Pontirone (867 m) und von dort weiter hinab ins Tal transportiert. 1905 ersetzte ein unterirdischer Kanal den 987 Meter langen Aquädukt von 1835. In Biasca befand sich von 1906 bis 1921 der wichtigste Rangierbahnhof der SBB im Tessin, der später nach Bellinzona verlegt wurde. Damals setzte eine starke Zuwanderung aus dem Tessin und Italien ein. Zwischen 1915 und 1961 gab es 109 Einbürgerungen von Familien und Einzelpersonen aus Italien. Gleichzeitig entvölkerte sich das Valle Pontirone, wo die Schule 1926 geschlossen wurde. Dies führte zur Überbauung der bis dahin landwirtschaftlich genutzten Talebene.
In Biasca entstand ein atheistisch und antiklerikal ausgerichtetes Arbeitermilieu, das sich in sozialistischen , anarchistischen und gewerkschaftlichen Organisationen einbrachte. Den katastrophalen Arbeitsbedingungen in den Steinbrüchen folgte die Gründung der ersten Gewerkschaft im Tessin. Ihre Zeitung Lo scalpellino (dt.: «Der Steinmetz»). erreichte eine grosse Zahl von Lesern. Der wenige Monate nach seiner Amtseinsetzung verunglückte Enrico Corti (1881–1920) wurde 1920 zum ersten sozialistischen (SP) Bürgermeister Biascas gewählt. Bis 1952 wurde Biasca links regiert. Drei kommunistische Freiwillige aus Biasca beteiligten sich, auf Seiten der Zweiten Spanischen Republik , am Kampf gegen rechte und faschistische Putschisten im Spanischen Bürgerkrieg , woran eine 1983 eingeweihte Gedenktafel in der Via al Torchio heute erinnert. Damit stand Biasca in einem Gegensatz zu den eher den Liberalen zugeneigten Gemeinden der Tre Valli. Infrastrukturgelder des ebenfalls liberal oder zeitweise auch katholisch-konservativ dominierten Kantons Tessin flossen daher oft nur spärlich in die Entwicklung der örtlichen Infrastruktur. Noch 1980 hatte Biasca den höchsten Anteil an Konfessionslosen in allen Gemeinden der Schweiz. Als Machtdemonstration der katholischen Kirche wurde von 1891 bis 1905 die noch heute das Ortsbild dominierende neoromanische Kirche San Carlo Borromeo nach Plänen des Mailänder Architekten Carlo Macciacchini erbaut.