Bülach

Einwohner 21'372
Fläche 16.09km²
Kanton: ZH
Demografie
0-19 Jahre 20,70%
20-64 Jahre 62,61%
65+ Jahre 16,69%
Ausländer 28,03%
Sozialhilfequote 2,17%
Wähleranteile Nationalratswahlen
FDP
11,38%
CVP
3,87%
SP
16,21%
SVP
30,79%
EVP/CSP
5,93%
GLP
12,12%
BDP
1,47%
PdA/Sol.
0,17%
GPS
12,93%
Kleine Rechtsparteien
3,51%

Willkommen auf der Info Seite der Gemeinde Bülach

Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Bülach im Kanton ZH.

Bülach gehört zum Bezirk Bülach und hat aktuell 21372 Einwohner.

Haushalte

Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.

Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,26. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.

Haushaltstyp Anzahl Anteil
Total 9'618 100%
Einpersonenhaushalte 3'215 33,43%
Zweipersonenhaushalte 3'250 33,79%
Dreipersohnenhaushalte 1'341 13,94%
Vierpersonenhaushalte 1'281 13,32%
Fünfpersonenhaushalte 390 4,05%
Sechs- und mehrpersonenhaushalte 141 1,47%

Abstimmungen

Bundesbeschluss über die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer
Stimmberechtigte Abgegebene Stimmen Gültige Stimmen Ja Nein % Ja
12'987 5'852 5'811 3'455 2'356 59,46%
Häufige Fragen zu Bülach

Wieviele Ausländer leben in Bülach?

28,03% der Bevölkerung welche ständing in Bülach lebt, sind Ausländer.
Geschichte

Geschichte

Altstadt, Marktgasse

Frühgeschichte und Mittelalter

Die Gegend um Bülach war bereits in prähistorischer Zeit eine Siedlungszone. 1980 wurden Brandgruben aus der Spätbronzezeit in der Schwerzgrueb entdeckt. Der «Keltenwall» auf dem Rhinsberg als Befestigung einer kleineren keltischen Siedlung ( Oppidillum, kleines Oppidum) wurde 1998/99 durch die Universität Zürich und die Kantonsarchäologie untersucht und mittels C-14 Untersuchungen in das 10./9. Jahrhundert vor Christus (Ha B3-Periode) datiert. Der Wall bestand

aus Steinen, einem Kastenbau mit Füllmaterial, einer hölzernen Wallfront aus Eichenbalken und einem vorgelegten Graben. Grabhügel der späten Hallstattzeit mit Waffen-, Schmuck- und Gerätebeigaben wurden im Höhragen- und Hardwald gefunden. Zur Zeit des Römischen Reiches befand sich auf dem heutigen Stadtgebiet ein römischer Gutshof.

Die ältesten Spuren der alemannischen Dorfbildung stammen aus dem 6. und frühen 7. Jahrhundert. In der Nähe des Stadtkerns wurden 1919–28 Im Füchsli alemannische Gräber mit archäologisch bedeutenden Funden ausgegraben. Gefunden wurden hierbei zwei Fibeln, das eine ist das sog. Fischfibelpaar, das andere die Bülacher Fibel , der bis heute (Stand 2013) einzige Fund mit Runeninschrift in der Schweiz. Die im Jahr 1968 gemachten archäologischen Ausgrabungen in der reformierten Ortskirche brachten das Grab einer adeligen Frau aus dem 7. Jahrhundert zutage, getrennt von allen anderen unter dem Kirchenschiff gefundenen Gräbern, direkt unter dem damaligen Standort des Taufsteins der Kirche. Die Tracht der Frau war die einer Alamannin, nebst reichem Schmuck ein Baumwollkleid, mit Seide bestickte Schuhe und einen leinenen Mantel.

Besonders zu erwähnen ist, dass kleine kupferne Plättchen mit dem christlichen Kreuz an ihrem Halsband eingearbeitet waren, was darauf hindeutet, dass die Frau christlichen Glaubens war. In der gleichen Ausgrabung im Jahre 1968 wurden mehrere Pestgräber gefunden. Die Verstorbenen waren in Kalk eingegossen was zur damaligen Zeit üblich war bei Opfern der Pest .

