Einwohner | 1'013 |
Fläche | 4.21km² |
0-19 Jahre | 19,05% |
20-64 Jahre | 60,12% |
65+ Jahre | 20,83% |
Ausländer | 14,51% |
Sozialhilfequote | 1,88% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Grub (AR) im Kanton AR.
Grub (AR) gehört zum Bezirk Vorderland und hat aktuell 1013 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,35. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 410 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 123 | 30,00% |
Zweipersonenhaushalte | 149 | 36,34% |
Dreipersohnenhaushalte | 51 | 12,44% |
Vierpersonenhaushalte | 53 | 12,93% |
Fünfpersonenhaushalte | 26 | 6,34% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 8 | 1,95% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
683 | 455 | 448 | 245 | 203 | 54,69% |
Grub von Westen; Federaquarell von Johann Ulrich Fitzi , um 1850.
In der Bildmitte scharen sich die Häuser des kleinen Dorfs um die 1752 von Jakob Grubenmann gebaute reformierte Kirche. Rechts von ihr ist das barocke Pfarrhaus mit geschweiftem Satteldach zu erkennen. Links im Bild hebt sich der Turm der 1754/55 erbauten katholischen Kirche in sankt-gallisch Grub mit seinem markanten Zwiebelhelm ab.
Bei Ausgrabungen in Rorschacherberg im Jahr 1937 wurden Feuerstellen einer Hallstattsiedlung entdeckt. Dies deutet darauf hin, dass bereits vor über 2000 Jahren Menschen in diesem Gebiet sesshaft waren. Es wird angenommen, dass die Gegend als Jagdgrund benutzt worden ist.
Die Siedlung wurde 1488 als uss der Gruob erstmals urkundlich erwähnt. Die frühesten Hofnennungen im 13. und 14. Jahrhundert deuten auf Besiedlung von Rorschach und Goldach (Westteil) her hin. Die Edlen von Rorschach als Lehensleute des Klosters St. Gallen schienen dabei wirtschaftlichen Hauptnutzniesser gewesen zu sein. Nach den Appenzellerkriegen 1401 bis 1429 wurde Grub aufgeteilt zwischen dem neuen Land Appenzell (Grub AR) und dem Kloster St. Gallen ( Grub SG ). Das appenzellische Grub wurde an die Rhode Trogen angeschlossen. 1458 erfolgte eine Grenzbereinigung. Gänzlich getrennt wurden sanktgallisch und appenzellisch Grub aber erst im Zuge der Reformation . Die eigentliche «Grub», eine Mulde im östlichen Gebiet, war bis 1495 Rorschacher Allmend .
Reformierte Kirche Grub
Kirchgenössig war das östliche Gebiet von appenzellisch Grub bis 1474 nach Rorschach, der Westteil bis 1603 nach Goldach. 1474 gab der Abt von St. Gallen die Erlaubnis zum Bau einer Kapelle als Tochterkirche Rorschachs im Ostteil vom appenzellischen Grub. Diese scheint seither auch über eigene Behörden verfügt zu haben. 1525 erfolgte der Übertritt zur Reformation . Gänzlich getrennt wurden sanktgallisch und appenzellisch Grub aber erst im Zuge der Reformation.
1641 wurde das Kirchengut eröffnet. In das dafür nötige Kirchengutbuch hat der Zürcher Pfarrer und Reformist Heinrich Zwingli das Vorwort verfasst. 1691 wurde die Kapelle, die nun als Kirche bezeichnet wurde, renoviert und erweitert. 1712 wurde zudem eine neue Kirchenglocke angeschafft. 1751 erfolgte die Auslösung der Katholiken und somit das Ende der paritätischen Kirche. In sankt-gallisch Grub wurde eine neue, katholische Kirche errichtet. 1752 wurde ein Neubau der reformierten Kirche in appenzellisch Grub eingeweiht. Finanziert wurde das reformierte Gotteshaus durch private Spenden. Entworfen und errichtet wurde die Kirche vom Teufner Baumeister Jakob Grubenmann . Das zeigt, dass einige Gruber Bürger Reichtum erlangt hatten, meist dank des Textilgewerbes (siehe Abschnitt Wirtschaft). Die Kirche wurde nach ihrem Bau insgesamt fünf Mal renoviert: 1840, 1859, 1891, 1942–1943 und 1952.
