Einwohner | 3'493 |
Fläche | 191.01km² |
0-19 Jahre | 19,32% |
20-64 Jahre | 55,14% |
65+ Jahre | 25,54% |
Ausländer | 8,65% |
Sozialhilfequote | 0,46% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Poschiavo im Kanton GR.
Poschiavo gehört zum Region Bernina und hat aktuell 3493 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,29. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 1'471 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 530 | 36,03% |
Zweipersonenhaushalte | 451 | 30,66% |
Dreipersohnenhaushalte | 175 | 11,90% |
Vierpersonenhaushalte | 191 | 12,98% |
Fünfpersonenhaushalte | 104 | 7,07% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 20 | 1,36% |
Die Analyse der Gäste in Hotels und Kurbetrieben in Basel im Zeitraum Januar - Mai 2023 ermöglicht uns einen faszinierenden Einblick in die Reisetrends und das Gästeaufkommen innerhalb der Gemeinde. Die Daten zeigen nicht nur die Gesamtzahl der Besucher, sondern auch die Unterscheidung zwischen inländischen und ausländischen Gästen. Dies hilft uns dabei, die Auswirkungen des Tourismussektors auf die lokale Wirtschaft und die Gemeinde Poschiavo besser zu verstehen.
Typ | Ankünfte | Nächte | Dauer |
---|---|---|---|
Total Gäste | 9'662 | 17'233 | 1,78 |
Gäste aus dem Inland | 5'852 | 11'437 | 1,95 |
Gäste aus dem Ausland | 3'810 | 5'796 | 1,52 |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
2'839 | 1'525 | 1'485 | 931 | 554 | 62,69% |
Blick auf Poschiavo
Die Bedeutung der im Tal gemachten Funde aus römischer Zeit konnte noch nicht abschliessend geklärt werden. Sicher ist die frühmittelalterliche Landnahme vom Veltlin her. Der Ort Postclave und dessen Taufkirche , wahrscheinlich die spätere Stiftskirche San Vittore, werden urkundlich im Jahr 824 erwähnt. Verstärkt wurde das Puschlav im 11. Jahrhundert besiedelt. Aus jener Zeit stammen die Kirchen San Pietro bei Poschiavo und San Romerio oberhalb des Puschlaversees.
Im 13. Jahrhundert erschien Poschiavo als Lehnsgut des Churer Bischofs . Nach wechselnden Obrigkeiten gelangte das Tal 1350 unter mailändische Herrschaft, von der es sich 1406 gewaltsam befreien konnte. Die nun stets als Einheit auftretende Cumün (Talgemeinde, inklusive Brusio) suchte Schutz beim Bischof und trat am 29. September 1408 dem Gotteshausbund bei. Mit dem Auskauf der bischöflichen Rechte wurde 1494 die volle Unabhängigkeit als Hochgericht innerhalb des Gotteshausbundes erreicht.
Die protestantische Gemeinde wurde 1547 von Flüchtlingen aus Italien gegründet. In den folgenden Jahrzehnten benutzten beide Konfessionen die Stiftskirche, bis sich die Protestanten in der Folge der Bündner Wirren , des Veltliner Mordes von 1620, der Flucht 1623 und des Schiedsgerichtsentscheid der Drei Bünden 1642 eine eigene Kirche bauen konnten. Die Puschlaver Katholiken unterstanden bis 1870 zum Bistum Como, obwohl das Tal politisch zum Gotteshausbund bzw. später zu Graubünden gehörte.
Im Jahr 1547 gründete Dolfino Landolfi in Poschiavo die erste Druckerei Graubündens. 1549 brachte er erste bedeutende Druckwerke heraus, darunter die Statuten des Veltlins, der erste italienischsprachige evangelische Katechismus von Pietro Paolo Vergerio und die päpstliche Liste der verbotenen Bücher . 1620 wurden etliche Druckwerke Landolfis zerstört, aber die Druckerei Landolfi bestand mit Unterbrechungen weiter bis 1720.
Nach der turbulenten Phase der Bündner Wirren im Dreissigjährigen Krieg nahm Poschiavo eine eher ruhige Entwicklung, die sich vor allem auf den Passverkehr und die Landwirtschaft stützte. Vom 17. bis 19. Jahrhundert wanderten viele Puschlaver aus, bevorzugt nach Spanien, Portugal und Frankreich, einige auch nach Amerika oder Australien, um dort Kaffeehäuser und Confiserien zu betreiben.
Die heutige Einteilung mit selbständigen Gemeinden Poschiavo und Brusio besteht seit 1851. Mit dem Bau von Berninabahn und Kraftwerken 1904–1912 wurde das Tal aus seiner Abgeschiedenheit befreit. Die Bevölkerungszahl stabilisierte sich, und der Tourismus konnte sich als wichtiger Wirtschaftszweig entwickeln.
Im Sommer 1987 wurden grosse Teile des Ortes durch ein schweres Unwetter verwüstet. Die grossen Schäden wurden in jahrelanger Arbeit wieder behoben.