Einwohner | 361 |
Fläche | 4.61km² |
0-19 Jahre | 14,40% |
20-64 Jahre | 57,34% |
65+ Jahre | 28,25% |
Ausländer | 12,74% |
Sozialhilfequote | 0,00% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Olsberg im Kanton AG.
Olsberg gehört zum Bezirk Rheinfelden und hat aktuell 361 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,23. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 159 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 38 | 23,90% |
Zweipersonenhaushalte | 79 | 49,69% |
Dreipersohnenhaushalte | 20 | 12,58% |
Vierpersonenhaushalte | 13 | 8,18% |
Fünfpersonenhaushalte | 7 | 4,40% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 2 | 1,26% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
260 | 158 | 157 | 94 | 63 | 59,87% |
Blick vom Feldstein nach Norden auf Goldstein (rechts) und Bornstein im NSG Bruchhauser Steine
Zumindest zeitweise besiedelt waren Teile des heutigen Stadtgebiets bereits in der vorrömischen Eisenzeit . Die Wallburg Bruchhauser Steine wird auf die Zeit vom 6. bis 3. Jahrhundert vor Christus datiert.
Urkundlich erwähnt wurden verschiedene Ortsteile der heutigen Stadt teilweise schon im 11. und 12. Jahrhundert. Der Ort Olsberg wurde erstmals 1281 erwähnt. In dieser Zeit gab es noch die Siedlungsplätze Gierskopp, Drönkhausen, Duinkhausen, Bodinghausen und Olsberg. Im 16. und 17. Jahrhundert siedelten immer mehr Bewohner in den größer werdenden Dörfern der Gegend, wie z. B. in Olsberg, um leichter Schutz zu finden. Dadurch fielen die meisten der genannten Wohnplätze wüst.
Begütert waren im heutigen Stadtgebiet die Edelherren von Grafschaft . Sie besaßen Güter in den Pfarreien Neger (ein weiterer wüster Ort), Brunskappel und Assinghausen. Zusammengefasst waren die Besitzungen in der Vogtei Brunskappel. Eine Landesherrschaft konnten sie aber gegen die Erzbischöfe von Köln nicht aufbauen. Ein Großteil des heutigen Stadtgebietes gehörte im Mittelalter zum sogenannten Assinghauser oder Freien Grund . Die Herrschaft über das Freigericht gehörte bis zum Ende des 13. Jahrhunderts den Grafen von Arnsberg . Zur Zeit von Graf Gottfried IV. fiel das Freigericht an die benachbarten Grafen von Waldeck . Als Gerichtsstätte war der Freistuhl in Assinghausen von großer Bedeutung.
Kropff’sches Haus , erbaut 1701
Da auch die Kölner Erzbischöfe Anspruch darauf erhoben, blieb der Assinghauser Grund bis ins 17. Jahrhundert zwischen Kurköln und Waldeck umstritten. Im 17. Jahrhundert setzten sich die Kölner durch. Damit gehörte das Gebiet um Olsberg endgültig zum Herzogtum Westfalen .
Stark betroffen war das Gebiet um Olsberg von den Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges . Vor allem seit 1637 wurde die Gegend durch schwedische und hessische Soldaten verheert. Die Schatzungsforderungen im Assinghauser Grund mussten 1638 erheblich verringert werden, da Dreiviertel der Einwohner tot oder völlig verarmt waren. Am Ende des Krieges sollen in der Gegend hunderte Gebäude zerstört gewesen sein. Viele Höfe in den heute zur Stadt gehörenden Gemeinden lagen über Jahre wüst. Einige Orte wurden nicht wieder besiedelt.
Im 17. und 18. Jahrhundert zählte man in Olsberg 41 Vollspann- und 10 Halbspannbauern. Hinzu kamen drei beerbte und sechs unbeerbte Kötter. Im Assinghauser Grund war die Durchschnittsparzelle im 19. Jahrhundert mit drei Morgen sehr klein. Der Grund war die dort im Gegensatz zu vielen Teilen des Herzogtums Westfalen geltende Realteilung im Erbrecht.
Seit dem Mittelalter wurde in der Gegend Eisenerz gefördert und verhüttet. Im 17. Jahrhundert gab es in verschiedenen Orten des heutigen Stadtgebietes Hüttenwerke. So gab es 1629 zwei Hütten in Bigge, eine in Olsberg und eine in Bruchhausen. Hinzu kamen verschiedene Hammerwerke. Die meisten Betriebe mussten im 19. Jahrhundert der industriellen Konkurrenz weichen. Durch Spezialisierung erfolgreich anpassen konnte sich die Olsberger Hütte .