Erstmals erwähnt wird Bülach 811 in einer Urkunde der Abtei St. Gallen als Pulacha. Der Name geht auf eine nicht belegte Form (prædium) *Pulliācum «Landgut des Pullius» zurück, eine mit dem keltischen Suffix -akos gebildete Ableitung zum lateinischen Personenname Pullius.

Die sich im Hochmittelalter zu einer geschlossenen Siedlung entwickelnde Ortschaft war bereits im 13. Jahrhundert mit Mauern befestigt. Bülach unterstand bis 1376 (spätestens seit dem 13. Jahrhundert) den Freiherren von Tengen . Im Jahr 1384 bekam Bülach anlässlich der Übernahme der Vogtei durch Herzog Leopold III. von Österreich das Stadtrecht mit eigener Gerichtsbarkeit verliehen. Diese Bevorzugung hatte Bülach vor allem der sehr günstigen Verkehrslage zu verdanken. 1386 brannte Bülach während des Sempacher Krieges nieder.Landstädtchen Bülach im Mittelalter

Landstädtchen Bülach im Mittelalter

Die Statt Bülach um 1703

Die Statt Bülach um 1703

Oberes Tor, 1838 abgebrochen. Zeichnung Ludwig Schulthess von 1838

Oberes Tor, 1838 abgebrochen. Zeichnung Ludwig Schulthess von 1838

Unteres Tor, 1840 abgebrochen. Zeichnung Ludwig Schulthess von 1839

Unteres Tor, 1840 abgebrochen. Zeichnung Ludwig Schulthess von 1839

1409 wurde Bülach zunächst an Zürich verpfändet und fiel schliesslich 1419 endgültig an die Stadt; seit 1412 bildete es zusammen mit Bachenbülach , Niederflachs und Nussbaumen eine zürcherische Obervogtei. Bülach hatte bis zur helvetischen Revolution eine beschränkte politische Autonomie (Schultheissenamt und Bürgerversammlung). Während des Alten Zürichkriegs wurde Bülach am 7. August 1444 ein zweites Mal niedergebrannt; am 21. Juni 1506 zerstörte ein weiteres Feuer einen grossen Teil der Landstadt. Das Rathaus wurde 1672–73 neu errichtet.

Das heutige Kirchengebäude stammt aus den Jahren 1508–14. Das Schiff und der Turm wurden im 17. und 19. Jahrhundert mehrmals umgebaut. 1523 hielt die Reformation in Bülach Einzug. Richtig Fuss fassen konnte sie aber erst seit 1528 durch die Berufung Johannes Hallers als Stadtpfarrer. Haller war ein bedeutender Helfer und Mitstreiter Ulrich Zwinglis am Grossmünster in Zürich gewesen. In dieser Zeit wurde die Region und Bülach zu einem wichtigen Stützpunkt des Täufertums , das von der reformierten Zürcher Obrigkeit gewaltsam unterdrückt wurde.

18. und 19. Jahrhundert

Altstadt, Ecke Markt-/Rathausgasse, links das Rathaus

1802, zur Zeit der Helvetischen Republik , verlor Bülach das Stadtrecht vorübergehend. Im Jahr 1831 wurde infolge der neuen Kantonsverfassung das bis dahin bestehende Oberamt Embrach in den heutigen Bezirk mit Namen und Hauptort Bülach umgewandelt.

Das Zürcher Unterland war traditionelles Ackerbaugebiet. Aufgrund des Stadtrechts war Bülach der Marktort für die Agrarprodukte des näheren Umlandes. Ausgedehnte Gemeindewälder sowie zahlreiche Gewerbe- und Handwerksbetriebe trugen zum Wohlstand bei. Die Kleiderfabrikation war besonders verbreitet (Schuhmacher, Schneider, Hutmacher). Verglichen mit dem übrigen Unterland setzte die Industrialisierung in Bülach früh ein. Die erste mechanische Spinnerei mit 25 Beschäftigten entstand bereits 1819. 1850 zählte man ca. 150 Handwerker und 20 Händler. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fanden regelmässig Viehmärkte statt. Bachenbülach ward 1849 selbständige Gemeinde.

