Einwohner | 13'067 |
Fläche | 7.85km² |
0-19 Jahre | 20,76% |
20-64 Jahre | 56,23% |
65+ Jahre | 23,01% |
Ausländer | 26,06% |
Sozialhilfequote | 1,52% |
Hier finden Sie alles wissenswertes zur Gemeinde Zollikon im Kanton ZH.
Zollikon gehört zum Bezirk Meilen und hat aktuell 13067 Einwohner.
Im Kapitel "Haushalte" erhalten wir einen Einblick in die Verteilung der Haushalte innerhalb der Gemeinde. Die Analyse der Haushaltsstruktur liefert wichtige Informationen über die Wohnsituation, Familienstrukturen und den sozioökonomischen Status der Bewohner. Durch die Untersuchung der Anzahl und Art der Haushalte können wir ein besseres Verständnis für die Zusammensetzung und Vielfalt der Gemeinde gewinnen.
Die Durchschnittliche Haushaltsgröße, ein wesentlicher Indikator für die Wohnsituation in der Gemeinde, beträgt 2,17. Diese Zahl gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Personen, die durchschnittlich in einem Haushalt leben. Eine niedrigere Durchschnittsgröße kann auf kleinere Haushalte oder eine höhere Anzahl von Ein-Personen-Haushalten hinweisen, während eine größere Durchschnittsgröße auf größere Familien oder mehrere Generationen unter einem Dach hindeuten kann. Die Kenntnis der durchschnittlichen Haushaltsgröße ermöglicht es den Gemeindevertretern und Planungsgremien, Ressourcen und Dienstleistungen entsprechend anzupassen und die Bedürfnisse der verschiedenen Haushaltstypen zu berücksichtigen, sei es bei der Wohnungsbereitstellung, der sozialen Unterstützung oder der Infrastrukturentwicklung.
Haushaltstyp | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Total | 6'016 | 100% |
Einpersonenhaushalte | 2'277 | 37,85% |
Zweipersonenhaushalte | 1'874 | 31,15% |
Dreipersohnenhaushalte | 809 | 13,45% |
Vierpersonenhaushalte | 772 | 12,83% |
Fünfpersonenhaushalte | 227 | 3,77% |
Sechs- und mehrpersonenhaushalte | 57 | 0,95% |
Stimmberechtigte | Abgegebene Stimmen | Gültige Stimmen | Ja | Nein | % Ja |
---|---|---|---|---|---|
8'008 | 4'689 | 4'645 | 3'347 | 1'298 | 72,06% |
Der mit Abstand älteste Fund auf Zolliker Boden stammt aus der Jungsteinzeit : Im Chleidorf wurde 1972 ein kleines Steinbeil gefunden, das aus der Pfyner - oder Horgener Kultur stammen dürfte. Es handelt sich jedoch um einen Einzelfund; neolithische Siedlungen auf Zolliker Boden sind nicht nachgewiesen.
Auch aus der Bronzezeit sind keine Siedlungsplätze nachgewiesen, doch kann angenommen werden, dass schon damals Menschen in Zollikon lebten. Denkbar ist, dass die 1913 im Gebiet Breitmoos aufgefundenen Siedlungsreste (Steine, Kohlenreste und Pfähle) aus der Bronzezeit stammen; wurden doch zu jener Zeit viele Seeufersiedlungen zugunsten von Landsiedlungen aufgegeben.
Kelten gräber auf dem Feufbühl
→ Hauptartikel: Keltengräber Zollikon Erste Spuren einer Besiedlung des Gemeindegebietes stammen aus der Hallstattzeit . Damals entstanden auf dem Feufbüel fünf Grabhügel, die noch heute deutlich erkennbar sind und Keltengräber genannt werden.
In der Oberhub im Zollikerberg wurde 1968 ein eisernes Hiebschwert aus der Latènezeit gefunden. Oxidationsspuren lassen auf ein Brandgrab schliessen, von dem jedoch keine Spuren zurückblieben. Auch wenn Spuren von Siedlungen fehlen, kann angenommen werden, dass vor allem im Zollikerberg einzelne Gehöfte standen.
Alemannisches Skelett aus dem Zollikerberg
1962 kam bei Aushubarbeiten in der Unterhueb im Zollikerberg ein Feld von elf von Osten nach Westen ausgerichteten Steinkistengräbern aus dem 8. und 9. Jahrhundert zum Vorschein. Als letzte Bestattung fand sich das gut erhaltene Skelett eines knapp 50 Jahre alten Mannes. Die Anlage der Gräber in Sandsteinplatten und -brocken und ihre Verteilung lassen auf eine kleine hochmittelalterliche, während langer Zeit immer wieder benützte Grablege schliessen, deren Hauptgruppe einst in der Gegend des Sennhofweges lag, vielleicht noch etwas weiter südlich, wo möglicherweise auch die seit 1275 immer wieder erwähnte, aber nie gefundene «Kapelle zu Trichterhausen» stand.
