Schaffhausen

Einwohner 36'604
Fläche 41.84km²
Kanton: SH
Demografie
0-19 Jahre 17,75%
20-64 Jahre 60,57%
65+ Jahre 21,68%
Ausländer 28,14%
Sozialhilfequote 3,62%
Wähleranteile Nationalratswahlen
FDP
9,61%
CVP
1,87%
SP
32,10%
SVP
32,82%
EVP/CSP
2,06%
GLP
6,61%
BDP
0,00%
PdA/Sol.
0,00%
GPS
7,99%
Kleine Rechtsparteien
2,06%

Willkommen auf der Info Seite der Gemeinde Schaffhausen

Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Schaffhausen im Kanton SH.

Schaffhausen gehört zum Bezirk Schaffhausen und hat aktuell 36604 Einwohner.

Haushalte

Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.

Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,05. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.

Haushaltstyp Anzahl Anteil
Total 17'590 100%
Einpersonenhaushalte 7'340 41,73%
Zweipersonenhaushalte 5'714 32,48%
Dreipersohnenhaushalte 1'915 10,89%
Vierpersonenhaushalte 1'814 10,31%
Fünfpersonenhaushalte 593 3,37%
Sechs- und mehrpersonenhaushalte 214 1,22%

Gäste in Hotels und Kurbetrieben

Die Analyse der Gäste in Hotels und Kurbetrieben in Basel im Zeitraum Januar - Mai 2023 ermöglicht uns einen faszinierenden Einblick in die Reisetrends und das Gästeaufkommen innerhalb der Gemeinde. Die Daten zeigen nicht nur die Gesamtzahl der Besucher, sondern auch die Unterscheidung zwischen inländischen und ausländischen Gästen. Dies hilft uns dabei, die Auswirkungen des Tourismussektors auf die lokale Wirtschaft und die Gemeinde Schaffhausen besser zu verstehen.

Typ Ankünfte Nächte Dauer
Total Gäste 21'778 37'812 1,74
Gäste aus dem Inland 14'199 21'546 1,52
Gäste aus dem Ausland 7'579 16'266 2,15

Abstimmungen

Bundesbeschluss über die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer
Stimmberechtigte Abgegebene Stimmen Gültige Stimmen Ja Nein % Ja
23'592 15'843 15'000 7'906 7'094 52,71%
Häufige Fragen zu Schaffhausen

Wieviele Ausländer leben in Schaffhausen?

28,14% der Bevölkerung welche ständing in Schaffhausen lebt, sind Ausländer.
Geschichte

Geschichte

Die Stadt Schaffhausen in der Chronik von Johannes Stumpf 1548

Planvedute der Stadt Schaffhausen von Matthäus Merian d. Ä., 1642

Die Festung Munot .

Blick über die Altstadt mit Münster- und St. Johannturm

Schwabentorturm

Prähistorische Besiedelung

Vor 10'000 bis 15'000 Jahren benutzten Menschen in der Steinzeit das Abri Schweizersbild auf heutigem Stadtgebiet als Lagerplatz.

Im Gegensatz zu anderen Ortschaften im Kanton fehlen auf dem Stadtgebiet Spuren aus der Bronzezeit , von den Kelten oder den Römern .

Berslingen, das vergessene Dorf

Um 600 n. Chr. errichteten alemannische Siedler am Ausgang des Merishausertals , im Norden der Stadt Schaffhausen beim heutigen Logierhaus, ein Pioniergehöft. Daraus entwickelte sich das mittelalterliche Dorf Berslingen , das um 1200 aufgegeben wurde. Heute sind keine Spuren von Berslingen mehr sichtbar.

11. bis 13. Jahrhundert – Stadtwerdung, Name und Klostergründung

Die Stadt Schaffhausen entstand etwa um 1000 aufgrund der speziellen geografischen Lage des Ortes. Zu dieser Zeit war der Rhein auf der Höhe von Schaffhausen breit und sehr flach. Hier war einer der wenigen Orte, wo man den Rhein mit Pferden überqueren konnte. Diese Furt und die darauf folgenden Schnellen und der Rheinfall unterbrachen die Wasserstrasse vom Bodensee in Richtung Basel (→ Hochrheinschifffahrt ). Die Schiffe mussten entladen werden. Die Waren wurden auf dem Landweg bis unterhalb des Rheinfalls transportiert. Schaffhausen wurde dadurch zu einem wichtigen Umschlagplatz in der Region.