In den 1790er-Jahren begannen die Ideen der Französischen Revolution immer mehr Anhänger zu finden, auch in Grub AR. Dies bewirkte unter anderem die Verbesserung des bisherigen Landbuches. Dieses enthielt die damals in Appenzell Ausserrhoden geltenden Gesetze. Während der Helvetik war Grub Teil des Kanton Säntis, Distrikt Wald.
Ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Löschwesen der Gemeinde Grub verbessert. Im Gegensatz zu anderen Ausserrhoder Gemeinden war Grub bisher vor Brandkatastrophen verschont geblieben. Schon früh besass das Dorf eine Feuerspritze. Diese kam erstmals 1832 in den Einsatz, wobei ein kleines, unbewohntes Haus die Brandstätte bildete. Im Jahr 1838 brannte es ein weiteres Mal in Grub. Diesmal ging allerdings das ganze Dorf mitsamt Kirche und allen öffentlichen Gebäuden in Flammen auf. Einzig das Haus zur Harmonie und das Schützenhäuschen blieben verschont.
1843 wurde bei der Kirchhöri in Grub und Heiden der Entschluss gefasst, die Strasse Heiden-Grub-Eggersriet-Martinsbrücke-St.Gallen zu erneuern. Die Verbindung war für die Textilfabrikanten in Grub und Heiden von höchster Wichtigkeit, da sie den Zugang zum Wirtschaftszentrum St. Gallen sicherten. In den darauffolgenden Jahren wurden andere verkehrstechnische Erschliessungen innerhalb der Gemeinde Grub AR realisiert. Bei dieser Gelegenheit wurde auch eine Postkutsche auf dieser Strecke eingerichtet. Das Gemeindezentrum um die Kirche entwickelte sich erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, vom Weiler zum Dorf .
1873 nahm Grub das Angebot aus Heiden zur Kostenbeteiligung an der Bahnverbindung zwischen Rorschach und Heiden nicht an. Nach der Aufhebung der Postkutschenlinie im Jahr 1875 war Grub somit schlecht an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Dies sorgte für Unmut. Nach einem Gesuch der Lesegesellschaft Grub – zusammen mit anderen Lesegesellschaften, deren Gemeinden von der schlechten Verkehrsanbindung betroffen waren – wurde die Postkutsche im Jahr 1895 wieder eingerichtet. Heute ist Grub via die Postautolinie Heiden-Engelburg im Halbstundentakt mit St.Gallen verbunden.
1910 wurde die private Elektra Grub mit Sitz in Grub AR gegründet. Sie trieb die Elektrisierung der Gemeinde voran. 1916 wurden deren Anlagen an die Gemeinde abgetreten.
Ab Beginn des Ersten Weltkrieges geriet Grub in wirtschaftliche Schwierigkeiten. In der Zwischenkriegszeit verarmte die Gemeinde Grub. Die Armut hielt bis nach dem Zweiten Weltkrieg an. Erst danach begann sich Grub wirtschaftlich etwas zu erholen. Ab 1964 erstellte Neubauquartiere zeugen von der zunehmenden Beliebtheit Grubs als Wohngemeinde. Zu dieser Zeit entstanden auch andere Gebäude wie etwa die heutige Primarschule oder das Altersheim Weiherwies. Die Gemeinde sollte als Wohngemeinde attraktiver werden. Die Massnahmen erwiesen sich als wirksam. Im Zeitraum zwischen 1970 und 1990 erlebte Grub die grösste prozentuale Bevölkerungszunahme des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Öffentliche Aufgaben werden seit 1970 vermehrt in Zweckverbänden wahrgenommen; so wird die Primarschule gemeinsam mit sankt-gallisch Grub geführt (seit 1978), die Sekundarschule in Wolfhalden besucht und das Grundbuch seit 2001 durch die Gemeinde Heiden betreut.
Das Pfarrhaus Grub