Einwohner | 3'066 |
Fläche | 21.21km² |
0-19 Jahre | 19,83% |
20-64 Jahre | 59,00% |
65+ Jahre | 21,17% |
Ausländer | 13,54% |
Sozialhilfequote | 1,55% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Gais im Kanton AR.
Gais gehört zum Bezirk Mittelland und hat aktuell 3066 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,28. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 1'322 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 429 | 32,45% |
Zweipersonenhaushalte | 461 | 34,87% |
Dreipersohnenhaushalte | 183 | 13,84% |
Vierpersonenhaushalte | 156 | 11,80% |
Fünfpersonenhaushalte | 67 | 5,07% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 26 | 1,97% |
Die Analyse der Gäste in Hotels und Kurbetrieben in Basel im Zeitraum Januar - Mai 2023 ermöglicht uns einen faszinierenden Einblick in die Reisetrends und das Gästeaufkommen innerhalb der Gemeinde. Die Daten zeigen nicht nur die Gesamtzahl der Besucher, sondern auch die Unterscheidung zwischen inländischen und ausländischen Gästen. Dies hilft uns dabei, die Auswirkungen des Tourismussektors auf die lokale Wirtschaft und die Gemeinde Gais besser zu verstehen.
Typ | Ankünfte | Nächte | Dauer |
---|---|---|---|
Total Gäste | 3'323 | 4'206 | 1,27 |
Gäste aus dem Inland | 3'043 | 3'738 | 1,23 |
Gäste aus dem Ausland | 280 | 468 | 1,67 |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
2'297 | 1'333 | 1'312 | 820 | 492 | 62,50% |
1272 wird Gais erstmals urkundlich als «de Geis» erwähnt. Man vermutet, dass sich der Ortsname vom althochdeutschen Tiernamen geiz (= Ziege) ableitet und daher rührt, dass ursprünglich besonders viel Wild – darunter Ziegen – im heutigen Gemeindegebiet zu beobachten waren. Damals gehörte Gais zur Abtei St. Gallen , bildete aber ein sogenanntes Sonderamt. Das bedeutete für die Ortschaft einen eigenen Ammann und ein eigenes Gericht und somit eine gewisse kommunale Eigenständigkeit. Eine erste Kirche wurde zwischen 1275 und 1333 erbaut, 1370 wurde sie zur Pfarrkirche erhoben.
Während der Appenzellerkriege (1401–1429) war Gais 1405 durch die Schlacht am Stoss - neben der Vögelinsegg 1403- einer der Kriegsschauplätze. Nach den Kriegen wurde Gais im neuen Land Appenzell Teil der Rhode Rinkenbach-Wies. Kurz darauf schlossen sich die Rhode Rotenwies und die Rhode Rietli-Schachen dem neuen Gaiser Gebiet an. Aufgrund der Vermehrung der Kirchgemeinschaft wurde 1460 eine neue Kirche an der Stelle der alten errichtet, und es begann sich eine Siedlung um den Dorfplatz zu bilden, die 1467 als ville Gais erwähnt wird.
1518 konnte sich Gais vom Kloster St. Gallen loskaufen und wurde somit zu einer Appenzeller Rhode. Gais war eine Halbrhode: Die eine Hälfte gehörte zu den äusseren Rhoden, die andere zu den inneren Rhoden. Im Jahr 1525 bekannte sich Gais zur Reformation , was zu Spannungen innerhalb der Rhode führte: Während die Äusseren sich der neuen Glaubensrichtung zugewandt hatten, blieben die Inneren beim alten Glauben. Bis zur Landteilung 1597 lagen die beiden Halbrhoden praktisch dauernd im Streit. Ab 1597 zählt die äussere Halbrhode Gais als vollwertige Kirchhöri zu Appenzell Ausserrhoden. Die Gemeinde besass aber weiterhin Anrecht auf gewisse Teile der Alpen (bis 1674) und der Gemeinwerk «Mendle» (bis 1815) in Appenzell Innerrhoden.
Am 18. September 1780 brach in Gais ein Feuer aus, das nahezu das ganze Dorf samt der Kirche verwüstete. Kurz danach wurde mit dem Wiederaufbau nach ursprünglicher Dorfplanung begonnen. So hatte das Dorf zwar nicht mehr seinen ursprünglichen Charakter, doch das neue Ortsbild mit klassizistischen Bürgerhäusern und Rokoko -Einflüssen spielte beim kurtouristischen Erfolg der Gemeinde eine bedeutende Rolle. Die Bauarbeiten fanden in den 1780er-Jahren ihren Abschluss.
Zwischen 1749 und 1860 war Gais ein bekannter Molkenkurort . Ihre Anfänge als Kurort nahm die Gemeinde dank eines todkranken – wahrscheinlich tuberkulösen – Zürchers. Er kam 1749 nach Gais und genas überraschend dank einer Molkenkur und der Bergluft. Seither kamen immer mehr Gäste, darunter auch namhafte Persönlichkeiten, zu Erholungszwecken nach Gais. 1860 begann der Niedergang des Kurortes: Noch ohne Bahnverbindungen schaffte Gais den Übergang zum modernen Kurort nicht und wurde vom ausserrhodischen Heiden abgelöst.
Ab 1836 wurden nach Altstätten und Bühler führende Strassen ausgebaut. Weiter wurde Gais 1889, 1904 und 1911 an die Eisenbahnstrecken von St. Gallen, Appenzell und Altstätten angeschlossen.
Im Jahre 1884 wurde eine katholische Kirchgemeinde gegründet, die ein Jahr später eine erste Kapelle errichtete. Ab 1920 versammelte sich die katholische Kirchgemeinde in der «Rähn»-Remise, die 1976 einen eigenen Kirchturm mit Glocke erhielt.
1977 wurde Gais für die weitsichtige Planungsarbeit zur Erhaltung und Pflege des schönen Ortsbilds mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet. Der Wakkerpreis wird durch den Schweizer Heimatschutz verliehen und ist nach Henri-Louis Wakker benannt.
Aufgrund der günstigen Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr hat sich Gais seit 1980 zunehmend zu einer Wohngemeinde entwickelt. Mehrere Neubauquartiere setzten ab 1960 markante Akzente.
Im Unterschied zu den anderen Ausserrhoder Gemeinden hat sich der Begriff «Rhode» als Bezeichnung für die Allmendgenossenschaften der alten Gemeinwerke auf Gaiser Boden erhalten. Sie blieben als selbständige Korporationen (Rhode Hackbühl, Rhode Rietli-Schachen und Rhode Rotenwies) bis heute bestehen und mehrten besonders im 19. Jahrhundert ihren Grundbesitz. Es handelt sich dabei vor allem um Forst- und Landwirtschaftsgebiete.
2022 feiert die Gemeinde Gais ihr 750-Jahr-Jubiläum.
Historisches Luftbild von Walter Mittelholzer von 1923