Einwohner | 573 |
Fläche | 5.01km² |
0-19 Jahre | 7,16% |
20-64 Jahre | 54,97% |
65+ Jahre | 37,87% |
Ausländer | 24,26% |
Sozialhilfequote | 0,00% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Ronco sopra Ascona im Kanton TI.
Ronco sopra Ascona gehört zum Distretto di Locarno und hat aktuell 573 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 1,74. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 313 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 153 | 48,88% |
Zweipersonenhaushalte | 116 | 37,06% |
Dreipersohnenhaushalte | 22 | 7,03% |
Vierpersonenhaushalte | 18 | 5,75% |
Fünfpersonenhaushalte | 3 | 0,96% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 1 | 0,32% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
406 | 241 | 235 | 126 | 109 | 53,62% |
Der Name Ronco stammt von mittellateinisch runchum ‚frisch gerodetes Land, das urbar gemacht werden soll; Weinberg‘, was seinerseits auf lateinisch runcāre ‚graben, roden, urbar machen‘ zurückgeht.
Ronco wurde erstmals 1264 als Roncho de Schona ‘Ronco/Weinberg von Ascona’ erwähnt. Es bildete im Spätmittelalter mit Ascona eine Nachbarschaft mit eigenen Statuten von 1369. Eine selbständige Kirchgemeinde wurde es 1626, und 1641 löste sich die Dorfgemeinde von der Nachbarschaft. Vom Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert waren Generationen von Ronchesen insbesondere in Florenz , aber auch in Viterbo und Lucca als Illusionsmaler tätig, was sich auch in der Ausstattung grösserer Häuser in Ronco selbst zeigt(e). In der älteren Neuzeit waren Einwohner von Ronco überdies am Monopol für den Gepäckverlad am Zoll von Florenz und Livorno beteiligt, wovon noch heute eine Inschrift an der Kapelle von Gruppaldo zeugt.
Baulich sind die verschiedenen Epochen immer noch gut ablesbar. Neben mittelalterlichen Bauten und Elementen zeugen im 17. und 18. Jahrhundert umgeformte oder neugebaute Häuser, Raum- und Fassadenmalereien, granitene Eingangsportale sowie zierliche Balkone mit schmiedeeisernen Gittern von einem relativen Reichtum, der mit der damaligen Emigration bedeutender Teile der Bevölkerung in Zusammenhang zu bringen ist.
Heute ist Ronco nebst Wohnort ein beliebtes Feriendorf und weist dementsprechend einen hohen Bestand an Zweitwohnungen auf. 2020 betrug dieser Anteil gemäss Gebäude- und Wohnungsstatistik 75,5 %. Nach schweizerischer Gesetzgebung dürfen daher keine Zweitwohnungen mehr erstellt werden.
Ronco sopra Ascona, historisches Luftbild von Werner Friedli (1946)
Porto Ronco und Ronco sopra Ascona, historisches Luftbild von Werner Friedli (1963)
Die Monti di Ronco, mit Porera
in der Bildmitte
Das ursprüngliche Weinbauern- und Viehzüchterdorf entwickelte sich im frühen 20. Jahrhundert zu einem Künstlerdorf. Über längere Zeit wirkten in Ronco etwa der Maler, Graphiker und Schriftsteller Richard Seewald (1889–1976), die im Circolo Verbano zusammengeschlossenen Maler Jan Schutter (1890–1956), Manfred Henninger (1894–1986), Erwin Schönmann (1906–1999), Willy Hug (1910–1996), Karl Gerber (1912–1974) und Rös Schutter-Peter (1920–2001), der Kunstmaler Paul W. Loosli (1896–1962) sowie der Textilkünstler Rolf Lenne (1904–1986).
Der zu Ronco gehörende Weiler Fontana Martina war zeitweilig eine kleine Land- und Künstlerkooperative, nachdem die damals zerfallene Häusergruppe 1923 vom Berner Buchdrucker Fritz Jordi (1885–1938) gekauft und zusammen mit dem vielseitig tätigen Künstler Heinrich Vogeler und dem Graphiker Clément Moreau wieder hergerichtet worden war; auch Paul Klee (1879–1940) war ein häufiger Besucher. Ideales Ziel war die Errichtung eines künstlerischen Zentrums, wie es der Barkenhoff in Worpswede darstellte, und von Oktober 1931 bis November 1932 gab die Gruppe eine eigene Halbmonatszeitschrift namens «Fontana Martina» heraus.
In Ronco liessen sich auch etwa der Schriftsteller Erich Maria Remarque (1898–1970) und seine Frau, die Schauspielerin Paulette Goddard (1910–1990), nieder, ebenso die Schriftstellerin Eveline Hasler (* 1933). Der Zitruspflanzenzüchter Edwin Frey (1911–2000) nannte eine seiner Züchtungen Corafora, benannt nach einer Örtlichkeit in Ronco.
Im frühen 20. Jahrhundert war der Hang zwischen Ascona und Ronco von Leuten besiedelt, die dem näheren und weiteren Umfeld der Aussteigerkolonie des Monte Verità zuzuordnen waren. In Ronco spielt auch der Roman Benedikta von Gabriele Reuter (1923), in dem «einige kitschig-schwärmerische Naturmenschen» auftreten.