Ottenbach

Einwohner 2'588
Fläche 5.02km²
Kanton: ZH
Demografie
0-19 Jahre 20,17%
20-64 Jahre 58,46%
65+ Jahre 21,37%
Ausländer 13,14%
Sozialhilfequote 1,10%
Wähleranteile Nationalratswahlen
FDP
13,15%
CVP
3,56%
SP
13,65%
SVP
32,31%
EVP/CSP
3,95%
GLP
16,84%
BDP
2,94%
PdA/Sol.
0,23%
GPS
10,71%
Kleine Rechtsparteien
1,81%

Willkommen auf der Info Seite der Gemeinde Ottenbach

Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Ottenbach im Kanton ZH.

Ottenbach gehört zum Bezirk Affoltern und hat aktuell 2588 Einwohner.

Haushalte

Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.

Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,31. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.

Haushaltstyp Anzahl Anteil
Total 1'168 100%
Einpersonenhaushalte 319 27,31%
Zweipersonenhaushalte 471 40,33%
Dreipersohnenhaushalte 153 13,10%
Vierpersonenhaushalte 168 14,38%
Fünfpersonenhaushalte 46 3,94%
Sechs- und mehrpersonenhaushalte 11 0,94%

Abstimmungen

Bundesbeschluss über die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer
Stimmberechtigte Abgegebene Stimmen Gültige Stimmen Ja Nein % Ja
1'954 1'121 1'113 699 414 62,80%
Häufige Fragen zu Ottenbach

Wieviele Ausländer leben in Ottenbach?

13,14% der Bevölkerung welche ständing in Ottenbach lebt, sind Ausländer.
Geschichte

Geschichte

Von einer Besiedlung spätestens seit der Bronzezeit zeugen ein Grabhügel im Lanzen, ein vermuteter römischer Gutshof am Isenberg und ein Gräberfeld aus der Völkerwanderungszeit in der Steinern. Eine kontinuierliche Besiedlung innerhalb des heutigen Siedlungsgebiets besteht vermutlich seit der Völkerwanderungszeit mit drei Fronhöfen . Jede Familie in Ottenbach gehörte im Hochmittelalter einem dieser Fronhöfe an. Ottenbach wurde in einer Urkunde des Klosters St. Gallen vom 18. August 831 erstmals als Marcha Hotumbacharia (bedeutet: Ottenbacher March) erwähnt. Im Karolingerreich war es Grenzposten zwischen dem Thurgau (inklusive St. Gallen) und dem Aargau, was die Bezeichnung “Marcha” erklärt. Ansonsten sagt die Urkunde sehr wenig über das Dorf aus.

Die lautliche Gestalt der Erstnennung deutet darauf hin, dass der zu Grunde liegende Personenname kein männlicher Otto/Hotto oder Ottun/Hottun war (was über althochdeutsch Ottin bah ein umgelautetes Öttenbach bzw. über althochdeutsch Ottunes bah ein modernes Ottensbach oder Ottesbach ergeben hätte), sondern eine weibliche Hotta oder Otta (althochdeutsch Hottun bah). Dies stellt in einer sonst sehr maskulinen Ortsnamenlandschaft eine bemerkenswerte Ausnahme dar.

Hochmittelalter

In den Jahren 1027 und 1028 schenkte Gräfin Ida von Habsburg dem Kloster Muri Besitzungen in Ottenbach. Im Jahr 1169 tauchte der Name Arnoldus de Ottonbac auf, 1255 Hottenbach und 1278 schliesslich Ottenbach. 1226 wurde der erste Pfarrer, 1234 die erste Kirche in Ottenbach erwähnt. Zwei Fronhöfe gelangen aus dem Besitz des Ritters Walther von Liela 1242 und des Edlen Johannes von Schnabelburg 1267 in den Besitz des Klosters Kappel .

