Solothurn

Einwohner 16'933
Fläche 6.28km²
Kanton: SO
Demografie
0-19 Jahre 15,64%
20-64 Jahre 64,06%
65+ Jahre 20,30%
Ausländer 21,32%
Sozialhilfequote 3,45%
Wähleranteile Nationalratswahlen
FDP
19,74%
CVP
8,77%
SP
24,85%
SVP
12,28%
EVP/CSP
0,94%
GLP
9,61%
BDP
1,75%
PdA/Sol.
0,00%
GPS
20,60%
Kleine Rechtsparteien
0,32%

Willkommen auf der Info Seite der Gemeinde Solothurn

Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Solothurn im Kanton SO.

Solothurn gehört zum Bezirk Solothurn und hat aktuell 16933 Einwohner.

Haushalte

Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.

Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 1,92. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.

Haushaltstyp Anzahl Anteil
Total 8'548 100%
Einpersonenhaushalte 3'969 46,43%
Zweipersonenhaushalte 2'722 31,84%
Dreipersohnenhaushalte 841 9,84%
Vierpersonenhaushalte 735 8,60%
Fünfpersonenhaushalte 201 2,35%
Sechs- und mehrpersonenhaushalte 80 0,94%

Gäste in Hotels und Kurbetrieben

Die Analyse der Gäste in Hotels und Kurbetrieben in Basel im Zeitraum Januar - Mai 2023 ermöglicht uns einen faszinierenden Einblick in die Reisetrends und das Gästeaufkommen innerhalb der Gemeinde. Die Daten zeigen nicht nur die Gesamtzahl der Besucher, sondern auch die Unterscheidung zwischen inländischen und ausländischen Gästen. Dies hilft uns dabei, die Auswirkungen des Tourismussektors auf die lokale Wirtschaft und die Gemeinde Solothurn besser zu verstehen.

Typ Ankünfte Nächte Dauer
Total Gäste 21'490 37'203 1,73
Gäste aus dem Inland 15'698 24'767 1,58
Gäste aus dem Ausland 5'792 12'436 2,15

Abstimmungen

Bundesbeschluss über die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer
Stimmberechtigte Abgegebene Stimmen Gültige Stimmen Ja Nein % Ja
11'577 6'190 6'140 3'533 2'607 57,54%
Häufige Fragen zu Solothurn

Wieviele Ausländer leben in Solothurn?

21,32% der Bevölkerung welche ständing in Solothurn lebt, sind Ausländer.
Geschichte

Geschichte

Siehe auch: Geschichte des Kantons Solothurn

Erste Besiedlung

Auf dem Gebiet der westlichen Altstadt wurde bei zwei Ausgrabungen 1962/63 und 1986 ein Siedlungsplatz aus der Mittelsteinzeit angeschnitten. Über längere Zeit bot der Moränenrücken am östlichen Ende der vom Rhonegletscher hinterlassenen Schwemmebene einer nomadisierenden Gemeinschaft einen geeigneten Rastplatz, der in der frühen Jungsteinzeit jedoch wieder aufgegeben wurde.

Funde aus der Bronzezeit und der vorrömischen Eisenzeit gibt es kaum. Insbesondere fehlen Funde aus der La-Tène-Zeit , ausgenommen sind hier einige Münzen der Häduer . Obwohl der Ortsname Solothurn, der auf einem Altarstein der Göttin Epona aus dem Jahr 219 n. Chr. erstmals als vicus Salodurum überliefert ist, eindeutig der keltischen Sprache entstammt (siehe folgenden Abschnitt), konnte bisher keine keltische Siedlung auf dem heutigen Stadtgebiet nachgewiesen werden.

