Einwohner | 2'460 |
Fläche | 22.75km² |
0-19 Jahre | 24,55% |
20-64 Jahre | 62,60% |
65+ Jahre | 12,85% |
Ausländer | 16,34% |
Sozialhilfequote | 1,24% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Rothenthurm im Kanton SZ.
Rothenthurm gehört zum Bezirk Schwyz und hat aktuell 2460 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,50. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 982 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 303 | 30,86% |
Zweipersonenhaushalte | 296 | 30,14% |
Dreipersohnenhaushalte | 125 | 12,73% |
Vierpersonenhaushalte | 149 | 15,17% |
Fünfpersonenhaushalte | 75 | 7,64% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 34 | 3,46% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
1'674 | 975 | 972 | 500 | 472 | 51,44% |
Rothenthurm, historisches Luftbild von 1923, aufgenommen aus 1000 Metern Höhe von Walter Mittelholzer
Als erste Ansiedler von Rothenthurm werden die Gebrüder Ulminer und die Familie Werner Imfeld im Jahre 1300 erwähnt. Nach dem Bau der Letzi bildete sich auf der Schwyzer Seite sofort eine kleine Niederlassung. Die Einwohnerzahl von Rothenthurm wurde um 1655 mit 140 Seelen angegeben. Die Familien Stadler und Gasser waren damals die Dominierenden des Ortes.
Im Frühjahr 1933 konnte die erste öffentliche Wasserversorgungsanlage in Betrieb genommen werden. Die ersten Bemühungen dafür begannen bereits 1925. Nach einem langen Leidensweg, mit Widerstand aus der Bevölkerung und mit einer Kassationsbeschwerde, wurde das Projekt erst im dritten Anlauf im Jahre 1931 gutgeheissen.
Im Jahre 1975 wurde das neu erbaute Schulhaus mit Turnhalle und dem ersten Hallenschwimmbad im Kanton Schwyz eingeweiht. Die Abwasserreinigungsanlage Mösli wurde im Jahre 1977 in Betrieb genommen. 1983 wurde die Zivilschutzanlage der Gemeinden Rothenthurm und Sattel erbaut.
An der Gemeindeabstimmung von 1992 wurde dem Antrag für die Kirchenrenovation zugestimmt. Diese erfolgte in den Jahren 1993 bis 1995.
1998 konnte das neue Gemeindeverwaltungsgebäude mit integriertem Feuerwehrhaus eingeweiht werden. Gleichzeitig wurde auch die Fertigstellung des Zwischenperrons mit Unterführung auf dem Bahnhof gefeiert.
Ab 1990 wurde nach und nach der Schooshang überbaut und sorgte für einen Entwicklungsschub. Seit 1998 ist die römisch-katholische Kirchgemeinde eine eigene Körperschaft mit sämtlichen Rechten und Pflichten.
Im Dezember 2004 wurden die Halte des « Voralpen-Express » in Rothenthurm gestrichen, mit der Begründung, dass der Zug wegen dieser Halte jeweils Verspätungen einfahre. Die weggefallenen Zugshalte werden durch einen Bus kompensiert. Der Bahnhof Rothenthurm ist seit 2006/07 nicht mehr besetzt. Seit 2011 hält der Voralpen-Express wieder in Rothenthurm statt in Sattel.
Hörner- und Klauenstreit der Landsgemeinde in Rothenthurm, am 6. Mai 1838. Hervorgerufen durch die Unzufriedenheit der Kleinbauern und Handwerker, welche für mehr Gerechtigkeit kämpften.
Von 1833 bis 1847 versammelten sich die schwyzerischen Kantonsgemeinden jeweils am ersten Sonntag im Mai zur Landsgemeinde auf der Altmatt. Der Ort hinter dem Gasthaus Schäfli wird heute noch Landsgemeindeplatz genannt. Am 6. Mai 1838 kam es an der Landsgemeinde («Prügellandsgemeinde») zum sogenannten Horen- und Klauenstreit. Bereits bei der Wahl der Stimmenzähler artete eine von rund 10'000 Schwyzern aus allen Bezirken besuchte Landsgemeinde in eine heftige Schlägerei aus. Unzufrieden waren vor allem die Kleinvieh besitzenden Kleinbauern und Handwerker (Klauenmänner), sie kämpften für mehr Gerechtigkeit gegenüber den Grossviehbesitzern (Hornmänner).
