Einwohner | 10'862 |
Fläche | 284km² |
0-19 Jahre | 17,51% |
20-64 Jahre | 62,03% |
65+ Jahre | 20,46% |
Ausländer | 27,32% |
Sozialhilfequote | 1,44% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Davos im Kanton GR.
Davos gehört zum Region Prättigau / Davos und hat aktuell 10862 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 1,99. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 5'404 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 2'411 | 44,62% |
Zweipersonenhaushalte | 1'659 | 30,70% |
Dreipersohnenhaushalte | 591 | 10,94% |
Vierpersonenhaushalte | 536 | 9,92% |
Fünfpersonenhaushalte | 152 | 2,81% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 55 | 1,02% |
Die Analyse der Gäste in Hotels und Kurbetrieben in Basel im Zeitraum Januar - Mai 2023 ermöglicht uns einen faszinierenden Einblick in die Reisetrends und das Gästeaufkommen innerhalb der Gemeinde. Die Daten zeigen nicht nur die Gesamtzahl der Besucher, sondern auch die Unterscheidung zwischen inländischen und ausländischen Gästen. Dies hilft uns dabei, die Auswirkungen des Tourismussektors auf die lokale Wirtschaft und die Gemeinde Davos besser zu verstehen.
Typ | Ankünfte | Nächte | Dauer |
---|---|---|---|
Total Gäste | 131'316 | 358'252 | 2,73 |
Gäste aus dem Inland | 103'268 | 249'560 | 2,42 |
Gäste aus dem Ausland | 28'048 | 108'692 | 3,88 |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
6'719 | 3'199 | 3'166 | 1'970 | 1'196 | 62,22% |
Die Kirche St. Johann in Davos
Obwohl Einzelfunde an mehreren Stellen in der Landschaft Davos darauf hindeuten, dass seit der Bronzezeit Menschen durch das Gebiet zogen, ist das Tal wohl erst seit dem Hochmittelalter besiedelt. Zunächst wanderten aus dem Albulatal und dem Engadin Rätoromanen ein. Einzelne Orts- und Flurnamen weisen noch heute auf diese romanische Schicht hin. Der Name Davos selbst findet sich erstmals 1213 als Tavaus belegt. Der Romanist Andrea Schorta erklärte ihn ursprünglich als Ableitung von spätlateinisch * tovu ‚Tobel‘ < tubus ‚Röhre‘; damit würde *ad tovātos ‚bei von Tobelschutt bedeckten Stellen‘ oder *ad tovānes ‚bei den Tobelleuten‘ bedeuten. Später fand er diese Herleitung «nicht recht befriedigend» und führte den Namen neu auf lateinisch *octāvātum ‚Achtel‘, eine mutmassliche Wirtschafts- oder Verwaltungseinheit zurück; er wäre damit vergleichbar mit Dischma, das auf lateinisch *decimātum ‚Zehnt(el)‘ zurückgeht.
Um 1280 siedelten die Freiherren von Vaz Walser Kolonisten an und gewährten ihnen im Lehensbrief von 1289 umfassende Selbstverwaltungsrechte. Davos entwickelte sich zur grössten Bündner Walsersiedlung, begründete 1436 den Zehngerichtebund , als dessen Hauptort die Gemeinde massgeblichen Einfluss auf die Politik der Drei Bünde ausübte. 1526 schloss sich der Ort der Reformation an. Bis 1851 mit der neuen Kantonsverfassung die heutigen politischen Gemeinden geschaffen wurden, gehörte auch Arosa als Nachbarschaft zu Davos.
Bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bildete die Viehzucht den Haupterwerbszweig. Am linken Hang der Zügenschlucht – Silberberg genannt – wurden vom 15. bis 19. Jahrhundert Blei- und Zinkerze abgebaut.
