Einwohner | 1'209 |
Fläche | 5.52km² |
0-19 Jahre | 20,51% |
20-64 Jahre | 66,42% |
65+ Jahre | 13,07% |
Ausländer | 19,19% |
Sozialhilfequote | 1,53% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Mühlau im Kanton AG.
Mühlau gehört zum Bezirk Muri und hat aktuell 1209 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,31. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 525 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 173 | 32,95% |
Zweipersonenhaushalte | 174 | 33,14% |
Dreipersohnenhaushalte | 69 | 13,14% |
Vierpersonenhaushalte | 74 | 14,10% |
Fünfpersonenhaushalte | 24 | 4,57% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 11 | 2,10% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
811 | 442 | 440 | 260 | 180 | 59,09% |
Im Gebiet Himmelreich zwischen Mühlau und Kestenberg bestand während der Römerzeit ein Gutshof . Allerdings wurden die Überreste in den 1860er Jahren teilweise für den Bau der neuen Kirche verwendet. Daneben kamen einige Glocken, Münzen, Keramikfragmente und die Statuette eines Hahns zum Vorschein. Die erste urkundliche Erwähnung von Mulnowe erfolgte im Jahr 1274. Der Ortsname leitet sich vom althochdeutschen Mulinouwa ab und bedeutet «wassernahes Land bei der Mühle». Kestenberg wurde erstmals 1328 als Kestiberg erwähnt, Schoren 1371 als Schorren.
Im Mittelalter herrschten die Herren von Hünenberg über Mühlau und übten sowohl die niedere wie auch die hohe Gerichtsbarkeit aus. Nach der Schlacht bei Sempach im Jahr 1386, die Hünenberger hatten auf Seiten der unterlegenen Habsburger gekämpft, stieg die Stadt Luzern zur vorherrschenden Macht in der Region auf. Die Bewohner von Benzenschwil , Merenschwand und Mühlau kauften sich 1394 von den Hünenbergern los und unterstellten sich freiwillig der Herrschaft Luzerns. Sie waren zwar nicht gleichberechtigt mit den Stadtbürgern, besassen aber mehr Rechte als die übrigen Luzerner Untertanen. So durften sie die Richter und Untervögte selbst wählen und genossen Steuerprivilegien.
1415 eroberten die Luzerner das benachbarte habsburgische Amt Meienberg , das sie jedoch 1425 an den gemeinsamen Besitz der Eidgenossen zurückgeben mussten. Das Gebiet um Merenschwand war wieder eine luzernische Exklave , getrennt durch die Gemeine Herrschaft der Freien Ämter . 1426 war erstmals von einem Amt Merenschwand die Rede. Die folgenden Jahrhunderte waren vor allem durch häufige Überschwemmungen der Reuss geprägt. Die Bewohner des Amtes waren unter anderem dazu verpflichtet, die Schutzdämme instand zu halten.
Im März 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein und rief die Helvetische Republik aus. Das Amt Merenschwand war nun eine Exklave des Distrikts Hochdorf im Kanton Luzern . Im Oktober 1802 schloss sich das Amt Merenschwand eigenmächtig dem Kanton Zug an, bis dann Napoleon Bonaparte im Februar 1803 den Anschluss an den Kanton Aargau verfügte. Die Grossgemeinde hatte nicht lange Bestand und zerfiel: Mühlau trennte sich im Jahr 1810, Benzenschwil folgte 1813. Am 14. August 1836 zerstörte ein Grossbrand mehrere Häuser.
Luftansicht (1953)
Ein wichtiges Anliegen war die Bändigung der frei fliessenden Reuss, die oft über die Ufer trat. Der Entwässerungskanal entlang des Flusses wurde 1861 fertiggestellt, die Entsumpfung der Ebene war bis 1863 abgeschlossen. Dennoch kam es in den folgenden Jahrzehnten immer wieder zu Dammbrüchen und Überschwemmungen. Erst die zweite Reusstalsanierung von 1972 bis 1983 löste das Problem endgültig: es wurden zahlreiche neue Dämme und Vorflutkanäle gebaut, der Kraftwerkneubau von Zufikon sorgte für einen Rückstau und damit eine langsamere Fliessgeschwindigkeit. Ab 1867 forderten die Bewohner der Weiler Schoren und Kestenberg die Loslösung von Merenschwand . Der Anschluss an Mühlau konnte erst 1879 nach zahlreichen Beschwerden und Rekursen vollzogen werden. Es entstanden die Ortsbürgerschaften Mühlau und Schoren-Kestenberg. Diese bildeten zwar eine politische Einheit, waren aber in den Bereichen Strassen, Schule und Armenwesen autonom. Erst 1913 wurden sie vereinigt.
Am 1. Dezember 1881 erfolgte die Eröffnung der dritten Etappe der Aargauischen Südbahn zwischen Muri und Rotkreuz , doch erst 1885 erhielt Mühlau eine Bahnstation im Ortsteil Krähenbühl. 1940 ersetzte eine Brücke die seit 1637 bestehende Fähre über die Reuss. Die Einwohnerzahl war im 20. Jahrhundert starken Schwankungen unterworfen. So gab es beispielsweise während der 1970er Jahre einen Rückgang von 15 Prozent. Seit 1980 wird die Gemeinde aufgrund der Nähe zu den Städten Luzern und Zug durch eine rege Bautätigkeit geprägt, die Bevölkerung hat seither um mehr als zwei Drittel zugenommen.