Römische Zeit

Konservierter Rest einer römischen Mauer an der Ecke Friedhofgasse/Friedhofplatz

Naturmuseum Solothurn

Panorama der Altstadt von Solothurn

Amthausplatz Solothurn

Bahnhof Solothurn

Der römische Vicus ist in der Herrschaftszeit des Tiberius – laut der aktuellen Forschung zwischen 15 und 25 n. Chr. – auf der grünen Wiese entstanden. Die Gründung der Siedlung dürfte mit dem Bau einer Brücke für die Strassenverbindung AventicumVindonissa (Avenches-Windisch) und dem Bau einer einfachen Hafenanlage für die Schifffahrt auf der Aare in Zusammenhang stehen. Die festen Ufer beim Durchbruch der Aare durch die Endmoräne des Rhonegletschers eigneten sich bestens für die Anlage einer festen Brücke, und der Strömungsschatten unmittelbar nach diesem Durchbruch für den Bau einer Anlegestelle für die Binnenschifffahrt . Gestützt wird diese Sicht auch von der aktuellen Interpretation des Siedlungsnamens: keltisch * Salódŭrōn, gebildet aus dem Bestimmungswort sal «Wasser, Welle, wogend» und dem Grundwort * dŭrōn «Tür, Tor, eingefriedeter Marktplatz», lässt sich mit «Wassertor» oder aber «Marktplatz am Wasser» übersetzen.

Die Ausdehnung des Vicus Salodurum kann wegen der schlechten archäologischen Quellenlage nur annähernd eingegrenzt werden. Siedlungsreste und Einzelfunde aus römischer Zeit konzentrieren sich nördlich der Aare beidseits der heutigen Hauptgasse, am Stalden und beim Friedhofplatz. Rund 30 Meter südlich der Hauptgasse, die in einem leichten Bogen vom Stalden zur St. Ursenkathedrale führt, konnte im Hof der Vigierhäuser eine Uferverbauung aus dem Jahr 58 n. Chr. nachgewiesen werden, gute 100 Meter vom heutigen Aareufer entfernt. Südlich davon finden sich keine römischen Siedlungsreste mehr. Offenbar folgt die heutige Hauptgasse, deren Vorläufer möglicherweise schon den Vicus erschloss, dem römischen Aareufer in gleichbleibendem Abstand. In der Vorstadt südlich der Aare konnten Siedlungsreste im Bereich des Oberen Winkels nachgewiesen werden. Verbunden waren die Teile des Vicus beidseits der Aare durch eine Brücke an der Stelle der heutigen Wengibrücke oder unmittelbar westlich davon. Im Gebiet um die St. Ursenkathedrale und im nördlichen Bereich des Klosterplatzes um die Peterskapelle befand sich der Friedhof des Vicus.

Dank einer beachtlichen Anzahl von erhaltenen oder dokumentierten Inschriftsteinen weiss man, dass der Vicus Salodurum von Ortsvorstehern («magistri») verwaltet wurde. Es gab ein mit dem Kaiserkult betrautes Sechsmännerkollegium, einen Jupiter - und einen Apollotempel sowie einen Kult um die Pferdegöttin Epona . Die Mehrzahl der heute noch erhaltenen Inschriftsteine wurde 1762 bei Abbrucharbeiten im Fundament der alten St. Ursenkathedrale gefunden. Sie sind heute im Steinmuseum (hinter der Jesuitenkirche) ausgestellt.

Über das Schicksal des Vicus in der Krisenzeit des späten 3. Jahrhunderts ist nichts Konkretes bekannt. Befunde in benachbarten Villen weisen auf wirtschaftliche Schwierigkeiten und einen Bevölkerungsrückgang hin. In der Regierungszeit von Kaiser Konstantin , wohl zwischen 328 und 337, wichen die Reste des Vicus einem Castrum . Die massive Umfassungsmauer mit einer Stärke von 2 bis 3 Metern umschloss eine Fläche von etwas mehr als 1,3 ha und damit nur noch einen Bruchteil des ehemaligen Vicus, dessen Reste die zahlreichen Spolien im Fundamentbereich der Castrumsmauer lieferten.

Während der Spätantike wurde im nördlichen Castrum (heute Friedhofplatz) die erste Kirche der Stadt, dem heiligen Stephanus geweiht, erbaut. Der Legende nach sollen um das Jahr 300 in Solothurn zwei christlich bekehrte römische Legionäre der Thebäischen Legion enthauptet worden sein: Ursus und Victor . Nach ihnen ist die heutige Kathedrale benannt. Die Gebeine Victors wurden im 5. Jahrhundert von der burgundischen Prinzessin Sedeleuba nach Genf überführt, während der Ursus-Kult in Solothurn weiterlebte.

Karolinger und Zähringer

Der Zeitglockenturm (seltener Roter Turm genannt) ist das einzige Überbleibsel der mittelalterlichen Stadtburg; der Turm wurde während der Zähringerzeit etwa um 1150 errichtet.