→ Hauptartikel: Luftkurort Davos
Davos um 1870. Radierung von Heinrich Müller
Ab 1853 beschrieben Alexander Spengler und später Willem Jan Holsboer das Davoser Höhenklima als wohltuend und gesundheitsfördernd und hielten fest, dass die Höhenluft besonders für Lungenkranke (insbesondere bei Tuberkulose ) heilsam sei. Trotz jahrzehntelanger Forschung wurde dafür nie ein Nachweis gefunden. Hingegen stellte sich heraus, dass in dieser Höhe keine Hausstaubmilben leben und die Höhenluft schadstoffarm ist, was hilfreich bei Asthma ist. Davon wussten die Menschen allerdings noch nichts, sondern vertrauten den Empfehlungen der Ärzte. Zuvor hatte 1855 Hermann Brehmer im schlesischen Görbersdorf , dem zeitgenössischen Vorbild aller Luftkurorte (später «schlesisches Davos» genannt), die Epoche der Lungensanatorien initiiert.
Die beiden ersten Winterkurgäste waren im Februar 1865 der tuberkulosekranke Buchhändler Hugo Richter (1841–1921) aus Königsberg und der ebenfalls erkrankte Arzt Friedrich Unger. Die Nachricht ihrer raschen Heilung und weitere solche Heilungsgeschichten machten Davos als Luftkurort weltbekannt. Richter blieb in Davos. 1881 gründete er die Davoser Zeitung . Das liberale Blatt setzte sich vehement für die touristische Entwicklung der Region ein. Ebenfalls in seinem Verlag erschienen die Davoser Blätter , eine unterhaltende Zeitschrift für die Kurgäste. Die Davoser Blätter veröffentlichten regelmässig Gästelisten, die viel beachtet wurden und für Gesprächsstoff sorgten, zumal sich unter den Namen häufig Personen aus dem europäischen Adel befanden. Um 1870 hatte Davos Beherbergungskapazitäten für rund 200 Lungenkranke. Bereits zehn Jahre später konnten 1474 Betten für Fremde angeboten werden. Ab 1874 warb Davos mit dem Slogan Davos, das neue Mekka der Schwindsüchtigen. Seit 1870 war eine erste Dampfzentralheizung in Betrieb, den Gästen sollte jeder Komfort geboten werden. Entscheidend geprägt wurde Davos in dieser Zeit durch den Baumeister und Landammann Gaudenz Issler (1853–1942).
Ab 1872 verfügte Davos über eine eigene Musikkapelle. 1875 eröffnete das Hotel Belvédère. Ab 1879 besass der Ort ein Theater mit eigener Compagnie, das ab 1911 auch Gastspiele zeigte. Ab 1883 gab es eine anglikanische Kirche. 1885 gab es bereits 60 Einkaufsgeschäfte, die sich meist an die vermögende Zielkundschaft des Kurorts richteten. 1886 folgte die Eröffnung der English Library mit bald 6000 Bänden. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie von Landquart nach Davos und deren Eröffnung 1890 wurde die Entwicklung des Ortes noch beschleunigt: die Strassen wurden gepflastert und beleuchtet, eine Kanalisation angelegt, Hotels , Pensionen, Sanatorien und Villen wurden in grosser Zahl errichtet. 1902 wurde ein ständiges Orchester mit 24 Musikern im Sommer und 41 im Winter ins Leben gerufen. Sie führten ein tägliches Konzert und ein wöchentliches Symphoniekonzert auf. Einige Hotels beschäftigten zudem eigene Musikensembles. 1912 eröffnete das erste Kino. Ergänzt wurde das Unterhaltungsangebot durch Tanzveranstaltungen und Bibliotheken oder Sprachkurse und Vorträge. Damit wurde Davos als Luftkurort weltbekannt. Um 1900 betrieben fünf Staaten Konsulate in Davos. Deutsche, Russen, Niederländer und Briten bildeten sogenannte Kolonien. Russen stellten 1912 mit 3422 Besuchern 11 % der Kur- und Vergnügungsgäste.
