Einwohner | 5'721 |
Fläche | 7.54km² |
0-19 Jahre | 23,58% |
20-64 Jahre | 59,64% |
65+ Jahre | 16,78% |
Ausländer | 21,46% |
Sozialhilfequote | 2,57% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Obfelden im Kanton ZH.
Obfelden gehört zum Bezirk Affoltern und hat aktuell 5721 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,43. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 2'356 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 662 | 28,10% |
Zweipersonenhaushalte | 803 | 34,08% |
Dreipersohnenhaushalte | 325 | 13,79% |
Vierpersonenhaushalte | 404 | 17,15% |
Fünfpersonenhaushalte | 116 | 4,92% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 46 | 1,95% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
3'553 | 1'809 | 1'798 | 1'088 | 710 | 60,51% |
Erste Siedlungen auf Obfelder Gebiet lassen sich bis in die Steinzeit zurückverfolgen. Funde lassen auf eine neolithische Siedlung schliessen. Bronzene Armspangen aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. weisen auf eine keltische Besiedlung hin. Zur Zeit der Römer befand sich unterhalb des heutigen Weilers Unterlunnern ein kleiner Vicus mit Zentralbauten und vermutlich mit Hafenanlagen an der Reuss. Der Siedlungsname Lunnern (vielleicht von keltisch-lateinisch Londinaria) zeugt noch heute vom kulturellen Kontakt zwischen romanisch sprechenden Bevölkerungsteilen und den sich ab dem 7. Jh. n. Chr. ansiedelnden Alamannen . Ausgrabungen fanden bisher nur in Form von Stichproben statt. Schon 1741 wurde jedoch der Goldschatz von Unterlunnern entdeckt: Der vom Ende des 3. Jahrhunderts nach Christus stammende Hortfund befindet sich im Schweizerischen Landesmuseum in Zürich.
Vom 7. bis 11. Jahrhundert entstanden auf dem heutigen Gemeindegebiet fünf Weiler: Die ans antike Lunnern anknüpfenden Unterlunnern und Oberlunnern sowie – etwas weiter von der Reuss entfernt – Toussen (vielleicht von althochdeutsch Dunines heim, «Heim/Dorf des Duni», erstmals belegt 1325 als Tunsen), Wolsen (vielleicht von althochdeutsch ze Wolines hovun, «bei den Höfen des Woli», erwähnt 1218 als Woloshoven und 1311 als Wolunsun) und Bickwil (wohl von althochdeutsch Biccin wilari, «Weiler des Bicco» um 1150 als Biggwile belegt).
Kirchlich gehörten die Weiler seit dem Ausgang des Hochmittelalters zu Ottenbach . Gerichtlich waren sie dem Maschwanderamt und (im Fall des oberen Teils von Toussen und des unteren Teils Unterlunnerns) dem Freiamt Affoltern unterstellt und fielen mit diesen Gebieten 1406 bzw. 1415 an die Stadt Zürich. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts waren sie direkt vom Alten Zürichkrieg betroffen, im dritten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts als Teil der 1507 als neue Verwaltungseinheit geschaffenen Landvogtei Knonau in die Ereignisse rund um die zürcherische Reformation involviert. Erstmals nannte 1640 der damalige Ottenbacher Pfarrer Hans Kaspar Müller die fünf Weiler summarisch “gmeinden ob dem feld”. 1651 schrieb derselbe Pfarrer in einem Brief an die Zürcher Obrigkeit: «Die obern Gemeinden aber dringen ernstlich darauf, dass man ihnen auch eine Schul ob dem Felde lassen sölle, .».
Ab Mitte des 17. Jahrhunderts führten Wirtschaftskrisen und Bevölkerungswachstum dazu, dass sich zahlreiche Bewohner des Knonaueramts zur Auswanderung gezwungen sahen. Aus Obfelden sind zwischen 1650 und 1750 die Namen von knapp 350 ins Ausland abgewanderten Personen überliefert, von denen etwa ein Drittel ins Elsass und der Rest ins Herzogtum Zweibrücken, in die Kurpfalz, nach Brandenburg oder ins amerikanische Pennsylvania zog.
Am 15. Februar 1847 trennten sich die fünf Zivilgemeinden ob dem Felde von Ottenbach und gründeten die neue Einheitsgemeinde Obfelden. Entscheidend an dieser Abspaltung beteiligt war der Baumwoll- und Seidenfabrikant Rudolf Stehli-Hausheer (1816–1884), der sich in dieser Sache 1846 mit einem Brief an Alfred Escher richtete. Der spätere liberale Nationalrat und Eisenbahnförderer hatte 1837 in Oberlunnern eine Baumwollweberei gegründet und diese 1840 in eine Seidenweberei, die spätere Stehli Seiden , umgewandelt. Dies war der Beginn der Industrialisierung des Dorfes.
Im Jahr der Gemeindegründung fand auf dem Gemeindegebiet im Rahmen des Sonderbundskriegs am 12. November 1847 das Gefecht von Lunnern statt, in dessen Verlauf die Sonderbundsgruppen vergeblich über die Reuss auf Zürcher Gebiet zu gelangen versuchten.
1847 lieferte der Kirchenbauarchitekt Ferdinand Stadler die Pläne für eine Kirche im Dorf, deren Bau zu einem guten Teil vom Seidenpatron Stehli-Hausheer finanziert wurde. Im Umfeld von Kirche und Pfarrhaus entstand in den folgenden Jahrzehnten der Weiler Chilenfeld, in welchem auch der Landsitz der Fabrikherren-Familie, die sogenannte Villa Stehli (1877), die neuen Schulgebäude (Sekundarschulhaus 1885, Turnhalle 1892, Primarschulhaus 1897) sowie das Gemeindehaus (1929) zu stehen kamen.
Luftbild (1947)