Die beiden noch heute existierenden Flurnamen Deisten (Dingstatt, Gerichtsstätte) und Galgenbühl (Richtstätte) deuten auf eine besondere Bedeutung des Zollikerbergs. Offenbar war dort ein kirchliches und gerichtliches Zentrum, das bis in das 8. und frühe 7. Jahrhundert zurückreichen dürfte.
Mitte rechts: Erste schriftliche Erwähnung Zollikons im Rotulus vom 28. April 946
Die erste schriftliche Nennung Zollikons stammt aus dem Jahr 946: Am 28. April wird in einer lateinisch abgefassten Urkunde festgehalten, dass Zollikon ( de duabus Collinchovin), Trichtenhusen ( Truhtilhusa) und Witellikon ( Witalinchova) die Kirchensteuer der Propstei Grossmünster abzuliefern haben. Damit umfasste das Zehntrecht das ganze Gebiet der heutigen Gemeinde. Das Ausdruck de duabus Collinchovin – die beiden Zollikon – weist wohl auf die beiden ersten Wachten des Dorfes hin, Chleidorf und Hinterdorf/Oberdorf.
1223 erscheint mit Dietericus ein Dietrich aus Zollikon erstmals in einer Urkunde des Klosters am Zürichberg als Zeuge, vermutlich ein Lehensträger der Freiherren von Regensberg . Das begüterte Geschlecht derer von Zollikon wird schon 1145 erwähnt. Vermutlich lag ihr Sitz oberhalb des Guggers am oberen Rand der Goldenen Halde bei der heutigen Letzistrasse, wo eine Letzi zu seinem Schutz diente. Die Goldene Halde war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts der bedeutendste Rebberg Zollikons. Die Anlage war zudem durch das Tobel des Düggelbach geschützt und konnte den Verkehr über die Alte Landstrasse kontrollieren.
Zollikon war damals ein Teil der Reichsvogtei Zürich, die nach dem Aussterben der Zähringer als letzte Inhaber der Vogtei aufgeteilt wurde: Das Gebiet von Stadelhofen bis Meilen fiel an die Regensberger, die auf den Burgen Friedberg in Meilen und Wulp oberhalb Küsnacht sassen. Häufig erscheinen Einwohner von Zollikon in ihrem Gefolge.
Nach dem Niedergang der Regensberger zogen die «von Zollikon» mit ihren Dienstherren nach dem damals noch regensbergerischen Grüningen , wo sie sich niederliessen, wie 1279 im Habsburger Urbar festgehalten wird: ussidelinge, de ze Zollinkon gesessen sint.
Die Vogtei über Zollikon kam an die Familie der Mülner , die vermutlich als Inhaber des Meierhofes von Stadelhofen schon vorher Rechte an Zollikon besassen. Wann der Übergang genau erfolgte, ist nicht bekannt, aber am 20. Oktober 1333 liess Götz I. Mülner den Besitz der Reichslehen von Kaiser Ludwig der Bayer bestätigen: dem vesten manne Gottfriden dem Müllner, unserem lieben Getreuen. 1358 verkaufte sein Sohn Götz II. Mülner die Rechte für 400 Silbermark an die Stadt Zürich, deren Geschicke sie fortan teilte. Damit wurde Zollikon zum ersten ausserhalb der Stadt gelegenen Gebiet des späteren Kantons Zürich.
Vogtei Küsnacht 1779, Zeichnung von Johannes Müller
Initiale der Gründungsurkunde der Holzkorporation. Der Kopf soll Götz Mülner darstellen.
1384 wurde Zollikon Teil der Obervogtei Küsnacht, die durch zwei dem Zürcher Rat angehörende Obervögte verwaltet wurde. Ihr Vertreter in der Gemeinde war der Untervogt, der die Aufsicht ausübte und den zwölf Geschworenen vorsass, dem eigentlichen Gemeinderat. Diese Zugehörigkeit bestand bis 1798.
Am 30. April 1330, noch zur Zeit der Mülner , organisierten sich die circa 250 Einwohner Zollikons mit der Gründung der Holzkorporation Zollikon in einer Dorfgenossenschaft, die die Nutzung des Waldes regelte. Um dem Dokument Rechtskraft zu verleihen, baten die Zolliker den Reichsvogt Mülner, um Bestätigung und Siegel. In einer Zeit, da nur die Städte Zürich und Winterthur als Rechtspersönlichkeiten auftraten, war dies ein bemerkenswert selbstbewusster Akt. Damit wurde Zollikon zu der ersten selbst verwalteten Gemeinde des Kantons.
