Einwohner | 37'082 |
Fläche | 54.24km² |
0-19 Jahre | 16,21% |
20-64 Jahre | 62,44% |
65+ Jahre | 21,34% |
Ausländer | 20,30% |
Sozialhilfequote | 2,85% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Chur im Kanton GR.
Chur gehört zum Region Plessur und hat aktuell 37082 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 1,96. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 18'207 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 8'002 | 43,95% |
Zweipersonenhaushalte | 5'904 | 32,43% |
Dreipersohnenhaushalte | 1'991 | 10,94% |
Vierpersonenhaushalte | 1'756 | 9,64% |
Fünfpersonenhaushalte | 453 | 2,49% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 101 | 0,55% |
Die Analyse der Gäste in Hotels und Kurbetrieben in Basel im Zeitraum Januar - Mai 2023 ermöglicht uns einen faszinierenden Einblick in die Reisetrends und das Gästeaufkommen innerhalb der Gemeinde. Die Daten zeigen nicht nur die Gesamtzahl der Besucher, sondern auch die Unterscheidung zwischen inländischen und ausländischen Gästen. Dies hilft uns dabei, die Auswirkungen des Tourismussektors auf die lokale Wirtschaft und die Gemeinde Chur besser zu verstehen.
Typ | Ankünfte | Nächte | Dauer |
---|---|---|---|
Total Gäste | 50'697 | 77'795 | 1,53 |
Gäste aus dem Inland | 24'828 | 37'577 | 1,51 |
Gäste aus dem Ausland | 25'869 | 40'218 | 1,55 |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
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26'027 | 12'427 | 12'164 | 6'898 | 5'266 | 56,71% |
Einige aufsehenerregende Funde aus dem Gebiet Sennhof/Karlihof belegen die Anwesenheit von Menschen in der Gegend des heutigen Chur sogar für die Zeit 11'000 v. Chr. Ausgrabungsfunde belegen, dass Chur bereits in der Jungsteinzeit (etwa 4'500 v. Chr.) besiedelt war, wobei für diese Zeit mit Sicherheit nicht von einer dauerhaften, festen Siedlung ausgegangen werden darf. Siedlungsreste und Gegenstände aus der Bronze- und Eisenzeit sind für das Gebiet Welschdörfli und das Areal Sennhof/Karlihof belegt.
Chur wird daher oft als älteste Stadt der Schweiz bezeichnet, was aber als touristischer Marketingslogan im Nachgang zu den sensationellen Funden im Gebiet Karlihof bezeichnet werden darf.
→ Hauptartikel: Curia Raetorum Nachdem die Römer im Jahre 15 v. Chr. Rätien erobert hatten und zur Provinz Raetia machten, entstand im heutigen Welschdörfli eine bäuerlich-gewerbliche Siedlung, ein sogenannter Vicus , der vom 1. bis ins 4. Jahrhundert besiedelt war. In diversen Ausgrabungen, vor allem seit den 1960er Jahren, wurden bedeutende Teile dieser antiken Kleinstadt freigelegt – überwiegend Wohnbebauung, aber auch öffentliche Gebäude, verschiedene Bauten für Handel und Handwerk sowie mindestens eine Thermenanlage . Auf dem Platz vor der damaligen Markthalle (heute: Stadthalle) wurde 1965 ein Stück einer Ehreninschrift für den Augustus-Sohn Lucius Caesar gefunden, das wohl ursprünglich Teil eines Ehrenmonuments wie etwa eines Triumphbogens war.
Weitere römische Siedlungsspuren wurden auf dem « Hof », einem nach Süden zur Plessur felsig abfallenden Plateau mit dreieckigem Grundriss, nachgewiesen. Dort existierte spätestens in spätrömischer Zeit (3.–5. Jahrhundert) ein Kastell – ob dieses bereits während der Kaiserzeit bestand, ist nicht sicher. Aus dieser militärischen Struktur entwickelte sich wohl bereits im 4. Jahrhundert n. Chr. das Bistum Chur , bei dem es sich damit um das erste Bistum nördlich der Alpen handelt. Der erste namentlich bekannte Bischof ist Asinio , der 451 bezeugt ist. Aus dieser Zeit stammen wohl auch die ersten Phasen der Kathedrale von Chur und der Bischofsresidenz . Das Siedlungszentrum verlagerte sich auf das rechte Plessurufer.
