Thayngen

Einwohner 5'547
Fläche 19.92km²
Kanton: SH
Demografie
0-19 Jahre 20,01%
20-64 Jahre 59,29%
65+ Jahre 20,70%
Ausländer 23,06%
Sozialhilfequote 0,97%
Wähleranteile Nationalratswahlen
FDP
20,04%
CVP
0,98%
SP
19,90%
SVP
41,68%
EVP/CSP
1,74%
GLP
4,14%
BDP
0,00%
PdA/Sol.
0,00%
GPS
5,00%
Kleine Rechtsparteien
4,50%

Willkommen auf der Info Seite der Gemeinde Thayngen

Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Thayngen im Kanton SH.

Thayngen gehört zum Bezirk Reiat und hat aktuell 5547 Einwohner.

Haushalte

Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.

Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,17. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.

Haushaltstyp Anzahl Anteil
Total 2'546 100%
Einpersonenhaushalte 908 35,66%
Zweipersonenhaushalte 889 34,92%
Dreipersohnenhaushalte 320 12,57%
Vierpersonenhaushalte 298 11,70%
Fünfpersonenhaushalte 100 3,93%
Sechs- und mehrpersonenhaushalte 31 1,22%

Abstimmungen

Bundesbeschluss über die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer
Stimmberechtigte Abgegebene Stimmen Gültige Stimmen Ja Nein % Ja
3'609 2'510 2'415 1'333 1'082 55,20%
Häufige Fragen zu Thayngen

Wieviele Ausländer leben in Thayngen?

23,06% der Bevölkerung welche ständing in Thayngen lebt, sind Ausländer.
Geschichte

Geschichte

Steinzeit

Hauptartikel: Kesslerloch Vor über 10'000 Jahren bewohnten Rentierjäger der Steinzeit die Höhle Kesslerloch , die noch heute existiert und westlich des Dorfs liegt. Sie gilt als eine der bedeutendsten Fundstellen der Schweiz aus dieser Zeit. In der Nachbarschaft bei Herblingen liegt das Schweizersbild , ebenfalls eine steinzeitliche Station.

Pfahlbauten

Hauptartikel: Pfahlbausiedlung Weier Um ca. 3900 bis 3500 v. Chr. wurden im Gebiet Weier (südlich von Thayngen) Pfahlbauten errichtet. Diese wurden bei Meliorationsarbeiten im Jahr 1914 entdeckt. Die Fundstelle sticht wegen ihrer gut erhaltenen Befunde von Häusern hervor. Dank mehrerer kurz aufeinanderfolgender, dendrodatierter Siedlungen lässt sich hier die kulturelle Entwicklung innerhalb der Pfyner Kultur verfolgen. Nach ersten Ausgrabungen von verschiedensten Gegenständen wurde die Siedlung wieder eingegraben, um sie vor der Zerstörung zu retten. Heute wird das Gebiet für die Landwirtschaft und Schrebergärten verwendet.

2011 wurde die Pfahlbausiedlung Weier mit 110 weiteren Fundstellen in 6 Alpenländern von der UNESCO in das Inventar des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Fundstücke werden im Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen ausgestellt.

Mittelalter

Aus einer Alamannen -Siedlung bildeten sich zwei große Höfe heraus, der Frohnhof (1539) und der Kelnhof (genannt in Urkunden des Klosters Petershausen ). Sie waren Besitztum der Grafen des Hegau und Bestandteil des Herzogtums Schwaben . Zunächst kam das Gebiet von den Grafen von Nellenburg (später folgten die von Blumenegg und Herren von Stoffeln ) an die Bischöfe von Konstanz . Diese vergaben es an die Klöster Petershausen, Kloster St. Blasien , das Kloster St. Agnesen und das Kloster St. Katharinental . Die Adligen erhielten jeweils die Eigentumsrechte als Lehen zurück. Nach der Schlacht bei Sempach , erstmals bereits 1454, kam Thayngen an Schaffhausen, das den Bund mit den Eidgenossen schloss. Als Vögte der Stadt Schaffhausen waren die von Fulach und die Im Thurn bestimmend für den Ort bis 1798.

Im Schwabenkrieg war Götz von Berlichingen vor Ort, der als 19-jähriger Knappe in Diensten des Markgrafen von Baden in die Kampfhandlungen (Thaynger Sturm) verwickelt wurde, Zeuge der Belagerung und berichtete darüber in seiner Lebensbeschreibung (25. Juli 1499).

Zweiter Weltkrieg

Grenzwachtsoldaten in Barzheim während des Ersten Weltkriegs

Während des Zweiten Weltkriegs bombardierten am 25. Dezember 1944 gegen 14 Uhr elf zweimotorige B-26 Maurader -Bomber der 320th Bombardment Group im Rahmen der « Operation Clarion » aus dem besetzten französischem Dijon kommend Thayngen. Dies geschah fälschlicherweise, auf Grund eines Navigationsfehlers, anstelle des rund 10 km entfernt liegenden Singen . Dabei wurde das Tonwerk südlich des Bahnhofs fast vollständig zerstört. Ein Angestellter des Stellwerks im Bahnhof wurde getötet. Wäre der Angriff an einem Arbeitstag erfolgt, hätte man im Tonwerk um die 100 Opfer beklagen müssen.

