Einwohner | 1'756 |
Fläche | 6.72km² |
0-19 Jahre | 20,56% |
20-64 Jahre | 59,23% |
65+ Jahre | 20,22% |
Ausländer | 10,93% |
Sozialhilfequote | 1,83% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Rehetobel im Kanton AR.
Rehetobel gehört zum Bezirk Vorderland und hat aktuell 1756 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,29. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 727 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 237 | 32,60% |
Zweipersonenhaushalte | 252 | 34,66% |
Dreipersohnenhaushalte | 90 | 12,38% |
Vierpersonenhaushalte | 101 | 13,89% |
Fünfpersonenhaushalte | 31 | 4,26% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 16 | 2,20% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
1'297 | 753 | 746 | 444 | 302 | 59,52% |
Anders als das Gebiet der Gemeinde Trogen westlich der Goldach wurde Rehetobel nicht vom Kloster St. Gallen , sondern vom Hoheitsgebiet des Bistums Konstanz her erschlossen und besiedelt, und zwar im Vergleich mit anderen Ausserrhoder Gemeinden spät. Im Klingenberger Urbar, dem ältesten Abgabeverzeichnis, werden Höfe wie Klingenbuoch oder Nuwenswendi (Neuschwendi) erst um 1300 erwähnt. Kirchlich gehörte das Gebiet zu der seit 1259 bezeugten Mauritius-Kirche in Goldach.
Der Name Rehetobel erscheint 1463 in einem Stiftungsbrief der Kirche in Trogen zum ersten Mal. Die Urkunde erwähnt Güter, welche an Wald, an das Reh Tobel und an das Troger Tobel stossen. Ein weiteres Gut an der Nasen grenzt ebenfalls an das Reh Tobel. Rehetobel bezeichnet demnach ursprünglich lediglich das Waldtobel unterhalb des Rechbergs, das Moosbachtobel. Dieses wurde vom Rechberg aus benannt und Rehetobel ist daher eine Abkürzung aus Rechbergtobel. In der noch gebräuchlichen Mundartform Rechtobel ist der althochdeutsche Tiername Réh vor dem anschliessenden Konsonanten zu rech verändert worden, ähnlich wie bei Rechberg oder Rechstein.
Im Zuge der Appenzellerkriege , erstmals nach der Schlacht bei Vögelinsegg 1403, mussten die Appenzeller ihre wichtigsten strategischen Punkte sichern. Sie besetzten Hügelzüge von Eggersriet bis Walzenhausen und befestigten sie mit Letzinen . Diese Gebiete wurden zunächst der östlichsten Appenzeller Rhode Trogen zugeteilt. 1458 wurde die Zugehörigkeit Rehetobels zum Land Appenzell bestimmt. Der Wunsch, die kirchliche Verbindung mit Goldach aufzulösen und stattdessen ins benachbarte Trogen zu gehen, wurde immer grösser. Zwischen 1463 und 1669 gehörte Rehetobel schliesslich zur Kirchhöri Trogen, mit der es 1525 zur Reformation übertrat.
Als im 17. Jahrhundert immer mehr ausserrhodische Flecken durch Kirchenbauten zu eigenständigen Gemeinden wurden, zogen auch die Bewohner von Rehetobel in Erwägung, eine eigene Kirche zu errichten. Jedoch war Trogen mit dieser Idee nicht einverstanden. Trotz des Widerstandes begannen sechs Männer die Materialien für die Kirche zu beschaffen. Am 22. Oktober 1668 wurde der Bau vom Grossen Rat, einer kantonalen Instanz , genehmigt. Am 29. August 1669 wurde die Rechtobler Kirche nach einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren eingeweiht. Damit war die Gründung der Gemeinde und der Kirchgemeinde Rehetobel besiegelt.
Um die Kirche, die 68 Jahre nach Errichtung, im Jahr 1737 von Jakob Grubenmann neu gebaut wurde, weil die alte bauliche Mängel hatte (faulendes Holz) und zu klein war, entstand innerhalb der Streusiedlung der Dorfkern. 1796 verwüstete eine Feuersbrunst das Dorfzentrum ein erstes Mal. Vom damals dort ansässigen Pfarrer Johannes Lutz ist der folgende Satz erhalten geblieben: «Anno 1796 den 9. April nachmittags war eine schreckliche Feuersbrunst oben im Dorf in einem Backenhaus entstanden, da ob der Kirche alle Häuser abgebrannt und die Kirche wurde wie durch ein Wunder Gottes gerettet.». Durch spätere Untersuchungen fand man heraus, dass zur Brandzeit ein «relativ starkes» Erdbeben wütete und so den Backofen des Bäckerhauses beschädigte. Ein starker Nordwestwind trug dazu bei, dass das Feuer schnell auf die umliegenden Häuser übergriff. Insgesamt gingen elf Häuser und neun Nebengebäude in Flammen auf.
Beim zweiten verheerenden Dorfbrand am 21. Juni 1890 wurde auch die Kirche ein Opfer der Flammen. Das Feuer brach nach 18 Uhr in den beiden zusammengebauten Häusern von Leonhard Rohner und Konrad Tanner aus. Der Föhn , ein starker Südwestwind, übertrug es sogleich auf das gegenüberstehende Pfarrhaus, auf das Haus der Witwe Egger und das Spritzenhaus. Kurze Zeit später brannte auch die Kirche mit dem erst vier Jahre zuvor renovierten Turm lichterloh. Um 21 Uhr stürzte der Turm ein. Einzig das Gemäuer blieb dank des neuen eisernen Glockenstuhls stehen. Die Glocken wurden unbrauchbar und mussten neu gegossen werden. Die Schadenssumme war hoch, konnte jedoch durch Geldspenden der umliegenden Dörfer etwas verkleinert werden.
Zu Zeiten des Strukturwandels ab 1950 verlor Rehetobel viele Bewohner. 1910 lebten in der Gemeinde 2416 Menschen, während 1970 nur noch 1503 ansässig waren. In der Folge wurde Rehetobel wurde zum « Pendlerdorf ».
Während der 1970er wurde im Ort viel gebaut. Neue Quartiere – etwa am Sonnenberg oder an der Gartenstrasse – entstanden. Vor allem der Dorfplatz wurde erneuert. Am 1. Juli 1976 eröffnete der neue Kindergarten Oberdorf, kurz darauf (1976–77) eine katholische Kirche. 1980 wurde das Schulhaus Dorf renoviert und die Ortsplanung fand nach gut zehn Jahren ihren Abschluss.
Durch gute Postautoverbindungen und der aussichtsreichen und sonnigen Lage hat Rehetobel eine hohe Lebensqualität .