Einwohner | 1'603 |
Fläche | 4.39km² |
0-19 Jahre | 22,33% |
20-64 Jahre | 60,89% |
65+ Jahre | 16,78% |
Ausländer | 18,53% |
Sozialhilfequote | 0,77% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Wohlenschwil im Kanton AG.
Wohlenschwil gehört zum Bezirk Baden und hat aktuell 1603 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,44. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 684 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 187 | 27,34% |
Zweipersonenhaushalte | 246 | 35,96% |
Dreipersohnenhaushalte | 91 | 13,30% |
Vierpersonenhaushalte | 109 | 15,94% |
Fünfpersonenhaushalte | 36 | 5,26% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 15 | 2,19% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
1'098 | 535 | 534 | 335 | 199 | 62,73% |
Wohlenschwil wurde wahrscheinlich zwischen 700 und 800 als Bauernsiedlung alamannischer Einwanderer gegründet, Büblikon wahrscheinlich bereits zwischen 600 und 700. In einer Klageschrift aus dem Jahr 893 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Woleeswilare. In dieser Urkunde führte das Fraumünster in Zürich Personen aus dem niederen Adel auf, die sich widerrechtlich Abgaben angeeignet hatten, darunter auch solche aus Wohlenschwil und Umgebung. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Walaheswilari und bedeutet «Hofsiedlung des Walah»; dabei bezeichnet Walah einen « welschen » (gallorömischen) Vorfahren oder Vorsiedler. Die erste Erwähnung von Büblikon (als Buoblinchon) geschah erst 1250.
Heroisierende Darstellung der Schlacht bei Wohlenschwil von Martin Disteli
Historisches Luftbild von Werner Friedli von 1964
Bis zum 13. Jahrhundert stiegen die Grafen von Kyburg zur dominierenden Macht im Aargau auf. Als das Geschlecht erlosch, gingen ihre Besitztümer 1273 an die Habsburger über. Ein bedeutender Grundbesitzer war im Hochmittelalter das Kloster Königsfelden in Windisch . 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau. Wohlenschwil gehörte nun zu den Freien Ämtern , einer gemeinen Herrschaft . Die Dörfer Mägenwil, Büblikon und Wohlenschwil sowie der Weiler Eckwil bildeten das Amt Büblikon, das von einem Untervogt verwaltet wurde. 1529 trat die Bevölkerung zur Reformation über, musste aber 1531 nach der Niederlage der reformierten Orte im Zweiten Kappelerkrieg wieder die katholische Konfession annehmen.
1653 brach aufgrund einer durch den Dreissigjährigen Krieg verursachten Wirtschaftskrise und gesteigerter Machtansprüche der «gnädigen Herren» der Schweizer Bauernkrieg aus, das Zentrum der Unruhen lag dabei im Entlebuch und im Emmental . Das schlecht ausgerüstete Bauernheer mit 20'000 Mann zog gegen Zürich und schlug sein Lager westlich von Mägenwil auf. Von Osten her rückten die 9'000 Mann starken Truppen der Zürcher Obrigkeit unter General Konrad Werdmüller vor, die das Städtchen Mellingen besetzten. Am 3. Juni 1653 kam es bei Wohlenschwil zu einem Gefecht, wobei die Zürcher gezielt Brände legten. Wohlenschwil brannte bis auf vier Häuser nieder, mitsamt der Kirche. Am Tag darauf gaben die Bauernführer Niklaus Leuenberger und Christian Schybi auf und unterzeichneten den «Mellinger Frieden». Die aufrührerischen Bauern wurden hart bestraft und sämtliche zerstörten Gebäude in Wohlenschwil und Büblikon auf Kosten der kriegführenden Orte wieder aufgebaut.
Im März 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Wohlenschwil und Büblikon waren daraufhin Gemeinden im kurzlebigen Kanton Baden , ab 1803 gehörten sie zum Kanton Aargau. Am 7. November 1830 nahmen 3'000 bis 4'000 Personen an einer Volksversammlung in Wohlenschwil teil. Solche Volkstage oder Landsgemeinden , die nach der französischen Julirevolution von 1830 in mehreren Kantonen stattfanden, leiteten die Regeneration ein. Mit den führenden Politikern Karl Rudolf Tanner und Johann Martin Geissmann wollte man gewaltlos die Restaurationsverfassung revidieren. Dies führte zur ersten demokratischen Verfassung des jungen Kantons Aargau.
Bis 1850 stieg die Bevölkerungszahl um mehr als das Doppelte an. Viele Einwohner verarmten und wurden von der Gemeinde Wohlenschwil, die mit finanziellen Sorgen zu kämpfen hatte, zur Auswanderung nach Übersee gedrängt. Büblikon hingegen betrieb keine aktive Auswanderungspolitik. Da kam 1872 die Ankündigung der Nationalbahn , in unmittelbarer Nähe eine Eisenbahnstrecke zu bauen, gerade recht. Wohlenschwil und Büblikon beteiligten sich am Aktienkapital. Die Bahnstrecke Zofingen–Wettingen mit der Reussbrücke bei Wohlenschwil nahm am 6. September 1877 den Betrieb auf. Doch schon ein Jahr später musste die Gesellschaft Konkurs anmelden. Zwar hatten die beiden Gemeinden weniger stark unter der Schuldenlast zu leiden als das benachbarte Mägenwil, doch machte sich dieses Fiasko noch jahrzehntelang in den Gemeindefinanzen bemerkbar. Nicht zuletzt deshalb wurden beide Gemeinden nach einem Beschluss des Aargauer Kantonsparlaments am 1. Januar 1906 gegen ihren Willen fusioniert.
Viele Jahrzehnte lang stagnierte die Einwohnerzahl der fusionierten Gemeinde. Trotz der nahen Autobahn, die 1970 eröffnet worden war, setzte erst ab Mitte der 1980er Jahre eine verstärkte Bautätigkeit ein. Wohlenschwil und Büblikon wuchsen allmählich zusammen. Im Gegensatz zu Mägenwil und Mellingen liessen sich hier keine grossen Industriebetriebe nieder, dazu fehlte eine flache und ausreichend grosse Industriezone.