Einwohner | 1'469 |
Fläche | 4.49km² |
0-19 Jahre | 18,11% |
20-64 Jahre | 65,96% |
65+ Jahre | 15,93% |
Ausländer | 12,73% |
Sozialhilfequote | 0,00% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Unterlunkhofen im Kanton AG.
Unterlunkhofen gehört zum Bezirk Bremgarten und hat aktuell 1469 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,24. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 668 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 201 | 30,09% |
Zweipersonenhaushalte | 266 | 39,82% |
Dreipersohnenhaushalte | 89 | 13,32% |
Vierpersonenhaushalte | 84 | 12,57% |
Fünfpersonenhaushalte | 18 | 2,69% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 10 | 1,50% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
1'076 | 612 | 606 | 351 | 255 | 57,92% |
Die Gegend um den Weiler Geisshof war bereits während der Jungsteinzeit besiedelt. Im Bärhau, einem rund anderthalb Kilometer östlich des Dorfes gelegenen Waldstück, befindet sich der grösste bisher in der Schweiz entdeckte Friedhof der frühen Eisenzeit . Die aus der Hallstatt-Periode (ca. 7. Jahrhundert v. Chr.) stammende Nekropole umfasst 63 Grabhügel . Diese wurden Ende des 19. Jahrhunderts genauer erforscht, dabei fand man diverse Grabbeigaben . Der grösste Hügel, auf dem drei Menhire stehen, ist etwa vier Meter hoch und besitzt einen Durchmesser von 30 Metern.
Keltengrab Nr. 38 im Bärhau
Im Gebiet Lunkhoferacker fand ein Bauer im Jahr 1890 zwei bestens erhaltene römische Mosaikfussböden . Durch die Kantonsregierung finanziell unterstützt, wurden sie untersucht und gehoben. Mit Ausnahme einzelner Sondierbohrungen sind die übrigen Teile des Gutshofesu bis heute nicht untersucht worden. Die Mosaiken stellen Meerestiere und quadratische Muster dar, sie sind heute im Historischen Museum im Landvogteischloss Baden ausgestellt.
Die erste urkundliche Erwähnung von Lunchunft erfolgte im Jahr 853 (überliefert in einer Kopie des 11. Jahrhunderts). Damals schenkte ein Priester seinen Hof dem neu gegründeten Kloster St. Leodegar in Luzern . Später gehörte der Oberlunkhofen , Unterlunkhofen, Jonen und Arni-Islisberg umfassende Kelnhof dem Kloster Murbach im Elsass . Eine inzwischen überholte Theorie nahm an, der Ortsname stamme von einem gallorömischen Lundacumbeta, einem «Hochtälchen an der Lunda» ( Lunda könnte eine in der Antike verwendete Namensform für die Reuss gewesen sein). Durch Lautverschiebung sei daraus ein althochdeutsches Lundgumwt und ein mittelhochdeutsches Lunchhof («bei den Höfen an der Lunda») entstanden. Eine neue Deutung geht von einem lateinischen Longus Campus bzw. romanischen Longocampo («langes Feld») aus, welches sich über die althochdeutsche Form Lungochampfo zu einem ebenfalls althochdeutschen Lungchumpft wandelte (Nebensilbenschwund, Nebensilbenangleichung, Sprosslaut -t am Wortende analog zu den Ortsnamen Küsnach -t oder Biberis -t). Die Endung -chunft bzw. -kunft der ersten schriftlichen Belege begann jedoch schon Ende des 13. Jahrhunderts einem plausibler klingenden -hofen zu weichen.
1291 kaufte Rudolf I. den Kelnhof, auch die Stadt Luzern und 15 weitere Dörfer gelangten für 2000 Mark Silber in den Besitz der Habsburger . Diese Transaktion war eine der Ursachen, dass die drei Urkantone die Eidgenossenschaft gründeten. Nachdem der Kelnhof verwaltungstechnisch zuerst zum Freiamt Affoltern gehörte, bildete er zwanzig Jahre später ein eigenes Amt, das so genannte Kelleramt . 1415 eroberte die Stadt Zürich das Kelleramt und übernahm von den Habsburgern die Blutgerichtsbarkeit . Die niedere Gerichtsbarkeit war bereits seit 1410 im Besitz der Stadt Bremgarten , die 1482 ihren Einflussbereich auch auf den Huserhof ausdehnte. 1529 wurde die Bevölkerung von Oberlunkhofen reformiert , musste aber 1531 nach der Zweiten Kappelerkrieg wieder zum Katholizismus übertreten. 1673 ist erstmals ein Schulmeister belegt, der vermutlich das ganze Kelleramt unterrichtete; spätestens 1798 besass Unterlunkhofen eine eigene Schule.
In der Nacht vom 27. auf den 28. März 1792 zerstörte ein Grossbrand weite Teile des Dorfes. 36 Haushaltungen mit 229 Personen verloren ihr Hab und Gut, nur vier Häuser blieben verschont. 1797, ein Jahr vor dem Zusammenbruch der alten Herrschaftsverhältnisse, verkaufte Bremgarten seine Rechte an die Dorfgemeinschaften. Nach der Eroberung der Schweiz durch die Franzosen und der Ausrufung der Helvetischen Republik im März 1798 wurde das Kelleramt aufgelöst und es entstanden die vier Gemeinden Ober- und Unterlunkhofen, Jonen und Arni-Islisberg. Diese gehörten zunächst zum kurzlebigen Kanton Baden und gelangten 1803 zum Kanton Aargau; die Bewohner hatten zunächst allerdings einen Anschluss an Zug oder Zürich favorisiert. Seit 1823 gehören auch die ehemaligen Steckhöfe Huserhof und Geisshof zur Gemeinde Unterlunkhofen. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein blieb Unterlunkhofen ein bescheidenes Bauerndorf. Bis 1980 stagnierte die Einwohnerzahl bei knapp unter 400. Dann setzte jedoch aufgrund der Nähe zur Stadt Zürich eine rege Bautätigkeit ein und die Einwohnerzahl stieg innerhalb von vier Jahrzehnten Jahren um das Dreieinhalbfache an.