Einwohner | 6'519 |
Fläche | 6.38km² |
0-19 Jahre | 21,68% |
20-64 Jahre | 60,62% |
65+ Jahre | 17,70% |
Ausländer | 39,48% |
Sozialhilfequote | 2,87% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Menziken im Kanton AG.
Menziken gehört zum Bezirk Kulm und hat aktuell 6519 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,29. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 2'793 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 981 | 35,12% |
Zweipersonenhaushalte | 874 | 31,29% |
Dreipersohnenhaushalte | 379 | 13,57% |
Vierpersonenhaushalte | 366 | 13,10% |
Fünfpersonenhaushalte | 131 | 4,69% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 62 | 2,22% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
3'382 | 1'431 | 1'425 | 750 | 675 | 52,63% |
Vereinzelte Funde zeugen von einer Besiedlung des oberen Wynentals während der Jungsteinzeit , der Bronzezeit und der Hallstattzeit . Zur Römerzeit existierte hier ein kleiner Gutshof . Im 7. Jahrhundert errichtete ein alamannischer Grossbauer einen Hof. Die erste Erwähnung von Manzinchouen erfolgte im Jahr 1045 in einer Urkunde des Grafen Ulrich von Lenzburg. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Manzinghofun und bedeutet «bei den Höfen der Sippe des Manzo». Im Mittelalter lag das Dorf im Herrschaftsbereich der Grafen von Lenzburg , ab 1173 in jenem der Grafen von Kyburg . Nachdem diese ausgestorben waren, übernahmen die Habsburger 1273 die Landesherrschaft und die Blutgerichtsbarkeit . Die niedere Gerichtsbarkeit war im Besitz der Herren von Reinach , die ihren Stammsitz in Burg hatten. Die Zehnten mussten an das Chorherrenstift Beromünster abgeliefert werden.
1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau. Menziken gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern , dem so genannten Berner Aargau , und war Bestandteil des Gerichts Reinach im Amt Lenzburg . 1528 führten die Berner die Reformation ein. Lange Zeit war Menziken Teil von Reinach gewesen und wurde erst um 1580 zu einem selbständigen Gemeinwesen erhoben. Im März 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Menziken gehört seither zum Kanton Aargau.
Luftansicht (1964)
Die Industrie hielt schon früh Einzug: 1729 siedelte sich eine Baumwoll- Manufaktur im damaligen Bauerndorf an. Bald darauf folgten Webereien, Spinnereien und Färbereien. Die Exporte gingen ins Elsass , in die Lombardei und nach Savoyen . Ab 1838 wurde das in Heimarbeit produzierende Textilgewerbe nach und nach durch die Tabakindustrie verdrängt, als Samuel Weber mit der Band- und Tabakfabrik S. Weber die erste Tabakfabrik des Kantons gründete. Sein Unternehmen konnte sich als Hersteller von Pfeifentabak einen neuen Markt erschliessen. Mit Gautschi & Hauri, Heinrich Hediger & Söhne, Burger Söhne , Eichenberger & Cie (heute Eicifa Eichenberger & Cie.), oder Villiger und Säuberli entstand in Menziken und im oberen Wynental ein Cluster der Schweizer Zigarrenherstellung mit internationaler Bedeutung. 1852 erfolgte die Gründung der «Bank in Menziken». Um die Wende zum 20. Jahrhundert kamen der Bau von Herkules-Lastwagen sowie die Verarbeitung von Aluminium in der Aluminium AG (später Alu Menziken Gruppe , heute Montana Tech Components ) hinzu. Die Zigarrenherstellung geriet mit der zunehmenden Verbreitung von Zigaretten in eine Krise, die Übernahmen, Fusionen und Schliessungen zur Folge hatte. Im ganzen Kanton Aargau sank die Zahl der Beschäftigten dieser Sparte von 3247 in 69 Betrieben im Jahr 1939, auf 206 in sechs Betrieben um 1995. Weber & Söhne musste den Betrieb 1982 einstellen.
1869 wurde in Menziken eine Herrenhuter Sozietät gegründet, die auf erste Kontakte mit in Sachsen lebenden Nachfolgern des tschechischen Reformators Jan Hus im Jahr 1785 zurückging. Das 1877 entstandene Gebäude der Sozietät an der Spitalstrasse, die Brome, war das erste protestantische Kirchgebäude im Ort, noch vor der reformierten Kirche. Damit war Menziken die einzige ländliche Gemeinde in der Schweiz mit einer Sozietät und diente den übrigen Gemeinden in Zürich , Basel und Bern sowie in den Westschweizer Uhrmacherstädten La-Chaux-de-Fonds und Le Locle , als Rückzugsort für Jugendlager. Nach jahrzehntelangem Mitgliederschwund wurde die Gemeinde am 17. Juni 2017 aufgelöst.
Der wirtschaftliche Aufschwung des Dorfes wäre ohne den Bau neuer Verkehrswege nicht möglich gewesen. Am 1. Mai 1904 ersetzte die schmalspurige Wynentalbahn den Postkutschenverkehr zwischen Menziken und der Kantonshauptstadt Aarau . Am 1. Oktober 1906 wurde die normalspurige Eisenbahnlinie Menziken– Beromünster eröffnet, eine Zweigstrecke der Seetalbahn . Im Verlaufe des 20. Jahrhunderts hat sich die Bevölkerungszahl mehr als verdoppelt und Menziken ist mit seinen Nachbardörfern zusammengewachsen. Menziken, Burg , Pfeffikon und Reinach arbeiten auf zahlreichen Gebieten eng zusammen.