1889 eröffnete der badische Arzt Karl Turban die erste geschlossene Heilanstalt im Ort, das Sanatorium im Park , da er den hedonistischen Vergnügungsbetrieb der anderen Anstalten ablehnte und als schädlich für die Gesundheit der Kurgäste ansah. Auch er setzte auf die bewährte Methode der Freiluft-Liegekur, bei der die Patienten fünf bis sieben Stunden täglich auf Balkonen oder in unbeheizten offenen Hallen lagen. Der Innenausbau der Anstalt war schlicht und funktionalistisch, um eine strenge Hygiene durchzusetzen. In der Folge begannen viele Kantone und Länder in Davos ihre eigenen Sanatorien zu bauen, so 1885 das britische Sanatorium Dr. Hudson. 1900 folgte die Eröffnung des Sanatoriums Schatzalp , einem Luxusbetrieb für Privatpatienten in einem Jugendstilbau, der unter der Leitung von Lucius Spengler stand. Weitere sogenannte geschlossene Anstalten und offene Krankenpensionen folgten, die Zahl der Sanatorien stieg damit auf 18.
Sanatorium, historisches Luftbild von Werner Friedli (1949)
Aufgenommen wurden aber meist nur Personen in den Frühstadien der Tuberkulose. Ein Aufenthalt dauerte mindestens drei Monate, mit offenem Ausgang, weshalb die SBB Fahrkarten mit dem Aufdruck Gültig bis zur Heilung verkaufte. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs brachte die Abreise fast aller Nordamerikaner und Briten. Russen waren durch die Revolutionen in ihrer Heimat von ihren Geldzuflüssen abgeschnitten worden. Die Sanatorien dienten danach meist der Unterbringung deutscher Internierter und Kriegsverletzter. Ab den 1920er Jahren entschied sich die Davoser Hotel- und Sanatorien-Branche für eine Abwendung vom Kurgeschäft und eine Hinwendung zum Wintersport. Die Weltwirtschaftskrise von 1929 brachte einen weiteren Einbruch des Kurgeschäfts, und die Entdeckung des Wirkstoffs Streptomycin machte die Luftkuranstalten Ende der 1940er Jahre überflüssig. Danach wurden die meisten Einrichtungen für Kranke umgenutzt oder abgerissen.
Die bekanntesten noch heute existierenden Anstalten sind die Deutsche Hochgebirgsklinik Davos in Davos-Wolfgang, zusammen mit der Klinik Nederlands Astmacentrum Davos und die Zürcher Höhenklinik Davos Clavadel. Andere wurden aufgehoben, so 2004 die Alexanderhausklinik , im Frühling 2005 die Thurgauer/Schaffhauser Höhenklinik Davos und das Basler Sanatorium .
Thomas Manns Roman Der Zauberberg (1924) spielt in Davos. Er beruht auf einem Aufenthalt seiner Frau Katia in einer Lungenklinik vor dem Ersten Weltkrieg. In der heutigen Tourismuswerbung wird der Zauberberg mit dem Hotel Schatzalp identifiziert, obwohl das beispielgebende Sanatorium das Waldsanatorium war (heute das Waldhotel Davos, e hemals Waldhotel Bellevue). Allerdings waren die Hoteliers mit dem Roman zunächst sehr unglücklich, weshalb sie bei Erich Kästner den Roman Der Zauberlehrling in Auftrag gaben. Schriftsteller, die im Gegensatz zu Kästner aus Krankheitsgründen nach Davos kamen, waren für drei Monate im Jahr 1871 Conrad Ferdinand Meyer , später René Crevel , Paul Éluard , Christian Morgenstern , der Expressionist Klabund und ab 1877 für 16 Jahre John Addington Symonds . Die spätere Schriftstellerin Cilette Ofaire aus Neuenburg kurirte in einem Davoser Sanatorium einen jugendlichen Weltschmerz , bevor sich die Bürgertochter Kunst und Reisen zuwandte. Unter den Gästen gab es immer wieder politische Reibereien: Die russische Schriftstellerin Lidija Pisarschewskaja veröffentlichte 1914 den bitter-bösen Roman Das Sanatorium des Todes und der Liebe ( Sanatorium smerti i ljubwi) über Davos und die im Ort residierenden Reichsdeutschen , deren Militarismus und anmassendes Auftreten sie kritisierte. Auch Robert Luis Stevenson , 1880 und erneut 1881/1882 Patient in Davos, hegte einen tiefen Groll gegen den Kurort. Begeistert zeigte sich hingegen der Kriminalautor und Sportsmann Arthur Conan Doyle . Das politische Weltgeschehen liess sich auch am Vorabend des Zweiten Weltkriegs nicht von Davos fernhalten: Der NSDAP -Mann Wilhelm Gustloff wurde im Februar 1936 in Davos vom Attentäter David Frankfurter erschossen.