1045 verlieh König Heinrich III. in Köln Graf Eberhard VI. von Nellenburg das Münzrecht für die am Rhein gelegene Siedlung Scafhusun. Die Ernennungsurkunde wird im Stadtarchiv Schaffhausen aufbewahrt. Der Name der Stadt ist in seiner Herkunft unklar; als mögliche Deutungen gelten: ‚bei den Schafställen‘ (zu althochdeutsch scāf ‚Schaf‘; schon im 12. Jahrhundert so verstanden und als Ovidomus ins Lateinische übersetzt; die aus derselben Zeit stammenden, ältesten erhaltenen Schaffhauser Münzen zeigen einen Widder , vgl. auch Fahne und Wappen des Kantons Schaffhausen ), ‚bei den Häusern am Röhricht‘ (zu althochdeutsch scaft ‚Schaft, Speer, Rohr‘), ‚bei den Häusern mit Schöpf- oder Lagergefässen‘ (zu althochdeutsch sca(p)f ‚Schöpfgefäss, Getreidemass, Scheffel‘; Hinweis auf Warenumschlag). Die ebenfalls schon mittelalterlich belegte und seit der Renaissance beliebte Rückführung des Vorderglieds auf althochdeutsch scafa ‚kleines Schiff(?)‘ bereitet inhaltliche und lautliche Schwierigkeiten.

Im Jahr 1049 wurde das Kloster zu Allerheiligen von Ita und Eberhard von Nellenburg gegründet. Die Klostergebäude wurden 1064 fertiggestellt. Ab 1090 bis 1105 wurde das romanische Münster als neue Klosterkirche errichtet. Der Münsterturm wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts hinzugefügt. Der Altar und der Bauplatz wurden von Papst Leo IX. geweiht. Der Sohn von Eberhard, Graf Burkhard von Nellenburg, schenkte 1080 dem Kloster Allerheiligen die Stadt Schaffhausen samt Markt- und Münzrecht. Der jeweilige Abt war somit Herr über die Stadt. Im selben Jahr stiftete Graf Burkhard von Nellenburg für seine Mutter, Gräfin Ita († nach 1100), das Kloster Sankt Agnesen . Im Jahre 1190 wurde das Kloster Allerheiligen und die Stadt reichsunmittelbar , d. h. sie unterstanden direkt dem römisch-deutschen Kaiser Heinrich VI. Das Barfüsserkloster wurde 1250 als drittes Kloster in der Stadt gegründet. Auf einem Siegel von 1253 erscheint erstmals ein aus einem Tor herausschreitender Schafbock. Eine feste Brücke über den Rhein wurde im Jahre 1259 erstmals urkundlich erwähnt. 1278 sicherte König Rudolf I. von Habsburg den Bürgern zu, dass sie ausschliesslich vor ein Schaffhauser Gericht gestellt werden können. Die Bürger fühlten sich somit als Bewohner einer freien Stadt . 1299 zählte die Stadt 376 Häuser und 6 Türme. Ab 1324 hatte Schaffhausen die Schutzvogtei über das Kloster Paradies übernommen.

14. bis 15. Jahrhundert

Im Jahre 1312 schloss Schaffhausen zur Verbesserung der Handelsbeziehungen und zur gegenseitigen Beistandspflicht mit Zürich , St. Gallen und Konstanz ein auf vier Jahre befristetes Bündnis. König Ludwig der Bayer verpfändete 1330 nebst Rheinfelden auch die Stadt Schaffhausen an die Herzöge Albrecht II. und Otto von Habsburg . Zahlreiche Vorrechte als Reichsstadt gingen damit verloren. Schaffhausen wurde für die nächsten 85 Jahre zu einer österreichischen Landstadt und musste den habsburgischen Vögten jedes Jahr Abgaben leisten. Fast drei Viertel aller Häuser in Schaffhausen wurden 1372 bei einem verheerenden Stadtbrand ein Raub der Flammen. 1386 muss Schaffhausen an der Seite der Habsburger in der Schlacht bei Sempach gegen die Eidgenossen kämpfen. Mehrere Mitglieder des Stadtadels verloren dabei ihr Leben. In Schaffhausen fand im Jahr 1402 einer der ersten bekannten Hexenprozesse statt.

Juden wohnten seit der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts in Schaffhausen. 1349 fand ein erstes Pogrom statt. 1401 führte ein Gerücht und eine falsche Beschuldigung zu einem Blutbad an der jüdischen Bevölkerung. 30 Juden wurden nach schwerer Folter auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Bereits einige Jahre später liessen sich wieder Juden in der Stadt nieder. Die Stadt kündigte den Juden 1472 das Wohnrecht auf. Dieses Wohnverbot dauerte abgesehen von einem kurzen Unterbrüchen im 16. Jahrhundert bis zum Ende der Alten Eidgenossenschaft 1798.

Neben dem Kleinen Rat mit einem „Unter“-Bürgermeister bestand der Grosse Rat, dem ab 1411 ein „Ober“-Bürgermeister vorstand, daneben gab es noch das wichtige Amt des Säckelmeisters . Ab 1853 führen die Bürgermeister den Titel Regierungspräsident. (siehe Liste der Bürgermeister im Abschnitt Politik)

Am Pfingstmontag des Jahres 1418 reiste der am Konzil von Konstanz frisch gewählte Papst Martin V. auf dem Weg nach Rom durch Schaffhausen.

