Einwohner | 3'746 |
Fläche | 8.78km² |
0-19 Jahre | 17,62% |
20-64 Jahre | 58,36% |
65+ Jahre | 24,03% |
Ausländer | 27,12% |
Sozialhilfequote | 1,44% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Steckborn im Kanton TG.
Steckborn gehört zum Bezirk Frauenfeld und hat aktuell 3746 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,04. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 1'843 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 749 | 40,64% |
Zweipersonenhaushalte | 614 | 33,32% |
Dreipersohnenhaushalte | 229 | 12,43% |
Vierpersonenhaushalte | 179 | 9,71% |
Fünfpersonenhaushalte | 54 | 2,93% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 18 | 0,98% |
Die Analyse der Gäste in Hotels und Kurbetrieben in Basel im Zeitraum Januar - Mai 2023 ermöglicht uns einen faszinierenden Einblick in die Reisetrends und das Gästeaufkommen innerhalb der Gemeinde. Die Daten zeigen nicht nur die Gesamtzahl der Besucher, sondern auch die Unterscheidung zwischen inländischen und ausländischen Gästen. Dies hilft uns dabei, die Auswirkungen des Tourismussektors auf die lokale Wirtschaft und die Gemeinde Steckborn besser zu verstehen.
Typ | Ankünfte | Nächte | Dauer |
---|---|---|---|
Total Gäste | 2'386 | 7'190 | 3,01 |
Gäste aus dem Inland | 1'908 | 3'020 | 1,58 |
Gäste aus dem Ausland | 478 | 4'170 | 8,72 |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
2'445 | 1'259 | 1'224 | 739 | 485 | 60,38% |
Durch Sedimentablagerungen sind am Nordabhang des Seerückens flache Bachdeltas entstanden. Steckborn liegt auf solchen Flächen und wurde in der Jungsteinzeit (ab 4300 bis 2200 Jahre v. Chr.) erstmals nachweislich besiedelt. Es entstanden Pfahlbausiedlungen , in der Schanz und in der Turgibucht westlich bzw. östlich des Städtchens, von denen Funde wie Keramikgefässe, Steinbeilklingen und Feuersteingeräte im örtlichen Museum (Turmhof) zu besichtigen sind.
Von den vermutlich mindestens drei Ufersiedlungen wurden Turgi und Schanz im 19. Jahrhundert entdeckt und 1881–1882, 1982–1883 sowie ab 2002 untersucht. Während in der Schanz vorwiegend Befunde aus der Pfyner Kultur mit Dendrodaten von 3766 bis 3576 v. Chr. bekannt wurden, weisen die Daten in der Turgibucht in die Zeit von 3838 bis 2694 v. Chr., also in die Pfyner, Horgener und Schnurkeramik-Kultur . Beide Pfahlfelder sind stark von Erosion betroffen und lieferten ausserordentlich viele und wichtige Einzelfunde aus allen drei genannten Epochen.
Auch die Römerzeit (15 v. Chr. bis 400 n. Chr.) hat am Untersee Spuren hinterlassen. Einige Funde aus dem weiter seeabwärts gelegenen Tasgetium (heute Eschenz) sind im Turmhof ausgestellt; darunter ein einmaliger Steckkalender. Nach den Römern folgten die Alemannen als Einwanderer und vermischten sich mit der gallorömischen Bevölkerung. Man vermutet auch, dass möglicherweise der Ortsname damals entstanden sein könnte.
Bekannt sind die beiden Friedhöfe aus dem Frühmittelalter im Chilestigli und beim Obertor, auch hier wurden reiche Grabinventare des 7. Jahrhunderts geborgen. Von besonderer Bedeutung ist auch der kurz vor 800 östlich von Steckborn versteckte und 1830 aufgefundene Hort von ungefähr 40 Münzen, der bis auf einen Denar Karls des Grossen ausschliesslich arabische Dirhems aus Nordafrika enthielt.
Erstmals urkundlich erwähnt findet sich Steckborn 1209 (jüngere Kopie) in der Phrase «Wernherus plebanus de Stekboren», dann erneut 1213: «dominus wernherus plebanus de stecchiboron». Das Grundwort ist althochdeutsch būr für «Haus, Gebäude, Kammer»; das Bestimmungswort kann entweder auf den männlichen Personennamen Stëccho, Staccho oder aber auf das Gattungswort stëccho für «Stecken, Pfahl» zurückgehen. Der Ortsname bedeutet damit entweder «bei den Häusern des Stëccho bzw. Staccho» oder aber «bei den durch Schutzpfähle abgesicherten» oder «von Pfählen umgebenen» oder «bei den Grenzpfählen liegenden Häusern».
Um 1128 wurde der Turmhof , das Wahrzeichen Steckborns erbaut. Er diente dem damaligen Abt des Klosters Reichenau, Diethelm von Kastell , als Sitz am Südufer des Untersees.
Ansicht des Städtchens (Mitte) und des Zisterzienserinnenklosters Feldbach (rechts) aus der Vogelschau von Norden. Oberteil der Stadtscheibe von 1667
Die Stadt mit dreieckigem Grundriss wurde auf dem Schuttfächer des Langenergetenbachs erbaut. Dem Untersee zugewandt liegen der befestigte Turmhof (links) und das Rathaus (Mitte) mit dem Schiffssteg. Vom Rathausplatz führt die Kirchgasse am Obertorplatz mit dem grossen Brunnen vorbei zur Stadtkirche St. Jakob (an der Spitze des Dreiecks).