Während des 8. und 9. Jahrhunderts gehörte Solothurn zur Verwaltungsregion Waldgau des unter den Karolingern stehenden Fränkischen Reiches . Die ersten bekannten Solothurner Münzen wurden unter dem ostkarolingischen Herrscher Ludwig IV. (900–911) geprägt.

932 wurde durch die Burgunderkönigin Bertha das St. Ursenstift am Standort der heutigen St. Ursenkathedrale gegründet. Zuvor befand sich das Stift in der Nähe des von Hochwasser bedrohten Aareufers. In dieser Zeit könnte zudem die erste Stadterweiterung vom Castrum ostwärts bis zur Schaal- und Judengasse stattgefunden haben. Anschliessend folgte etwa auf dem Gebiet des heutigen Zeitglockenturmes die mittelalterliche Stadtburg, im Osten durch den Graben des Goldbaches natürlich geschützt.

Im 11. Jahrhundert, während der Herrschaft der letzten Burgunderkönige , fanden in Solothurn zahlreiche Reichstage statt, während die Stefanskapelle als Krönungsstätte diente. Neben Lausanne und Zürich war Solothurn die einzige grössere Stadt im Mittelland .

Durch den Tod des Grafen Rudolf von Rheinfelden 1080 hielten neue Adelsgeschlechter Einzug in das Land. Unter ihnen waren die Zähringer die wichtigsten. Sie gründeten nicht nur neue Städte, wie zum Beispiel die Nachbarstädte Bern und Freiburg , sondern erweiterten auch zahlreiche andere, unter ihnen Solothurn. 1127 erhielt Herzog Konrad von Zähringen eine Hinterlassenschaft im Westschweizer Mittelland. Damit rückte das Haus Zähringen zum führenden Geschlecht der Westschweiz auf. In Solothurn scheinen die Zähringer hierbei die Stadtverfassung diktiert zu haben, worin den ritterlichen Ministerialen eine führende Stellung eingeräumt wurde. Aber auch das ländliche Umland Solothurns gelangte unter zähringische Herrschaft, beispielsweise die Landgrafschaft Aarburgund , wo Grafen eingesetzt wurden. In der Landschaft südlich der Stadt dienten als zähringische Ministerialen etwa die Herren von Halten , von Balmegg , von Lohn und von Stein bei Aeschi .

Die nachhaltigsten Spuren in Solothurn hinterliessen die Zähringer aber in städtebaulicher Hinsicht. So ist der noch heute relativ gut erkennbare Grundriss der Altstadt (einschliesslich der Vorstadt) ein Ergebnis der zähringischen Stadterweiterung, die sie seinerzeit durch Errichtung einer neuen Befestigungsmauer markierten. Überreste dieser Mauer finden sich heute noch im Hinterhof des Prison-Hauses an der Prisongasse (heute Kantonales Amt für Gemeinden) und in Form von in etwas neueren Gebäuden eingelassenen Türmen an der Nordringstrasse ( Ambassadorenhof und Franziskanerkloster, zudem beim Burrisgraben) sowie der Westringstrasse. Auch der untere Teil des heutigen Zeitglockenturms (vormaliger Marktturm) entstammt ungefähr der Zähringerzeit.

So wuchsen die Kirchenstadt um St. Ursen und die befestigte Siedlung des Castrums zusammen. Als breite Hauptader wurde zunächst die Gurzelngasse neu angelegt, später kamen Barfüsser-, Hinter- und Eselsgasse, vielleicht auch die Vorstadt, hinzu. Diese zähringische Stadtmauer bildete den Mittelpunkt des solothurnischen Lebens bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts.

