Oberhof

Einwohner 589
Fläche 8.2km²
Kanton: AG
Demografie
0-19 Jahre 26,49%
20-64 Jahre 58,74%
65+ Jahre 14,77%
Ausländer 11,21%
Sozialhilfequote 3,63%
Wähleranteile Nationalratswahlen
FDP
5,66%
CVP
11,07%
SP
15,48%
SVP
37,98%
EVP/CSP
1,16%
GLP
6,18%
BDP
4,09%
PdA/Sol.
0,00%
GPS
13,71%
Kleine Rechtsparteien
1,09%

Willkommen auf der Info Seite der Gemeinde Oberhof

Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Oberhof im Kanton AG.

Oberhof gehört zum Bezirk Laufenburg und hat aktuell 589 Einwohner.

Haushalte

Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.

Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,42. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.

Haushaltstyp Anzahl Anteil
Total 233 100%
Einpersonenhaushalte 72 30,90%
Zweipersonenhaushalte 80 34,33%
Dreipersohnenhaushalte 19 8,15%
Vierpersonenhaushalte 41 17,60%
Fünfpersonenhaushalte 15 6,44%
Sechs- und mehrpersonenhaushalte 6 2,58%

Abstimmungen

Bundesbeschluss über die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer
Stimmberechtigte Abgegebene Stimmen Gültige Stimmen Ja Nein % Ja
403 246 244 102 142 41,80%
Häufige Fragen zu Oberhof

Wieviele Ausländer leben in Oberhof?

11,21% der Bevölkerung welche ständing in Oberhof lebt, sind Ausländer.
Geschichte

Geschichte

Oberhof um 1900

Ehemaliges Jagdschloss von 1830

Oberhof wurde 1470 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort im Amt Schwarzwald gehörte zu verschiedenen Ernestinischen Herzogtümern , zuletzt von 1826 bis 1918 zum Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha . 1830 ließ Herzog Ernst I. ein Jagdschloss errichten. 1861 kamen die ersten Feriengäste in den Ort. Mit der Fertigstellung des Brandleitetunnels der Bahnstrecke Neudietendorf–Ritschenhausen erhielt Oberhof 1884 einen Bahnanschluss, der den Ausbau des Fremdenverkehrs ermöglichte. 1901 besuchten 4.948 Gäste den Ort, 1913 waren es 12.772.

Nach der Gründung des Oberhofer Wintersportvereins, auf Initiative des Oberhofer Arztes Kurt Weidhaas, im Februar 1904 entwickelte sich der Ort zu einem Mittelpunkt des Wintersports . Unter dem Einfluss des Herzogs Carl Eduard , der Wintersport betrieb und ein Schlosshotel (1908) sowie ein Golfhotel (1912) bauen ließ, wurde Oberhof ein mondäner Wintersportort. Im Jahr 1906 wurden die erste Bobbahn und die erste Skisprungschanze eingeweiht.

Am 21. September 1912 wurde in Oberhof im Herzoglichen Golfhotel als Deutsches Reichskomitee für die wissenschaftliche Erforschung des Sportes und der Leibesübungen der Vorläufer der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention gegründet. Es war weltweit die erste sportmedizinische Vereinigung. Deutschland gilt damit als Mutterland dieses Fachgebietes. Aus Anlass des 100. Jahrestages wurde in Oberhof eine neue Gedenktafel am ehemaligen Golfhotel enthüllt, die von dem Sportmediziner Professor Karl-Hans Arndt aus Erfurt gestiftet worden war.

Im Jahr 1931 wurden im Ort erstmals Weltmeisterschaften ausgetragen, und zwar im Zweierbob und in der Nordischen Kombination auf der Hindenburgschanze . 1939 wurde Oberhof als Luftkurort in die amtliche Liste der Großdeutschen Heilbäder eingetragen.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten etwa 170 Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern Zwangsarbeit verrichten: beim Forstamt, bei der Bahnmeisterei, in Wehrmachtsreservelazaretten und im Fremdenverkehrsgewerbe. Oberhof war Lazarettstadt. Die großen Hotels dienten als Reservelazarette für die verwundeten Soldaten. Im April 1945 kamen beim Todesmarsch des KZ Bad Salzungen drei Häftlinge ums Leben und wurden später auf dem Waldfriedhof an der Crawinkler Straße begraben, wo ein Gedenkstein an sie erinnert. Am 3. April 1945 beantworteten amerikanische Panzer deutsches MG-Feuer mit schwerem Granatbeschuss, unter anderem auf ein deutsches Geschütz, den deutschen Gefechtsstand im Hotel Diana und das Schlosshotel. Dadurch brannte das zentral gelegene Herzogliche Schlosshotel vollständig aus.