Um 850 bestand bereits eine Kirche. Zu dieser Zeit soll ein gewisser Selbo seine Güter in Steckborn dem Kloster Reichenau geschenkt haben. Das Kloster besass schon frühe Kirchenrechte und Grundbesitz. Zur Verwaltung dieser Güter richtete es einen Kehlhof ein, der bei der Kirche lag. Im 13. Jahrhundert hatten die reichenauischen Ministerialen von Steckborn die Vogtei Steckborn inne. 1271 machte das Kloster Reichenau Steckborn zum Zentrum seiner Besitzungen im Thurgau. Ein klösterlicher Ammann übte das Niedergericht aus.
1290 ist erstmals von einer Stadt die Rede, der bereits bestehende Markt wurde 1313 von König Heinrich VII. bestätigt. Das auf einem Bachdelta angelegte Siedlungsdreieck wurde im frühen 14. Jahrhundert mit Mauern und Türmen befestigt. Im 14. und 15. Jahrhundert erhielt Steckborn mit Kleinem und Grossem Rat, eigenem Gericht (jeweils unter dem Vorsitz des äbtischen Ammanns) sowie diversen Privilegien zunehmend städtischen Charakter, obwohl es weiterhin als Flecken galt. Die Bürgerschaft versuchte, sich von der Abtei zu emanzipieren. 1385 schloss sie mit der Stadt Konstanz einen Burgrechtsvertrag ab, ab 1431 wählte sie einen Bürgermeister. Die Abtei verfügte jedoch mit dem Turmhof noch bis zu dessen Verkauf 1458 über einen eigenen Rechtsbezirk innerhalb der Stadtmauern. 1490 besass sie neben dem Kehlhof drei Mühlen, zehn Häuser, 72 Grundstücke, das Kirchengut und das Fährlehen über den See. So bewahrte Reichenau seinen Einfluss in Steckborn bis zur Reformation . Nach der Inkorporation der Abtei in das Hochstift Konstanz 1540 gehörte das Niedergericht Steckborn inklusive Feldbach und Glarisegg als sogenannte neustiftische Herrschaft bis 1798 dem Bischof von Konstanz, während die im Thurgau ab 1460 regierenden Eidgenossen die Hochgerichtsbarkeit innehatten.
Die mittelalterliche Pfarrei Steckborn umfasste auch Salen-Reutenen und um 1524 Berlingen, das 1253/54 gegründete Zisterzienserinnenkloster Feldbach war kirchlich unabhängig. Die im 12./13. Jahrhundert erweiterte St. Jakobskirche wurde 1344 der Abtei Reichenau inkorporiert.
Paritätische Kirche und Städtchen in einer Aufnahme von Walter Mittelholzer aus dem Jahr 1919
Im Zuge der Reformation trat Steckborn 1515 geschlossen zum neuen Glauben über, doch setzte die Abtei Reichenau 1534 die Wiedereinführung des katholischen Gottesdienstes in der fortan paritätischen Stadtkirche durch. 1540 übernahm der Bischof von Konstanz neben der Gerichtsherrschaft auch die Kollatur für beide Konfessionen. Religiöse Konflikte zwischen der reformierten Mehrheit und der katholischen Minderheit waren häufig. 1766 wurde am Platz von Vorgängerbauten die Stadtkirche vom bekannten Baumeister Franz Anton Bagnato als paritätische Kirche neu erstellt.
1649 bildete Steckborn eine eigene militärische Hauptmannschaft . 1658 wurde ein Zeughaus und 1667 ein neues Rathaus gebaut. Im 17. und 18. Jahrhundert fanden das lokale Zinn- und Kannengiesserhandwerk sowie die Steckborner Hafnerei und Ofenmalerei weitherum Beachtung. 1711 wurde die Allmend aufgeteilt. 1756 erwarb die Stadt Mühlen, Wasserrechte und sämtliche Ehaften . Mit 600 Jucharten Wald war die wohlhabende Gemeinde Ende des 18. Jahrhunderts eine der grössten Forstbesitzerinnen im Thurgau.
Rathaus. Hier tagte das Bezirksgericht von 1798 bis 2010
Steckborn; Luftaufnahme von Werner Friedli , 1950
Mit der Gründung des Kantons Thurgau wurde Steckborn Munizipalgemeinde als Zentrum am Untersee zum Bezirkshauptort . 1812 kamen das Kloster Feldbach und das Schloss Glarisegg zur Ortsgemeinde Steckborn hinzu. Der Ausbau der Seestrasse 1823 und der Strasse nach Frauenfeld 1841–1847, der Dampfschifffahrtsbetrieb auf dem Untersee ab 1825 sowie der 1874 fertig gestellte Anschluss an die Seelinie verbesserten die Verkehrsverbindungen. Im Turmhof wurde 1836 eine Armenanstalt eingerichtet, seit 1937 beherbergt er das Heimatmuseum.
Die heute evangelische Stadtkirche erhielt 1833 bis 1835 einen Turm. 1848 wurde mit den anderen thurgauischen Klöstern das Zisterzienserinnenkloster Feldbach aufgehoben. Seit 1962, als die Katholiken eine eigene Kirche bauten, wird die Kirche ausschliesslich von der Evangelischen Kirchgemeinde Steckborn genutzt.
In den Jahren 1962–1963 wurde die Kirche St. Jakobus gebaut. Der 42 Meter hohe Turm wurde 1993 auf der Südseite mit Solarzellen verkleidet, sodass dieser als Solarturm zu einem neuen Wahrzeichen von Steckborn geworden ist.
Steckborn blieb bis 2010 Bezirkshauptort. Nach der neuen Bezirksaufteilung des Kantons Thurgau ist es nunmehr eine politische Gemeinde im Bezirk Frauenfeld. Der Gerichtsstand wurde ebenso nach Frauenfeld verlegt.