Einwohner | 1'556 |
Fläche | 128.46km² |
0-19 Jahre | 20,44% |
20-64 Jahre | 58,48% |
65+ Jahre | 21,08% |
Ausländer | 11,44% |
Sozialhilfequote | 0,96% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Pfäfers im Kanton SG.
Pfäfers gehört zum Wahlkreis Sarganserland und hat aktuell 1556 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,27. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 666 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 231 | 34,68% |
Zweipersonenhaushalte | 232 | 34,83% |
Dreipersohnenhaushalte | 73 | 10,96% |
Vierpersonenhaushalte | 68 | 10,21% |
Fünfpersonenhaushalte | 46 | 6,91% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 16 | 2,40% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
1'092 | 608 | 606 | 340 | 266 | 56,11% |
Ruine Wartenstein
Im Drachenloch oberhalb Vättis wurden Höhlenbären knochenfunde aus dem Paläolithikum , aber keine ebenso frühen Siedlungsspuren gefunden. Eine vorrömische Lanzenspitze wurde in Pardätsch und römische Münzen bei Vättis entdeckt. Pfäfers wurde 762 als abbas de Fabarias, 1247 Pheuers und 1288 Pfaevaers, (rätorom. Faveras) erwähnt. Die Geschichte von Pfäfers ist bis 1798 mit jener des 730/750 gegründeten Benediktinerklosters Pfäfers verbunden. Die Grundherrschaft der Abtei erstreckte sich ab dem Hochmittelalter über das ganze Taminatal . Zum Schutz der Abtei wurde 1206 auf einem unterhalb von ihr gelegenen, nach Osten steil abfallenden Felskopf die Burg Wartenstein errichtet, die den Äbten zeitweise als Wohnsitz diente. Sie blieb als Ruine erhalten. Ab 1382 wurde das warme Thermalwasser der Taminaquelle als Bad Pfäfers genutzt. Von den sich im 14. Jahrhundert im Calfeisental ansiedelnden Walsern blieb die 1432 erstmals erwähnten St.-Martinskapelle erhalten. Die spätmittelalterliche Kirchen mit den Patrozinien St. Maria Magdalena und St. Evort sind archäologisch nicht belegt. Die 1688 bis 1694 in Pfäfers erbaute Abteikirche dient seit 1838 als Pfarrkirche. Vättis mit der St.-Anian-Kirche war ab dem 13. Jahrhundert Pfarrei . Die Dorfkapelle Vasön ist ein Neubau von 1980/81, in Vadura entstand 1955 eine Bruder-Klaus-Kapelle.
Bad Pfäfers in der Taminaschlucht. Radierung von Matthaeus Merian, 1629
Der Längsschnitt durch die enge Taminaschlucht zeigt den hängenden Steg, der von der Naturbrücke hinunter zu den ältesten Badegebäuden bei der heissen Quelle führt. 1630 begann man, das Thermalwasser mit einer Wasserleitung oder Bisse aus der engen Schlucht zu einer Terrasse zu leiten, wo ein neues Bad und Hospiz entstanden.
1803 wurden die Ortsgemeinden Pfäfers, Valens mit Vasön und Vättis zur politischen Gemeinde Pfäfers vereinigt und dem Kanton St. Gallen einverleibt. Im Besitz der Ortsgemeinde befinden sich dreizehn Alpen mit einer Fläche von 1316 ha. 1839/40 wurde eine Wasserleitung erstellt, die einen Teil des Thermalwassers der Tamina nach Ragaz hinunterleitete, wo in der Folge ein weiterer Badekurort entstand. 1847 eröffnete der Kanton St. Gallen in der 1838 aufgehobenen Benediktinerabtei die kantonale Heil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke, die spätere psychiatrische Klinik St. Pirminsberg, die auch der Suchtbehandlung dient. 2007 arbeiteten dort 245 und in der Rehabilitationsklinik in Valens 350 Mitarbeiter. Von diesen Beschäftigten wohnten nur wenige in der Gemeinde.
Pfäfers. Luftbild von Werner Friedli aus dem Jahr 1954
Bis 1798 bildeten die Lehensleute der Abtei sowie freie Bauern der Gemeinde eine Genossame. Diese war in einem Verband mit Vättis, Valens und Ragaz der niederen Gerichtsbarkeit der Abtei Pfäfers unterstellt. Brände und Naturkatastrophen wie Lawinen und Überschwemmungen suchten die Gemeinde bis ins 20. Jahrhundert immer wieder heim. 1954 wurde die Sekundarschulgemeinde Pfäfers-Vättis gegründet, 1971 die Schule in Vadura aufgehoben und nach Pfäfers verlegt, 1984 in der Gemeinde das neue Oberstufenzentrum eröffnet. Von 1855 bis ca. 1965 wurden bei Vadura Schiefer sowie im 18. und 19. Jahrhundert im Bergwerk Gnapperkopf bei Vättis Kupfer- und Silbererze abgebaut. Seit 1961 befindet sich der Sitz der damals gegründeten Kraftwerke Sarganserland in Pfäfers. 1977 erfolgte die Inbetriebnahme des Stausees Gigerwald mit seiner 147 m hohen Staumauer. 1969 stellte das Bad Pfäfers den Betrieb ein. Als Ersatz wurde 1970 die Rheuma- und Rehabilitationsklinik Valens mit öffentlich zugänglichen Thermalbad eröffnet. Etwas Kleingewerbe und vor allem Viehzucht, Alp- sowie Forstwirtschaft gaben Pfäfers auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein ländliches Gepräge.