Einwohner | 3'667 |
Fläche | 13.51km² |
0-19 Jahre | 22,85% |
20-64 Jahre | 64,19% |
65+ Jahre | 12,95% |
Ausländer | 20,32% |
Sozialhilfequote | 1,10% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Merenschwand im Kanton AG.
Merenschwand gehört zum Bezirk Muri und hat aktuell 3667 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,56. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 1'418 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 346 | 24,40% |
Zweipersonenhaushalte | 493 | 34,77% |
Dreipersohnenhaushalte | 197 | 13,89% |
Vierpersonenhaushalte | 259 | 18,27% |
Fünfpersonenhaushalte | 89 | 6,28% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 34 | 2,40% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
2'366 | 1'294 | 1'280 | 793 | 487 | 61,95% |
Zwischen Hagnau und dem zu Mühlau gehörenden Weiler Schoren entdeckte man 1983 bei Bauarbeiten für eine Hochspannungsleitung ein Grab aus der frühen Bronzezeit (ca. 1500 bis 1800 v. Chr.). Aus der Spätbronzezeit um 800 v. Chr. stammt eine kleine Siedlung, die 1944 bei Unterrüti beim Torfabbau zum Vorschein kam; diese Siedlung lag am Ufer eines heute nicht mehr existierenden Sees. Die Alamannen liessen sich im 8. Jahrhundert nieder. Bis zum 12. Jahrhundert entstanden die kleineren Weiler, ebenso die ältesten Teile der heutigen Pfarrkirche. Die erste urkundliche Erwähnung von Meriswanden erfolgte im Jahr 1189. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen (ze) Merinswantun und bedeutet «bei den Rodungen des Mero».
Die Herren von Hünenberg erwarben Merenschwand im Jahr 1293 von den Grafen von Homberg. Sie fügten das Dorf ihrem kleinen Territorium zwischen Zugersee und Vierwaldstättersee an und übten sowohl die niedere Gerichtsbarkeit als auch die Blutgerichtsbarkeit aus. Bedeutende Grundherren waren ausserdem die Klöster Muri und Frauenthal . Nach der Schlacht bei Sempach im Jahr 1386, die Hünenberger hatten auf Seiten der unterlegenen Habsburger gekämpft, stieg die Stadt Luzern zur vorherrschenden Macht in der Region auf. Die Bewohner von Benzenschwil , Merenschwand und Mühlau kauften sich 1394 von den Hünenbergern los und unterstellten sich freiwillig der Herrschaft Luzerns. Sie waren zwar nicht gleichberechtigt mit den Stadtbürgern, besassen aber mehr Rechte als die übrigen Luzerner Untertanen. So durften sie die Richter und Untervögte selbst wählen und genossen Steuerprivilegien.
Im Jahr 1415 eroberten die Luzerner das benachbarte habsburgische Amt Meienberg , das sie jedoch 1425 an den gemeinsamen Besitz der Eidgenossen zurückgeben mussten. Merenschwand war wieder eine luzernische Exklave , getrennt durch die Gemeine Herrschaft der Freien Ämter . 1426 war erstmals von einem Amt Merenschwand die Rede. Die folgenden Jahrhunderte waren vor allem durch häufige Überschwemmungen der Reuss geprägt. Die Bewohner des Amtes waren unter anderem dazu verpflichtet, die Schutzdämme instand zu halten. Im 18. Jahrhundert fühlte sich Luzern immer weniger an die alten Verträge gebunden und führte ein zunehmend autoritäres Regime. Dies hatte 1765 eine kleine Revolte zur Folge, die aber rasch unterdrückt wurde.
Merenschwand, historisches Luftbild von 1923, aufgenommen aus 400 Metern Höhe von Walter Mittelholzer
Im März 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Das Amt Merenschwand war nun eine Exklave des Distrikts Hochdorf im Kanton Luzern . Mit Merenschwand (inklusive Rickenbach), Benzenschwil (inklusive Unterrüti) und Mühlau wurden drei Agentschaften geschaffen. Im Oktober 1802 schloss sich das Amt Merenschwand eigenmächtig dem Kanton Zug an, bis dann Napoleon Bonaparte im Februar 1803 den Anschluss an den Kanton Aargau verfügte. Die Grossgemeinde hatte nicht lange Bestand und zerfiel: Mühlau trennte sich im Jahr 1810, Benzenschwil folgte 1813. Das verbleibende Gebiet wurde zusätzlich in die drei Ortsbürgerschaften Merenschwand, Unterrüti (mit Hagnau und Rickenbach) und Schoren-Kestenberg aufgeteilt. Diese bildeten zwar eine politische Einheit, waren aber in den Bereichen Strassen, Schule und Armenwesen autonom.
