Einwohner | 6'268 |
Fläche | 11.9km² |
0-19 Jahre | 19,72% |
20-64 Jahre | 59,89% |
65+ Jahre | 20,39% |
Ausländer | 15,92% |
Sozialhilfequote | 1,65% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Küttigen im Kanton AG.
Küttigen gehört zum Bezirk Aarau und hat aktuell 6268 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,25. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 2'763 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 863 | 31,23% |
Zweipersonenhaushalte | 1'042 | 37,71% |
Dreipersohnenhaushalte | 339 | 12,27% |
Vierpersonenhaushalte | 377 | 13,64% |
Fünfpersonenhaushalte | 110 | 3,98% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 32 | 1,16% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
4'464 | 2'613 | 2'599 | 1'570 | 1'029 | 60,41% |
Funde an einem Werk- und Siedlungsplatz in der Talmatt weisen auf eine Besiedlung bereits während der Jungsteinzeit hin. Aus der Bronzezeit stammen Funde im Weidhölzli (Erdbefestigungen, Silex, Schleudersteine, Spinnwirtel etc.) und am Homberg (Steinsetzungen, Grubenhaus, Bronzefibel) hin. Bei Grabungen am Südhang des Kirchbergs im Bollacker kamen im Jahr 1906 Überreste eines römischen Gutshofs zum Vorschein. Verschiedene Ziegelstempel und Terra-Sigillata -Gefässe sowie eine Münze des Kaisers Claudius Gothicus weisen darauf hin, dass das Gebäude von der zweiten Hälfte des 1. bis Ende des 3. Jahrhunderts bewohnt war. Keltisch und auch nachrömisch besiedelt war die Fischbachmulde, wie Funde aufzeigten und woran auch keltische Flurnamen wie Galmet (Bergweide) und Leberten (Berg; häufige Bezeichnung im Juragebiet) erinnern. Der Büren (Staffeleggseitig des Passes namens Wolf) ist eine alamannische Bezeichnung für eine bestehende Siedlung, die vermutlich zur gleichen Zeit existierte.
Die erste urkundliche Erwähnung von Chutingen erfolgte im Jahr 1036, als Ulrich der Reiche, der Graf von Lenzburg , grosszügige Schenkungen an das Stift Beromünster tätigte. Der Ortsname findet sich erstmals althochdeutsch als Kuttingun bezeugt und bedeutet «bei den Leuten des Kutto». In der Hüslimatt stand eine mittelalterliche Siedlung namens Aa auf einem Felskopf über der Aare, 1179 erstmals und 1422 als Gerichtsplatz erwähnt. 1562 war nur noch Mauerwerk vorhanden. Der Felsen wurde beim Bau der Bibersteinerstrasse abgetragen. Im Riepel lag im 17. Jahrhundert eine als Riedtwyl bezeugte kleine Siedlung im Gebiet des späteren Gipssteinbruches, der heute verschwunden ist.
1277 errichteten die Herren von Kienberg oberhalb der Benkerklus auf dem Egg-Grat die Burg Königstein , von der nur wenige Überreste erhalten geblieben sind. Von dort aus verwalteten sie ihre kleine Vogtei , die neben Küttigen auch den aargauischen Teil von Erlinsbach umfasste. Von 1335 bis 1535 war das Dorf als Teil des Amtes Biberstein im Besitz des Johanniterordens , bis die Ordensbrüder von der Stadt Bern zum Verkauf gezwungen wurden. Küttigen gehörte nun zu dem unter der Bezeichnung Berner Aargau bekannten Untertanengebiet. Bereits 1528 konnten die Berner die Einführung der Reformation durchsetzen.
Im März 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein ( Franzoseneinfall ), entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Küttigen gehört seitdem zum Kanton Aargau. Bis 1799 gehörte das angrenzende Oberhof zu Vorderösterreich und 1802 vorübergehend zum Kanton Fricktal , bis das Dorf und weitere Gemeinden im Fricktal 1803 ebenfalls zum Kanton Fricktal gelangten. Noch heute finden sich alte Grenzsteine der Landesgrenze (Bern/Österreich) im Wald auf dem Benkerjoch. 1804 baute der neue Kanton die Strasse über die Staffelegg , die Franz Xaver Bronner 1844 als «eine wahre Zierde des Ortes» bezeichnete.
Luftansicht (1953)
Im 16. und 17. Jahrhundert baute man an den Berghängen Gips und Alabaster ab, Letzterer erneut (zumindest) zwischen 1806 und 1810 auf der Höhe der Staffelegg. Der rosenrote, fleischrote und schneeweisse Alabaster war jedoch zu weich, salzhaltig und brüchig, sodass es den daraus geformten Kunstwerken an Haltbarkeit fehlte. Ab 1780 grub man am Hungerberg nach Bohnerz und es entstand das Eisenbergwerk Küttigen , das bis 1826 existierte und Erze vor allem an das Eisenwerk Albbruck lieferte.
Die Industrie hielt 1822 mit der Errichtung einer von Heinrich Remigius Sauerländer in Auftrag gegebenen Papiermühle , die bis 1848 in der Benkenklus in Betrieb war, Einzug. Während des Zweiten Weltkrieges befestigte die Armee die Benkerchlus mit zwei Bunkern, einen bei der Brücke der Benkenstrasse, den anderen hinter der «Schlammlawine». Zudem wurden mehrere Panzersperren errichtet, wobei eine davon von der «Schlammlawine» verschüttet wurde. Die mobilen Panzersperren (Pfähle, die in abgedeckte Vertiefungen in der Strasse gesteckt werden konnten) räumte man bei einer Sanierung der Strasse in den 1990er Jahren weg. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verfestigte sich die wirtschaftliche Ausrichtung nach Aarau und Küttigen entwickelte sich zu einer begehrten Wohnlage. Seit 1950 ist die Einwohnerzahl um fast das Zweieinhalbfache angestiegen.
In der Nacht vom 23. auf den 24. Februar 1999 löste sich ein ungefähr hundert Meter langes Stück des Nordhanges des Brunnebergs und ging als Murgang nieder. Auf einer Länge von rund einem Kilometer und einer Breite von bis zu 80 Metern wurde die Landschaft unter Schlamm begraben. Dabei deckte der Schlamm auch Teile eines historischen Weges zur Wasserflue zu. Kurzerhand musste der Fischbach, ein Zufluss des Aabachs, in eine Röhre gelegt und sein Lauf verschoben werden, sodass der sich annahende Opalinuston nicht in den Bach geraten und sich verflüssigen konnte. Der Murgang stoppte unmittelbar neben den Röhren des Bachs.