Einwohner | 5'461 |
Fläche | 5.65km² |
0-19 Jahre | 18,90% |
20-64 Jahre | 62,17% |
65+ Jahre | 18,93% |
Ausländer | 26,86% |
Sozialhilfequote | 2,25% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Gebenstorf im Kanton AG.
Gebenstorf gehört zum Bezirk Baden und hat aktuell 5461 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,26. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 2'425 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 765 | 31,55% |
Zweipersonenhaushalte | 914 | 37,69% |
Dreipersohnenhaushalte | 286 | 11,79% |
Vierpersonenhaushalte | 327 | 13,48% |
Fünfpersonenhaushalte | 99 | 4,08% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 34 | 1,40% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
3'341 | 1'628 | 1'620 | 974 | 646 | 60,12% |
Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. führte die Römerstrasse vom Legionslager Vindonissa nach Aquae Helveticae (heute Baden ) durch das heutige Gemeindegebiet. Diese Erkenntnis ist seit 1534 gesichert: Damals fand ein Bauer in Wil (heute zu Turgi gehörend) beim Pflügen seines Feldes einen römischen Meilenstein , der heute im Landesmuseum Zürich ausgestellt ist. Im Ortsteil Vogelsang kamen römische Soldatengräber zum Vorschein. Der Grabstein eines Soldaten der Legio XI Claudia ist in die reformierte Kirche eingemauert.
Ein Dorf entstand im 8. Jahrhundert, als sich alamannische Siedler hier niederliessen. Die Ortsteile Reuss und Vogelsang sowie die beiden «Berghöfe» Schwabenberg und Petersberg auf dem Gebenstorfer Horn entstanden zwischen 1000 und 1200. Im Jahr 1247 erfolgte die erste Erwähnung als Gobistorf, als die Habsburger die Kirche des Dorfes erwarben. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Gebinesthorf und bedeutet «Dorf des Gebin». Die Habsburger übertrugen 1330 ihren Besitz und ihre Rechte in Gebenstorf an das Kloster Königsfelden in Windisch , mit Ausnahme der Blutgerichtsbarkeit . Am 26. Dezember 1351, vor der Schlacht bei Dättwil , wurde das Dorf von den Zürchern geplündert.
Im Jahr 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Gebenstorf bildete nun ein eigenes Amt in der Grafschaft Baden , einer gemeinen Herrschaft . Während der Reformation von 1529 trat etwa die Hälfte der Bevölkerung zur neuen Konfession über. Nach dem Zweiten Kappelerkrieg von 1531 wurde die Reformation in der Grafschaft Baden wieder weitgehend rückgängig gemacht. Doch Gebenstorf blieb als eine der wenigen Ausnahmen konfessionell gemischt. Beide Konfessionen nutzten die Kirche St. Margaretha jahrhundertelang gemeinsam. Im September 1769 fand dort die Heirat von Johann Heinrich Pestalozzi und Anna Schulthess statt. Im Juni 1889 musste die Margaretenkirche wegen Baufälligkeit abgerissen werden und beide Konfessionen bauten jeweils eigene Gotteshäuser. Die katholische Pfarrkirche wurde 1889 eingeweiht, die reformierte Kirche im November 1891.
Luftansicht (1965)
Im März 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Gebenstorf war zunächst eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden , seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau. 1826 hielt die Industrialisierung Einzug, als die Gebrüder Bebié auf freiem Feld in Turgi , weitab des Dorfes, eine erste Fabrik errichteten. Aus dem Nichts entstand eine proletarisch geprägte Industriearbeitersiedlung, deren Bewohner aus allen Teilen der Schweiz und aus dem nahen Ausland stammten. Am 29. September 1856 wurde dort ein Bahnhof an der Strecke Baden – Brugg eröffnet.
Der Gegensatz zwischen den alteingesessenen Gebenstorfern und den bunt gemischten Turgemern wurde immer grösser. Obwohl Turgi mittlerweile mehr Einwohner zählte, wurden dessen Einwohner bei den Gemeindeversammlungen regelmässig überstimmt, da die Bevölkerung des neuen Dorfes einen hohen Anteil nicht stimmberechtigter Jugendlicher und Ausländer aufwies. Die Situation entspannte sich erst, als sich Turgi am 1. Januar 1884 von Gebenstorf trennte und eine selbständige Gemeinde bildete. Doch auch in Gebenstorf hatte sich mittlerweile zahlreiche Industriebetriebe angesiedelt, vor allem in Vogelsang.
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges errichtete und besetzte die Schweizer Armee im Oktober 1939 mit der Limmatstellung die erste Armeestellung. Die Sperrstelle Gebenstorf mit zahlreichen, grösstenteils heute noch bestehenden Bunkern und Panzersperren war eine von mehreren ab der Grenze in der Tiefe gestaffelten Verteidigungslinien. Sie hatte in der Engstelle zwischen Bruggerberg und Gebenstorfer Horn einen allfälligen Durchbruch der deutschen Wehrmacht aufzuhalten. Von 1940 bis 1943 lebten rund 300 vor der deutschen Wehrmacht geflüchtete polnische Soldaten in einem Internierungslager bei Gebenstorf. Wegen seiner ausgezeichneten Verkehrslage zwischen Brugg und Baden entwickelte sich Gebenstorf ab 1950 zu einem bevorzugten Wohnort. Die Gemeinde erlebte einen Wachstumsschub wie schon im 19. Jahrhundert und wandelte sich allmählich von einem Industriedorf zu einer Wohngemeinde für Pendler. Innerhalb von fünfzig Jahren verdoppelte sich die Einwohnerzahl.