Solothurn wird reichsfreie Stadt

Belagerung Solothurns 1318 durch Leopold in der Darstellung Karl Jauslins

Nach dem Tod des letzten, kinderlosen Zähringers wurde Solothurn, wie auch Bern, 1218 zur reichsfreien Stadt erklärt und hatte dadurch fortan den Status einer Reichsstadt innerhalb des Heiligen Römischen Reichs . Der nun Reichs– Schultheiss genannte Statthalter übernahm nun die Machtherrschaft (siehe hierzu Solothurner Schultheissen ). Durch die während der weiter erfolgten Autonomiebestrebungen der Stadt erlangten Stadtrechte flossen neue Gelder. Sie gaben Solothurn die Möglichkeit zur Befestigung und Verschönerung der Stadt: 1230 wird die Vorstadt (südlich der Aare), 1296 die Aarebrücke erwähnt. 1280 liessen sich die Franziskaner in Solothurn nieder und konnten 1299 ihre Kirche vollenden. Auch der Vorgänger der heutigen St. Ursenkathedrale entstand zu dieser Zeit: der gotische St.-Ursen-Münster wurde 1294 geweiht, dem aber beide Türme dem Basler Erdbeben von 1356 zum Opfer fielen und später durch den Wendelstein ersetzt wurden. Anfang des 14. Jahrhunderts werden erstmals die Gold- und Schaalgasse, das Eich- und Barfüssertor sowie der Tinkelmanns- und Nideckturm in den Quellen erwähnt. 1378 wurden sogar einige Gassen gepflästert.

In der für reichsfreie Städte schwierigen Zeit des 13. Jahrhunderts musste sich auch Solothurn nach Verbündeten umsehen. So konnte, neben einigen Verträgen mit einzelnen Klöstern, der Bund von Bern geschlossen werden, der für Solothurn in der Zukunft bedeutend werden sollte. Schliesslich verweigerten die Eidgenossen der Innerschweiz sowie Solothurn und Bern dem Habsburger Friedrich dem Schönen die Anerkennung. So kam es 1315 zur Schlacht am Morgarten und 1318 zur Belagerung Solothurns durch den Bruder Friedrichs Herzog Leopold I. , der jedoch mit Hilfe von rund 400 Bernern geschlagen werden konnte. Leopold ist jedoch wohl das Solothurner Wappen zu verdanken, das sich im Domschatz zu St. Ursen befindet. Auch mit Biel (1334), Burgdorf (1377) und anderen Städten sowie Klöstern konnte die Stadt wichtige Bündnisse schliessen.

Eintritt in die Eidgenossenschaft

1393 beginnt für Solothurn die Zeit bei den Eidgenossen . Die Stadt war in diesem Jahr Mitunterschreiber des Sempacherbriefes . Weiter beteiligte sich Solothurn an den weiteren Schlachten und Eroberungen der Eidgenossen, konnte aber zweimal (1411, 1459) wegen des Widerspruchs der Länder und dem Neid Berns der Eidgenossenschaft nicht beitreten. Erst einige Jahrzehnte später trat Solothurn 1481, zusammen mit Freiburg, der Eidgenossenschaft bei, obwohl sie fortan Städte zweiten Ranges wurden. Bis 1513 kamen weitere Städte in die Eidgenossenschaft hinzu (namentlich Basel und Schaffhausen) und bildeten zusammen dann die dreizehn alten Orte . Im Jahr 1530 schlug zudem der französische Ambassador hier seinen Sitz auf, bis zum Jahr 1792 blieb der Sitz in der Stadt.

Expansion des neuen Kantons

Das mittelalterliche Solothurn herrschte zunächst über ein Gebiet, das die heutigen Gemeinden Rüttenen, Feldbrunnen-St. Niklaus, westliches Riedholz, Oberdorf, Langendorf, Bellach, Zuchwil, Luterbach, Biberist, Lohn, Derendingen und Messen umfasste. 1362 kam der Unterleberberg , 1389 Grenchen und Bettlach sowie 1391 der Bucheggberg hinzu. Während einer zweiten Expansionsphase zwischen 1402 und 1427 kamen Thal und Gäu , zusammen mit der baslerischen Pfandschaft Olten, hinzu. Die Herrschaft Gösgen kam 1458 hinzu. Mit dem Kauf des Wasseramtes (1466), und der Eroberung von Dorneck und Thierstein zu Beginn des 16. Jahrhunderts erreichte der Kanton seine heutige Gestalt. Der zerfetzte Umriss des Staates wird von einem Volksspruch veranschaulicht:

«Wenig Speck und viele Schwarten, viel Hag und wenig Garten.»