Zünfte

Die Vordergasse, festlich geschmückt mit den Wappen der 12 Schaffhauser Zünfte und Gesellschaften .

Am 1. Juli 1411 gewährte Friedrich IV. von Österreich den Schaffhauser Handwerkern und Händlern das Recht, Zünfte zu bilden. Die Schaffhauser Zünfte bestimmten von nun an für über 400 Jahre über Handel und Politik der Stadt. Es bestanden 10 Handwerkerzünfte (Zunft zun Fischern, Zunft zun Gerbern, Zunft zun Schuhmachern, Zunft zun Schneidern, Zunft zun Schmieden, Zunft zun Becken, Zunft zun Rebleuten, Zunft zum Rüden, Zunft zun Metzgern, Zunft zun Webern). Neben diesen formierten sich zusätzlich die beiden Gesellschaften zun Herren (der Patrizierfamilien ) sowie zun Kaufleuten.

Der Weg in die Eidgenossenschaft

1415 wurde Herzog Friedrich beim Konzil von Konstanz geächtet. Er hatte dem unrechtmässigen Papst Johannes XXIII. zur Flucht verholfen. Der römisch-deutsche König Sigismund machte Schaffhausen wieder zur Reichsstadt und stellte sie 1418 unter den Schutz der Städte Bern , Zürich und Solothurn . Dieser Schritt war eine wichtige Annäherung an die Eidgenossenschaft. Während des Alten Zürichkrieges kühlte das Verhältnis zur Eidgenossenschaft ab, und Schaffhausen orientierte sich nach Norden. Es schloss sich 1445 dem Schwäbischen Städtebund an.

Herzog Albrecht von Österreich verhängte gegen die Eidgenossen eine Blockade. Um dieser Nachdruck zu verleihen, beauftragte er Alwig X. von Sulz , keine Handelswaren mehr durch sein Gebiet passieren zu lassen. 1449 eskalierte der Streit durch die Beschlagnahmung kostbarer Tücher aus Ulm . Süddeutsche Städte forderten Schaffhausen auf, diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Am 23. September 1449 stürmten die Schaffhauser die Burg Balm . Herzog Albrecht von Habsburg, Schutzherr der Grafen von Sulz , beschwerte sich bei König Friedrich III. in Wien . Dieser warf Schaffhausen in die Reichsacht . Jedermann im Reich durfte nun ungestraft gegen Schaffhausen vorgehen. Die süddeutschen Städte mussten sich verpflichten, Schaffhausen nicht mehr beizustehen. Ausserdem musste Schaffhausen eine hohe Wiedergutmachung bezahlen. Diese Summe wollten die Schaffhauser nicht selbst aufbringen und forderten ihre Partner im Schwäbischen Städtebund auf, sich an der Busse zu beteiligen. Da der Schwäbische Städtebund nicht zu einer Zahlung bereit war, stellte Schaffhausen seine Beitragszahlungen ein. Dadurch isolierte sich Schaffhausen stark. Diese Isolation wollten die Habsburger nutzen, um Schaffhausen wieder unter ihre Herrschaft zu bekommen. In seiner Not forderte der Schaffhauser Rat per Boten Unterstützung bei den befreundeten schwäbischen Städten und bei den Eidgenossen an. Da Schaffhausen faktisch aus dem Schwäbischen Bund ausgetreten war, entsandte dieser nur 20 Soldaten. Die Eidgenossen schickten (vermutlich) ein Hilfskontingent von einigen hundert Soldaten. In der Folge kam es am 1. Juni 1454 zu einem ersten offiziellen Bündnis zwischen Schaffhausen und den eidgenössischen Orten Zürich, Bern, Luzern , Zug , Glarus und Schwyz . Eine städtische Übermacht befürchtend, beteiligten sich Uri und Unterwalden nicht daran. Das Bündnis wurde auf 25 Jahre geschlossen und war der erste Schritt zum ewigen Bund. Aus Angst vor den eidgenössischen Truppen zogen die Habsburger aus der Gegend um Schaffhausen ab.

Mit Unterstützung der Eidgenossen eroberte Schaffhausen 1455 einen Teil des Reiats und nahm Graf Ulrich von Stoffeln die Herrschaft über Thayngen weg. 1457 kaufte sich das Städtchen Stein am Rhein von den Herren von Klingenberg frei und schloss 1459 ein Bündnis mit Zürich und Schaffhausen. An der Seite der Eidgenossen halfen die Schaffhauser bei der Eroberung des Thurgaus mit. Schaffhausen entsandte 106 Soldaten zur Unterstützung der Eidgenossen zur Schlacht bei Grandson gegen den burgundischen Herzog Karl den Kühnen . Eine Teilnahme an der Schlacht bei Murten ist nicht verbürgt.