Ein lokales Verwaltungszentrum war Chur bereits in den ersten Jahrhunderten seines Bestehens gewesen, worauf unter anderem das Ehrenmonument für Lucius Caesar hindeutet. Möglicherweise wurde der Ort nach Aufteilung Raetiens unter Kaiser Diokletian zur Hauptstadt der neu gegründeten Provinz Raetia prima , die sich vom Bodensee bis zu den oberitalienischen Seen und in den Vinschgau erstreckte. Dafür spricht vor allem die Tatsache, dass die spätantiken Bistümer oft aus den politischen Verwaltungsstrukturen heraus entstanden.
In der Völkerwanderungszeit diente Chur als nördlicher Vorposten des ostgotischen Reichs und gelangte dann im 6. Jahrhundert unter fränkische Herrschaft.
Im 9. Jahrhundert unterstand die Stadt Kaiser Ludwig dem Frommen . Erst als sich das Reich im 10. Jahrhundert nach den Auseinandersetzungen mit Magyaren (925/926 Zerstörung der Kathedrale) und Sarazenen (940 zahlreiche Häuser verbrannt und 954 weiterer Sarazeneneinfall) stabilisiert hatte, kam Churs grosser Vorteil zum Tragen: die günstige Lage an einer der wichtigsten Nord-Süd-Routen Europas. Dem von Norden Kommenden öffnet sich das breite Rheintal als das natürliche Eingangstor zum Passland Graubünden. Hier verzweigt sich der Weg zu den Alpenübergängen: Julier und Septimer einerseits, Splügen und San-Bernardino-Pass andererseits, die sämtlich seit der Römerzeit benutzt worden waren und jetzt für die beidseits der Alpen politisch und militärisch engagierten römisch-deutschen Kaiser entscheidende Bedeutung gewannen. Otto der Grosse setzte 951 seinen Vasallen Hartpert als Bischof ein und stattete das Bistum 958 mit umfangreichen Rechten und Besitzungen aus. Die weltliche Macht der 1170 in den Reichsfürstenstand erhobenen Bischöfe stützte sich vor allem auf die Septimerroute, welche sie von Chur bis Chiavenna vollständig kontrollierten.
Im 13. Jahrhundert wurde die damals gut 1000 Einwohner (Handwerker, Händler, Bauern) zählende Siedlung mit einer Stadtmauer umschlossen. Über diese mittelalterliche Grenze – im Osten der Hof, im Süden die Plessur, im Nordwesten die Befestigungen entlang der heutigen Grabenstrasse – wuchs die Stadt bis ins 18. Jahrhundert nicht hinaus. Das bäuerlich geprägte Welschdörfli blieb ausserhalb der Mauer.
Die Gründung des Gotteshausbundes markierte 1367 einen ersten grossen Schritt im Streben der Bürger nach Selbstverwaltung. In jener Zeit entstand eine erste Stadtordnung, 1413 wird erstmals ein Bürgermeister erwähnt. Indem die Churer 1418–1422 mehrmals die bischöfliche Residenz stürmten, zwangen sie den Stadtherrn zu Zugeständnissen. Der häufig als Erfüllungsgehilfe des Hauses Habsburg auftretende Bischof verlor an Macht und Ansehen.
Am 27. April 1464 fielen grosse Teile der Stadt einem Brand zum Opfer. Den Wiederaufbau besorgten vor allem deutschsprachige Handwerker. Nach getaner Arbeit blieben sie in Chur, was zu einem Vordringen der deutschen Sprache in Chur führte. Zur Wahrung ihrer Interessen schlossen sie sich in Zünften zusammen.
Die Churer Bürger schickten den Stadtschreiber Johannes Gsell zu Kaiser Friedrich III. und baten um Hilfe. Der König bestätigte die alten Rechte und bewilligte die fast vollständige Befreiung von der bischöflichen Herrschaft. Die neue Verfassung beruhte im Wesentlichen auf den neugegründeten fünf Zünften (Rebleute, Schuhmacher, Schneider, Schmiede, Pfister ). Nur Stadtbürger konnten Zunftmitglieder werden; Frauen waren ausgeschlossen. Zunftordnungen regelte Organisation und Tätigkeiten, Arbeitszeit, Lehrlings- und Gesellenzahl pro Betrieb, Aufnahme von neuen Meistern und die Qualität der Waren.