Stadtbild im 15. Jahrhundert

Solothurn um 1545 in der Chronik des Johannes Stumpf

Wegen Neuerungen der Kriegskunst musste die Befestigung Solothurns ausgebaut werden. So wurde 1453 mit dem Bau der Ringmauer nördlich des Eichtores (Baseltor) begonnen. 1454 kamen mit vorerst quadratischem Grundriss der Nydeckturm (Riedholzturm) und 1462 der Krummturm in der Vorstadt hinzu. Ende der 1480er-Jahre wurden Hürlig-, inneres Bern- und äusseres Wassertor verstärkt. Später kamen, auf kreisrundem Grundriss, das Baseltor (1504 bis 1508), der Burristurm (1534) und der neue Riedholzturm (1548) hinzu. Ab 1467 wurde zudem mit dem Neubau des Rathauses an der Eselsgasse begonnen, der erst 1711 mit einer neuen Doppelturmfassade im Osten vollendet wurde. Der Zeitglockenturm bekam 1545 seine astronomische Uhr vom Winterthurer Laurentius Liechti .

Papst Martin V. bewilligte 1418 auf der Durchreise den Bau des Bürgerspitals und der dazugehörigen Heiliggeistkapelle in der Vorstadt. Im Stadtbild massgebend sind die verschiedenen Figurenbrunnen (St. Urs, Gerechtigkeit, Georg, Simeon und Mauritius), die während des 16. Jahrhunderts entstanden sind.

Bilddeutung der Stumpf-Chronik (links): Erkennbar sind die heutigen Bauten Zeitglockenturm, Rathaus, Franziskanerkirche, Baseltor, Burristurm und krummer Turm. Heute nicht mehr vorhanden: die Münsterkirche St. Ursen, die beiden Berntore, der Georgsturm in der Südwest-Ecke und der Nydeck-Pulverturm in der Nordost-Ecke. Letzterer fiel 1546 einem Blitzeinschlag mit Explosion zum Opfer und wurde umgehend durch den Riedholzturm ersetzt. Ebenfalls abgebrochen wurden im 17. Jahrhundert der Petersturm beim heutigen Ritterquai und im 19. Jahrhundert der Hürligturm südlich der Aare. Erhalten geblieben sind hingegen die drei Wachtürme an der nördlichen Festungsmauer. Einen eigentlichen Marktplatz hat es damals nicht gegeben, der heutige Friedhofplatz dagegen ist klar erkennbar. Beim «Schänzli»-Stadtteil südlich der Aare war der Festungsgraben hier und Jahrhunderte danach mit Aarewasser geflutet, während dieses Vorhaben nördlich der Aare aufgrund mangelhafter Physik-Kenntnisse offenbar teilweise gescheitert ist.

Reformation und Glaubenskriege

1519–1533: Die Reformation führte in Solothurn zur Glaubensspaltung; in der Franziskanerkirche predigte zeitweise der Berner Reformator Berchtold Haller . Beim späteren Aufstand der Reformierten verhinderte der Solothurner Schultheiss Niklaus Wengi der Jüngere Blutvergiessen. Solothurn blieb katholisch. Nach der Reformationszeit wurden die beiden Festungstürme im Westen und Osten der Altstadt, der Burris- und der Riedholzturm, erbaut.

1530–1792 residierte die französische Botschaft in der Schweiz in Solothurn, daher wird Solothurn auch die Ambassadorenstadt genannt.

1609 brauten sich über Europa dunkle Kriegswolken zusammen: Die Bündnisse der « protestantischen Union » und der « katholischen Liga » wurden gegründet, die später den Dreissigjährigen Krieg bestritten. Es war wohl kein Zufall, dass im selben Jahr in Solothurn mit dem Bau des alten Zeughauses (siehe unter «Sehenswürdigkeiten») begonnen wurde.

1667 wurde mit dem Bau der barocken Befestigung nach dem Bastionärsystem begonnen, der sich über etwa 60 Jahre hinzog.

Wissenschaft und Technik

Am 12. Februar 1784 unternehmen die Brüder Urs Jakob und Anton Tschan den ersten Schweizer unbemannten Heissluftballonflug von den Mutten aus. Der Flug dauerte 45 Minuten und an Bord befand sich ein Schaf mit einem Fallschirm.