1479 wurde das Bündnis mit den Eidgenossen für weitere 25 Jahre verlängert, diesmal auch mit Uri und Unterwalden. Obwohl die Schaffhauser vom römisch-deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. während des Schwabenkrieges aufgefordert wurden, mit ihm gegen die Eidgenossen zu kämpfen, hielt sich Schaffhausen an das Bündnis. Schaffhausen war ein wichtiger Stützpunkt der Eidgenossen im Norden. Ein starkes Kontingent eidgenössischer Soldaten schützte Schaffhausen während des Schwabenkrieges vor Angriffen. Trotz mehrerer erfolgreicher Eroberungs- und Plünderungszüge eidgenössischer Kontingente in den Klettgau, den Hegau und den Sundgau konnten durch den Schwabenkrieg keine grösseren Gebietsgewinne realisiert werden. Schaffhausen versuchte zwar mehrfach zusammen mit Zürich und Solothurn , die anderen Eidgenossen zur längerfristigen Besetzung und Sicherung der eroberten Gebiete zu bewegen, das Misstrauen zwischen den Land- und den Stadtkantonen verhinderte aber jeden langfristigen Gebietserwerb. Die Grausamkeit der Kriegführung entfremdete zudem die Bevölkerung der Grenzgebiete der Eidgenossenschaft, so dass mit der Unterstützung einer Annexion durch die lokale Bevölkerung nicht mehr zu rechnen war. Trotz der von ihm verlorenen Schlacht bei Dornach forderte König Maximilian I. bei den Friedensverhandlungen 1499 die Auflösung des Bundes mit der Eidgenossenschaft. Der Schaffhauser Bürgermeister Konrad Barter drängte darauf, dass Schaffhausen nun mit der Eidgenossenschaft ein ewiges Bündnis eingehen solle.

Am 10. August 1501 wurde der Stadtstaat Schaffhausen als zwölfter Ort vollwertiges Mitglied im Bund der Eidgenossen. 1513 trat noch Appenzell der Eidgenossenschaft bei. Diese Dreizehn Alten Orte bildeten bis 1798 (Beginn der Helvetik ) die Alte Eidgenossenschaft .

16. bis 18. Jahrhundert

Entwicklung des Stadtstaates Schaffhausen bis 1798

1522 hatte der Stadtstaat Schaffhausen die Gelegenheit, sein Territorium Richtung Norden zu erweitern. Die Grafen von Tengen waren in Schulden geraten und boten ihre Herrschaft für den geringen Betrag von 8310 Gulden (umgerechnet 1985 ca. CHF 100 000) samt der hohen Gerichtsbarkeit und der niederen Gerichtsbarkeit der Obrigkeit von Schaffhausen zum Kauf an. Das Gebiet reichte von der Durach bei Merishausen über Kommingen bis an die Aitrach , einem Nebenfluss der Donau . Die Räte lehnten das Angebot ab, da Graf Christoph von Tengen bei der Stadt Schaffhausen noch 5000 Gulden schuldig war. Der Rat schickte 300 Mann in den Hegau, um den Bankrotteur gefangen zunehmen. Dieser wandte sich empört an den Kaiser Karl V. und verkaufte den aufstrebenden Habsburgern die Grafschaft für denselben Preis.

Das Kloster Allerheiligen wurde 1524 aufgehoben. Die Stadt Schaffhausen erwarb 1525 vom Bischof von Konstanz die Hoheitsrechte über Neunkirch , Oberhallau und Hallau . Pfarrer Sebastian Hofmeister verbreitete seit einigen Jahren die Idee der Reformation . Der Rat beschloss 1529 den Übertritt der Stadt zum neuen Bekenntnis. Nach erfolgter Reformation wurden auch das Barfüsserkloster sowie das Kloster Sankt Agnesen aufgehoben. In den Gebäuden des Klosters Sankt Agnesen wurde ein Spital untergebracht. Die Güter und Hoheitsrechte über etliche Dörfer um Schaffhausen gingen so auf eine juristisch nicht einwandfreie Art von den drei Stadtklöstern auf den Stadtstaat Schaffhausen über. Dieser konnte sein Territorium und seinen Einfluss entsprechend erweitern. Im selben Jahr erwarb die Stadt Schaffhausen vom Frauenkloster Paradies noch die niedere Gerichtsbarkeit über die Dörfer auf dem Reiat , 1521 bzw. 1534 die Niedervogteirechte über Herblingen und die Dörfer im unteren Reiat.

Im Jahr 1530 gingen Schleitheim und Beggingen im Tausch gegen Grafenhausen und Birkendorf von der Landgrafschaft Stühlingen an die Stadt Schaffhausen über.

In den Jahren 1563 bis 1585 wurde auf dem Emmersberg, im Stil von Albrecht Dürers Rondellbefestigung , die Festung Munot erbaut.