„One mission, eleven sorties, today intended for the Singen RR bridge in Germany, but we unintentionally played Santa Claus to the good burghers of Thayngen, Switzerland and dropped our bombs on them. Fortunately no one was reported killed although a large tile factory received several hits. It was a case of mistaken identity. Thayngen’s misfortune was to be so close to Singen and resemble it from the air.“

„Eine Mission, elf Maschinen, war heute für die Singener Eisenbahnbrücke in Deutschland bestimmt, aber wir haben unbeabsichtigt für die guten Bürger von Thayngen in der Schweiz den Weihnachtsmann gespielt und haben unsere Bomben auf sie fallenlassen. Glücklicherweise wurden keine Toten gemeldet, obwohl eine große Ziegelei mehrere Treffer erhielt. Es war eine Verwechslung: Thayngens Unglück war es, so nahe an Singen zu sein, und dessen Ähnlichkeit aus der Luft.“

– Originaler Missionreport der 320th Bombardment Group

Es ist die gleiche Eisenbahnlinie in Richtung Ost-West wie durch Singen, und auch wie in Singen gibt es eine kleine Eisenbahnbrücke über einen kleinen Bach. Wesentlicher Unterschied aber war, dass das Primärziel (die Eisenbahnbrücke) in Thayngen östlich des wesentlich kleineren Bahnhofs, in Singen aber die große Eisenbahnbrücke westlich vom wesentlich größeren Hauptbahnhof lag. Der Angriff wurde in relativ niedriger Höhe bei bester Bodensicht geflogen.

Fusion mit Barzheim per 1. Januar 2004

Nachdem die Barzheimer Gemeindeversammlung am 3. Juli 2003 mit 83 Prozent die Fusion befürwortete, stimmte auch die Bevölkerung von Thayngen bei der Urnenabstimmung am 31. August mit 86 Prozent die Fusion der Gemeinden Thayngen und Barzheim zu.

Abstimmungsresultate

Gemeinde

Ja-Stimmen

Nein-Stimmen

Stimmbeteiligung

Barzheim

0069

005

Thayngen

1437

224

69 %

Grund der Fusion

Barzheim wollte lange seine Eigenständigkeit bewahren, und eine Fusion war kein Thema. In den Jahren vor der Fusion wurde es aber aus Mangel an Nachwuchs für die Gemeindepolitik immer schwieriger, alle Ämter zu besetzen. Zudem wurden bereits viele Aufgaben wie Schulen oder auch die Feuerwehr mit Thayngen zusammen erfüllt. So beschloss die Barzheimer Gemeindeversammlung im Dezember 2001, die Fusionsverhandlungen aufzunehmen. Zudem wollten die beiden Gemeinden damit an Raum und Attraktivität gewinnen. Für die Barzheimer Einwohner senkte sich zudem der Steuerfuss von 125 auf das Niveau von Thayngen mit 85 Prozent. Die ganze Fusion sollte für die Gemeinde Thayngen kostenneutral sein. Zudem wurde der Zusammenschluss mit einem einmaligen Kantonsbeitrag von 250'000 Franken gefördert.

Fusion mit Altdorf, Bibern, Hofen und Opfertshofen per 1. Januar 2009

Bei der Urnenabstimmung vom 17. August 2008 stimmten die fünf selbständigen Gemeinden Thayngen, Altdorf , Bibern , Hofen und Opfertshofen der Fusion per 1. Januar 2009 zu. Die neue Gemeinde Thayngen umfasst rund 5000 Einwohner. Der Kanton Schaffhausen unterstützte die Fusion finanziell mit 6.88 Millionen Franken, die aus den Ausschüttungen des Goldverkaufs der Schweizerischen Nationalbank stammten, um damit die Schulden der vier Gemeinden zu tilgen und den Steuerfuss auf das niedrige Niveau von Thayngen zu senken. Ziel dieser Fusion war es, dass die vier kleinen Gemeinden im Unteren Reiat gegenüber den Nachbargemeinden wieder konkurrenzfähig werden und die neue Gemeinde längerfristig Kosten sparen kann.

Abstimmungsresultate

Gemeinde

Ja-Stimmen

Nein-Stimmen

Stimmbeteiligung

Altdorf

0120

097

89 %

Bibern

0121

027

87 %

Hofen

0068

017

98 %

Opfertshofen

0052

019

82 %

Thayngen

1341

504

70 %

Wichtigste Vertragspunkte

Der Fusionsvertrag umfasst 50 Teilprojekte. Die wichtigsten Vertragspunkte sind:

Der Name der neuen Einwohnergemeinde ist Thayngen; die vier bisherigen Gemeinden Altdorf, Bibern, Hofen und Opfertshofen werden wie Barzheim, das 2004 mit Thayngen fusionierte, zu Ortsteilen, behalten jedoch ihre Postleitzahl.

Das bisherige Wappen von Thayngen wird zum Wappen der neuen Gemeinde.

Alle Bürger der Reiatgemeinden erhalten das Bürgerrecht von Thayngen.

Alle lokalen Behörden, Kommissionen, und auch Zonenpläne werden zusammengeführt.

Es gibt eine zentrale Gemeindeverwaltung in Thayngen.

Der Steuerfuss wird an das tiefe Niveau von Thayngen angepasst.

Der Einwohnerrat von Thayngen umfasst weiterhin 15 Mitglieder, und es gibt nur einen Wahlkreis (das heisst keine fixen Sitze für die neuen Ortsteile)

Kritik

Kritiker aus den neuen Ortsteilen wiesen darauf hin, dass die Ortsteile ohne fixe Sitze im Einwohnerrat zukünftig mitsprachelos durch Thayngen verwaltet werden könnten. Zudem wurde befürchtet, dass die gemeinsame Schule der vier neuen Ortsteile in Kürze geschlossen werden könnte. Kritiker aus Thayngen warnten insbesondere vor den finanziellen Risiken einer solchen Fusion, die auf lange Sicht den günstigen Steuerfuss gefährden könnten. Aus allen Gemeinden wurden zudem Stimmen laut, dass Thayngen zuerst seine eigenen Finanzprobleme lösen solle, bevor es mit der Fusion weitere Aufgaben und Unsicherheiten übernehme.

Quelle: Wikipedia