Zeit der Demokratisierung

Ansicht der Stadt Solothurn in der «Topographie der Eydgnoßschaft» von David Herrliberger , 1757

Um 1800 wurden vor der Kapuzinerkirche zwei Linden , die wohl ältesten heute in der Stadt existierenden Bäume, gepflanzt.

Anfang des 19. Jahrhunderts, mit dem Siegeszug der liberal-demokratischen Bewegung über das städtische Patriziat , wurden die zuvor verschmolzenen Institutionen von Kanton und Gemeinde Solothurn aufgespalten. Solothurn wurde damit zur Stadtgemeinde und zum Hauptort des Kantons.

Seit 1828 ist Solothurn Sitz des Bistums Basel . Der Bischof residierte bis zum Kulturkampf im Palais Besenval in der Altstadt

1819: Als das in Form der Regiobank Solothurn älteste heute noch existierende grössere städtische Unternehmen wurde die Ersparniskasse gegründet.

Im Gefolge der Industrialisierung erhielt Solothurn 1857 den ersten Bahnanschluss, mit Dampfzügen der Centralbahn . Das heutige Bahnhofgebäude Solothurn West stammt aus jener Zeit.

1895 begann die Elektrifizierung der Stadt. Das damalige erste Trafo-Häuschen steht noch immer, an der St. Niklausstrasse 53.

Neuzeit

Anblick von Südwesten um 1900

Stadtplan von 1903

Das bekannteste und grösste jemals in Solothurn entstandene Unternehmen ist die Ascom AG. Sie begann 1922 als Autophon A.G. mit ca. 15 Arbeitern. Heute arbeiten am Standort Solothurn nicht viel mehr Leute als damals, der Konzern hat Solothurn mittlerweile weitgehend verlassen. Am gleichen Standort wurde aber eine Niederlassung von Ypsomed gegründet, die neue Arbeitsplätze brachte.

Nach dem Ersten Weltkrieg erschienen die ersten Autos im Solothurner Stadtbild, 1930 verkehrten die ersten Linienbusse.

1969 wurde in Solothurn die erste Pizzeria eröffnet – Zeichen der beginnenden Integration von Einwanderer-Familien.

Noch bis 1976 wurde der Kehricht der Stadt auf Deponien entsorgt. Infolge der Gewässerverschmutzung sollen die betroffenen Gebiete möglichst bald saniert werden.

1994 erhielten die schwer Drogenabhängigen eine Anlaufstelle zur kontrollierten und «sauberen» Rauschgift-Einnahme.

Die Bevölkerung wuchs im Gleichschritt mit der Industrialisierung : 1850 ca. 5'000 Personen, 1900 10'100 Personen, heute 15'400 Personen.

Stadtentwicklung

Modell der Solothurner Altstadt beim Baseltor

Kurz nach der liberalen Revolution von 1830 wurde in Solothurn damit begonnen, die Stadtmauern und Stadtbefestigungen aus Mittelalter und Früh-Neuzeit niederzureissen, da sie – analog etwa den mannigfachen Binnenzöllen , Mass-Einheiten und Geldwährungen auf bundesstaatlicher Ebene – für den ersehnten Handels- und Industrialisierungs-Aufschwung als hinderlich betrachtet wurden. Ausserhalb dieser Festungsanlagen existierten zu jener Zeit einzig verstreut einige Residenzen der gestürzten aristokratischen Geschlechter, einige Bauernhöfe und kirchliche Institutionen (z. B. Klöster, darunter das Kapuzinerkloster Solothurn ).

In der Zeitspanne 1850 bis 1900 verdoppelte sich die Bevölkerungszahl in der Stadt Solothurn von rund 5'000 auf rund 10'000 Personen. Einem Aquarell von L. Wagner von 1884 ist zu entnehmen, dass vorab im Bereich Westring bis ca. heutige Zentralbibliothek zusätzlicher Wohnraum für die Neuzuzüger geschaffen wurde. 10'000 Personen fanden damals Unterkunft in einem Gebiet umfassend weitgehend nur die Alt- und Vorstadt sowie das vorgeschobene Westring-Quartier (verglichen mit der heutigen Stadtgrösse, für eine Bevölkerung von rund 15'500 Personen). Zu dieser Zeit war der Dienstleistungs-Sektor noch sehr schwach ausgeprägt: Nahezu das gesamte genannte Raumangebot wurde zu Wohnzwecken genutzt, es gab noch kaum Büros und Ladengeschäfte, ganz zu schweigen von Warenhäusern etc. Auch waren die einzelnen Wohnungen im Allgemeinen noch deutlich kleiner als heute.

