Einwohner | 1'871 |
Fläche | 6.93km² |
0-19 Jahre | 19,40% |
20-64 Jahre | 61,68% |
65+ Jahre | 18,92% |
Ausländer | 16,62% |
Sozialhilfequote | 1,52% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Wolfhalden im Kanton AR.
Wolfhalden gehört zum Bezirk Vorderland und hat aktuell 1871 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,23. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 823 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 251 | 30,50% |
Zweipersonenhaushalte | 327 | 39,73% |
Dreipersohnenhaushalte | 108 | 13,12% |
Vierpersonenhaushalte | 90 | 10,94% |
Fünfpersonenhaushalte | 36 | 4,37% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 11 | 1,34% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
1'322 | 712 | 699 | 355 | 344 | 50,79% |
Die Höfe Hasli und Sonder sind bereits 1225 bezeugt. Das Gebiet von Wolfhalden gehörte im 13. und 14. Jahrhundert zur Rhode Trogen und war mit dem restlichen Kurzenberg kirchgenössig zum bischöflich-konstanzischen Hof Thal und zur Vogtei Rheineck . Im Alten Zürichkrieg kam es am 11. Juni 1445 zur Schlacht bei Wolfhalden . Die militärische Auseinandersetzung zwischen Appenzell und Habsburg Österreich verlagerte sich ab 1444 zunehmend in die heutige Ostschweiz . Durch die Schilderung des Gefechts in der Chronik von Hans Fründ wurde der Ortsname Wolfhalden 1445 das erste Mal genannt. Auch in einem Brief von Hauptmann Heinrich Schedler aus demselben Jahre wurde Wolfhalden erwähnt. Damals gab es jedoch noch keine Hinweise auf eine bestehende Siedlung.
Nach den Appenzellerkriegen von 1401 bis 1429 bildete Wolfhalden innerhalb der Gemeinde Kurzenberg den sogenannten «Mittleren Strich». Kirchlich zählte es bis 1652 zur Pfarrei Thal (SG), mit welcher der es um 1529 den Übertritt zur Reformation vollzog. Streitigkeiten mit Heiden um den Standort der Kurzenberger Kirche führten in den Jahren 1651 und 1652 zum Kirchenbau im Weiler Wolfhalden. So gab es in der zerstrittenen Gemeinde Kurzenberg, die noch nicht getrennt war, zwei Kirchen. Der ältere Dorfteil (17. bis 19. Jahrhundert) erstreckte sich westlich und südöstlich der Kirche.
Die Grundsteinlegung fand in Walzenhausen am 30. März 1652 statt. Maurermeister war Hans Singer aus dem Lechtal. Die Kirche wurde durch die Kirchgenossen, die Landesobrigkeit und umliegende Gemeinden finanziert. Ein halbes Jahr später wurde im September die Einweihungspredigt gehalten. Das Gotteshaus liegt auf einer aussichtsreichen Terrasse, die einen Ausblick auf das Rheintal und den Bodensee ermöglicht. An der Nordflanke befindet sich der Friedhof. Zu einer Gesamtrenovation kam es im Jahr 1846. 23 Jahre später wurde eine Aussenrenovation der Kirche und des Turmes vorgenommen.
1658 bildeten die Kirchgenossen der neuen Kirche eine selbstständige Gemeinde. Die Grenzbereinigung mit Lutzenberg wurde in den Jahren 1666 und 1667 abgeschlossen. Dies dauerte so lange, da einzelne Gegenden Wünsche bezüglich Kirchenzugehörigkeit äusserten, die von der Landesobrigkeit nicht akzeptiert wurden. Die Aufteilung der Kurzenberger Allmend erfolgte von 1771 bis 1772, diejenige des Wolfhäldler Stücks unter den Ortsbürgern von 1835 bis 1841.
In den Jahren 1770 und 1771 war das Appenzellerland von einer Hungersnot geprägt, die durch schlechte Ernten in den vorigen Jahren und hohe Lebensmittelpreise ausgelöst worden war. In Wolfhalden war die Hungersnot besonders schlimm. Das Verzeichnis der Geborenen und Verstorbenen verzeichnete im Jahr 1771 in Wolfhalden insgesamt 32 Geburten gegenüber 278 Todesfällen. Die Nachbargemeinde Walzenhausen hingegen verzeichnet nur 26 Geburten und 95 Todesfälle.
Wolfhalden wies im 18. Jahrhundert sieben Kornmühlen sowie von 1784 bis 1843 eine Pulvermühle auf. Diese Pulvermühle war die einzige im ganzen Land. Sie produzierte Schiess- und Sprengpulver. Es wird vermutet, dass vorhin an dieser Stelle eine Salpetersiederei betrieben worden war. Eine Pulvermühle galt als sehr gefährlich. Die Anlage in Hinterlochen explodierte während ihres Bestehens neunmal. Nach der zweiten Explosion wehrten sich die Leute der Umgebung gegen den Wiederaufbau, weshalb der Besitzer Christian Tobler die neue Mühle etwas weiter aufwärts aufbauen liess. Hans Konrad Tobler übernahm die Pulvermühle mit seiner Familie. 1842 explodierte die Mühle ein weiteres Mal und sein Sohn kam dabei ums Leben. Ein Jahr später wiederholte sich das Unglück, diesmal starb jedoch Hans Konrad Tobler selbst und die Mühle brannte komplett nieder.
Als in Frankreich 1789 die Revolution ausbrach, war dies auch in der Schweiz zu spüren. Die Weber durchlebten eine «geldlose Zeit» und konnten nicht viel verdienen. Trotzdem waren viele Schweizer von den Ideen der Revolution angetan. Die revolutionären Ideen von Demokratie und Gleichheit erlangten in der Schweiz grosses Interesse.
Eine weitere Hungersnot brach bereits 1816 in Europa aus und traf die Ostschweiz stark, darunter auch Wolfhalden. Ein schlechter Sommer löste die Not aus und viele Menschen starben. Zum Hunger kamen 1817 auch Seuchen und Krankheiten hinzu. Als die Armenkasse fast leer war, vermachte der Müllermeister Hans Heinrich Zürcher-Niederer der Gemeinde 1000 Gulden, woraufhin die Hungersnot stark nachliess.
1827 wurde das Gasthaus zum Friedberg erbaut. Zu Beginn diente es als Wohnhaus. 1836 wurde das Haus in eine Knabenerziehungsanstalt umgewandelt. Nach dem Tod des damaligen Besitzers kaufte der Arzt Karl Zürcher das Haus und wandelte es in das Kurhaus Friedberg um. Das Gasthaus war lange der einzige Ort in Wolfhalden, an dem Kurgäste unterkamen. 1860 verliess Karl Zürcher den Ort und widmete sich ausserhalb des Kantons dem Kurwesen.
1877 kam es zur Trennung der Kirchhöre und Wolfhalden wurde eine politische Einwohner- und evangelisch-reformierte Kirchgemeinde.