Einwohner | 4'203 |
Fläche | 7.48km² |
0-19 Jahre | 19,06% |
20-64 Jahre | 59,39% |
65+ Jahre | 21,56% |
Ausländer | 20,91% |
Sozialhilfequote | 1,78% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Heiden im Kanton AR.
Heiden gehört zum Bezirk Vorderland und hat aktuell 4203 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,19. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 1'887 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 696 | 36,88% |
Zweipersonenhaushalte | 619 | 32,80% |
Dreipersohnenhaushalte | 238 | 12,61% |
Vierpersonenhaushalte | 217 | 11,50% |
Fünfpersonenhaushalte | 98 | 5,19% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 19 | 1,01% |
Die Analyse der Gäste in Hotels und Kurbetrieben in Basel im Zeitraum Januar - Mai 2023 ermöglicht uns einen faszinierenden Einblick in die Reisetrends und das Gästeaufkommen innerhalb der Gemeinde. Die Daten zeigen nicht nur die Gesamtzahl der Besucher, sondern auch die Unterscheidung zwischen inländischen und ausländischen Gästen. Dies hilft uns dabei, die Auswirkungen des Tourismussektors auf die lokale Wirtschaft und die Gemeinde Heiden besser zu verstehen.
Typ | Ankünfte | Nächte | Dauer |
---|---|---|---|
Total Gäste | 5'681 | 10'217 | 1,80 |
Gäste aus dem Inland | 5'190 | 9'265 | 1,79 |
Gäste aus dem Ausland | 491 | 952 | 1,94 |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
2'863 | 1'581 | 1'569 | 907 | 662 | 57,81% |
Heiden um 1900
Historisches Luftbild aus 300 m von Walter Mittelholzer von 1922
Henry-Dunant-Denkmal der Bildhauerin Charlotte Germann-Jahn , im Hintergrund der Bodensee
Das Gebiet der späteren Gemeinde Heiden war früher Teil der Gemeinde Kurzenberg . Der Kurzenberg war – entsprechend seiner ursprünglichen politischen Zugehörigkeit – nach Thal SG kirchgenössig. Zu Kurzenberg gehörten ebenfalls Lutzenberg und Wolfhalden. 1652 lösten sich Heiden und Wolfhalden wegen des langen Kirchweges von der Mutterkirche Thal und bauten eigene Gotteshäuser. Damit wurde Heiden eine selbständige Gemeinde.
Einige der frühesten urkundlichen Nennungen des Namens Heiden datieren von 1512, 1536 und 1540. Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass Heiden 1461 erstmals erwähnt wurde. In einem Zinsbuch des Heiliggeistspitals St. Gallen fiel der Name «Haiden» das erste Mal. Heiden gehörte im 15. Jahrhundert zum Gebiet, das sich auf Viehwirtschaft konzentrierte. Das Gebiet der heutigen Gemeinde Heiden wurde im 14. und 15. Jahrhundert urbar gemacht. Der Ortsname ist identisch mit dem Gattungswort Heide und bedeutet damit «weites, offenes Feld».
Am 7. September 1838 vernichtete ein Dorfbrand , von einem heftigen Föhnsturm begünstigt, 129 Gebäude samt der Kirche im Dorfkern und den nördlichen Gemeindeteilen. Innerhalb von zwei Stunden brannten unzählige Häuser nieder. Sogar Löschmannschaften aus Lindau kamen nach Heiden, um das Feuer zu löschen. Die einzigen Gebäude, die stehengeblieben waren, waren die «Harmonie» (ehemalige Bank) und das Schützenhaus. Ebenfalls blieb das Archivgut im alten Kirchturm unversehrt.