Die Olsberger Hütte, Gemälde von Engelbert Seibertz , 1832
Der Raum der heutigen Stadt Olsberg war zu Beginn der Revolution 1848/1849 im Vergleich zu anderen Orten Schauplatz ungewöhnlich heftiger ländlicher Unruhen. In Bigge und Assinghausen wurde gedroht, die Häuser der Grundherren anzuzünden. In Bruchhausen kam es zu offenen Gewalttätigkeiten. Eine Menschenmenge zog zum Renteigebäude des Schlosses Bruchhausen, sang Revolutionslieder und rief nach Freiheit und Gerechtigkeit. Das Gebäude wurde gestürmt, Fenster und Mobiliar wurde zerschlagen und Akten und Rechnungsbücher verbrannt.
Wegen der Gewerbebetriebe gab es im 19. Jahrhundert in einigen Ortsteilen neben der landwirtschaftlichen einen großen Teil der Bevölkerung, der gewerblich tätig war. In Bigge etwa gab es 1892 8 Landwirte, 40 Angehörige des Gesindes, 6 Tagelöhner, 40 Beschäftigte in Industrie und Bergbau, 46 Handwerker, 20 Berufstätige in Handel und Verkehr, 12 Personen in Dienstleistungsberufen und 26 Witwen.
Insbesondere gestützt auf die hochspezialisierten Former der Olsberger Hütte, entwickelte sich Bigge-Olsberg zu einer Hochburg der christlichen Gewerkschaftsbewegung. Ein Großteil der Arbeiter war seit 1903 im Christlichen Metallarbeiterverband organisiert. Im Jahr 1910 kam es zu einem erbittert geführten Streik. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Olsberg Sitz eines hauptamtlichen Gewerkschaftssekretärs.
Seit 1909 wird Olsberg mit Strom versorgt. In den Jahren 1927 bis 1928 wurde ein Stausee gebaut.
Parteipolitisch war Olsberg eine Zentrumshochburg . Im Jahr 1930 wurde eine NSDAP-Ortsgruppe gegründet, die bald sehr aktiv wurde. Sie griff von hier aus auf den südlichen Teil des Kreises Brilon über. Im Jahr 1932 sprach August Wilhelm von Preußen , ein prominentes Mitglied der NSDAP , auf einer großen Parteiversammlung. Als Protestrufe laut wurden, ging die SS mit Gewalt gegen die Gegner vor.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt von den Alliierten erstmals am 24. September 1944 aus der Luft angegriffen. In den nächsten Monaten zielten weitere Luftangriffe vor allem auf die Bahnverbindung und die Olsberger Hütte . Am 25. März 1945 wurden bei einem Tieffliegerangriff auf dem Bahnhof sechs Lokomotiven zerstört, wobei mehrere deutsche Soldaten starben. Nachdem US-Truppen am 29. März 1945 das benachbarte Brilon besetzt hatten, zogen flüchtende deutsche Militärverbände durch Olsberg. Die Kreisleitung der NSDAP des Kreises Brilon in Olsberg versuchte noch schnell, einige Akten zu verbrennen. Die NSDAP-Kreisleitung rief ferner den Volkssturm auf. Es wurden Stellungen und Panzersperren gebaut, ferner Sprengladungen an Brücken angebracht. Vom 1. April war Olsberg Teil des von den Alliierten eingeschlossenen Ruhrkessels . Am 2. und 3. April 1945 beschoss Artillerie der 9. US-Infanteriedivision von Brilon und Altenbüren aus Ziele im Stadtgebiet. Drei Zivilisten starben dabei. Neben weiteren Gebäuden wurde auch der Sitz der NSDAP-Kreisleitung getroffen. Am 5. April gegen 12 Uhr wurde Wiemeringhausen als erster heutiger Stadtteil von Olsberg von der US-Army erobert. Am gleichen Tag wurden auch Assinghausen, Wulmeringhausen, Brunskappel, Bruchhausen und Elleringhausen besetzt. Aus Olsberg selbst zogen sich die US-Truppen mit ihren Panzern vorerst wieder zurück, weil im Ort noch Widerstand geleistet wurde, und eröffneten wieder das Feuer der Artillerie. Am 6. und 7. April wurde Olsberg nach heftigen Straßenkämpfen erobert, an dem mehrheitlich schlecht ausgerüstete Volkssturmmänner, 15-jährige Arbeitsdienstjungen und versprengte Soldaten beteiligt waren. Allein in Olsberg sollen auf deutscher Seite 120 Bewaffnete ums Leben gekommen sein, überwiegend Angehörige des Freikorps Sauerland . Am 6. April wurden auch Bigge, Helmeringhausen und Antfeld von amerikanischen Truppen eingenommen. Als letzte Dörfer des heutigen Stadtgebietes wurden am 7. April Elpe, Heinrichsdorf und Gevelinghausen besetzt. Das Dorf Brunskappel erlebte durch Artilleriebeschuss und Bombardierung schlimme Zerstörungen. Dort waren von 49 Wohnhäusern sieben niedergebrannt, 21 Häuser mit Kirche und Schule schwer beschädigt, und alle übrigen Gebäude hatten Dach- und Fensterschäden. Im Zweiten Weltkrieg fielen 120 Olsberger, zumeist an der Ostfront , als Soldaten oder starben in Gefangenschaft.