Spätmittelalter und Neuzeit

Gasthof Post und Taverne Engel, Weinschenke seit 1422

Das Dorf löste die Fronhöfe als Organisationseinheit ab und ermöglichte ein einheitliches Recht für alle Dorfbewohner. 1406 erwarb die Stadt Zürich die Vogtei Maschwanden. Ottenbach fiel damit in den Machtbereich der Stadt Zürich. 1485 wurde die heutige Kirche im spätgotischen Stil erweitert. Dabei sollen Steine eines römischen Isistempels auf dem Isenberg verwendet worden sein. Ab 1519 führte Pfarrer Johannes Klinger die Reformation in Ottenbach durch. Er fiel – wie Zwingli – 1531 in der Schlacht bei Kappel . Die erste Schule wurde 1593 von der Stadt Zürich gestiftet, 1661 wurde das erste Ottenbacher Schulhaus gebaut, das 1861–1933 als Armenhaus diente. 1689–1694 führte eine Hungerkrise zu grossen Bevölkerungsverlusten. Das Dorf wurde im 18. Jahrhundert mehrmals von schweren Bränden verwüstet. 1753 gab es einen grossen Dorfbrand, bei dem 22 Häuser und 16 Scheunen niederbrannten. Mit der Hungersnot von 1770–1792 setzte sich der Kartoffelanbau durch.

Ende des 18. Jahrhunderts begünstigten tiefe Einzugsgebühren für Neuzuzüger, starkes Bevölkerungswachstum, Zunahme der Bevölkerungsdichte, Verknappung der Landwirtschaftsfläche, vermehrte Nachfrage für Textilien aus der Stadt, die Ausbreitung textiler Heimindustrie . 1784 beschäftigte die Baumwollspinnerei 49 % der Bevölkerung (430 Personen, davon 287 ganzjährig). Die Abhängigkeit von der Heimarbeit führte nach dem Franzoseneinmarsch zu Arbeitslosigkeit, wovon auch die Halbbauern betroffen waren.

Im Jahr 1799 – während der Helvetik – führten die französischen Besatzer in Ottenbach die politische Gemeinde , die sogenannte Munizipalität, ein. Als Basis übernahmen sie – wie praktisch überall – den Umfang der Kirchgemeinde, die damals neben Ottenbach auch die fünf Zivilgemeinden ob dem Felde Bickwil , Oberlunnern, Toussen, Unterlunnern und Wolsen umfasste. Die Bevölkerung identifizierte sich jedoch mit der Zivilgemeinde und nicht mit der Kirchgemeinde. Am 15. Februar 1847 trennten sich die fünf Zivilgemeinden ob dem Felde mit ihren 829 Einwohnern (1841) und den Schulgenossenschaften Lunnern und Toussen von Ottenbach und gründeten die neue Einheitsgemeinde Obfelden . Für die Stapfer-Enquête des helvetischen Erziehungsministers berichtete Schulmeister Bernhart Funck 1799 über den Zustand der Schule in Ottenbach.

«Chilehuus» zweites Schulhaus von 1835

Das zweite Schulhaus («Chilehuus») wurde 1835 neben den ersten gebaut. Ab 1837 wohnte und unterrichtete hier Schulmeister Hans Funk, während er im alten Schulhaus eine Kuh und zwei Geissen stehen hatte. 1841 besass die Zivilgemeinde Ottenbach 1130 Einwohner. Die Schulgenossenschaft mit dem Dorf Ottenbach und den Weilern Gässli, Gibel, Rickenbach und Steinhof führte zwei Klassen mit 96 Alltagsschülern, 77 Repetierschülern und 61 Singschülern. Das Gemeindeland umfasste rund 2100 Jucharten zu 36 Aren mit 37 % Äckern, 28 % Wiesen, 15 % Wald (Holzboden), 11 % Weiden, 3 % Reben und 1 % Streuland. Die meisten Einwohner waren in der Landwirtschaft beschäftigt, daneben gab es bis 70 Handwerker, bis 70 Weber und Weberinnen und 9 Näherinnen. Das Dorf hatte 101 Wohnhäuser, eine Taverne, zwei Mühlen, zwei Schmieden, eine Ziegel- und eine Sennhütte.

Anfang des 20. Jahrhunderts wanderten viele Bauern wegen des Berner Erbrechtes ( Minorat ) ins Säuliamt aus, wo sie Höfe von Bauern kauften, die finanziell vor dem Ruin standen ( verlumpet waren). Einige Gondiswiler Bauern zogen nach Ottenbach.