Die Bahnlinie Bülach–Oerlikon (der Linien Bülach–Regensberg-Bahn) wurde von der Nordostbahn erstellt und 1865 in Betrieb genommen. Die Strecke Bülach-Schaffhausen wurde 1893 eröffnet. 1892 oder 1893 wurde die Obstbaugenossenschaft Heimgarten gegründet. Sie war Vorbild für die Eden Gemeinnützige Obstbau-Siedlung in Oranienburg bei Berlin.

20. und 21. Jahrhundert

Bülach, historisches Luftbild von 23. Mai 1933, aufgenommen von Walter Mittelholzer

Die katholische Kirche (Dreifaltigkeitskirche) wurde 1902 geweiht und 1943 wurde die Kirchengemeinde gegründet.

1890–91 wurde das Glaswerk gebaut. Die Glasfabrik Vetropack AG war bis 2001 zusammen mit den Glaswerken Saint-Prex und Wauwil das grösste Glasverpackungsunternehmen der Schweiz. Im Jahr 1917 nahm die Giesserei Sulzer AG ihren Betrieb auf. Weitere mittelgrosse Industriebetriebe sind im Motoren-, Stahl- und Maschinenbau sowie in der Computerbranche tätig. 1990 waren gut 1 % der Erwerbstätigen im 1. Sektor, 34 % im 2. Sektor und 65 % im 3. Sektor beschäftigt.

Die erste Wasserversorgung von Privathäusern wurde 1884 in Betrieb genommen. Die erste Kanalisationsverordnung trat 1910 in Kraft, wobei ab 1934 eine Anschlusspflicht bestand. Die Kläranlage ist seit 1957 in Betrieb. Die 1967 gebaute Kehrichtverbrennungsanlage (KEZU) wurde aus umweltpolitischen Gründen 1975 wieder geschlossen. Das Kreisspital Bülach besteht seit 1937.

Der Bau einer Mittelschule wurde erstmals 1956 im Kantonsparlament diskutiert; der Schulbetrieb der Kantonsschule Zürcher Unterland (KZU) konnte schliesslich 1972 aufgenommen werden. Die Berufsschule ging 1860 aus der Sonntags- oder Gewerbeschule hervor und bezog 1982 ein eigenes Schulhaus.

1919 kam Eschenmosen, vorher zur Gemeinde Winkel gehörig, zu Bülach.

Seit 1974 hat die Gemeinde neben dem siebenköpfigen Stadtrat, der als Exekutive fungiert, als legislative Behörde ein Parlament mit 28 Sitzen, den Grossen Gemeinderat.

Wappen

Bülacher Wappen (rechts unten) in der Zürcher Chronik (1485–86) von Gerold Edlibach

Blasonierung _In Rot der silberne Laurentiusrost _Das Wappen bezieht sich auf den heiligen Laurentius, der auf dem Grillrost den Märtyrertod fand. Der heilige Laurentius war der Schutzpatron der in der ersten Erwähnung aus dem Jahr 811 genannten Laurentiuskirche, einem Vorgängerbau der heutigen Reformierten Kirche Bülach. Der Legende nach starb er, nachdem er all seine Habe an die Armen verteilt hatte.

Der Rost erscheint seit 1385 im Stadtsiegel und als Wappen erstmals in Edlibachs Chronik (um 1490). Nach der Reformation verschwand das Wappen zugunsten eines schräg rot und weiss zweigeteilten Schildes.

Die Wiedereinführung des alten Wappens war in den 1920er Jahren umstritten, wurde aber schliesslich an der Gemeindeversammlung vom 3. Juli 1931 beschlossen.

Quelle: Wikipedia