In den 1970er und Anfang der 1980er Jahre plante der Ruhrtalsperrenverein (RTV), im Tal der Neger bei Brunskappel die Negertalsperre zu errichten. In der Talsperre wäre das Dorf Brunskappel verschwunden. Dies führte zum Widerstand der Talbewohner gegen den Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung Arnsberg von 1982. Das Oberverwaltungsgericht in Münster beendete 1984 die Planungen, da der Regierungspräsident Arnsberg „wesentliche Punkte der wasserwirtschaftlichen Kapazitätsberechnung“, mit der die Notwendigkeit der Talsperre begründet worden war, nicht eingehend untersucht hatte.
Olsberg wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen aufgrund des Sauerland/Paderborn-Gesetzes am 1. Januar 1975 durch den Zusammenschluss der seit dem 1. Juli 1969 bestehenden Stadt Bigge-Olsberg mit den Gemeinden Antfeld , Assinghausen , Bruchhausen , Brunskappel , Elleringhausen , Elpe , Helmeringhausen , Wiemeringhausen und Wulmeringhausen aus dem Amt Bigge sowie der Gemeinde Gevelinghausen aus dem Amt Bestwig gegründet.
Während viele Orte des Kreises Brilon nach dem Niedergang des vorindustriellen Gewerbes im 19. Jahrhundert durch Aus- und Abwanderung eine sinkende Bevölkerung aufwiesen, sorgte der Anschluss an die Eisenbahn und die wachsende Industrie zwischen Bigge und Olsberg für eine vergleichsweise stark wachsende Bevölkerung.
Einwohnerentwicklung der Gemeinde Olsberg 1875–1961
Jahr
Einwohner
1818
0.424
1858
0.719
1867
0.840
1871
0.988
1885
1026
1895
1237
1905
1590
1925
1663
1933
2014
1939
2327
1950
3131
1961
3068
Die Gemeinde Bigge hatte am 6. Juni 1961 (Volkszählung) 3146 Einwohner und hatte somit etwas mehr Einwohner als die Gemeinde Olsberg, die 3068 Einwohner aufwies.
Einwohnerentwicklung der Gemeinden Bigge und Olsberg 1961
sowie der Stadt Bigge-Olsberg 1970 und 1974 Zahlen für 1961 und 1970: , Zahlen für 1974:
Jahr
Einwohner
1961
6214
1970
6790
1974
7051
Die Bevölkerungsentwicklung der Stadt Olsberg war bis 1998 im Wesentlichen aufwärts gerichtet. Danach ist ein deutlicher Abwärtstrend zu beobachten. Abgesehen vom allgemeinen demographischen Wandel verliert die Stadt Einwohner vor allem im Alter von 18 bis 30 Jahren durch Abwanderung. Die Bevölkerung altert so noch stärker als anderswo. Die Wanderungsverluste sind in Olsberg wie in den Nachbargemeinden Brilon , Marsberg , Schmallenberg , Sundern und Winterberg so hoch wie nur in einigen ostdeutschen Städten und Gemeinden. Für die Zeit zwischen 2006 und 2025 wird ein weiterer Bevölkerungsrückgang von 11,3 % erwartet. Bis 2025 wird sich der Anteil der über 80-Jährigen in etwa verdoppeln.
Einwohnerentwicklung der Stadt Olsberg 1975–2009
Jahr
Einwohner
1975
14.141
1979
14.180
1984
14.054
1989
14.715
1994
16.030
1999
16.349
2004
15.872
2009
15.223
2012
14.786