Die Stadtbefestigung wurde zwischen 1618 und 1648 zum Schutz vor bayerischen und schwedischen Truppen während des Dreissigjährigen Krieges weiter ausgebaut. Am 30. September 1633 zogen der General Johann von Aldringen und der Feldherr Gómez Suárez de Figueroa, duque de Feria nach der Belagerung von Konstanz in den Klettgau, von Stühlingen aus bedrohten sie die Stadt Schaffhausen, sie befehligten zusammen ein Heer von etwa 30'000 Mann. Nach Verhandlungen zogen sie am 8. Oktober nach Tiengen , das sie den Schweden abnahmen, und belagerten danach Rheinfelden.

Im 16. und 17. Jahrhundert wurden die Anhänger der Täuferbewegung auch im Stadtstaat Schaffhausen wegen ihres Glaubens verfolgt. Mit dem Schleitheimer Artikel entstand 1527 die erste ausformulierte Bekenntnisschrift der Täuferbewegung.

Die Pest erreichte 1629 ihren Höhepunkt. An ihr starben in diesem Jahr 2'595 Einwohner, dies entsprach ungefähr der Hälfte der Stadtbevölkerung.

1667 kaufte Schaffhausen vom Grafen von Sulz die hohe Gerichtsbarkeit und damit die Herrschaft über den nördlichen Teils der Landgrafschaft Klettgau . Die Stadt erhielt somit die Macht über die Dörfer Wilchingen , Osterfingen , Gächlingen , Trasadingen , Löhningen , Neuhausen am Rheinfall , Rüdlingen und Buchberg . Zu einem hohen Preis von 221 744 Gulden (1 Stadthaus kostete etwa 2000 Gulden) erwarb die Stadt Schaffhausen 1723 von der österreichischen Landgrafschaft Nellenburg die hohe Gerichtsbarkeit und somit die Landeshoheit über die Dörfer des Reiats , mit Ausnahme von Büsingen . Dieses sollte nie mehr zu Schaffhausen zurückkehren, hier liess Schaffhausen 1693 den österreichischen Lehnsherrn Eberhard Im Thurn nach Schaffhausen entführen und einsperren. Erst auf massiven Druck durch Österreich wurde er 1699 freigelassen. Diese politische Begebenheit aus der Geschichte Büsingens ist ein Grund, weshalb der Ort noch heute eine deutsche Exklave ist.

Bockstaler von 1621, Schaffhausen

Im 16. und 17. Jahrhundert liess Schaffhausen Taler prägen, die Bockstaler oder Schaffhauser Taler genannt wurden. Die Taler zeigen auf der Vorderseite das Wappenbild von Schaffhausen mit einem aus einem Tor eines Turms springenden Widders, den der Volksmund Bock nannte. Auf der Rückseite ist der einfache oder doppelte Reichsadler zu sehen. Das Vorderseitenbild des Talers ist bereits im Motiv auf mittelalterlichen Brakteaten (Pfennigen) Schaffhausens vorhanden, ein Widder, der aus einem Turm springt.

Kriegswirren 1798 bis 1799

Karte der Verwaltung der Landschaft durch die Stadt Schaffhausen im 18. Jahrhundert

Der Kanton Schaffhausen in der Helvetischen Republik 1798–1803

Hauptartikel: Territoriale Veränderungen des Kantons Schaffhausen im 18., 19. und 20. Jahrhundert Anfangs 1798 herrschte die Stadt über die zehn folgenden Vogteien auf dem Lande:

Epfenhofen unterstand direkt der Stadt Schaffhausen

Obervogtei Reiat

Obervogtei Schleitheim

Obervogtei Löhningen

Obervogtei Beringen

Obervogtei Merishausen

Obervogtei Neuhausen am Rheinfall

Obervogtei Neunkirch

Obervogtei Buch

Obervogtei Thayngen

Obervogtei Rüdlingen - Buchberg

1798 marschierten französische Truppen während des Zweiten Napoleonischen Koalitionskrieges in Schaffhausen ein. Am 12. April 1798 wurde durch französischen Revolutionsexport auf dem Boden der Alten Eidgenossenschaft die Helvetische Republik als Tochterrepublik von Frankreich errichtet. Dies war der Untergang des Stadtstaats Schaffhausen und der Beginn des Kantons Schaffhausen. Im selben Jahr kämpften französische Truppen gegen Österreich und Russland .

Der durch die Helvetische Republik neu geordnete Kanton Schaffhausen bestand nun aus den Distrikten Schaffhausen, Klettgau, Reiat, Stein und Diessenhofen. Neu zum Kantonsgebiet kamen die vorher zu Zürich gehörenden Gebiete von Dörflingen und Stein am Rhein. Das Niedergericht über Ellikon ging an Zürich. Das Gebiet von Diessenhofen wurde von der ehemaligen Landvogtei Thurgau zu Schaffhausen umgeteilt, ging aber 1800 an den Kanton Thurgau.