Reussbrücke

Bauvorbereitungen für die neue Reussbrücke von 1955, im Hintergrund die Brücke von 1864

Der Reussübergang bei Ottenbach bestand vor dem Bau der ersten Brücke aus einer Fährstelle (Fahr). In den Jahren 1725 und 1796 hatte sich die Gemeinde Ottenbach das Fährrecht gesichert, um die Gemeindegüter jenseits der Reuss (Wallikon) bewirtschaften zu können. Während des Sonderbundskrieges wurde im November 1847 eine militärische Schiffsbrücke ( Pontonbrücke ) erstellt, die von zwei Artilleriebatterien und durch Schanzen geschützt wurde. Die erste Brücke wurde 1864 gebaut. Sie war mit der gleichzeitig gebauten leichten Brücke von Obfelden der einzige feste Reussübergang zwischen Bremgarten und Sins und der erste feste Übergang zwischen dem Freiamt und dem Knonaueramt. Sie musste 1955 der heutigen Brücke weichen.

Mühlen

Ottenbacher Mühlen 1847 unterhalb Mühleweiher und am Reusskanal

Je eine Mühle in Ottenbach und Rickenbach wurden erstmals 1454 mit Hans Müller „ze Rüss“ und 1461 mit dem Müller Gut von Rickenbach in den Steuerlisten erwähnt. 1638 ersuchten der Ottenbacher Müller Heinrich Grob und die Zivilgemeinde Ottenbach bei den „gnädigen Herren“ in Zürich um die Bewilligung für den Neubau einer zusätzlichen Mühle (neuer „malhufen“ mit einem Mühl- und Bodenstein und einem Wasserrad) auf Gemeindeland an der Reuss (mit Kanal zur Mühle), weil die bestehende Mühle vom Mühleweier während trockenen Sommermonaten zu wenig Wasser erhalte, um alles Korn zu mahlen. Zur gleichen Zeit stellte der Müller Hans Wydler von Rickenbach mit den Zivilgemeinden Lunnern und Wolsen ein gleiches Begehren. Der Ottenbacher Müller mahlte das Korn des Ottenbacher Zehntbezirks und der Rickenbacher dasjenige der fünf Obfelder Weiler. 1645 wurde dem Ottenbacher Müller eine dritte, dem Rickenbacher eine vierte Mahlanlage mit Reusswasser bewilligt. Diese Regelung der Mühlerechte, ein obrigkeitliches Recht des Zürcher Rats, blieb bis ins 18. Jahrhundert unverändert bestehen. 1647 konnte die neue Ottenbacher Getreidemühle «Neumülli» an der Reuss fertig gestellt werden.

«Neumülli» an der Reuss, Gygerkarte 1667

Rickenbacher Mühlen 1847 mit Reuss (rechts)

Die Mühle Rickenbach hatte drei Mahlhufen (Mahlgänge, Mahlhäuser), davon eines an der Reuss (alter Flusslauf, Kanal). Sie bestanden aus einer Relle (Rölli, Schälgang, Entspelzen), drei Stampfen (Schrotgang), einer Haberthere (Haferdarre, Haferdörranlage) und einer Ölrybi (Reibmühle, Oelreibe). Bis 1886, als die Mühlen dem Fabrikgesetz unterstellt wurden, arbeitete man in den Mühlen Tag und Nacht und auch am Sonntag. 1906 wurde südlich der Mühle eine Maschinenbauwerkstätte angebaut, wo landwirtschaftliche Geräte und Maschinen sowie Wasserräder hergestellt wurden. 1941 wurde der zur Mühle gehörende Landwirtschaftsbetrieb mit dem Wohnhaus, dem ehemaligen Restaurant Mühle, verkauft. 1958 wurde der Mühlebetrieb vom letzten Müller Gottlieb Spörri eingestellt. Kundschaft und Wasserrad gingen an die Mühle Obschlagen in Jonen.

Im Jahre 1836 baute der Ottenbacher Müller eine neue Wasserkraftanlage mit einem Kanal und einem Streichwehr in der Reuss, um das Wasser regulierter ableiten zu können. 1869 wurde die Mühle von der Mechanischen Seidenstoffweberei Zürich (Besitzer Bodmer und Hürlimann) gekauft, um sie bis 1871 zu einer Textilfabrik umzubauen.

Quelle: Wikipedia