Am 13. November 1950 wurden insgesamt 48 Familien (ca. 170 Personen), überwiegend Eigentümer von Hotels und Pensionen , aufgrund der vom Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrats Walter Ulbricht erlassenen Anordnung auf Anweisung des Thüringer Innenministeriums vom 10. November 1950 wegen angeblicher „Wirtschaftsverbrechen“ entschädigungslos enteignet und aus Oberhof deportiert . Alles Inventar musste für die volkseigene Weiternutzung in den Gebäuden bleiben. Diese Aktion wurde bis Februar 1951 noch zweimal wiederholt. Zahlen hierzu liegen nicht vor. Anschließend wurde Oberhof von der DDR -Führung systematisch zu einem Urlaubs- und Sportzentrum ausgebaut. Die Pensionen wurden als Ferienobjekte des FDGB-Feriendienstes weiterbetrieben. 1952 wurde Oberhof in den neugegründeten Bezirk Suhl eingegliedert.

Von 1951 bis 1956 fanden die DDR-Wintersportmeisterschaften in Oberhof statt. 1964 wurde der Bau der Großschanze am Rennsteig für das Skispringen abgeschlossen und 1971 die Rennschlittenbahn fertiggestellt, auf der 1973 erstmals die Rennrodel-Weltmeisterschaften ausgetragen wurden.

Am 17. November 1957 wurde die evangelische Christuskirche eingeweiht. Grundsteinlegung für den Neubau, der ein Gotteshaus von 1783 ersetzte, war im Frühjahr 1953. Es war die erste neugebaute Kirche in der neugegründeten Deutschen Demokratischen Republik.

Walter Ulbricht ließ für sich und hochrangige Parteikader 1963 das Gästehaus des DDR-Ministerrates , eine exklusive Nobelherberge, nahe Oberhof (Lage 50.706810.70815) errichten. Einige Hektar Wald wurden dafür gerodet. Hinsichtlich der Materialbeschaffung wurde das geheime Objekt wie eines zur Landesverteidigung bevorzugt, auch Importmaterialien aus dem „nichtsozialistischen Währungsgebiet“ wurden großzügig verwendet. 1990 wurde das Gästehaus geschlossen und verfällt seitdem.

Von 1968 bis 1978 erfolgte unter flächengreifendem Abriss der vorhandenen Bausubstanz ein Aus- und Umbau Oberhofs, der den Charakter des Ortes völlig veränderte. Der Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht zog für die Planungen seinen Berliner Architekten Hermann Henselmann heran. Beide liebten repräsentative Symbolarchitektur. Mit der Ablösung von Ulbricht wurden nicht alle Planungen verwirklicht. Die Aufnahmekapazität der Hotels und Heime wurde auf 4500 Betten vergrößert. Dazu wurden unter anderem die großen Hotelanlagen Panorama (1969) in der Form von zwei 56 Meter hohen Sprungschanzen, Rennsteig (1973) in der Form eines Rennsteigsteins und Fritz Weineck (1975) errichtet. 1971 wurde in Ortsmitte als Erlebniszentrum der „Obere Hof“, mit sieben Restaurants der größte Gaststättenkomplex der DDR, eröffnet. Ein neues Wohnviertel entstand in Plattenbauweise.

Nach der Wende wurden im Jahre 2002 das FDGB-Hotel Rennsteig , ein 15-stöckiges Hochhaus im Zentrum des Ortes, ausgestattet wie ein Interhotel , und im Jahre 2003 das 500-Betten Hotel Schützenberg (ehemals Fritz Weineck) abgerissen. Es wurden wieder kleinere Hotels und Pensionen eingerichtet. Von den 50 im Jahre 1950 vertriebenen Familien leben Anfang des 21. Jahrhunderts acht wieder in Oberhof.

Auf dem Gelände des Kurparkes wurde 2001 ein Hochseilgarten errichtet und 2016 wieder abgebaut. 2011 hatte der Ort 3500 Gästebetten. Zwischen 2019 und 2022 errichtete die österreichische Unternehmerfamilie Mayer am Schützenberg für rund 65 Millionen Euro das Familien-Resort The Grand Green mit über 500 Betten in mehr als 100 Familiensuiten und 15 Chalets. Auf dem Gelände stand früher das FDGB-Erholungsheim „Fritz Weineck“.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1994 31. Dezember):

  • 1665: 51

  • 1705: 150

  • 1900: 400

  • 1933: 1.149

  • 1939: 1.086

  • 1994: 2.189

  • 1995: 2.118

  • 1996: 2.052

  • 1997: 1.981

  • 1998: 1.884

  • 1999: 1.845

  • 2000: 1.803

  • 2001: 1.726

  • 2002: 1.693

  • 2003: 1.647

  • 2004: 1.613

  • 2005: 1.632

  • 2006: 1.673

  • 2007: 1.594

  • 2008: 1.533

  • 2009: 1.513

  • 2010: 1.530

  • 2011: 1.576

  • 2012: 1.666

  • 2013: 1.631

  • 2014: 1.664

  • 2015: 1.668

  • 2016: 1.625

  • 2017: 1.634

  • 2018: 1.608

  • 2019: 1.650

  • 2020: 1.626

  • 2021: 1.570

Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

Quelle: Wikipedia