Einwohner | 2'148 |
Fläche | 11.21km² |
0-19 Jahre | 18,25% |
20-64 Jahre | 63,64% |
65+ Jahre | 18,11% |
Ausländer | 27,75% |
Sozialhilfequote | 0,75% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Villigen im Kanton AG.
Villigen gehört zum Bezirk Brugg und hat aktuell 2148 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,25. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 939 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 303 | 32,27% |
Zweipersonenhaushalte | 347 | 36,95% |
Dreipersohnenhaushalte | 125 | 13,31% |
Vierpersonenhaushalte | 109 | 11,61% |
Fünfpersonenhaushalte | 41 | 4,37% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 14 | 1,49% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
1'318 | 701 | 692 | 384 | 308 | 55,49% |
Die ältesten bei Villigen gefundenen Siedlungsspuren sind etwa 5000 Jahre alt und stammen aus der Jungsteinzeit , rund 3000 Jahre alt sind Keramikscherben aus der Bronzezeit . Um das Jahr 200 entstand ein römischer Gutshof, der bei Überfällen der Alamannen um 259/270 zerstört wurde. Auf dem Rotberg kamen Reste eines römischen Wachtturms zum Vorschein. Dort entdeckte Münzen stammen aus der Zeit zwischen 260 und 375. Bei Aushubarbeiten stiess man auf ein alamannisches Gräberfeld aus dem 6. und 7. Jahrhundert. Im Mittelalter bauten unbekannte Adlige zwei Burgen bei Villigen. Jene auf dem Oelberg war ungefähr von 1100 bis 1150 bewohnt und wurde aufgegeben, die Burg Besserstein entstand zu Beginn des 13. Jahrhunderts. 1247 tauchte ein Heinricus de Viligen in einer Urkunde auf; dies ist somit die älteste bekannte Erwähnung des Dorfes. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Filingun und bedeutet «bei den Leuten des Filo (Kurzform von Filibertus)».
Villigen war Teil des Hofes Rein , der dem Kloster Murbach im Elsass gehörte (als Hof bezeichnete man damals die Grundherrschaft über ein grösseres Gebiet). Im 13. Jahrhundert fassten die Habsburger ihre Herrschaftsrechte westlich und nördlich von Brugg im Gericht Bözberg zusammen. Dazu gehörten neben Villigen auch Oberbözberg , Unterbözberg , Lauffohr , Linn , Mönthal , Rein, Remigen , Riniken , Rüfenach und Stilli . In diesen Dörfern übten die Habsburger die Blutgerichtsbarkeit aus, in Mönthal, Remigen und Villigen zusätzlich die niedere Gerichtsbarkeit . König Rudolf I. kaufte 1291 den Hof Rein und war damit nicht nur oberster Richter, sondern auch der bedeutendste Grundherr. 1345 schenkte Königin Agnes von Ungarn den Hof dem Kloster Wittichen im Kinzigtal . 1458 wurden Weidegebiete für Stilli ausgeschieden, die exakt den bis Ende 2005 gültigen Gemeindegrenzen entsprachen.
Als 1460 die Stadt Bern das Gebiet westlich der Aare eroberte, änderte sich an den Rechten des Klosters nichts. Dieses musste allerdings die Einführung der Reformation im Jahr 1528 hinnehmen. 1544 verkaufte das Kloster den Hof Rein an Graf Hartmann von Hallwyl . Im Jahr 1566 erfolgte die Trennung des Gerichtsbezirks Bözberg und die Gerichtsfälle des Hofes Rein wurden von nun an in Stilli verhandelt. Zwischen 1588 und 1599 erwarb die Stadt Brugg zwei Drittel des Hofes, Bern das übrige Drittel. Im März 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Der Hof Rein kam zum neuen Kanton Aargau. 1799 verlief die Frontlinie im Zweiten Koalitionskrieg mitten durch das untere Aaretal. In der Region gab es mehrere Feldlager der französischen Armee. Durch Requisitionen und Plünderungen erlitten die Dorfbewohner grosse Not.
Häuserzeile in Villigen
Halseisenbrunnen mit Säule aus dem Jahr 1583
Reformierte Kirche
1803 löste der Kanton Aargau den Hof Rein auf und erhob die einzelnen Dörfer zu selbständigen Gemeinden. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Villigen landwirtschaftlich geprägt. Der mindestens seit dem 13. Jahrhundert betriebene Weinbau ging um 1880 wegen der eingeschleppten Reblaus stark zurück. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wanderten rund 200 verarmte Dorfbewohner nach Übersee aus. Bis etwa 1960 stagnierte die Bevölkerungszahl, verdoppelte sich dann aber innerhalb von dreissig Jahren. Zurückzuführen ist diese Entwicklung vor allem auf die Eröffnung des Schweizerischen Instituts für Nuklearphysik SIN im Jahr 1968, das zwanzig Jahre später zusammen mit dem Eidgenössischen Institut für Reaktorforschung in Würenlingen im Paul Scherrer Institut aufging. Im September 2003 genehmigten die Stimmberechtigten von Villigen die Eingemeindung der bisherigen Nachbargemeinde Stilli. Die Gemeindefusion wurde am 1. Januar 2006 rechtskräftig.