Belagerung 1799, Mediationsverfassung und Reichsdeputationshauptschluss

Am 1. Oktober 1798 wurde die Stadt und der Munot von den Franzosen besetzt, nachdem bereits am 15. Juni Balthasar Alexis Henri Antoine von Schauenburg und Jean-Jacques Rapinat in der Stadt erschienen waren. Am 15. November 1798 erschien André Masséna und forderte Quartiere für die nach der Schlacht bei Ostrach und der Schlacht bei Stockach verwundeten Franzosen in der Stadt. General Jean-Baptiste Jourdan liess ein Munitionsdepot anlegen, der Munot wurde mit Geschützen versehen.

Am 13. April 1799 positionierte General Maximilian Baillet von Latour und Major Michael von Kienmayer 6000 Mann bei Herblingen und Büsingen . Die Geschütze postierte man bei Buchthalen auf der Windegg. Nachdem die Aufforderung zur Übergabe von Stadt und Festung unbeantwortet geblieben war, wurde gegen 15 Uhr mit der Beschiessung begonnen. Die Besatzung des Munot erwiderte das Feuer, doch nach der Erstürmung der Stadt gegen 17 Uhr warfen sie die Geschütze in den Graben, wo sie die Österreicher in Besitz nahmen. Um eine Verfolgung zu vereiteln, setzten die Franzosen die Grubenmann-Brücke in Brand. Diese war 1758 nach Plänen des Appenzeller Baumeisters Hans Ulrich Grubenmann errichtet worden. Am 22. und 23. Mai 1799 überquerten etwa 25 000 österreichische Soldaten unter der Führung von Erzherzog Karl von Süddeutschland kommend auf zwei Behelfsbrücken im Schaaren den Rhein. Zuvor wurden über 1200 Einwohner der Region gezwungen, den Brückenkopf mit einem Rheinkastell im Schaarenwald, bestehend aus Wällen, Gräben und Verhauen, zu sichern. Im August wurden die Österreicher durch die verbündeten russischen Truppen unter dem Obristen Borodin abgelöst, sie schlugen ihr Lager zwischen Büsingen und Gailingen auf. Nach der Zweiten Schlacht um Zürich zogen sie Ende Oktober ab, und die Österreicher nahmen ihre Stellungen ein.

1. Mai 1800 überquerte der französische General Lecourbe mit 30'000 Soldaten bei Rheinklingen den Rhein. Am 2. Mai marschierte General Moreau mit 35'000 Soldaten in Schaffhausen ein. Bei einer heftigen Strassenschlacht wurde Schaffhausen wieder für Frankreich eingenommen. Die Stadt blieb nun für über ein Jahr besetzt. Napoleon Bonaparte widersetzte sich erfolgreich, und es kam am 19. Februar 1803 zum Abschluss der Mediationsverfassung . Doch erst mit der in Regensburg abgefassten Schlussakte des Reichsdeputationshauptschlusses wurden die Hoheitsrechte geklärt.

Das Städtchen Stein am Rhein und die Gemeinde Ramsen und Hemishofen wurden unter der französischen Besatzung dem jungen Kanton Schaffhausen zugeteilt. Bis anhin gehörten sie zu Zürich . Dies war die einzige territoriale Erweiterung des Kantons Schaffhausen. Die früheren Gebietserweiterungen erfolgten durch den Stadtstaat Schaffhausen. Dörflingen wurde mit Zürich gegen Ellikon am Rhein eingetauscht. Im selben Jahr wurde ebenfalls der Bezirk Diessenhofen dem Kanton Schaffhausen zugesprochen. Bereits 1800 wechselte dieser jedoch definitiv zum Kanton Thurgau .

19. bis 21. Jahrhundert

Schaffhausen um 1850

Die Fischerschen Stahlwerke im Mühlenthal um 1850

Untergang des Stadtstaats

Unzufriedene Bewohner aus dem Klettgau zogen 1831 bewaffnet vor die Tore der Hauptstadt. Der Stadtstaat brach endgültig auseinander und die 12 Zünfte und Gesellschaften verloren ihre seit 1411 bestehende politische Vormachtstellung. Für die Wahl der Ratsmitglieder durften die Zünfte ab 1847 gar nicht mehr mitentscheiden. 1855 trat im Kanton Schaffhausen das neue Gewerbegesetz in Kraft. Dieses beendete auch im wirtschaftlichen Bereich den Einfluss der Zünfte und ebnete den Weg für die Industrialisierung . Mit 48 Sitzen erhielten die Landgemeinden die Mehrheit im Grossen Rat. Die Stadt Schaffhausen durfte nur 30 Vertreter stellen. Die Landgemeinden erlangten ihre Selbständigkeit und konnten eigene Gemeinderäte bestellen.

