Remetschwil

Einwohner 2'019
Fläche 3.88km²
Kanton: AG
Demografie
0-19 Jahre 21,40%
20-64 Jahre 61,22%
65+ Jahre 17,38%
Ausländer 14,12%
Sozialhilfequote 1,16%
Wähleranteile Nationalratswahlen
FDP
17,76%
CVP
11,54%
SP
7,51%
SVP
30,38%
EVP/CSP
2,98%
GLP
11,46%
BDP
7,89%
PdA/Sol.
0,00%
GPS
6,85%
Kleine Rechtsparteien
1,04%

Willkommen auf der Info Seite der Gemeinde Remetschwil

Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Remetschwil im Kanton AG.

Remetschwil gehört zum Bezirk Baden und hat aktuell 2019 Einwohner.

Haushalte

Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.

Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,47. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.

Haushaltstyp Anzahl Anteil
Total 815 100%
Einpersonenhaushalte 182 22,33%
Zweipersonenhaushalte 320 39,26%
Dreipersohnenhaushalte 123 15,09%
Vierpersonenhaushalte 137 16,81%
Fünfpersonenhaushalte 46 5,64%
Sechs- und mehrpersonenhaushalte 7 0,86%

Abstimmungen

Bundesbeschluss über die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer
Stimmberechtigte Abgegebene Stimmen Gültige Stimmen Ja Nein % Ja
1'474 797 786 534 252 67,94%
Häufige Fragen zu Remetschwil

Wieviele Ausländer leben in Remetschwil?

14,12% der Bevölkerung welche ständing in Remetschwil lebt, sind Ausländer.
Geschichte

Geschichte

Archäologische Funde aus prähistorischer Zeit sind am Rohrdorferberg relativ selten, die ältesten auf dem Gemeindegebiet reichen in die Hallstattzeit vor etwa 2800 Jahren zurück. Aus verschiedenen Funden in Nachbargemeinden kann jedoch geschlossen werden, dass die Gegend während der frühen Mittelsteinzeit vor etwa 11'500 Jahren besiedelt gewesen sein könnte. 1948 wurde im Gebiet Grosshau das Grab eines helvetischen Mannes aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. entdeckt, also aus der Anfangszeit der römischen Besatzung. 1955 kam nahe der Strasse von Busslingen nach Stetten Keramik der im nahe gelegenen Lager Vindonissa stationierten Legio XXI Rapax zum Vorschein. Die Kantonsarchäologie Aargau vermutet deshalb in diesem Bereich einen Gutshof. Gemäss der Ortsnamenskunde dürfte Busslingen zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert von den Alamannen besiedelt worden sein, Remetschwil zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert. Der Sennhof geht auf eine hochmittelalterliche Rodung im 11. oder 12. Jahrhundert zurück. Die erste urkundliche Erwähnung von Reimiswilare erfolgte 1184 in einem Urbar des Klosters Engelberg . Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Reinmareswilari und bedeutet «Hofsiedlung des Reinmar».

Im 11. und frühen 12. Jahrhundert übten vermutlich die Freiherren von Sellenbüren die Herrschaft am Rohrdorferberg aus. Später gelangte das Gebiet unter die Kontrolle der Habsburger , die hier auch über ansehnlichen Eigenbesitz verfügten und nach 1259 von der Fürstabtei Murbach das Kirchenpatronat der Kirche Rohrdorf übernahmen, zu deren Pfarrei Remetschwil gehörte. Die Habsburger sicherten sich im Jahr 1273 nach dem Erlöschen des mit ihnen konkurrierenden Geschlechts der Grafen von Kyburg die Landesherrschaft. Ministeriale übernahmen in ihrem Auftrag Verwaltungsaufgaben, zunächst die Herren von Rüssegg, ab 1344 die Herren von Hünenberg. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts bildete sich das Amt Rohrdorf heraus, das mit dem Gebiet der Pfarrei weitgehend übereinstimmte. Bedeutendste Grundbesitzer in Remetschwil waren die Klöster Wettingen und Oetenbach , während in Busslingen das Kloster Muri tonangebend war. 1413 verkaufte Herzog Friedrich IV. den Rohrdorfer Kirchensatz an das Agnesspital in Baden .

Im April und Mai 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau mit dem Amt Rohrdorf von den Habsburgern. Remetschwil war nun Teil der Grafschaft Baden , einer gemeinen Herrschaft . Der alle zwei Jahre wechselnde, in Baden residierende eidgenössische Landvogt übte die Landesherrschaft und die Blutgerichtsbarkeit aus. In Busslingen war er zusätzlich im Besitz der niederen Gerichtsbarkeit , während in Remetschwil das Kloster Oetenbach diese Aufgabe innehatte. Die Offnung , die das Verhältnis zwischen Niedergerichtsherr und Dorfbevölkerung regelte, reicht bis 1475 zurück und ist in einer Fassung von 1645 erhalten geblieben. Unter der Führung von Pfarrer Heinrich Buchmann, dem Bruder von Theodor Bibliander , trat die Pfarrei Rohrdorf im Jahr 1529 zur Reformation über. Zwei Jahre später, nachdem die reformierten Orte im Zweiten Kappelerkrieg unterlegen waren, musste die Bevölkerung wieder die katholische Konfession annehmen. Gegen Ende des Bauernkrieges von 1653 war der Rohrdorferberg Aufmarschgebiet der Zürcher Truppen auf dem Weg zur Entscheidungsschlacht bei Wohlenschwil . Während des Zweiten Villmergerkriegs von 1712 besetzten die katholischen Innerschweizer Orte am 12. Mai den Hügelzug zwischen Reuss- und Limmattal. Wiederholt kam es zu Raubzügen; unter anderem überfielen Bewohner des Rohrdorferbergs die Mühle von Spreitenbach . Rund 5'000 Zürcher rückten am 21. Mai gegen Mellingen vor. Während Ober- und Niederrohrdorf von den Truppen schwer geplündert wurden, blieb Remetschwil verschont, da die Stadt Zürich als Rechtsnachfolgerin des aufgelösten Klosters Oetenbach Inhaberin der dortigen Niedergerichtsbarkeit war.