Dem Vorstand der Holzkorporation wurde mit der Zeit auch andere Aufgaben in der Gemeinde übertragen. Die Holzordnung bildete die Grundlage für die 1572 erstellte Dorfordnung, in der die in Zollikon geltenden Satzungen und Gebräuche festgehalten wurden. 1798, nach dem Ende der alten Eidgenossenschaft erhielt die Korporation privatrechtlichen Charakter. Die Holzkorporation besteht heute noch.
Ein grosser Teil der Bevölkerung waren damals Hörige der Mülner, des Grossmünsterstifts Zürich oder der Klöster Einsiedeln und St. Gallen . Die Hörigen hatten eine kleine Steuer zu entrichten, nahmen aber sonst eine ähnliche Stellung ein wie die freien Bauern. Die letzte namentliche bekannte Hörige in Zollikon war 1391 Verena Frick als Hörige des Hans von Hohenlandenberg . Später wurden die Verpflichtungen gegenüber der Leibherren abgelöst oder gingen vergessen. Spätestens seit dem 15. Jahrhundert können die Bewohner von Zollikon als Freie betrachtet werden.
Erinnerungstafel an die Täufer an der Gstadstrasse
Während der Reformationszeit war Zollikon Ausgangspunkt der Täuferbewegung . Am Abend des 21. Januar 1525 wurde in einem Zürcher Privathaus zum ersten Mal die Gläubigentaufe gespendet. Aus Angst vor Verfolgungen durch den Rat der Stadt Zürich, der in der Auseinandersetzungen mit den Täufern zuvor die Zwangstaufe von Säuglingen angeordnet hatte, flohen die Getauften nach Zollikon. Durch die Predigt Jörg Blaurocks entstand hier innerhalb weniger Tage eine grosse Erweckungsbewegung, die Menschen aller Schichten erfasste. Weitere Akteure waren Felix Manz , Konrad Grebel und Johannes Brötli . Viele begehrten die Taufe. Sie versammelten sich nach urchristlichem Muster „hin und her in den Häusern“. Die Hausväter lasen die neutestamentlichen Abendmahlstexte und reichten den Anwesenden Brot und Wein. Diese Versammlungen können als die ersten evangelischen Abendmahlsfeiern im Zürcher Gebiet angesehen werden, da bis Ostern 1525 in den Kirchen Zürichs zwar evangelisch gepredigt, das Abendmahl aber noch nach römisch-katholischem Ritus gefeiert wurde. An der Gstadstrasse 25 erinnert eine Gedenktafel an eine der ersten Täuferversammlungen in Zollikon.
Nach der Säkularisation der Klöster in der Reformation fielen deren Vermögen und Grundbesitz an den Zürcher Rat, der Zehnt musste fortan der Stadt entrichtet werden. In Gemeindeangelegenheiten gewährte die Stadt den Untertanengebieten weitgehende Autonomie, nicht jedoch in wirtschaftlicher Hinsicht: Durch die Monopolstellung der städtischen Zünfte waren Handwerk und Gewerbe in Zollikon von untergeordneter Bedeutung. Die Weigerung der Stadt, den Bauern von den mittelalterlichen Verpflichtungen wie Abgabe des Zehnten zu befreien, führte zunehmend zu Spannungen, die erst mit dem Umsturz der alten Ordnung endeten.
Zollikon auf einem Stich von Heinrich Brupbacher , 1794
Im Februar 1798 musste Zürich die Gleichheit von Stadt und Land erklären , die alte Zürcher Regierung trat zurück und übergab die Macht einer «Landeskommission», die Einheitsverfassung der Helvetik löste die alte Ordnung ab. An die Stelle des Untervogts trat ein Agent, der spätere Gemeindeammann. Verwaltungsbehörde der Gemeinde wurde ein Gemeinderat, die sogenannte Municipalität mit einem Präsidenten an der Spitze, die politischen Gemeinden entstanden. Der Zollikerberg war anfänglich Zumikon zugeteilt, entschied sich 1803 in einer Abstimmung mit 48 zu 8 Stimmen für die Zugehörigkeit zu Zollikon. Seit 1804 bilden Zollikon und Zollikerberg die politische Gemeinde Zollikon. Eine Eingemeindung zur Stadt Zürich wurde 1929 abgelehnt.