Historisches Luftbild von Walter Mittelholzer von 1919

Industrialisierung

Im Jahre 1802 gründete Johann Conrad Fischer (1773–1854) im Mühlental bei Schaffhausen eine Giesserei. Aus ihr ging später die Georg Fischer AG hervor. Während der Jahre 1831 bis 1835 amtete Fischer als erster Stadtpräsident von Schaffhausen. Um 1850 entstanden in Schaffhausen und Neuhausen Firmen wie die IWC , die Alusuisse oder die SIG . Aus ihnen entwickelten sich im 20. Jahrhundert internationale Grossbetriebe. 1866 wurde der von Heinrich Moser geplante Moserdamm im Rhein fertiggestellt. Er war seinerzeit das grösste Wasserkraftwerk der Schweiz. Die mittels Drahtseiltransmission transportierte Energie war gleichsam der Schlüssel zur Industrialisierung der Region Schaffhausen. 1963 wurde der Moserdamm durch das heutige Kraftwerk ersetzt. 1885 wurde die Hochdruckwasserversorgung in Betrieb genommen. Dadurch wurde erst eine systematische Überbauung der erhöhten städtischen Aussenquartiere möglich.

Anschluss an das Eisenbahnnetz

Die erste Eisenbahnverbindung erhielt Schaffhausen im Jahre 1857 mit der Rheinfallbahn nach Winterthur . Im selben Jahr wurde auch der Bahnhof Schaffhausen eröffnet. Das heutige Bahnhofsgebäude wurde jedoch erst 1869 gebaut. 1866 wurde die Hochrheinbahn zwischen Waldshut und Konstanz fertiggestellt. Somit erhielt Schaffhausen Anschluss an das Netz der Badischen Bahn . 1895 folgte die Seelinie nach Stein am Rhein und Kreuzlingen . Die Linie via Eglisau nach Zürich wurde schliesslich 1897 eingeweiht.

Erster Weltkrieg

Während des Ersten Weltkriegs wurden die Grenzen des Kantons Schaffhausen zu Deutschland durch Soldaten der Schweizer Armee scharf bewacht, diese Aktion war die Grenzbesetzung von 1914 bis 1917.

Siehe auch: Grenzbefestigungen der Schweiz Siehe auch: Schweizerische Neutralität

Bombardierung Schaffhausens im Zweiten Weltkrieg

Hauptartikel: Alliierte Bombenabwürfe auf die Schweiz Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt am 1. April 1944 um 10.55 Uhr durch einen Navigationsfehler zum Ziel eines Luftangriffs von drei Bomberstaffeln der 8th Air Force . Insgesamt 47 Flugzeuge des Typs B-24 „Liberator“ warfen 378 Spreng- und Brandbomben auf die Stadt, dabei kamen 40 Menschen (29 Männer, 9 Frauen, 2 Kinder) ums Leben. 271 Personen wurden zum Teil schwer verletzt und 465 obdachlos. Die Verstorbenen ruhen im Waldfriedhof Schaffhausen in einer Gemeinschaftsgrabstätte. Über tausend Arbeiter verloren durch die Zerstörung von Fabriken ihren Arbeitsplatz. Das Naturhistorische Museum auf dem Herrenacker wurde fast vollständig zerstört. Auch das Museum zu Allerheiligen wurde bombardiert. Dabei wurde fast das gesamte Werk des Schaffhauser Renaissance-Künstlers Tobias Stimmer zerstört. Der damalige US-amerikanische Präsident, Franklin D. Roosevelt , entschuldigte sich bei der Bevölkerung von Schaffhausen, und die Vereinigten Staaten leisteten zunächst 4 Millionen Dollar an Wiedergutmachung.

Lange Zeit hielt sich die These, der Bombenangriff war als gezielter „Vergeltungsschlag“ oder „Denkzettel“ an die Schaffhauser Industrie gedacht, die das Deutsche Reich mit Rüstungsgütern belieferte. Die mittlerweile zugänglichen Akten in den amerikanischen und britischen Archiven zeigen jedoch unzweifelhaft, dass es sich bei der Bombardierung um einen tragischen Irrtum handelte. Eigentliches Angriffsziel waren die Werke der IG Farben (heute BASF ) im 200 km nördlich gelegenen Ludwigshafen am Rhein . In Folge des sehr schlechten Wetters über dem Ärmelkanal, Frankreich und Süddeutschland kamen die unerfahrenen Piloten vom Kurs ab und verloren die Orientierung, ein Rückenwind von ca. 100 Kilometern pro Stunde führte zur Abweichung.

Jeweils am 1. April läuten in Schaffhausen die Glocken zum Gedenken an diesen verhängnisvollen Angriff. Es handelt sich um die bis heute schwerste Bombardierung einer Schweizer Stadt. Auch später gab es bei alliierten Bombenabwürfen auf die Schweiz weitere Opfer, wie z. B. in Stein am Rhein , wo am 22. Februar 1945 neun Menschen ums Leben kamen.

Hatten die Amerikaner 1944 noch 4 Millionen Dollar an Entschädigung bezahlt, so erhielt die Schweiz von den USA am 21. Oktober 1949 einen abschliessenden zusätzlichen Betrag von 62 176 433,06 Schweizer Franken (14,392,692.82 $) für die gesamten durch die USA verursachten Sach- und Personenschäden in der Schweiz.