Die alte Herrschaftsordnung brach 1798 mit dem Franzoseneinfall und der Ausrufung der Helvetischen Republik zusammen. Gegen die neue revolutionäre Ordnung leisteten etliche Bewohner des Rohrdorferbergs Widerstand, den die französischen Truppen jedoch im Gefecht bei Hägglingen niederschlugen. Im neuen Einheitsstaat war Remetschwil eine Munizipalität im Distrikt Bremgarten des kurzlebigen Kantons Baden . Mit der Mediationsverfassung von 1803 entstand der neue Kanton Aargau und Busslingen gehörte vorübergehend zur Gemeinde Oberrohrdorf. 1805 vereinigten sich Busslingen, Niederrohrdorf, Oberrohrdorf, Remetschwil und Staretschwil zur Gemeinde Rohrdorf , wobei die fünf Gemeindeteile je einen Vertreter im Gemeinderat stellten. Wie es zu diesem Zusammenschluss kam, ist unklar, da die Quellen den Ablauf nicht detailliert darstellen. Treibende Kräfte waren Bezirksamtmann Johann Ludwig Baldinger und Friedensrichter Johann Vogler, die vermutlich einige Entscheide selbstherrlich gefällt und sich über das demokratische Mitbestimmungsrecht hinweggesetzt hatten.

Luftansicht (1952)

Die Gemeinde Rohrdorf war strukturschwach. Das Leben war fast ausschliesslich auf die Landwirtschaft ausgerichtet, die wenigen Gewerbebetriebe dienten den lokalen Bedürfnissen. Die Ablösung der Feudallasten zog sich über Jahrzehnte hin. Aufgrund von Armut und Hungersnöten kam es nach 1816 (« Jahr ohne Sommer ») und erneut in den 1840er Jahren zu Auswanderungswellen. Einen weiteren Bevölkerungsschwund gab es Ende des 19. Jahrhunderts. Wiederholt gab es Bemühungen der zum Teil autonomen Dorfgemeinschaften, die Grossgemeinde wieder zu trennen, da die Zusammenarbeit in organisatorischen und finanziellen Belangen nicht reibungslos funktionierte. Entsprechende Gesuche lehnte die Kantonsregierung in den Jahren 1813, 1816, 1832, 1842, 1850 und 1853 ab. Sämtliche Gesuche gingen von Remetschwil aus, während Staretschwil und Busslingen diese meist nicht unterstützten. Schliesslich forderte der Grosse Rat die Regierung auf, die Trennung durchzuführen. 1854 wurde Rohrdorf in die drei Gemeinden Niederrohrdorf (mit Holzrüti und Vogelrüti), Oberrohrdorf (mit Staretschwil) und Remetschwil (mit Busslingen) getrennt. Bis 1912 besass Busslingen eine eigenständige Ortsbürgergemeinde .

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts diversifizierte sich die Wirtschaft allmählich. Es begannen sich Gewerbebetriebe anzusiedeln, die über den rein lokalen Markt hinaus produzierten. Die Mechanisierung der Landwirtschaft machte eine Zusammenlegung der vielen kleinen Parzellen notwendig, um sie rationeller bewirtschaften zu können. Die dazu notwendige Güterregulierung liess bis 1941 auf sich warten. 1897 begann auf genossenschaftlicher Basis der Bau eines Wasserversorgungsnetzes, 1911 erfolgte der Anschluss ans Stromnetz. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs baute die Schweizer Armee die Limmatstellung aus, zu der auch ein komplexes System von Festungsanlagen auf dem Heitersberg-Hügelzug gehörte; im Unterried bei Busslingen entstand eine Artilleriestellung. Mit der Réduitstrategie verlor die Limmatstellung im Sommer 1940 ihre Bedeutung und die im Dorf zahlreich einquartierten Truppen wurden abgezogen. Der Plan Wahlen erforderte eine markante Vergrösserung der Anbaufläche. Ab Herbst 1940 war auf dem Sennhof eine Kompanie internierter polnischer Soldaten einquartiert.

Nachdem die Einwohnerzahl jahrzehntelang stagniert hatte, begann sie ab den 1960er Jahren aufgrund des Siedlungsdrucks in den Zentren Baden und Zürich allmählich anzusteigen. 1967 wurde ein Zonenplan verabschiedet, um die Bautätigkeit in geordnete Bahnen zu lenken. Bei den Neubauten handelte es sich fast ausschliesslich um Einfamilienhäuser an Hanglage. Weitaus am stärksten war das Wachstum während des Baubooms der 1990er Jahre, als die Einwohnerzahl um mehr als 50 % zunahm. Die Siedlungsflächen von Busslingen und Stetten wuchsen zusammen, während der Sennhof weiterhin ländlich geprägt blieb.

Quelle: Wikipedia