Die neue Zunftverfassung trat am 17. Januar 1465 in Kraft. Dadurch ging die politische Macht vom Bischof an die Handwerksverbände über. Weil nun eine politische Karriere in Chur nur noch als Zunftmitglied möglich war, traten auch Adelige und Patrizier den Zünften bei. 1489 erhielt die Stadt die hohe Gerichtsbarkeit , der angestrebte Status einer Freien Reichsstadt blieb ihr jedoch verwehrt.
Das Zunftregime fand kurz vor 1840 ein Ende. Fehlende Demokratie, Machtmissbrauch und eine komplizierte Verwaltung führten dazu, dass sich 1838 einzelne Zünfter und ganze Zünfte weigerten, unter diesem Regime weiter mitzuarbeiten. 1840 wurde eine neue Verfassung mit der Gewerbefreiheit angenommen. Die Zünfte verloren ihre Berechtigung und lösten sich auf.
Als Vorort des Gotteshausbundes und grösste Siedlung Rätiens galt Chur als Macht- und Wirtschaftszentrum der Drei Bünde .
Chur um 1642. Matthäus Merian : Topographia Helvetiae
Im Jahre 1512 erhielt die Stadt von Papst Julius II. eigens einen wertvollen « Juliusbanner » für die 1508–1510 im «Grossen Pavier Feldzug» geleisteten Dienste zur Vertreibung der Franzosen. Als Ausdruck der vollständigen Emanzipation gegenüber dem Bischof – der unter anderem Zoll , Münz- und Jagdrecht behalten hatte – schloss sich die Stadt ab 1523 der Reformation an. 1527 wurde in der Martinskirche und in der Regulakirche die katholische Messe abgeschafft und erstmals das evangelische Abendmahl gefeiert. Dennoch blieb der Sitz des katholischen Bistums in Chur. Chur ist eine der zehn Schweizer Orte, die 2017 vom Evangelischen Kirchenbund das Etikett «Reformationsstadt» verliehen bekommen haben.
Ins 16. Jahrhundert fällt auch der Übergang vom Rätoromanischen zum Deutschen als Umgangssprache, obwohl der bischöfliche Hof bereits seit dem 9. Jahrhundert in deutschen Händen war. Trotz Stadtbränden 1464 und 1574 erlebte Chur einen wirtschaftlichen Aufschwung, bis die Bündner Wirren des Dreissigjährigen Krieges mit Zerstörung, Seuchen und einem den rätischen Freistaat beinahe zerreissenden Klima des Misstrauens einen schweren Rückschlag brachten.
Ab Mitte des 17. Jahrhunderts nahm die Stadt eine ruhige, auf den wieder zunehmenden Transitverkehr gestützte Entwicklung. Das Verhältnis der Bürger zum Bischof war, wenn schon nicht von Sympathie, doch wenigstens von gegenseitigem Respekt getragen.
Chur um 1870; rechts der Hof . Radierung von Heinrich Müller
Nachdem Graubünden 1803 der Schweizerischen Eidgenossenschaft beigetreten war, wurde Chur mit der ab 1820 geltenden Kantonsverfassung offiziell Hauptstadt. 1852 wurde der bis dahin souveräne Hofbezirk ( Hof Chur ) eingemeindet. Nach Abbruch der Stadtbefestigung wuchs die Stadt in mehreren Schüben, vor allem um 1900 und im dritten Viertel des 20. Jahrhunderts, auf ihre heutige Grösse.
Chur um 1900
In den 1960er Jahren wurde nach Plänen des Churer Architekten Thomas Domenig die Überbauung Lacuna im Rheinquartier erstellt, ein ganzes «Betonviertel». Basierend auf einer Ortsplanung von Hans Marti streben die Häuser in die Höhe und lassen dazwischen viel Raum frei.
1972 wurde der Torkel
an der Lürlibadstrasse/Meierweg abgerissen; von etwa zehn ehemaligen Torkeln blieben noch drei übrig.
Chur im Juni 2010