Allgemein fühlte man sich in der Grenzregion Schaffhausen während des Zweiten Weltkrieges latent bedroht – speziell im Frühjahr 1940, im Vorfeld des deutschen Westfeldzuges , als eine Invasion in der Schweiz fast stündlich erwartet wurde.

Grosse Infrastrukturbauten

Eisenbahnbrücke über den Rhein

Strassenbrücke über den Rhein nach Feuerthalen und Munot

Stadt Schaffhausen mit dem Kraftwerk Schaffhausen und der Schrägseilbrücke A4

Der grosse industrielle Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg führte in Schaffhausen zu einem Mangel an Industrieflächen. In den Jahren 1966 bis 1974 wurde das Industriegebiet Herblingertal erschlossen. Beinahe drei Millionen Kubikmeter Erdreich musste abgetragen werden. Zur selben Zeit wurden in Schaffhausen das neue Rheinkraftwerk als Ersatz des fast hundertjährigen Moser-Damms, die Rheinuferstrasse sowie die neue Rheinbrücke gebaut. Ein Teil des Erdreichs wurde für diese Bauwerke verwendet. Die Staustrecke des Kraftwerks musste ebenfalls neu gestaltet werden. Die Rheinpromenade Lindli vom Güterhof über den Salzstadel bis nach Büsingen wurde mit aufgeschüttetem Material aus dem Herblingertal dem Rhein abgerungen.

Zur Entlastung der Stadt vom starken Durchgangsverkehr wurde 1996 die Stadtumfahrung A4 eröffnet.

Eingemeindungen

Eingemeindung von Buchthalen

Reformierte Kirche in Buchthalen

Buchthalen war bis Ende 1946 eine selbständige politische Gemeinde. Die wirtschaftlichen Verhältnisse zwangen das ehemalige Bauern- und Winzerdorf im Osten der Stadt zur Aufgabe der Selbständigkeit. Heute ist Buchthalen ein beliebtes Wohnquartier von Schaffhausen.

Eingemeindung von Herblingen

Schloss Herblingen

1949 lehnte der Kantonsrat eine erste Eingemeindungsinitiative des Dorfes Herblingen , im Nordosten der Stadt Schaffhausen gelegen, ab. Ein weiterer Versuch fand 1963 eine zustimmende Mehrheit im Kanton und im Dorf. Herblingen wurde per 1. Januar 1964 ein Stadtquartier von Schaffhausen. Es zählte 1987 Einwohner. Der zu Herblingen gehörende Weiler Gennersbrunn kam ebenfalls zur Stadt Schaffhausen. Durch die Arrondierung des Herblingertals zur Industriezone in den 1960er Jahren erlebte Herblingen eine rasche Entwicklung. 1979 wurden auf der grünen Wiese zwei Einkaufszentren erbaut, die 2001 zum Herblinger Markt erweitert wurden. 2008 zählte das Quartier 5000 Einwohner.

Fusion mit Hemmental

Am 23. Februar 2007 beschloss die Gemeindeversammlung der nördlich von Schaffhausen gelegenen Gemeinde Hemmental , mit der Stadt Fusionsverhandlungen aufzunehmen. Eine Kommission „Hemmental – Wie weiter?“ der Gemeinde erstellte in Zusammenarbeit mit der Stadt einen Vertragsentwurf, der am 21. September 2007 publiziert wurde.

Nachdem der grosse Stadtrat (Stadtparlament) im März 2008 mit grossem Mehr den Zusammenschlussvertrag angenommen hatte, kam am 26. März 2008 die Gemeindeversammlung von Hemmental zusammen (313 Stimmberechtigte und somit über 80 % Stimmbeteiligung). Die Abstimmung ergab einen hauchdünnen Vorsprung für die Annahme des Vertrages (158 Ja zu 153 Nein). Am 27. April 2008 schliesslich stimmten die Bürger Hemmentals sowie diejenigen der Stadt Schaffhausen jeweils an der Urne dem Fusionsvertrag zu, der die beiden Gemeinden zu einer einzigen Gemeinde unter dem Namen Schaffhausen zusammenschliessen sollte. In Hemmental fiel die Entscheidung erwartungsgemäss mit 187 Ja- gegen 184 Nein-Stimmen (bei einem absoluten Mehr von 186 Stimmen und einer Stimmbeteiligung von 95,7 %) äusserst knapp aus. In der Stadt Schaffhausen gab es mit 7 444 Ja gegen 3 599 Nein ein klares Resultat.

Nachdem am 2. Juni 2008 auch der Kantonsrat (Kantonsparlament) des Kantons Schaffhausen den Fusionsvertrag mit 69 zu 1 genehmigte, wurde Hemmental am 1. Januar 2009 in die Stadt Schaffhausen eingemeindet.

2015 wurde Schaffhausen der Ehrentitel „ Reformationsstadt Europas “ durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.

Quelle: Wikipedia