Historische Aufnahme eines Bobteams von ca. 1910, aufgenommen in Bergün
Die alte Eisbahn (ca. 1915)
Das erste Schlittelrennen wurde 1883 in Davos ausgetragen. Von der Schatzalp aus wurden neben Schlittelrennen auf einer separaten Bahn auch Bobrennen durchgeführt. Der Schriftsteller Arthur Conan Doyle, der als Begleiter seiner lungenkranken Frau nach Davos kam, beschrieb in einem launigen Essay 1889 das Skilaufen in Davos und löste damit die bis heute andauernde Beliebtheit des Ortes speziell bei den Briten aus. Zu dieser Zeit entstand auch der Davoser Schlitten . 1906 fanden in Davos die ersten Weltmeisterschaften im Eislaufen der Frauen statt. Deutsche fühlten sich durch die neu in Mode gekommene Reformbewegung zum Sport verpflichtet. Im Dezember 1934 wurde in Davos am Bolgen der weltweit erste Bügelskilift von der Davoser Skischule in Betrieb genommen. Der knapp 300 Meter lange Lift wurde im Januar 1935 in einem Kurzfilm dokumentiert. Von 2003 bis 2005 fand dort jährlich La Nuit blanche statt.
Eine Eigenart von Davos waren die bis vor wenigen Jahren getrennt wirtschaftenden Seilbahngesellschaften, die mehrere getrennte Skigebiete im Raum Davos/Klosters erschlossen: Schatzalp/Strela , Brämabüel/Jakobshorn , Parsenn , Pischa , Rinerhorn und Madrisa (bei Klosters). Im Jahr 2002 wurde der Liftbetrieb auf der Schatzalp eingestellt. In der Wintersaison 2009/10 wurde das Skigebiete Schatzalp/Strela in reduziertem Umfang wiedereröffnet.
Im Zentrum von Davos befindet sich bis heute die grösste Natureisbahn Europas. Auf dieser wurde erstmals seit 1914 am 6. Januar 2014 wieder ein Bandy-turnier in der Schweiz ausgetragen. Die Bandy-Europameisterschaft 2016 der Männer ist die 2. Austragung dieses Turniers und wird auch hier stattfinden. Gleich nebenan ist das Eisstadion Vaillant-Arena , die Heimstätte des 1921 gegründeten HC Davos . Dieser hat als «Rekordmeister» bislang 31 Schweizer-Meister-Titel gewonnen. Das Stadion fasst 7'080 Plätze. Der letzte Erfolg gelang den Davosern im Jahre 2015, als sie in der Finalserie die ZSC Lions mit 4:1 bezwangen.
Seit 1923 empfängt der HC Davos jedes Jahr zwischen Weihnachten und Neujahr fünf – bis und mit 2009 vier – Clubmannschaften zum internationalen Eishockeyturnier um den Spengler Cup . Rekordsieger ist der Gastgeber mit 15 Siegen, wobei der letzte Erfolg mit einem 3:2-Sieg gegen Dinamo Riga im Final des Jahres 2011 gelang.
Seit 1972 werden jährlich die Davos Nordic ausgetragen. Diese Rennen gelten seit 1980 offiziell zur Serie des FIS-Langlauf-Weltcup. Sportler wie Thomas Wassberg und Bjørn Dæhlie haben Siege in Davos gefeiert. Von den grossen Erfolgen von Dario Cologna kann auch Davos Nordic profitieren – die Veranstaltung hat seit 2007 einen beträchtlichen Entwicklungsschub erlebt und die Zuschauerzahlen vervielfacht.
Im Sommer kann im Freibad am Davosersee Wassersport wie beispielsweise Windsurfen und Beachvolleyball betrieben werden.