Der Brand löste in der Gemeinde zwar einen Schock aus, im Ausland zeigte man jedoch grosse Solidarität. Das «alte Heiden» und somit das Zentrum, wurde komplett zerstört und das «Neu-Heiden» wurde gebaut. Nun gab es eine systematische Planung für das Dorf. Zuvor war das Dorf «unregelmässig gewachsen», nun aber baute man die neuen Gebäude auf feuersichere Art. Innerhalb zweier Jahre entstand das Dorf neu, in regelmässiger klassizistisch - biedermeierlicher Anlage. Indem die neue Kirche tempelartig gebaut wurde, wurden Andeutungen auf einen römischen und griechischen Stil gemacht.
1831/1832 wurde in Heiden ein Mineralbad von Johannes Tobler eröffnet. Es gab dort vierzehn verschiedene Badewannen, die leicht schwefelartiges Wasser enthielten. Dieses soll bei Rheuma und Hautausschlägen unterstützend gewirkt haben. Ab 1848 entwickelte sich Heiden zum Molkenkurort . Molkenkuren wurden in Trogen und Gais entwickelt und hatten eine grosse Bedeutung, weshalb auch Tobler eine Molkenkuranstalt dazu bauen wollte. Für die Molkenkuren wurde ausschliesslich Ziegenmilch verwendet. Diese wurde jeden Morgen vom Alpstein ins Tal hinuntergebracht. Die Gäste tranken zwischen sechs und neun Uhr jede Viertelstunde ein Glas davon. 1850 wurde eine zweite Badeanstalt gebaut. Dort gab es warme und kalte Duschen sowie Regenbäder. Schnell wurde Heiden zu einem beliebten Kur- und Ferienort.
Heiden – sowie das restliche Appenzeller Vorderland – war und ist vor allem als Kurort bekannt. Von 1847 bis 1914 erlebte Heiden dadurch seine wirtschaftliche Blütezeit. Das Wirken des Augenarztes Albrecht von Graefe und des Neurologen Heinrich Frenkel machte Heiden nach 1860 zu einem der berühmtesten Kurorte Europas.
Karl I. , der letzte Kaiser von Österreich, und der deutsche Kaiser Friedrich III. zählten zu den Gästen. Die Glanzzeit des Kurortes endete mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 erlebt Heiden als Kur- und Ferienort eine Renaissance. Beigetragen hat dazu auch die Eröffnung eines neuen Kursaals 1957.
Nach der Zeit der Badekuren kam die Zeit der klimatischen Kur. Heidens mässig kühles Klima mit den feuchtwarmen Strömen des Bodensees und der Bergluft (bei Ostwind) war geeignet für eine Kur. 1869 wurde die «Kurgesellschaft Heiden AG» gegründet.
1874 nahm das vorderländische Bezirkskrankenhaus, das heutige Kantonale Spital Heiden, seinen Betrieb auf. Hier verbrachte Henry Dunant , der Gründer des Roten Kreuzes , von 1887 bis 1910 die letzten 23 Lebensjahre. (Siehe Institutionen und Kultur)
1902 wurde die erste katholische Kirche in Heiden gebaut, die 1963 einem Neubau wich. 1936 fiel die reformierte Kirche erneut einem Brand zum Opfer. Beim Wiederaufbau blieb das klassizistische Äussere bewahrt, während die Kirche im Inneren von der Quer- zur Längskirche wurde.
Auf dem Wappen von Heiden ist ein Hirsch zu sehen, der auf einer grünen Heide liegt und von der Sonne bescheint wird. Die einzigen appenzellischen Gemeinden mit einem Hirsch auf dem Wappen sind Heiden, Reute , Walzenhausen und Oberegg (Appenzell Innerrhoden). Diese vier Gemeinden sind alle miteinander verbunden und bilden eine Gebietsgrösse, die den Namen «Hirschberg» trägt. Die Gemeinsamkeit des Tieres auf den Wappen bedeutet, dass das Hirsch-Zeichen bereits vor der Landteilung (1597) aufgetaucht sein muss. Da Heiden früher ein beliebtes Jagdgebiet gewesen war, ist nicht auszuschliessen, dass der Hirsch aus Jagdgründen auf dem Wappen zu sehen ist.