Einwohner | 2'815 |
Fläche | 6.15km² |
0-19 Jahre | 21,03% |
20-64 Jahre | 62,98% |
65+ Jahre | 15,99% |
Ausländer | 16,94% |
Sozialhilfequote | 1,02% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Niederwil (AG) im Kanton AG.
Niederwil (AG) gehört zum Bezirk Bremgarten und hat aktuell 2815 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,41. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 1'174 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 297 | 25,30% |
Zweipersonenhaushalte | 460 | 39,18% |
Dreipersohnenhaushalte | 172 | 14,65% |
Vierpersonenhaushalte | 171 | 14,57% |
Fünfpersonenhaushalte | 47 | 4,00% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 27 | 2,30% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
1'991 | 999 | 993 | 586 | 407 | 59,01% |
Verschiedene Funde deuten darauf hin, dass die Gegend um Niederwil bereits während der Jungsteinzeit besiedelt war. Es wurden auch mehrere Grabhügel aus der Bronzezeit entdeckt und wissenschaftlich untersucht. Zur Zeit der Römer befand sich im heutigen Dorfzentrum ein Gutshof , bestehend aus einem Haupthaus und bis zu zwanzig Nebengebäuden. Die Alamannen zerstörten diese Anlage wurde um das Jahr 350 n. Chr. bei einem Raubzug. Rund drei Jahrhunderte lang war das Gebiet unbewohnt, bis sich die Alamannen endgültig ansiedelten. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 893. In einer Klageschrift des Fraumünsters in Zürich wurde vermerkt, in welchen Orten abgabepflichtige Personen lebten und wie sich diese ihrer Abgabepflicht illegalerweise entzogen hatten. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Wilari und bedeutet «Hofsiedlung», der differenzierende Zusatz ist erstmals im 14. Jahrhundert nachweisbar.
Grösster Lehnsherr von Niederwil war das Kloster Gnadenthal unweit des Dorfes. Der Frauenkonvent entstand 1275, gehörte seit 1394 dem Zisterzienserorden an und war eng mit dem Kloster Wettingen verbunden. Die Habsburger übten die Blutgerichtsbarkeit aus. 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Niederwil war Hauptort eines Amtes in den Freien Ämtern , einer gemeinen Herrschaft . 1529 traten sämtliche Einwohner zur Reformation über, mussten aber zwei Jahre später nach dem Zweiten Kappelerkrieg wieder den Katholizismus annehmen.
Luftansicht (1970)
Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Die Niederwiler wehrten sich zuerst gegen die neue Ordnung. Als am 26. April 1798 bei einem Gefecht etwa ein Dutzend Dorfbewohner ums Leben kamen, brach der Widerstand zusammen. Das Dorf gehörte nun zum Kanton Baden . 1803 kam Niederwil zum neu geschaffenen Kanton Aargau. Durch die Handels- und Gewerbefreiheit begünstigt, verdoppelte sich innerhalb von 30 Jahren die Anzahl der Häuser, die Einwohnerzahl stieg von 600 auf 900. Da aber keine neuen Verdienstmöglichkeiten entstanden waren, verarmten viele Dorfbewohner. Viele von ihnen wanderten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Übersee aus.
Nachdem das Kloster Gnadenthal bereits von 1841 bis 1843 infolge des Aargauer Klosterstreits geschlossen gewesen war, wurde es 1876 während des Kulturkampfes durch einen Beschluss des Aargauer Grossen Rates endgültig aufgehoben. Einige Jahre dienten die Räumlichkeiten als Tabakfabrik , seit 1894 ist dort ein Pflegeheim eingerichtet. Am 1. Januar 1901 wurde die Gemeinde Nesselnbach gegen ihren Willen mit Niederwil fusioniert. Bis 1960 stieg die Einwohnerzahl nur sehr leicht an. Danach folgte, wie in vielen Gemeinden des Bezirks Bremgarten, ein regelrechter Bauboom, begünstigt durch die Nähe zur Stadt Zürich . Allein zwischen 1985 und 1990 zogen mehr als 500 neue Einwohner nach Niederwil.