Einwohner | 10'425 |
Fläche | 11.47km² |
0-19 Jahre | 21,91% |
20-64 Jahre | 59,39% |
65+ Jahre | 18,71% |
Ausländer | 28,70% |
Sozialhilfequote | 3,17% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Flawil im Kanton SG.
Flawil gehört zum Wahlkreis Wil und hat aktuell 10425 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,30. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 4'512 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 1'544 | 34,22% |
Zweipersonenhaushalte | 1'489 | 33,00% |
Dreipersohnenhaushalte | 550 | 12,19% |
Vierpersonenhaushalte | 588 | 13,03% |
Fünfpersonenhaushalte | 232 | 5,14% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 109 | 2,42% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
6'004 | 2'830 | 2'819 | 1'651 | 1'168 | 58,57% |
Urkundlich wurde der Ort im Jahre 858 als Flawilare marcho erwähnt. Im Frühmittelalter gab es im Bereich Flawil- Uzwil eine Allmende , die um 850 durch eine Grenze aufgeteilt wurde. 858 wird Alterswil, 907 Wolfertswil als Teil dieser Allmende bezeichnet. Über Grundbesitz verfügte vor allem die Abtei St. Gallen . 885 wird in Oberglatt eine Herberge erwähnt. Das Dorf und die nähere Umgebung bildeten im 15. Jahrhundert das Gericht Flawil, das als Lehen der Adelsfamilie Giel von Glattburg gehörte und 1486 von der Fürstabtei St. Gallen zurückgekauft wurde. Um die 1178 erstmals erwähnte Kapelle im Dorf Flawil bestand ein eigener Gerichtsbezirk, der den Grafen von Toggenburg gehörte, 1429 in den Besitz der Abtei St. Johann und nach einer weiteren Handänderung 1544 schliesslich 1556 an die Fürstabtei St. Gallen überging. Oberglatt gehörte wie Raschberg und Alterswil zum Gericht Magdenau . Burgau bildete mit der Mülleregg (heute Tal genannt) ein eigenes Gericht.
Kirchlicher Mittelpunkt war Oberglatt mit seiner 1316 erwähnten Pfarrkirche, dessen Patronat verschiedene Adelige, ab 1363 das Kloster Magdenau und ab 1597 die Fürstabtei St. Gallen innehatten. Die erste Erwähnung eines Leutpriesters für Oberglatt datiert von 1257. Die Pfarrei Oberglatt wurde 1388 in die Abtei Magdenau inkorporiert . Ab 1528 wandte sich Flawil mehrheitlich dem reformierten Bekenntnis zu. Die Kirche von Oberglatt wurde ab 1597 paritätisch benutzt. 1605 zählte die Gemeinde 234 reformierte und 33 katholische Männer. 1771 wurde die 1785 neu gebaute Kirche in Oberglatt den Reformierten überlassen, während die Laurentius-Kapelle im Dorf zur katholischen Pfarrkirche erhoben wurde. 1844 und 1935 errichtete man jeweils eine neue Kirche. Die reformierte Kirchgemeinde baute 1911 im Dorf eine neue Kirche, wodurch sich der kirchliche Mittelpunkt von Oberglatt nach Flawil verlagerte.
Volksversammlung in Flawil am 7. August 1836
In Flawil gab es 1448 eine Gastwirtschaft, eine Schmiede und eine Backstube. Mühlen sind in Flawil 1341 und in Mülleregg 1429 belegt. 1609 wird vor allem eine reiche Reben- und Baumkultur (Kirschen, Äpfel, Birnen) genannt. 1613 erhielt Burgau eine Flurordnung. Ab dem 17. Jahrhundert betrieben etliche Familien überregionale Warentransporte.
In der Helvetik wurden die Dörfer und Weiler um Flawil zur Gemeinde Flohweil zusammengefasst und diese zum Hauptort des gleichnamigen Distrikts im neuen Kanton Säntis bestimmt. 1803 wurden Flawil, Burgau und Oberglatt zur politischen Gemeinde Flawil vereinigt. 1831 bis 1861 versammelten sich in Flawil die Bürger des Bezirks zur Bezirksgemeinde, die den Grossen Rat wählte. 1836 fand in Flawil eine Ostschweizer Volksversammlung statt, welche unter anderem eine Bundesreform forderte.
Luftbild von Walter Mittelholzer aus dem Jahr 1920
Im 19. Jahrhundert erlebte die Gemeinde mit der Textilindustrie eine rasche industrielle Entwicklung. 1830 bis 1850 blühte in Flawil die Handweberei. 1852 führte die Firma Egli und Wagner die ersten Handstickmaschinen ein, denen ab 1861 die Stickmaschinen folgten. 1855 wurde die Bahnlinie von Winterthur bis Flawil eröffnet und 1856 bis St. Gallen weitergeführt. 1878 zählte Flawil 339 Stickmaschinen. Trotz Krisenzeiten konnte sich die Textilindustrie vorerst behaupten. Dazu gehören seit 1914 auch die Flawa (Schweiz. Verbandstoff- und Wattefabriken). Während des wirtschaftlichen Aufschwungs der Stickereiblüte zwischen 1880 und 1920 verdoppelte sich die Einwohnerzahl nahezu. In dieser Zeit wurden planmässig viele Jugendstilhäuser , oft mit einem Sticklokal im Erdgeschoss, und repräsentative Fabrikantenvillen gebaut. Seit 1960 finden sich breit gefächerte Industriebetriebe unter anderem in den Bereichen Metallverarbeitung, Maschinen- und Apparatebau, Nahrungsmittel (Schokoladefabrik Munz) und Labortechnik (Büchi Labortechnik AG). Im Textilbereich liessen sich langfristig Umstrukturierungen nicht vermeiden. So musste die seit 1857 bestehende Habis-Textil AG mit 170 Angestellten 1995 ihre Produktion aufgeben. Seit 1852 besteht eine Sekundarschule, der 1922 die kantonale landwirtschaftliche Schule angegliedert wurde. Das 1882 gegründete Gemeindekrankenhaus wird seit 1987 als kantonales Regionalspital geführt. 1989 wurde das Ortsmuseum eröffnet.