Die katholischen Bewohner des Freiamts fühlten sich mit der Zeit immer mehr durch die von Reformierten dominierte aargauische Regierung unterdrückt. Mehrere Petitionen, die eine geringere Steuerbelastung forderten, blieben im Jahr 1830 ungehört. Schliesslich rief Johann Heinrich Fischer , Mitglied des Grossen Rates und Wirt des Gasthofs Schwanen, zum Freiämtersturm . Am 6. Dezember 1830 zogen die Aufständischen zunächst nach Wohlen , wo sich 6'000 Bewaffnete versammelten, und weiter in den Kantonshauptort Aarau . Die Regierungstruppen leisteten keinerlei Widerstand und die Regierung wurde gestürzt. Die danach neu ausgearbeitete Verfassung fiel allerdings nicht im Sinne der konservativen Freiämter aus, da die liberalen Kräfte aus dem reformierten Kantonsteil ihre Forderungen durchsetzen konnten.
Nach der Verabschiedung der Badener Artikel im Jahr 1835 und während der Unruhen, die dem Aargauer Klosterstreit von 1841 vorausgingen, wurde Merenschwand militärisch besetzt. Während des Sonderbundskriegs kam es am 12. November 1847 an der Reuss bei Rickenbach zu einem Gefecht zwischen den Truppen des Sonderbunds und der Eidgenossenschaft. Ab 1867 forderten die Bewohner der Ortsbürgerschaft Schoren-Kestenberg die Loslösung von Merenschwand. Der Anschluss an Mühlau konnte erst 1879 nach zahlreichen Beschwerden und Rekursen vollzogen werden. Die Ortsbürgerschaft Unterrüti löste sich 1914 auf und verschmolz mit der Einwohnergemeinde Merenschwand.
Ein wichtiges Anliegen war die Bändigung der frei fliessenden Reuss, die oft über die Ufer trat. Der Entwässerungskanal dem Fluss entlang wurde 1861 fertiggestellt, die Entsumpfung der Ebene war bis 1863 abgeschlossen. Dennoch kam es in den folgenden Jahrzehnten immer wieder zu Dammbrüchen und Überschwemmungen. Erst die zweite Reusstalsanierung von 1972 bis 1983 löste das Problem endgültig. Es entstanden fast 14 km neue Dämme und rund 36 km Vorflutkanäle, der Kraftwerkneubau von Zufikon sorgte für einen Rückstau und damit eine langsamere Fliessgeschwindigkeit.
1864 wurden zwei Brücken über die Reuss gebaut, welche die jahrhundertealten Fähren ersetzten. 1881 war die Aargauische Südbahn eröffnet worden, die das Merenschwander Gemeindegebiet jedoch nur weit im Südwesten streifte. Mehrere Projekte für eine Schmalspurbahn zwischen Muri und Affoltern am Albis scheiterten. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein blieb Merenschwand stark landwirtschaftlich geprägt. Ab 1950 siedelten sich Industriebetriebe an und die Einwohnerzahl wies eine leicht steigende Tendenz auf. Seit 1990 wird die Gemeinde aufgrund der Nähe zu den Städten Luzern , Zürich und Zug durch eine rege Bautätigkeit geprägt, die Bevölkerung hat innerhalb von knapp 15 Jahren um über die Hälfte zugenommen.
Am 1. Januar 2012 vereinigte sich Benzenschwil wieder mit Merenschwand. Nachdem im Dezember 2008 die Gemeindeversammlungen einen entsprechenden Beschluss gefasst hatten, folgte am 8. Februar 2009 die Bestätigung an der Urne. In Merenschwand sprachen sich 597 Stimmberechtigte für die Fusion aus, 212 waren dagegen.