Von 1900 bis 1950 wuchs die städtische Solothurner Bevölkerung dann um fast 7'000 Personen auf 16'700. Dies vorab durch nachhaltigen Überbauungsbeginn der Quartiere Dilitsch, Allmendstrasse, Obere Steingruben, St. Kathrinen und der Südstadt. Aus dem Jahr 1938 stammt der erste Zonenplan , den die Stadt damals noch in eigener Regie und ohne Vorgaben von Bund oder Kanton erstellte. Er enthielt allerdings nur sehr rudimentäre Auflagen: Noch durften Wohnblöcke in Zweifamilienhaus-Quartieren errichtet werden, Wohn- und Industriezonen waren noch nicht klar voneinander getrennt.

Von 1950 bis heute nahm die Bevölkerungszahl in Solothurn etwas ab, mit allerdings einigen Schwankungen innerhalb dieses Zeitfensters. Das Siedlungsgebiet hingegen wuchs kontinuierlich und deutlich, zurückzuführen auf den zunehmenden Anteil des Einfamilienhaus-Baus, den stets ansteigenden individuellen Wohnraum-Bedarf, vermehrte Einpersonen-Haushalte, expandierenden Gewerbe- und Industriebau sowie zunehmenden Bedarf an Büro- und Ladenflächen. Anfangs der 1970er-Jahre wurde mit dem «Bebauungsplan Brühl» auch die Überbauung der Weststadt im engeren Sinne in Angriff genommen, mit den anfänglich umstrittenen ersten Hochhäusern der Stadt, den Riedmatt-Blöcken.

Seit 2006 befindet sich das Projekt Wasserstadt Solothurn in der Planungsphase.

Der schwere Hausbrand von Solothurn 2018 löste eine Diskussion um die Pflicht von Rauchmeldedetektoren aus.

Die Altstadt heute

Anlässlich einer Studienwoche der Kantonsschule Solothurn wurde im Jahr 2000 die Entwicklung der in ihrem Grundriss und teils auch in der Bausubstanz mittelalterlichen Solothurner Altstadt untersucht (publiziert in den Mitteilungen der Naturforschende Gesellschaft des Kantons Solothurn ). Es wohnten dort anno 2000 noch 1050 Personen, was seit 1971 einer Abnahme von 40 % entspricht. Die Wohnnutzung weicht gemäss Studie zusehends einer kommerziellen Nutzung, wobei innerhalb dieser überregionale und internationale Ladenketten zunehmend das Schwergewicht bilden. Zum Teil werden die in den regulären Geschossen wegfallenden Wohnflächen mit dem Ausbau von Dachgeschossen kompensiert. Aufgrund der recht hohen Bodenpreise haben auch die Wohnungsmieten ein beachtliches Niveau erreicht. Am 29. März 2011 wurden durch einen Brand, der im Dachstock an der Hauptgasse 54 ausgebrochen war, fünf Gebäude im Dachbereich teilweise stark beschädigt. Am 7. März 2022 kam es erneut zu einem Brand.

Panoramabild der Altstadt, aufgenommen vom Glockenturm der St. Ursenkathedrale

Münzen aus Solothurn

Die frühesten bekannten Münzen der Stadt stammen aus dem 12. Jahrhundert. Das offizielle Prägerecht besaß die Stadt mit dem Vertrag vom 5. September 1381. Bis in das 15. Jahrhundert wurden aber nur kleine Nominale, wie Pfennige (aus Silber), Angster und Stebler geprägt. Die Münzprägung lehnte sich stark an das Berner Münzsystem an. Ab dem 15. Jahrhundert wurden auch Goldgulden und größere Silbermünzen (Taler, Dicken), sowie mittlere Nominale (Groschen) geprägt. Die Münzprägung der Stadt Solothurn endete Ende des 18. Jahrhunderts und wurde von der 1805 beginnenden Münzprägung des Kantons Solothurn abgelöst.

Vierer aus Solothurn, Jahr 1797

Rückseite des Vierers, Solothurn, Jahr 1797

Quelle: Wikipedia