Die Kirchgenossen von Rothenthurm, Sattel und Steinerberg gehörten bis zur Abtrennung zum Kirchgang Steinen. Die Gemeinde Sattel mit der Filiale Rothenthurm wurde im Jahre 1598 selbständig. Bereits 1774 war der Wunsch der Rothenthurmer zur Trennung von der Pfarrei Sattel und zur Erhebung einer eigenen Pfarrei immer dringender geworden. Die Zustimmung für eine selbständige Kirchgemeinde Rothenthurm trägt das Datum vom 3. Juli 1776. Nach dieser Trennung wurden die Grenzen der Gemeinden definitiv festgelegt. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Gemeinde Rothenthurm ca. 350 Einwohner. Die dritte urkundlich erwähnte Kapelle von Rothenthurm, erbaut von Landvogt Josef Anton Stadler , wurde im Jahre 1721 eingeweiht. Ab 1776 wurde die Kapelle, mit einer Bestuhlung für 200 Personen, als Pfarrkirche von Rothenthurm anerkannt. Im Jahre 1780 wurde der Gasthof Grosse Wirtschaft am Standort des heutigen Pfarrhofs ein Raub der Flammen. Das neu erbaute Gebäude diente anfänglich als Gasthof und Poststelle sowie im Erdgeschoss als Sust , und ab 1897 als Pfarrhof. Im Jahre 1860 zählte die Gemeinde bereits 913 Einwohner.
An der Kirchgemeindeversammlung von 1864 wurde der Neubau der heutigen Pfarrkirche beschlossen. An der gleichen Versammlung wurde auch dem Antrag für einen Schulhausneubau zugestimmt. Dem Kirchenbau wurde der Vorrang mit Baubeginn im Jahr 1873 gegeben. Die Gemeinde zählte zu dieser Zeit bereits über 1000 Einwohner. Aus den damaligen Protokollen ist zu entnehmen, dass mit einem weiteren Wachstum der Bevölkerungszahl gerechnet wurde. Der Neubau wurde dementsprechend grosszügig, sogar einen Schuh (ca. 30 cm) grösser als die Pfarrkirche des Kantonshauptortes Schwyz gebaut. Alle Einwohner wurden zum Frondienst verpflichtet, denn Geld war sehr wenig vorhanden. Die Verweigerung von Frondienst wurde mit hohen Bussen bestraft. Am 7. August 1892 wurde die Kirche eingesegnet, obwohl die Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen waren. Nach einer langen Bauzeit wurde die heutige Pfarrkirche am 11. November 1940 eingeweiht. Das erste Schulhaus von Rothenthurm wurde ebenfalls unter der Leitung von Pfarrer Laurenz Röllin in den Jahren 1902 bis 1904 erbaut.
Schlacht am Rothenthurm , 1798
Im Kampf der Innerschweizer Kantone Uri, Schwyz, Zug und Nidwalden gegen die durch Frankreich erzwungene Neuordnung in der Helvetischen Republik kam es am 2. Mai 1798 zur Schlacht in Rothenthurm . Nachdem Landammann Alois Josef Fridolin Reding von Biberegg die Franzosen an der Schindellegi zurückgeschlagen hatte, zog er sich in die Ebene von Rothenthurm zurück und erwartete dort, verstärkt durch ein zweites Bataillon Schwyzer und den Landsturm , der vom Kapuziner Paul Styger angefeuert wurde, die an Zahl weit stärkeren Franzosen unter General Freyssinet. So vermochten die Schwyzer die eindringenden und an der Zahl weit stärkeren Franzosen auf der Altmatt zurückzuschlagen. Trotz dieses Sieges wurde von den Schwyzern schliesslich die neue Helvetische Verfassung übernommen.