Einwohner | 3'527 |
Fläche | 10.46km² |
0-19 Jahre | 18,12% |
20-64 Jahre | 60,31% |
65+ Jahre | 21,58% |
Ausländer | 31,93% |
Sozialhilfequote | 0,69% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Ermatingen im Kanton TG.
Ermatingen gehört zum Bezirk Kreuzlingen und hat aktuell 3527 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,16. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 1'665 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 566 | 33,99% |
Zweipersonenhaushalte | 645 | 38,74% |
Dreipersohnenhaushalte | 185 | 11,11% |
Vierpersonenhaushalte | 196 | 11,77% |
Fünfpersonenhaushalte | 48 | 2,88% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 25 | 1,50% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
2'092 | 1'202 | 1'166 | 719 | 447 | 61,66% |
Steinzeitliche Funde lassen darauf schliessen, dass sich die ersten Siedler hier um etwa 3000 v. Chr. niederliessen. Sie errichteten ihre Pfahlbauten in den geschützten Buchten bei Ermatingen.
Die steinzeitlichen Ufersiedlungen Westerfeld und Büüge wurden 1861 erstmals und 1981 bis 1983 umfassend untersucht, wobei Funde aus der Pfyner- , Horgener- und Schnurkeramik-Kultur (4000–2500 v. Chr.) zum Vorschein kamen.
Der Kehlhof Ermatingen aus dem Jahr 1694 enthält eine Gerichtsstube.
Die frühmittelalterliche Besiedlung ist durch ein alemannisches Gräberfeld belegt. Erstmals erwähnt wird Erfmotingas im Jahre 724 in einer Urkunde, in der Karl Martell das Dorf dem Kloster Reichenau schenkte. Ermatingen gehörte zur Grundausstattung des Klosters Reichenau , dessen Abt Kollator , Grundherr und Gerichtsherr war. Zur Ausübung der Niedergerichtsbarkeit wurde ein Kloster meier und später ein Ammann eingesetzt. Das Meieramt ( Vogtei ) war oft verpfändet, unter anderem bis 1446 den Herren von Klingenberg . Im 13. Jahrhundert sowie 1518 sind Offnungen belegt.
Auch nach der Eroberung des Thurgaus durch die Eidgenossen 1460 blieb die niedere Gerichtsbarkeit beim Abt. Im Schwabenkrieg wurden 1499 grosse Teile des Dorfes durch das Heer des Schwäbischen Bundes vernichtet. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert hatte Ermatingen nach städtischem Vorbild einen Kleinen und Grossen Rat, ein eigenes Gericht – jeweils unter dem Vorsitz des Ammanns – und verschiedene Privilegien. 1660 erhielt Ermatingen von den regierenden eidgenössischen Orten das Marktrecht . Nach der Inkorporation der Abtei Reichenau ins Hochstift Konstanz 1540 gehörte das Niedergericht Ermatingen bis 1798 als sogenannte neustiftische Herrschaft dem Bischof (Obervogtei Reichenau).
1756 erwarb die Gemeinde sämtliche Ehaften , abgesehen von Mühlen und Wasserrechten, 1763 entstand die Meister zunft der Schuster. Ende 18. Jahrhundert besass Ermatingen unter anderem Zölle und Schifffahrtsrechte. Am 17. April 1799 marschierten französische Truppen in Ermatingen ein. Die endgültige Ablösung von Konstanz erfolgte 1839.
Paritätische Kirche St. Albin
Die Pfarrei Ermatingen reichte ursprünglich vom See bis über den Seerücken . Im Hochmittelalter entstanden die Kaplaneien Mannenbach und Triboltingen. 1359 wurde die Kirche Ermatingen der Abtei Reichenau inkorporiert. 1528 wurde fast das ganze Dorf unter der Leitung des Konstanzer Pfarrers Alexius Bertschi evangelisch , wobei die Abtei, bzw. ab 1540 der Bischof von Konstanz, in der mehrheitlich reformierten Pfarrei bis 1804 die Kollatur behielt. Nach dem Zweiten Kappelerkrieg zogen einige katholische Familien wieder nach Ermatingen zurück. Die Dorfkirche wird seit 1546 paritätisch genutzt. 1723/24 trennte sich Wäldi von der reformierten Kirchgemeinde Ermatingen ab, 1949 gingen auch Gunterswil und Hohrain an Wäldi über.
Ermatingen und die Insel Reichenau im Jahre 1962
Nach der Niederlage Napoleons I. liessen sich viele französische Adelige am Untersee nieder. So gründete der Ermatinger Hartmann Friedrich Ammann zusammen mit Prinz Louis Napoleon im Restaurant «Hirschen» 1835 den Thurgauischen Kantonal-Schützenverein.
Im 19. Jahrhundert bildeten Fischerei ( Gangfisch erei), Getreide-, Obst-, Hanf- und Rebbau (Weinhandel) die Grundlage der dörflichen Wirtschaft. Mit dem Ausbau der Seestrasse 1823, dem Dampfschifffahrtsbetrieb auf dem Untersee ab 1825 und der Eröffnung der Bahnlinie Etzwilen–Konstanz 1875 verbesserte sich die verkehrstechnischen Lage, worauf nach 1870 der Fremdenverkehr einsetzte. Am Ende des 19. Jahrhunderts fassten in Ermatingen mechanische Stickereien und Schifflistickereien Fuss. 1848 liessen sich mit einer Schreinerei (ab 1936 Jacques Goldinger AG) und 1875 mit der nachmaligen Blechdosen- und Aluminiumwarenfabrik Louis Sauter AG weitere Firmen in Ermatingen nieder, sodass im 20. Jahrhundert die Landwirtschaft stark an Bedeutung verlor.
Obwohl eine Fischbrutanstalt und die traditionelle Groppenfasnacht an die gewerbliche Fischerei erinnern, ist Ermatingen seit 1975 mit dem UBS -Ausbildungszentrum Schloss Wolfsberg und seit 1989 mit dem Unternehmerforum Lilienberg vor allem als Ausbildungsort bekannt. 2000 waren fast zwei Drittel der Arbeitsplätze im dritten Wirtschaftssektor .
Seit dem 1. Juni 1975 bilden die beiden ehemaligen Ortsgemeinden Triboltingen und Ermatingen die Einheitsgemeinde Ermatingen.
→ Abschnitt Geschichte im Artikel Triboltingen